KAPITEL 3
MOTIVATIONSKILLER
SCHULE
Bildungsideale
statt idealer Bildung
Irrationale Informationsverbreitung
Prolog
Die schiefen Lehrpläne von Pisa
Die Menschen haben
ungeheure Probleme mit Partnern, Drogen, Kindern, Gewalt (z. B. an Schulen),
psychischen Störungen, Arbeitsplätzen, Krankheiten, Kriminalität, Rassismus,
Terror, Hunger, Krieg usw. Die meisten vermeidbaren davon verdanken sie ihrer
chaotischen Selbststeuerung und sie können deshalb durch Aufklärung beseitigt
werden. Und tatsächlich, füllen die höheren Ausbildungsinstitutionen die Hirne
mit einem „Schatz“ an Lösungsstrategien auf „höchstem“ Niveau:
De bello gallico, diverse
Psalmen und Suren, Picassos Abstraktionen, Schillers Glocke, Bachs Fugen,
Shakespeares Romeo, raffinierteste Dichtegradientenzentrifugationsstrategien,
trigonometrische Berechnungen, elektrophile
Additionsreaktionen, Sartres besser nicht-Existentialismus, diverse „Ferse“ von
Achilles bis Ovid usw., ein Winternachtsalbtraum, an
dem sich besser kein Vogelweide.
Zur Perfektionierung werden Menschenkinder kaum unnötig mit pädagogischem,
psychologischem, medizinischem und handwerklichem „Schnickschnack“ „belastet“,
der bei der Lösung womöglich „behindern“ würde. Man stelle sich die „grausame“
Welt vor, in der Menschen lernen, wie der eigene Körper und Geist
funktionieren, was rationale Ethik ist, wie man Kinder erzieht,
Infektionskrankheiten verhindert, Partner sinnvoll auswählt, eine Beziehung
führt, Verhalten ändert, Konflikte löst, mit Mitmenschen umgeht, konstruktive
Kritik übt und annimmt, sich gegen zahlreiche Formen von (Internet)Kriminalität
wehrt, einen Staubsauger oder Dachschäden, z. B. die von circa 100.000 Bildungspolitikern,
repariert usw.
DER GAU oder DIE GEUDUGAUDI
Dieses Kapitel ist dem größten menschlichen Fehler, dem GAU, gewidmet. Dieser größte
anzunehmende Unfall ist nicht, wie man meinen könnte, die Explosion eines
Kernreaktors, sondern die menschliche Informationsverbreitung. Leider weicht
sie, wie Tschernobyl, ein wenig (ca. 2000 [Licht]jahre)
von der strengen Definition für GAU ab. Sie ist nämlich bereits eingetreten.
Man müsste sie deshalb GEU, größter eingetretener Unfall,
nennen. Um ganz präzise zu sein, sollte man noch ein „U“ für unbemerkt und ein
„D“ für Dauer einfügen. Das würde zu GEUDU
= größter eingetretener unbemerkter
Dauerunfall führen. Doch dieser neumodische Präzisionsschnickschnack
erschien den verantwortlichen Sprachwissenschaftlern und Bildungspolitikern zu
abgefahren. Sie haben den Gau mit Spießerselbsterhaltungsprogrammen, die sie
Bildungspolitik nennen, verursacht. Nun wollten sie auch einen Namen, der ihre
Freude an ihrer Arbeit und am Bewahren guter alter Traditionen zum Ausdruck brachte.
So setzte sich ein Vorschlag aus der süddeutschen Hochburg der Bewahrer durch,
nämlich GAUDI. Das klingt nach Lust
und Freud, war aber eine unfreudsche Fehlleistung.
Die korrekte vollständige Aussprache
„größte anzunehmende unbemerkte Daueridiotie“ blieb den ehrenwerten Herren nämlich bis heute verborgen.
Wir müssen dieses „unbemerkt“ noch etwas präzisieren.
Es ist keineswegs so, dass alle Menschen den
Bildungsschwachsinn nicht bemerken und sich gerne an ihre Ausbildung erinnern.
Viele Erwachsene mögen ihre Eltern, Priester, Kultusminister und Lehrer gerade
wegen der „Ausbildungen“ (insbesondere bestimmter Einführungen), die sie als
Kind über sich ergehen lassen mussten, nicht.
Die üblichen Ausbildungen haben eine weit verbreitete
Antibelehrungsneurose entstehen lassen. Heute möchten die meisten Menschen
lieber frei und selbstbestimmt zu jemandem werden, der manipulierbar ist, als
durch Manipulation und Belehrungen zu jemandem der selbstbestimmt,
intellektuell und kritisch ist (vgl. Kapitel 6).
Die meisten haben das meiste, was sie an höheren Schulen
(vielfach auch an Universitäten) gelernt haben, vergessen und stets für
blödsinnig gehalten.
Die Erde könnte jedoch ein halbes Paradies sein, wenn junge
Menschen sinnvoll informiert würden. So nimmt es nicht wunder, dass GAUUDI mit 2 U geschrieben werden
müsste. Doch auch hier lehnte das Bewahrungskomitee, welches übrigens auch
ernsthaft glaubt, Ende des 20. Jahrhunderts in Deutschland eine sinnvolle
Rechtschreibreform durchgeführt zu haben, ein weiteres „U“ für „unbekämpft“ ab. Die fadenscheinige Begründung lautete: „U2
klingt nicht volkstümlich (volksmusikalisch?) genug“.
Höhere Schulen sind wie Religionen: Auf
das späteres Leben bereiten sie relativ wenig vor, dafür etwas mehr das frühere
Sterben.
DIE MENSCHLICHE INFORMATIONSVERBREITUNG
Ich habe ca. 3000 Schüler an verschiedenen deutschen Gymnasien
gefragt, was sie von den Unterrichtsinhalten an ihren Schulen halten (wie viel
sie vom Unterrichtsstoff für später sinnvoll anwendbar halten).
Diese
Schülergruppe empfindet im Durchschnitt etwa
40% der Unterrichtsinhalte als sinnvoll anwendbar.
Überblick
In diesem Kapitel wollen wir kritisch untersuchen, wie, warum und
welche Informationen Menschen entdecken, speichern, übertragen oder
unterdrücken. Es geht also um Inhalte, Auswahl und Methoden. Dabei ist unsere wichtigste Frage, in
welchem Maße die reale menschliche Informationsverbreitung der Lebensqualität
dient. Wir werden Fehler aufdecken und Verbesserungsvorschläge machen.
Wir beginnen mit einer Definition des Informationsbegriffes, stellen Istzustand und Sollzustand gegenüber, suchen nach den
Ursachen für Fehler, machen einige therapeutische Vorschläge, betrachten die
vergangene Entwicklung und spekulieren über die zukünftige Entwicklung der
Informationsverbreitung.
Definition
Das Wesen der Information liegt (un)bekanntlich
in der Reihenfolge verschiedener Zeichen, z. B. Buchstaben, Basen, Aminosäuren,
Zahlen, Farbtupfer, Pixel, Laute usw. (Näheres s. u. und in anderen Kapiteln).
Zum Wesen menschlicher Ausbildungsinstitutionen gehört es, dafür zu
sorgen, dass fast kein Schüler (Mensch) dieses Wesen der Information kennt.
Ich habe
niemals, auch nicht nach drei Jahren Informatikunterricht, einen Schüler
getroffen, der diese (irgendeine) Definition für Information oder die
Maßeinheit usw. kannte. Es war auch keinem klar, dass „Information“ der
allumfassende und -beschreibende Begriff für alles erfahrbare Geistige, also
u.a. auch für das Wesen des Menschen und der Welt, ist. „Tröstlicher“ Weise
hatten die meisten beim geistlosen Unwesen von Kübelböck über „Mitten im
Leben“ und „Dschungelcamp“ bis „Big Brother“ viel weniger „Bohlen“ vorm
Kopp.
In diesem Kapitel geht es vor allem um die Übertragung von
(relevanten) Informationen. Das geschieht z. B., wenn man Gedanken aufschreibt,
auf der Computertastatur tippt, Übersetzungen vornimmt, Experimente auswertet,
etwas kopiert, die Zeitung liest, fernsieht usw.
Seitdem es das Leben gibt, wird ein Teil der Gesamtinformation des Kosmos
allmählich immer besser in Lebewesen übertragen (gespiegelt) und zum Teil
gespeichert. Das konstruktive Spiegeln ist der unentbehrliche Humus für
(menschliche) Lebensqualität.
Ursache und Folge der Verbesserung dieses Spiegelns (Optimierung von
Weltbildern) ist auch eine Verbesserung des menschlichen Informationsverarbeitungsvermögens
(Intelligenz). Diese Intelligenz, insbesondere Intellekt, ist entscheidend am
Wachstum des menschlichen Altruismus beteiligt (vgl. Spektrum der Wissenschaft Sept. 2012). Altruismus
dürfte nach angenehmen Gefühlen das Beste sein, was das Leben (Universum)
jemals entwickelt hat.
Hilfsbereitschaft wächst i. d. R. mit dem Vermögen, sie und ihre
Ursachen und Folgen zu erkennen. Wahrscheinlich ist vor allem deshalb der
Mensch das wahrscheinlich altruistischste Lebewesen auf diesem Planeten. Er
könnte aber noch bei weitem altruistischer, und vor allem weniger bestialisch,
sein, wenn konstruktive Informationsverbreitung vorherrschen würde.
In der Natur „achten“ alle „dummen“ Gene ähnlich streng
„darauf“, dass arterhaltende Informationen übertragen werden, wie „kluge“
Gehirne in der Kultur darauf achten, dass prohedonische Informationen nicht
übertragen werden (prohedonisch= dem Glück, der Lebensqualität dienend).
DER ISTZUSTAND
Den Menschen steht eine riesige Menge an Informationen (Datenchaos) zur
Verfügung. Diese müssten sie sinnvoll ordnen, gewichten und verbreiten. Das
geschieht leider nur mit erheblichen Einschränkungen, beziehungsweise ebenfalls
chaotisch.
Wenn ein junger Mensch die Welt zu verstehen versucht, stößt er, z. B. in
Schulen, auf ein frustrierendes Mischangebot widersprüchlicher, wertvoller,
wertloser, minderwertiger, destruktiver und konstruktiver Informationen. Er
spricht häufig von „Scheißdreck“.
Sektenführer, Wissenschaftler, Journalisten und Lügenjournalisten,
Pfarrer, Ausbildungsinstitutionen, Eltern usw. füttern ihn bis zum Erbrechen
mit teilweise gegensätzlichen „Wahrheiten“, Schnickschnack, Lügen,
Suggestionsbrühe, Schwachsinn und Sinn.
Im Internet, werden gleichzeitig relativ leistungsfähige und
konstruktive Suchmaschinen ständig verbessert und absolut destruktive
Falschinformationen verbreitet. Selbst Wikipedia hat Lecks (Schwachstellen?), so genannte Wikileaks?
Dieses freiheitlich-demokratische Chaos führt nicht nur zu
Verwirrungen, sondern auch zu Demotivation und Leiden aller Art.
Die Menschheit hat aber, besonders in den letzten Jahrhunderten, wahrscheinlich
die meisten für eine prohedonische Selbststeuerung wichtigen Informationen
entdeckt und gesammelt. Die allgemeine Verbreitung dieser Informationen würde
die Lebensqualität der Menschheit extrem verbessern.
Eine solche Verbreitung findet in den Hochzivilisationen im
Durchschnitt zu 25 bis 45 Prozent statt. In Entwicklungsländern dürften es fünf
bis 35 Prozent sein. Die zuständigen Kräfte (Eltern, Pfarrer, Lehrer, Schulen,
Universitäten, Bildungsminister usw.) erziehen, unterrichten und steuern im
Durchschnitt nur zu ca. 40-60 Prozent konstruktiv (alles
grobe Schätzungen). Trotzdem wird in dieser liberomanen
Gesellschaft nur in extremen Fällen das (elterliche) Recht auf Erziehung und
Ausbildung eingeschränkt oder verweigert (bzw., besser, Hilfe gewährt)
und Millionen z. T. menschlich, pädagogisch und fachlich unterqualifizierte
Eltern, Priester, Lehrer und Kultusminister dürfen (v)erziehen und
unterrichten, bzw. die Bildungspolitik be- und
verstimmen.
Statt z. B. braune Hohl- und Glatzköpfe oder behaarte Salaphisten daran zu hindern, ihren ideologischen Wahn zu
verbreiten, füttert und fördert man NPD und NSU usw. freiheitlich demokratisch
(oder gar sympathisierend) mit antihedonischer Toleranz und Ignoranz oder gar
mit Parteigeldern.
Die Informationsauswahl
Zum wertvollsten
und Wichtigsten, was Menschen tun können, um ihre Lebensqualität zu verbessern
gehört die Verbreitung konstruktiver (=prohedonischer) Informationen. Man sollte also
erwarten, dass (Bildungs)politiker
(Häuptlinge, Schamanen, Zauberer, Könige, Priester, Herrscher, Minister) alles
tun, um diese relevanten Informationen zu sichten, auszuwählen und vermitteln
zu lassen. Die Realität sieht bekanntlich völlig anders aus.
Seit Millionen Jahren erfolgt die Informationsauswahl primär im Sinne
der Machterhaltung und Ideologiebewahrung. Dazu wendet man vor allem zwei
Prinzipien (Verfahren) an:
1. Blödheitsstabilisierung (u. a. durch Nichtverbreitung jeglicher
Information), weil unterinformierte Schafe sich einfacher steuern (ausbeuten,
aufhetzen, eliminieren) lassen als mündige Bürger.
2. Bekämpfung fremder und Verherrlichung der eigenen Ideologie, weil
gläubige Untertanen sich leichter manipulieren, ausbeuten und missbrauchen
lassen als kritische, selbstbewusste Bürger.
Bis vor ca. 100 000 Jahren manipulierten weltliche Herrscher ihre
Gruppenmitglieder primär im Sinne ihrer Machterhaltung. Dann entstanden die
ersten Religionen. Seitdem arbeiten weltliche Herrscher und Schamanen,
Priester, Kirchenfürsten usw. i. d. R. und außer um Canossa und die Bastille
zusammen. Sie wählen die zu vermittelnden Informationen gemeinsam, überwiegend
im Sinne ihres Nutzens, aus. Dabei dienen sie sowohl ihrer Ideologie,
insbesondere religiösen Ethiken und Ontologien, als
auch ihren biologisch angelegten Antrieben (u. a. solchen, die sie verteufeln).
Die Zusammenarbeit zwischen Religion und
Staat erfolgt in der Regel deshalb so harmonisch, weil religiöse Mächte
natürlich auch die meisten Politikergehirne (zum Beispiel das von Konrad
Adenauer) von klein auf manipulieren. So konnte z. B. die Sexualfeindlichkeit
nach dem 2. Weltkrieg in Westdeutschland wieder „herrlich“ aufblühen.
Rund um Adenau hieß es „Sexuelles Glück adé now.“
Diese Auswahlen
von Bildungsinhalten erfolgen bis heute, auch in Demokratien, nahezu rein
diktatorisch und oft gegen die Interessen und Lebensqualität der Schafe.
Die Meinungsdiktatoren sind zwar z. T. gewählt worden, doch fragen sie
die Bevölkerung (Eltern, Schüler usw.) nahezu überhaupt nicht nach ihrer
Meinung, geschweige denn nach Lebensqualität. Nun könnte man einwenden, dass in
allen Demokratien gewählte Politiker (wenn auch manchmal von Verfassungen
eingeschränkt) ziemlich diktatorisch (korrupt?) regieren. In diesem Bereich
(Auswahl von Bildungsinhalten) ist die Berücksichtigung des Volkswillens jedoch
ebenso sehr leicht möglich, wie sehr schwer unerwünscht. Jeder Bildungsminister
auf diesem Planeten hat gegen seinen Eid verstoßen. Er hat vermeidbaren Schaden
auf sein Volk gewälzt, statt ihn abzuwenden.
Im westlichen Europa hat sich, seit ca. 1650 noch eine neue, relativ
konstruktive, Kraft in den alten Zweikomponentenkleister eingemischt, die
Aufklärung.
So entstand ein eklektizistischer Brei, der, gewürzt mit biologischen
Antrieben, etwas Wissenschaftlichkeit und Aberglaube, das bekannte destruktive
Chaos (Hunger, Krieg, Seuchen, Gewalt, Terror, Kriminalität usw.) entscheidend
und hauptsächlich verursacht. Konstruktive Sozialwissenschaften,
Naturwissenschaften und Naturwissenschaftler, wurden häufig ausgeschaltet, z.
B. verbrannt. Dadurch wurde der prohedonische medizinische, technische und
allgemeinwissenschaftliche Fortschritt um Jahrtausende verzögert. Dies hat mehr
Leid geschaffen und Leben gekostet als alle Kriege, Völkermorde, Seuchen usw.
zusammen, vor allem, weil es diese ja (bis heute!) auch selbst
verursacht.
Es gibt keine wertvollere, friedlichere,
heiligere, gewaltvermeidendere und prohedonischere
menschliche Selbststeuerungsmaßnahme als die Verbreitung konstruktiver
Informationen. Diese Verbreitung haben bildungspolitisch verantwortliche
Menschen (insbesondere aber Religionen) aller Zeiten mehr behindert als
gefördert. Deshalb haben sie menschliches Leid aller Art entscheidend mitverursacht und mitzuverantworten.
Die aus dem bildungspolitischen Versagen
entstehenden informatorischen, intellektuellen und emotionalen Mängel
verursachen z. B. Folter, Hunger, asoziale Marktwirtschaft, Arbeitslosigkeit,
soziale Ungerechtigkeit, Drogenmissbrauch, Selbstmorde, Rassismus, Kriege,
Gewaltkriminalität, Kinderprostitution, Kindesmisshandlungen, Pferdeschändung,
Brandstiftung, Neurosen, Partnerschaftsprobleme, Verhaltensstörungen aller Art
usw.
Bildungspolitiker und ihre irrationalen
ideologischen (z. B. religiösen) Fundamente tragen mehr zu Leid, Konflikten und
Problemen bei als Kanzler, Präsidenten, Wirtschaftsminister und andere
Herrscher aller Art. Erstere (Bildungspolitiker) lassen nämlich die Gehirne der
Letzteren ideologisch manipulieren. Hier liegt jedoch nicht Hirnwäsche, sondern
unbekannte Hirnverschmutzung vor, die bei weitem schädlicher ist als die
bekannte Umweltverschmutzung.
Bildungspolitiker und ihr ideologischer
Hintergrund haben es zu verantworten, dass zwei der wirksamsten
Massenvernichtungswaffen äußerst beliebt und in ihrer Wirkung weitgehend
unbekannt sind: Händeschütteln und Prätentiomanie (=Angebewahn, Gier).
Händeschütteln ist die wahrscheinlich
wirksamste vermeidbare Ursache für Leid und Tod durch Infektionskrankheiten.
Prätentiomanie ist die wichtigste Ursache
für soziale Ungerechtigkeit (Sklaverei, Ausbeutung, Armut, Hunger usw.) und
imperialistische Kriege.
Diese beiden Manien sind nicht nur
äußerst beliebt, sondern werden auch weltweit systematisch gefördert, z. T.
sogar gefordert und erzwungen.
Die menschliche
Informationsverbreitung ist z. T. extrem antihedonisch, weil nicht
konstruktiver Hedonismus, sondern mehr oder weniger irrationale Chaosethiken
die Gesellschaft steuern.
Auf der Grundlage der (teilweise biblischen) Ideale des 19.
Jahrhunderts hat man Lehrpläne entwickelt, die die Verbreitung relevanter
Informationen aufs „Himmlischste“ behindern. Die blütenreine neupuritanische
Bildungspolitik zwingt Schwarz rein und weise raus. Hier arbeiten die
sprachverwirrten Weisen aus dem Abendlande an der untergehenden Hoffnung auf
wissenschaftlich haltbare religionsfreundliche Fundamente für die Turmbauten zu
Babel und Pisa. „Guter“ Hoffnung ist man „tröstlicher Weise“ dagegen noch
milliardenfach in hinduistischen- und Koranschulen.
Wer nun allerdings glaubt, dass z. B. die Mischung aus Atheismus, Thaoismus, Buddhismus usw. in China usw. wesentlich anders
wirkt, sieht sich i. d. R. enttäuscht. Sexualkundeunterricht ist in China
ähnlich verpönt, wie Frauenachtung in Indien (und weiter Umgebung).
Bildungspolitik ist i. d. R. streng und eng. Sie hält, zumindest bezüglich der
Bildungsinhalte, wenig von Liberalismus, Veränderlichkeit und moderner
Vielfalt.
Bei manchen Menschen, z. B. vielen Journalisten, hat sich dagegen längst
herumgesprochen, dass man die besten Antworten (selbst auf
geisteswissenschaftliche Fragen) bei denen bekommt, die naturwissenschaftliche
Methoden anwenden. Deshalb spielen in den meisten Medien der westlichen Welt
geisteswissenschaftliche Informanten nur noch eine untergeordnete Rolle. Bei
Informanden ist es leider umgekehrt.
An Schulen und Universitäten ist es teilweise noch immer doppelt
umgekehrt. Es gibt mehr geisteswissenschaftliche Informanten und
Informanden. Um nun dem Schwachsinn die Krone aufzusetzen, haben
deutsche („Bildungs“)politiker
das Jahr 2007 zum Jahr der Geisteswissenschaften erklärt.
Gymnasien sollen Geisterbahnen sein und bleiben. Der
Obergeisterbeschwörer Frau Schaman (Tarnnahme?: Schavan?) half
persönlich, den Karren mit den Untoten tiefer in den Orakelsumpf zu ziehen, bis
man auch sie darin erstickte. In 2012 stellte sich heraus, dass sie sogar beim
Zitieren in ihrer „zauberhaften“ (nicht sauberhaften!) Doktorarbeit ungeheure
schamanisch-schavanische Kreativität entwickelt
hatte. Sie erscheint politisch qualifizierter als mancher nörgelnde
oppositionelle Kollege, da sie in ihrer Arbeit einen Gutten
Berg an “unentbehrlichen” typischen Politikertalenten nachgewiesen hat.
Sie plagte die planlosen Blagen und Pagen mithilfe
plagiatsbedingter Macht, bis 2013 die oppositionelle „Plage“ sie zur
unzumutbaren Plage erklärte. Nachruf: Wie lautet die Abkürzung für Schamane im Wahn? Schavan!
Allerdings besteht beim schavanischen
geisteswissenschaftlichen Engagement der Verdacht, dass diese Frau, wie bei
Politikern üblich, öffentlich so ziemlich jeder Forderung zugestimmt hat, wenn
ihr dies positive Wahlergebnisse versprach. So setzte sie sich 2008 (allerdings
aus nicht restlos bekannten Gründen) erfolgreich für eine Verbesserung der
Möglichkeiten der Stammzellforschung in Deutschland ein.
Ganz „anders“ die Kollegen aus der deutschen Grundsatzpolitik. Sie
schwören bekanntlich mehrheitlich aufgeklärt und übertrieben auf oft absolute
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit (und Bestechlichkeit?).
Damit gelingt es ihnen, die Bildungsmisere stolz zu perfektionieren. Sie
liefern den Humus für supersofte Schmusepädagogik, juristische Durchseuchung
aller Bildungssysteme, biblische Sprachverwirrung, Gewaltkriminalität und so
weiter.
Zu ihren größten „Erfolgen“ gehört der Umstand, dass an
manchen deutschen Grund- und Hauptschulen nur noch eine Fremdsprache
unterrichtet wird, nämlich: „Deutsch“.
Das Resultat der typischen weltweiten realen menschlichen
Informationsverbreitung ist z. B. eine Welt, in der circa eine Milliarde Eltern
ihre Kinder ähnlich „gut“ erziehen, wie sie ohne Fahrausbildung Auto fahren
oder ohne ärztliche Ausbildung operieren würden. Die meisten Menschen fordern
in letzteren Bereichen mit ähnlicher Intensität Verbesserungen und Kontrollen,
wie sie sie im Bildungsbereich ablehnen.
Auch das völlig hirnrissige Vorurteil, dass man Erziehen gar nicht
lernen müsse oder könne, hält sich mit übelster Hartnäckigkeit. Gleichzeitig
werden interessanterweise alle Amokläufer von Emsdetten über Erfurt bis
Winnenden auf Erziehungsfehler zurückgeführt.
Auch die Tatsachen, dass ca. 1 Milliarde Menschen kein sauberes
Trinkwasser haben, in Slums leben, Analphabeten sind und regelmäßig hungern
beruht ganz wesentlich auf fehlender Verbreitung von konstruktiver Information.
Während der Kolonialzeiten hat man die Menschen ausgebeutet, statt
ausgebildet und wundert sich heute über die quälenden oder gar blutigen
Quittungen, die Einwanderer, Terroristen, Fundamentalisten, Kopisten usw. den
Urenkeln der Kolonialherren unter die Nase reiben.
Weshalb Polizei, Psychotherapeuten, Gesetzgeber, Lehrer usw. diese
Probleme nicht bewältigen, haben wir an anderer Stelle erläutert (s. u. und:
Die kranke Gesellschaft Kap. 6 und 7).
Fast alle Menschen nehmen die unqualifizierte Informationspolitik meckernd -
aber ohne Gegenengagement - hin. Indoktriniertheit, Fachidiotie, Dummheit,
ethische Gleichgültigkeit und Visiomanie verhindern schnelle konstruktive Veränderungen.
Einer möglichen Folge irrationaler oder fehlender Informationsverbreitung
wollen wir wegen ihrer Umstrittenheit einige Extrazeilen widmen. Es geht um
genetische Selbstveränderungen.
Weltweit gibt es überall kleine Minderheiten, die
behaupten, dass infolge der technischen und intellektuellen Entwicklung die
Zahl genetischer Defekte innerhalb der Menschheit zunimmt.
Die Ursache für diese Erscheinung wird
unter den meisten Evolutionsbiologen und Verhaltensbiologen als
Selbstdomestikation bezeichnet. Diese Erscheinung wollen wir, da sie sehr
wichtig für die Lebensqualität der Menschen sein könnte, kurz genauer
beleuchten:
Man erkennt, auch unter aufgeklärten
Laien, Darwins Grundgedanken (die Evolutionstheorie)
an. In unserem Zusammenhang ist der wichtigste Grundgedanke der folgende: Die
Entstehung der Menschheit und die gesamte Höherentwicklung des Lebens beruht
entscheidend auf höheren Vermehrungsraten relativ fitter Individuen und Arten.
Für diese Höherentwicklung bzw. die höheren Vermehrungsraten sorgt der
Selektionsdruck (Konkurrenz, Nahrungsmangel, Temperaturschwankungen, Raubfeinde
usw.). Intelligentere, emotional ausgeglichenere, selbstkontrolliertere,
wahrnehmungsfähigere, schnellere, ausdauerndere usw. Individuen haben unter
diesen Umweltbedingungen mehr Nachkommen als andere.
Es wird auch allgemein anerkannt, dass
die Umkehrung dieser Selektionsmechanismen bei Tieren zu Degeneration
(genetischem Verfall) führt. Bei Menschen aber, wird dies vom geistigen Mainstream geleugnet.
Die ungebildete „Mitten im
Leben“-Mehrheit sieht das überwiegend anders. Sie ist, dank des versagenden
Bildungssystems nicht nur rassistischer, nationaler, sozial inkompetenter usw.
sondern auch eugenischer (behindertenfeindlicher) als
die lauten Mainstreamideologen, insbesondere
Journalisten, Lehrer, Priester usw. Diese Mehrheiten sind Saraziniker
auch mit „ck“.
Wie kommt es zu diesen chaotischen und
widersprüchlichen Auffassungen und wer hat Recht?
Man kann nicht leugnen, dass der Mensch
den Selektionsdruck auf sich selbst zunehmend verringert (Bekämpfung oder
Verringerung von Raubtieren, Temperaturschwankungen, Krankheitserregern usw.).
Es ist auch nachweisbar, dass die Zahl genetischer Defekte bei Menschen, Haus- und
Nutztieren höher liegt als bei vergleichbaren Wildtieren. Domestizierte Tiere,
z. B. Haustiere, verlieren zweifelsfrei einen Teil ihrer angeborenen Merkmale
und Fähigkeiten. Sie (besonders manche reinrassige) häufen genetische Defekte
an. Unter Schimpansen haben ca. 95% ideale Gebisse und Wirbelsäulen unter
Menschen sind es eher 5%.
Genetische Selbstveränderungen werden in Deutschland als Ursache für
Störungen aller Art seit 1945 öffentlich nahezu völlig ausgeklammert.
Man tabuiert sie und versucht, üble menschliche Eigenschaften und Merkmale wo
immer möglich auf erworbene Selbstverstümmelungen zurückzuführen (vgl.
alle Erklärungen von Amokläufen, politischen Wahnsinnsentscheidungen,
Zivilisationskannibalismus, Kinderschändungen, schulisches Versagen usw. und
Kap. 14).
In Deutschland äußern sich auch fast alle Biowissenschaftler im Sinne
dieses mainstreams oder gar nicht. Da ich selbst
Biologie und Biochemie studiert und danach noch einige Jahre in der
Humangenetik Forschung betrieben habe, weiß ich, dass viele Biowissenschaftler
(fast alle, die ich kenne) jedoch nicht wirklich so denken. Die meisten glauben
wohl, dass Konrad Lorenz mit seinen Darstellungen aus den
60-gern recht hatte. Lorenz hatte eine drohende genetische
Selbstverschlechterung durch Selbstdomestikation beschrieben.
Warum stehen nun Wissenschaftler (auch weltweit) überwiegend nicht zu
diesen ihren Überzeugungen? Das wird deutlich, wenn man sieht, wie Deutschland
auf Lorenz Behauptungen reagierte. Er erhielt diverse Drohungen und Einordnungen
in Neo- und Altnazikreise gleichzeitig. Man unterstellte ihm, Tötungen von
Behinderten zu befürworten und genetische Selbstkontrolle
(Selbstperfektionierung) anzustreben, obwohl er solche Äußerungen nicht gemacht
hat. Diese Reaktionen könnten die Äußerungen der meisten deutschen Biologen zum
Thema „Selbstdomestikation“ erklären (vgl. Umgang mit Eva Herrmann usw.). Viele
Biowissenschaftler schweigen, weil sie sich bedroht fühlen.
Weshalb wird denn nun eigentlich gedroht bzw. der genetische Verfall
geleugnet? Es gibt 3 Hauptgründe:
Zum ersten religiöse, vor allem das Gebot der Nächstenliebe,
Schöpfungstabu und Tötungstabus.
Zum zweiten spielen einige Werte der Aufklärung (vor allem Freiheit,
Brüderlichkeit, Selbstbestimmung, Gleichheit) eine Rolle.
Zum dritten wendet man sich besonders vehement gegen generellen
Sozialdarwinismus und spezielle Euthanasie des Nationalsozialismus.
Die meisten dieser Einwände richten sich allerdings gegen mögliche eugenische Maßnahmen gegen genetische Selbstveränderungen,
welche die meisten Biologen (hoffentlich) selbst ablehnen.
Überzeugende Beweise gegen Lorenz Kernaussage blieben aus. Es ist auch
nicht ganz leicht millieutheoretisch zu erklären,
dass ca. 95% aller Wildkatzen, Schimpansen usw. ein ideales Sehvermögen,
Gebiss und Wirbelsäule haben, während beim Menschen eher 95 % kein
ideales Sehvermögen usw. haben. Trotz des antiverhaltensbiologischen mainstreams kann man sogar in einem Lexikon sinngemäß
Folgendes lesen:
Es ist wissenschaftlich
erwiesen, dass die Zahl verhaltensgestörter Kinder in den westlichen
Industrieländern Ende des 20. Jahrhunderts deutlich gestiegen ist (Tendenz
weiter steigend). In diesem Zusammenhang haben auch (teilweise genetisch
bedingte) Lernstörungen (z. B. Legasthenie) merklich zugenommen.
Am 12.10.12 wurden in einer
ursprünglich englischsprachigen TV-Sendung „Evolution ohne Ende“ Lorenz
Behauptungen sinngemäß wiederholt. In einer deutschen TV-Sendung „Die
Geschichte des Lebens“ am 24. 12. 12 auf „Phoenix“ wurden sie fast wörtlich
wiederholt und als richtig bezeichnet.
Sollten die z. T. schweigenden Biologen und Lorenz recht haben, hätten
wir es mit einem ungeheuren Problem zu tun, welches weltweit diskutiert und
über das aufgeklärt werden müsste. In Deutschland ist jedoch schon die Diskussion
tabu, ähnlich erwünscht, wie „Phoenix“ bekannt?
Unbedingt sollte man auch die Ursachen für typisch deutsche mainstream-Konventionen analysieren, überdenken und in
Ausbildungsinstitutionen verdeutlichen.
In diesem Bereich ist vor gar nicht allzu langer Zeit etwas
Erstaunliches geschehen. Dietrich Schwanitz, ein intellektueller anglophiler Geisteswissenschaftler
hat in seinem Sachbuchbestseller „Bildung“ den Deutschen einen Spiegel vor die
Nase gehalten, ohne dass man ihn bedroht (wahrgenommen?) hat. Er schreibt
sinngemäß, dass man in Deutschland den Nationalsozialismus „überwindet“, indem
man in sein Gegenteil tendiert. Man (der öffentliche mainstream)
neigt zu Antibiologie, Antigenetik, Antidarwinismus, Antieugenik,
Antinationalismus, Antimilitarismus, Antigewalt, Hyperdemokratismus, antivölkischem Individualismus, Hyperlibelarismus,
Selbstbestimmung, Eigeninitiative, Toleranz, Multikulturalismus,
Pluralismus, Relativismus, politischem Engagement, Protest, Umweltbewusstsein,
Kritizismus usw.
Man liegt im Durchschnitt in allen Bereichen sehr viel richtiger als
die Nazis, in keinem aber genau richtig (prohedonisch).
Entsprechende moralische Grundmuster, Werte und
Selbststeuerungsprogramme bestimmen auch die Auswahl der Unterrichtsinhalte
aller deutschen Ausbildungsinstitutionen. Das wirkt keineswegs immer
prohedonisch.
Man sollte meinen, dass Schwanitz mit seinen Darstellungen die
Menschen dazu bringt, den Nationalsozialismus konstruktiv-wissenschaftlich zu
überwinden. Seine Erfolge bleiben jedoch meilenweit hinter den Erfolgen der
letzten Fußballweltmeisterschaft in Deutschland zurück. Diese hat Deutschland
zurückgeführt in ein zunehmendes Bekenntnis zu einem, teilweise fragwürdigen,
Nationalbewusstsein.
Wir können zusammenfassend festhalten, dass der ideologische Mainstream
Rassismus und Sozialdarwinismus zu Recht ablehnt und bekämpft, antihedonische
genetische Selbstveränderungen jedoch zu Unrecht leugnet. Er tut dies nicht,
weil er ihn wissenschaftlich widerlegen kann, sondern aus ideologischen Gründen,
vor allem weil er unfähig ist, den kranken Nationalsozialismus konstruktiv zu
überwinden.
Damit zurück zur Informationsauswahl. Wir resümieren:
Der typische Kultusminister, bzw. Bildungspolitiker ist oder war
religiös, konservativ und geisteswissenschaftlich orientiert. Er will und hat
den Auftrag, die bestehenden Ausbildungsbedingungen (zumindest Lehrinhalte) zu
bewahren. Er ist weltweit Teil- oder gar Vollvertreter einer Macht, die das
Ziel hat, bestehende Ideologien und Machtstrukturen zu bewahren. Persönlich ist
er auch machtorientiert, legt also auch großen Wert auf eigenes Ansehen und
Machterhaltung, insbesondere auf seine Wiederwahl. Er verändert deshalb die
bewährten Ausbildungsbedingungen nur unter Zwang.
Dies geschah Mitte des 20. Jahrhunderts, als und weil die Industrie
(Siemens, BASF usw.) ihn zwang, wenigstens ein Minimum an
naturwissenschaftlicher Ausbildung bereitzustellen.
Später hat er, z. T. sogar aus eigener Einsicht, ein und zu
wenig Platz für “Informatik” geschaffen.
Heute sorgt er für Mangel an Physikern, Informatikern, Ingenieuren,
Facharbeiter usw.
Ein besonders pikantes plagendes, schamanisches Hilfsmittel für solche
„Erfolge“ sind plagiatbestückte
geisteswissenschaftliche schawanische Doktorarbeiten.
SOLLZUSTAND UND ZIELE DER INFORMATIONSVERBREITUNG
Ein qualifizierter Kultusminister
(Bildungsminister) würde sich einen Überblick über das Wissen und Können der
Menschheit verschaffen. Dann würde er dieses Wissen ordnen, gewichten und für
Schüler relevantes auswählen.
Dazu würde er auch die Auswahlkriterien
genau studieren und kritisch prüfen. Dabei würde er nicht nur seine
(konservativ-religiös-geisteswissenschaftlichen?) Werte und Kriterien anwenden,
sondern eine rationale, wissenschaftliche, möglichst konsistente Ethik oder (in
Deutschland und Umgebung) zumindest die vorherrschende Ethik (common sense). Er würde bei seinen Entscheidungen also
teilweise ähnlich verfahren wie das Bundesverfassungsgericht.
Welche Werte und Ziele entsprechen nun
aber dem common sense? Eine sichere Antwort könnte
man nur durch eine repräsentative Umfrage erhalten. Die meisten Menschen haben
aber über ihre Grundwerte keine wirklich klaren Vorstellungen. Viele lehnen zu
ihrem Schaden solche genauen Analysen sogar hyperpluralistisch oder
mystisch-religiös ab. Zudem sind die ethischen Standpunkte einer Nation und
noch mehr der Weltbevölkerung natürlich sehr heterogen.
Ich habe deshalb mehrere Tausend Schüler
auch nach ihren Wertvorstellungen gefragt. Hier wurde das Versagen
unserer Ausbildungsinstitutionen erneut überdeutlich. Eine klare Auseinandersetzung
mit der fundamentalen Frage nach Sinn und Ziel des Lebens hatte fast nirgendwo
stattgefunden. Religiöse Vorschläge waren zwar gemacht, aber auch überwiegend
abgelehnt, worden.
Auf meine Frage, welchen Sinn denn das
Leben (Universum) noch haben könnte, wenn es keine angenehmen Gefühle mehr
gäbe, hatte allerdings niemand eine annehmbare Antwort, auch kein Erwachsener.
Diese Ohnmacht zeigt, nach Ansicht der Mehrheit, natürlich die Antwort auf die
Frage nach dem Sinn der Welt. Es zeigte sich, dass die meisten Schüler
(Menschen?) unterbewusst den “Wünschen” ihrer Gene folgen. Sie sind, trotz
aller religiösen Gegenwehr, Hedonisten. Sie wollen Glück. Viele scheinen etwas
primitive Spaßgesellschaftshedonisten und auch eher Egoisten als Utilitaristen
zu sein. Der Wunsch nach und die Abhängigkeit von schneller
Bedürfnisbefriedigung wurde bei vielen durch ihre Gene und Schmusesozialisation
in ihre Gehirne manipuliert. Dennoch konnten sich die meisten mit der
Vorstellung das Glück zum einzigen absoluten Wert in ihren Wertesystemen zu
machen, gut anfreunden. Wirklich immer ausführen dürfte diese Maxime wohl
niemand können. Höchstmögliche Lebensqualität jedoch besteht für die meisten,
frei nach Epikur und Bentham im Erleben möglichst
vieler angenehmer und möglichst wenig (am besten nur konstruktiver)
unangenehmer Gefühle. Konstruktive Gefühle dienen dem Erleben angenehmer
Gefühle.
Altruistisches Denken und Verhalten zeigt
sich weltweit vergleichsweise selten, besonders wenn es um Hilfen für anonyme,
weit entfernte, fremde, besonders hilfebedürftige Menschen geht. Sumba- und Zumbalust
interessieren mehr als Zimbabwe(h)].
Ein guter Kultusminister würde das Wissen
und Können, welches in höchstem Maße der Lebensqualität im Sinne der Mehrheit
dient, aus dem Gesamtangebot auswählen.
Der ideale Kultusminister würde den
konstruktiven Hedonismus als Auswahlkriterium wählen.
Qualifiziertes Informieren ist das
effektivste, ökonomischste und angenehmste Mittel, um alle Formen destruktiven
menschlichen Leids zu mindern und konstruktiven Fortschritt zu bewirken.
Das Ziel aller Ausbildungsinstitutionen, aller Lehrenden und aller Lernenden
müsste es sein, die Informationen zu verbreiten bzw. aufzunehmen, die am
meisten zur Lebensqualität aller beitragen.
Menschen haben meistens Überreaktionen auf kollektive Traumatisierungen, z.
B. blutige Revolutionen, oder irrationale Ethiken gewählt und verbreitet, um
Gesellschaftsverhältnisse – manchmal mit wenig Erfolg - zu verändern.
Gehen wir nun auf die Ziele etwas näher ein:
Allgemeine Zielbestimmung
Die allgemeinen Ziele sind:
- Systemerhaltung
- kulturelle Höherentwicklung
- höchstmögliche Lebensqualität für alle empfindungsfähigen Lebewesen.
Dem Thema Lebensqualität haben wir
die Kapitel 4 und 5 (Ethik) gewidmet. Die inhaltlichen Ziele decken sich mit
den dort detailliert besprochenen ethischen Zielen.
Da Lebensqualität, aber als Ziel der menschlichen
Informationsverbreitung und für deren Beurteilung, Bewertung und Verbesserung
zentrale Bedeutung hat, fassen wir hier die wichtigsten Gedanken dazu nochmals
kurz zusammen.
Wir gehen dabei von der Ethik und den Zielen aus, die der biologischen
Natur und den Wünschen der Mehrheit entsprechen, auch wenn dies z. T.
bestimmten religiösen, politischen oder philosophischen Vorstellungen widerspricht.
Die Wünsche der (europäischen) Mehrheit entsprechen am ehesten einer
Konzeption, die wir als rationale Ethik
(konstruktiven Hedonismus) kennen
gelernt haben:
Aristippos und Epikur haben
vor ca. 2400 bzw. 2300 Jahren eine weitgehend rationale (vernünftige) und
natürliche Ethik entwickelt (Hedonismus, Eudämonismus), die zwar noch nicht
restlos durchdacht war, aber wahrscheinlich eine erhebliche Verbesserung
gegenüber allen vorher existierenden und den meisten heute dominierenden
ethischen Konzepten darstellt(e). Ihr Leitspruch lautete: „Das Glück ist das
Gute.“ Weil diese Einstellung der biologischen Natur entspringt und entspricht, wird und wurde sie auf diesem Planeten von
den meisten Menschen aller Zeiten vertreten. Insbesondere waren die meisten Menschen
der Antike Anhänger dieser ethischen Position, legten sie aber (wie Anhänger
aller Ethiken und Religionen zu allen Zeiten) dennoch oft im Sinne egoistischer
und parasitärer Interessen aus. Das Foltern, Abschlachten, Quälen, Versklaven
der Anderen fiel den „Hedonisten“ der Antike im Durchschnitt sogar noch
weitaus leichter als den Menschen in den Industrienationen der Jetztzeit.
Im 19. Jahrhundert wurde der antike Hedonismus in England vor allem von Bentham
und Mill unter dem neuen Label „Utilitarismus“
erweitert und aufgearbeitet (update). Im angloamerikanischen Sprachraum erhielt
diese Ethik sogar beachtliche Anerkennung, er zog z. B. in die amerikanische
Verfassung ein. Allerdings erfolgte auch hier eine Durchmischung mit anderen
(vor allem religiösen) Strömungen, sodass auch hier ein teilweise destruktives
Steuerungschaos entstand.
Auf dem europäischen Festland bemühten sich viele etablierte, besonders
religiöse, Kräfte mit großem Erfolg, den Utilitarismus zu verteufeln. Trotzdem
entwickelte sich nach dem letzten Weltkrieg eine allerdings wirklich
fragwürdige Form des Hedonismus, die mit dem Begriff „Spaßgesellschaft“
umschrieben wird. Sie entstand u. a. dank der Schmusesozialisation seit den
60ger Jahren und zeichnet sich durch den manchmal rücksichtslosen Wunsch nach
unmittelbarer Triebbefriedigung und einer relativ geringen Dosis an Altruismus
aus.
Da Menschen bei der Befriedigung ihrer Sinneslüste stets zu gefährlichen
Übertreibungen neigten, kam es ebenso stets zu manchmal konstruktiven, aber
häufig übertriebenen (meist religiösen) Gegenreaktionen (Zölibat, Puritanismus,
Askese, Tugend, Fasten, Sexualfeindlichkeit usw.).
Heute erleben fast alle Kulturen einen interessanten chaotischen
Wettstreit zwischen lustfeindlichen, lüsternen, lustigen und
lustkontrollierenden Kräften, kämpferischer nordwest(p)fälischer
Fachausdruck: Lütke Landwehr-Lügenlogistik.
Der konstruktive Hedonismus fordert
möglichst hohe Lebensqualität für möglichst viele. Lebensqualität besteht hier
im Erleben möglichst vieler angenehmer Emotionen und weniger unangenehmer
Emotionen. Nur konstruktives Leid wird akzeptiert, aber jedes Leid
grundsätzlich möglichst niedrig gehalten. Rationale Selbststeuerung wird
gefordert.
Konstruktives Leid wirkt prohedonisch (schafft mehr angenehme
Empfindungen als es unangenehme beinhaltet).
Jetzt und hier beleuchten wir einige konstruktive Ziele etwas genauer
und konkreter. Sinn dieser Betrachtungen soll sein herauszufinden, welche
Informationen (junge) Menschen benötigen, um langfristig die wahrscheinlich
höchste mögliche Lebensqualität zu erlangen?
Dazu müssen wir uns fragen, was die Lebensqualität
des Schülers bzw. des späteren Erwachsenen und seines menschlichen und
tierischen Umfeldes ausmacht? Dazu wiederum fragen wir uns, in welchen
Bereichen die größten Probleme, Konflikte, Leiden und wo die stärksten
angenehmen Empfindungen zu erwarten sind?
Die Auswertung sozialwissenschaftlicher Umfragen zeigt, dass die
Mehrheit der Menschen die intensivsten angenehmen Empfindungen bei sozialen Interaktionen
erlebt und erleben will. Partnerschaft, Liebe, Sexualität, Familie, Spiel,
Anerkennung, Bewegung und Imponieren (Macht) stehen im Vordergrund.
In diesen Bereichen treten natürlich auch besonders große Konflikte
und Frustrationen auf. Intensives vermeidbares Leid entsteht zum Beispiel als
körperlicher Schmerz unter anderem bei vielen Krankheiten, Verletzungen usw.
oder als Frustration bei materiellen Verlusten und Arbeitsplatzverlusten, im
Konflikt zwischen Generationen, bei Partnerschaftsproblemen, Krisen, Trennungen
usw.
Intensive angenehme Gefühle, die auch weitgehend unabhängig von Mitmenschen
erlebt werden können, entstehen bei Bewegung, Neugierbefriedigung, Essen usw.
Unmittelbar existenzbedrohende Informationsdefizite finden sich vor allem in
den Bereichen Ernährung, Medizin, Ökologie. Daraus entstehende häufige
Todesursachen sind u. a. Unfälle, Vergiftungen und Infektionskrankheiten.
All diese Aspekte müssen bei der Informationsverbreitung berücksichtigt werden.
Ein wichtiges, unverzichtbares Mittel zur Erlangung der oben genannten Ziele
ist das vernetzte Denken.
Ein weiteres liegt im Verständnis des Wesens der wichtigsten
Grundphänomene. Wir widmen deshalb diesen Aspekten die nächsten Abschnitte.
Das Wesen und die Funktion fundamentaler
Erscheinungen und Prozesse
Hier ist die Rede von: Information, mathematischen Funktionen, Logik, Energie,
Masse, Gewicht, Wärme, Elektrizität, Mechanik, Bewegung, Wechselwirkungen,
elektromagnetischen Wellen, chemische Reaktion, Mensch, Intuition, Würde, Glück
usw.
Alles, was im Universum geschieht, beruht auf dem Wirken von 4 Grundkräften
(=Wechselwirkungen) z. B. Gravitation und Elektromagnetismus. Zu letzterem
gehören die chemischen Reaktionen (z. B. Verbrennung) und damit nahezu die
gesamte Chemie.
Entstehung von Wind, Niederschlag, Jahreszeiten,
Evolution des Lebens, Sexualität, Fotosynthese, Atmung
Funktionsprinzipien des Computers und Gehirns usw.
Diese Begriffe und Prozesse sind für das Verständnis und Management dieser Welt
ebenso ungeheuer wichtig, wie sie fast allen von mir befragten Schülern
unklar sind (waren?). Sie sind alle im Kapitel 10 „Die wichtigsten
Informationen“ erläutert. Zur Verdeutlichung erklären wir dennoch einige kurz
im Folgenden:
Das Wesen der Information liegt in
der Reihenfolge von mindestens zwei verschiedenen Zeichen (s. o.). Computer
arbeiten tatsächlich mit nur zwei Zeichen nämlich: 0 und 1
beziehungsweise „Strom fließt“ und „ Strom fließt nicht“.
Die Schrift verwendet Buchstaben als Zeichen, die DNA nimmt Basen, der
Architekt Baupläne.
Bei Bildern sind Punkte oder Pixel die aufbauenden Zeichen, bei
Gegenständen sind es die Einzelelemente, aus denen sie bestehen, z. B. die
Ziegel eines Hauses oder Atome usw.
Hier liegt das Wesen der Information in der zwei- oder dreidimensionalen
Anordnung (Muster) der Einzelelemente (Zeichen). Bei Prozessen liegt es in der
vierdimensionalen Anordnung.
Die informationstheoretische Gleichwertigkeit von komplexen
Gegenständen, ja sogar von Prozessen, und scheinbar rein formalen, abstrakten
Zeichenfolgen wird unter anderem an folgenden Beispielen deutlich: Man kann
mithilfe der rein abstrakten Reihenfolge von DNA Bausteinen ein Lebewesen, also
einen komplexen Körper, bauen. Entsprechend kann man ein Haus mithilfe
ausführlicher Zeichnungen, Handlungsanweisungen, oder eines kompletten Films
von einem Hausbau, errichten.
Auch der Aufbau von Bildern, die Lenkung von Raumflügen oder die Bewegung von
Robotern usw. durch Computer beruht auf der Übersetzung von rein formalen
Zeichenfolgen in eben diese Bilder und Prozesse.
Das Wesen des elektrischen Stroms
liegt in der Bewegung geladener Teilchen.
Das Wesen der Wärme liegt in der
Bewegung von Atomen und/oder Molekülen und in der Wärmestrahlung (=Infrarotlicht).
Das Gewicht ist eine Kraft, also eine
rein ideelle Erscheinung. Es wird häufig mit der Masse verwechselt und vertauscht. Sie ist ursprünglich primär ein
Maß für die Menge an Materie, aus der ein Körper besteht. Heute wird sie
allerdings auch eher als eine Eigenschaft, die Trägheit oder Schwere
verleiht, definiert.
Wind und Niederschlag entstehen auf der Erde hauptsächlich durch das Wirken
der Sonne. Sie erwärmt Luft. Diese steigt aufgrund ihres relativ geringen
Gewichtes auf und zieht von der Seite Luft nach sich. Besser gesagt: kältere
Luft drückt wärmere nach oben.
Da sich in der Luft meistens Wasserdampf befindet, steigt auch dieser
auf. In der Höhe kondensiert dieser Dampf aufgrund der zunehmenden Kälte und
kann dann als Regen, Schnee usw. wieder hinunterfallen.
Da die Sonne so die meisten Bewegungen auf der Erde bewirkt und auch
über die Fotosynthese die Energie bereitstellt, die in organischem Material
steckt, liefert sie die weitaus meiste Energie für das Leben einschließlich der
menschlichen Kultur.
Jahreszeiten entstehen vor
allem durch zwei Phänomene, die beide wiederum darauf beruhen, dass die
Erdachse nicht senkrecht auf der Umlaufebene um die Sonne steht, sondern
ein wenig geneigt ist:
1. Im Laufe des Jahres verändert sich die Länge des Weges der Sonnenstrahlen
durch die Atmosphäre. Wenn der Weg lang ist (im Winter) kommt wenig Energie am
Erdboden an. Das ist an den Polen immer, am Äquator nie, der Fall.
2. Im Sommer sind die Tage (Sonnenscheindauer) länger. Dadurch wird die Erde
stärker erwärmt und die Temperaturen liegen im Durchschnitt höher.
In manchen Informationsquellen werden die Temperaturunterschiede nur auf die
Veränderung der Tageslängen zurückgeführt. Wenn das korrekt wäre, müssten an
den Polen wahrscheinlich Temperaturen von über 70° auftreten, denn dort beträgt
die Tageslänge circa sechs Monate.
Die oben angegebenen Begriffe gehören, wie oben schon angedeutet,
(beispielhaft) zum Fundament für das Verständnis dieser Welt (aller
Wissenschaften). Von diesen Begriffen konnte bei einer Umfrage von 1000
Schülern verschiedener Gymnasien keiner alle definieren. Fast alle konnten die
meisten nicht oder nur unklar definieren. Allerdings hatten viele ein
intuitives vages Verständnis für viele dieser Begriffe. Darüber hinaus konnten
viele leicht und locker die dritte Ableitung einer Funktion bilden, allerdings
nicht angeben, welchen Sinn eine solche Operation machen könnte und was denn
eine mathematische Funktion eigentlich ist (die Beschreibung der [oft kausalen]
Abhängigkeit mindestens zweier Größen (Variablen).
Überhaupt waren den Meisten Anwendungen ihrer mathematischen Kenntnisse in der
realen Welt überwiegend fremd.
Auch ihr Wissen aus anderen Fächern stand oft ohne Bezug zur
Alltagswelt, Anwendbarkeit und Gesamtverständnis. Viele haben physikalische
Kenntnisse, die weit über das hinausragen, was Sanitär- und
Elektroinstallateure beherrschen. Trotzdem stehen viele dieser Hirnathleten vor
Heizungsanlagen, Stromverteilungen usw., theoretisch wie praktisch, wie der
Ochs vorm Berge.
Auch beherrschen Millionen von Schülern, zumindest einige Jahre lang,
Tausende von Vokabeln, können jedoch kaum die zugehörigen Sprachen sprechen.
Die meisten höheren Schulen auf diesem Planeten schützen nicht nur vor
alltagsrelevantem Wissen, sondern stellen auch, kaum Bezüge zwischen Theorie
und Lebenspraxis her, selbst wenn versehentlich doch einmal anwendbare
Kenntnisse vermittelt werden.
Diese enormen Fähigkeiten haben sie aus ihren Wurzeln, den
Klosterschulen, übernommen. Der technische Fortschritt besteht nun darin, dass
die neuen Klostermauern zwischen Welt und Wissen unsichtbar sind.
Etwas mehr als Schulen tragen öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten zum
Verständnis wesentlicher Prinzipien und Zusammenhänge bei. Besonders sinnvoll
und verständlich arbeitet in dieser Richtung z. B. Professor Lesch auf Bayern-alpha und im ZDF. Auch NTV, N24 und Servus-TV heben sich in
dieser Beziehung vom meisten Rest ab.
Leider kennt bekanntlich auf Bayern-alpha
und ähnlichen Sendern der Moderator jeden Zuschauer, während bei den berühmt-berüchtigten
Sendern jeder Zuschauer den Moderator kennt.
Besonders bekannt sind einige Moderatoren beliebter Quizshows. Hier schalten
Millionen zu, weil sie von relevanten Informationen und Zusammenhängen noch
stärker verschont werden als an höheren Schulen. Niemals würde hier die Frage
nach dem Wesen von Wärme, Elektrizität, Information oder des Menschen usw.
gestellt werden. Nein, hier wird das Niveau von Schulen im Durchschnitt generell
noch deutlich unterboten und nach dem gefragt, was das Quotenherz liebt und
begehrt: nach den Affären von Prinz Charles, den winkenden, sinkenden oder
trinkenden Kahnen und Elfen (Oliver, Aga und Jenny Elvers), der Farbe des Bikinis von Ursula Andress, von wem die Schuhe der Queen eingetragen werden,
den letzten Worten von Humphrey Bogart und den Erstbesteigungen von Mount
Everest und Paris Hilton. Noch lieber wird Britney aufgespearst.
Selbst bei sinnvollen Fragen (meist ca. 30-40%) wählt man, wegen der
Quote, rücksichtsvoll das einzige, was der Zuschauer halbwegs kann und gelernt
hat: zusammenhangloses Datenwissen.
So stabilisieren selbst die sinnvolleren Sendungen der (Privat)fernsehsender die imaginären Klostermauern zwischen Hirn
und Weltverständnis. Das dürfte bei Leo Kirch und Nachfahren ebenso
Zufriedenheit erzeugen, wie es bei der RTL-Führung eigentlich Grauen erzeugen
müsste.
Allerdings muss man bei derlei Gedanken immer berücksichtigen, dass
fast alle großen Privatsender frei von ideologischen Befangenheiten alles
senden (möchten), was Quote bringt. Auf jeden Fall sorgen weite Teile der
Informationsverbreiter (Volksverblöder?) für
systematische Lebensqualitätsvernichtung.
Wie „grauenhaft“ ist schließlich auch die Vorstellung, die Bürger
würden verstehen, wie ihre Solaranlage, Wasserversorgung, Gehirne, Satellitenanlage,
Computer, Autos, Zivilprozesse, Körper usw. funktionieren. Millionen von
Installateuren, Rechtsanwälten, Ärzten usw. würden Milliardenverluste erleiden.
Ihre geliebten Gewinne durch Volksverarschung würden bedenklich schrumpfen,
weil viele Bürger Betrügereien aufdecken könnten. Wir verdeutlichen an einigen
authentischen Beispiele:
Einer Kundin wurde eine neue Abwasseranlage aufgeschwatzt, weil man den
defekten Deckel für ihre alte nicht mehr liefern konnte. Kosten ca. 3000 €.
Dass sie sogar einen maßgeschneidert handgeschmiedeten Deckel (mit
Anstandssiegel der Handwerkerinnung) für 300 € hätte bekommen können, wusste
die Arme nicht.
Ein Sanitärinstallateur schwatzte seinem Kunden, statt des
Standardstandgerätes, einen liegenden Warmwasserspeicher auf. Dadurch
sparte der Kunde 1/4 Quadratmeter Platz auf dem Dachboden. Über die
Zusatzkosten von 1500 € erfuhr er erst viele Wochen später durch die
ungewöhnlich gepfefferte Rechnung.
Informationen über handwerkliche, medizinische, juristische (usw.) Fähigkeiten,
Gepflogenheiten und Probleme werden jungen Menschen geflissentlich
vorenthalten. Betrügereien bei Schlüsseldiensten, Autoreparaturen, ärztlichen
Behandlungen, juristischen Misshandlungen usw. sind bekanntlich Gang und Gäbe.
Wir verweisen auf Fernsehsendungen und Pressemitteilungen.
Bei Autos wird, bzgl. des Betrügens, weltweit und „gentlemanlike“
das weibliche Geschlecht systematisch „bevorzugt“. Man geht allgemein (und
leider oft mit Recht) davon aus, dass die „blauäugigen, blinden, blöden“
Blonden von Autos keine Ahnung haben.
Leider meidet die Mehrheit kritische Veröffentlichungen zu derlei Betrügereien
und widmet sich lieber der Sensations- und Boulevardpresse. Hier
kann man sich göttlich mit „Reich und Schön und Adlig“ identifizieren, also
ohne Eigenleistung traumhaft in der Hackordnung aufsteigen, der einzige echte Volkssport
(cyberclimbing). Man steht (nicht nur bei DSDS) auf
den Lettern, die die Welt bedeuten. Dabei wird man nicht ganz zu dem Gott, den
man sich nach seiner Bild geschaffen hat. Es reicht aber immerhin für
den berühmten stellvertreterischen Verbalaufstieg:
„Wir sind Papst!“ Vielleicht wäre es besser, sich auf einem stillen Örtchen auf
seine (diese) geliebten vier Buchstaben zu setzen und, statt Lügengeschichten
zu kaufen, boykottierend Nachzudenken, bis sie für immer aus der Bildfläche
verschwinden.
Die Fähigkeit, sich gegen alle Formen von Parasitismus wehren zu können gehört
zum wichtigsten, was in Natur und Kultur entwickelt und vermittelt werden
müsste. In diesem Bereich versagen Politik und Bildungspolitik in
herausragender Weise. Die wichtigsten Ursachen: Dummheit, Faulheit,
Indoktriniertheit (geistige Benebelung), Korruption und Parasitismus.
Das vernetzte
Denken
Dieses Thema wird auch mit folgenden Begriffen umschrieben:
Zusammenhänge, interdisziplinäres,
prinzipielles oder ganzheitliches Denken, Gesamtverständnis,
Gestaltwahrnehmung.
Wie die Offenheit für Innovationen ist auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fächern (=interdisziplinäre Kooperation) besonders
an vielen deutschen Ausbildungsinstitutionen (wie in der Politik) eher
die Ausnahme.
Besonders stark ist die fachidiotische Abschottung zwischen
ideologischen Blöcken, wie zum Beispiel zwischen dem geisteswissenschaftlichen
und dem naturwissenschaftlichen Lager.
Oft werden aber gerade zwischen den Wissenschaftsdisziplinen die
konstruktivsten Neuerungen und Fehler in Konzeptionen und Wissenschaftstheorien
entdeckt.
So wird in der modernen Soziologie, Politologie, Psychologie und
Philosophie der Mensch nicht richtig verstanden, weil er zwar als historisches
Wesen, nicht aber als prähistorisches, also verhaltensbiologisches, Wesen
betrachtet wird. Der Versuch, den menschlichen Geist ohne Berücksichtigung
seiner Entstehung aus tierischen Geistern (Gehirnen) zu verstehen, ist ebenso
üblich, wie zum Scheitern verurteilt.
Aus dem gleichen Grund wird die gesamte menschliche Geschichte und
Kultur, insbesondere die Entwicklung aller Wissenschaften, nicht wirklich
verstanden.
Humanomane Arroganz verhindert bis heute die
Einsicht in die tiefe Verwandtschaft zwischen Mensch
und Tier und die hohe intellektuelle und emotionale Leistungsfähigkeit vieler
höherer Säugetiere. (Nicht einmal einem intellektuellen Geisteswissenschaftler,
wie D. Schwanitz, gelang es, den Menschen ausreichend deutlich zu machen, dass
Biologismen bei weitem weniger gefährlich und neurotisch sind als die
generalisierte Angst vor ihnen.).
Auch die Ähnlichkeit der Entwicklungsgesetze biologischer und kultureller
Evolution ist wenig bekannt, obwohl u. a. K. Lorenz und Karl Popper sie in
verschiedenen Veröffentlichungen deutlich gemacht haben.
Sehr wertvolle Erkenntnisse könnte die Menschheit auch in den
Überschneidungsbereichen zwischen Biochemie, Neurologie, Psychologie und
Medizin entdecken. Es gibt für junge Menschen kaum Gebiete, die
studierenswerter sind, als diese.
Völlig unmöglich ist das Verständnis der
menschlichen Erkenntnis und Ontologie ohne Evolutionstheorie, Kosmologie und
Quantenphysik.
Fast alle (meistens philosophische) Erkenntnistheoretiker versuchen
das aber dennoch seit Jahrtausenden vergebens, einige, weil sie Naturwissenschaften
ablehnen. Manch einer meidet
vielleicht auch die Anstrengungen und Anforderungen solcher Studien. Dieser
Verdacht wird dadurch erhärtet, dass in jüngster Zeit, trotz Arbeitslosigkeit,
naturwissenschaftlich-technisch ausgebildete Akademiker auf dem Arbeitsmarkt
verzweifelt gesucht werden.
Jede philosophische Disziplin, wie zum Beispiel besonders Ontologie (die Lehre vom
Sein), Anthropologie (die Lehre vom
Menschen) usw., kommt zu den besten Ergebnissen, wenn sie auf der Basis
naturwissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt wird.
Die beste Ontologie liefern deshalb zurzeit philosophisch gebildete
Kosmologen, also Physiker.
Die beste Anthropologie liefern Biologen mit guten psychologischen
Kenntnissen und Psychologen mit guten verhaltensbiologischen Kenntnissen.
Philosophen stellen häufig gute Fragen und liefern Denkanstöße.
Einige (Locke, Mill, Kant, Marx, Popper usw.) haben auch, zumindest auf dem
Wissensstand ihrer Zeit, gute Erklärungsmodelle geliefert.
Andere (Hegel, Heidegger usw.), haben eher
interessante, aber z. T. irrige, Spekulationen vertieft.
Naturwissenschaftler und naturwissenschaftlich ausgebildete
Philosophen haben einige, nicht alle, gute(n) Antworten gefunden.
Das fachidiotische Schubladendenken verhindert – häufig durch einseitige
Orientierung an Berufsausbildungen verstärkt –, auch ein globales, vernetzendes
Weltverständnis (s. o.). Die Strukturen
der Welt bilden ein Netzwerk, das man als Ganzes verstehen muss, um
höchstmögliche Lebensqualität und konstruktives Selbststeuerungsvermögen für
sich und andere erreichen zu können. Das wollen wir an einem Bild nochmals
detailliert verdeutlichen.
Als Bild für die Welt wählen wir einen Baum, in dem Affen leben. In diesem Baum
gilt es, alle Nahrungsquellen, mögliche Schlafplätze, Fluchtmöglichkeiten,
brüchige Äste usw. genau zu kennen. Das ist nur möglich, wenn jeder Affe den
Baum aus allen Richtungen betrachtet und durchwandert (gesprungen, geklettert
usw.) sowie an möglichst vielen Stellen berührt, beschnuppert, geschmeckt und
gefühlt hat. All diese Einzelerfahrungen müssen nun im Gehirn zu einem
Gesamtnetzwerk zusammengebaut werden.
Dieses Netzwerk ist mehr als unser optisches Gesamtbild des Baumes. Es
enthält z. B. auch Informationen über die Vergangenheit und mögliche Zukunft
des Baumes, über die Brüchigkeit von Ästen, Giftgehalt von Früchten usw.
Je besser die Gesamtgestalt und die Zusammenhänge zwischen den
Einzelkomponenten bekannt und verstanden sind desto besser sind die Aussichten
auf Überleben und hohe Lebensqualität.
Dieses umfangreiche Studium des Astwerks eines Baumes entspricht dem
umfangreichen menschlichen Studium der vernetzten Welt (Kultur, Technik, Natur
usw.), die für das menschliche Überleben und die menschliche Lebensqualität
Bedeutung hat.
Alle arterhaltenden und prohedonischen
Erfahrungen mit diesem Baum (der Welt) sollten mit angenehmen, die
artschädigenden dagegen mit unangenehmen Gefühlen gekoppelt werden.
Höhere Schulen sind nun Institutionen, die dafür sorgen, dass jedes „Jungtier“
nur bestimmte Ausschnitte vom Baum der Erkenntnis naschen darf. Auch die
Verbindungen in ihm werden mit Vorliebe ignoriert. Man lehrt die Ausschnitte,
die den äffischen Schamanen gefallen. Besonders schlecht gefallen ihnen
bekanntlich tiefe Ausschnitte. Deshalb kommt es bei allen
(unaufgeklärten) Affen immer wieder zu tödlichen Abstürzen, z. B. in Form
höchst unerwünschter Abtreibungen. Es geht aber auch noch tiefer: In einem
Nonnenkloster fanden einmal Handwerker viele Babyskelette hinter einer
Zusatzmauer im Keller.
Auch die menschliche Zerlegung der zusammenhängenden Welt in
Einzelbereiche und -wissenschaften verhindert das Gesamtverständnis der
vernetzten (vierdimensionalen) Realität, die Erkenntnis des Wesentlichen und
zum Teil die pragmatisch-konstruktive Nutzung der Erkenntnisse. Bildlich
gesprochen behindert das Verteilen und Verstecken der Kenntnisse aus einzelnen
Wissenschaften in meistens geschlossene(n) Schubladen das Gesamtverständnis.
Das Verständnis von Zusammenhängen ist eine besonders wichtige Voraussetzung,
um das Wissen auch praktisch nutzen zu können. Wir wollen einige besonders
auffällige Fehler, die Menschen aufgrund mangelhafter Kenntnisse von
Zusammenhängen gemacht haben, zur Verdeutlichung als Beispiele betrachten:
Manche Medikamente richteten und richten mehr Schaden durch Nebenwirkungen an,
als sie Nutzen durch ihre Hauptwirkung schufen und schaffen.
Der Ausschluss genetischer Ursachen für menschliches (Fehl)Verhalten (s. o.)
macht(e) Verständnis und Problemlösungen häufig unmöglich. Es gibt
Antidepressiva, die Depressionen als Nebenwirkungen (im Beipackzettel)
ausweisen und (real) auslösen. Kommt es dann durch einen
deprimierenden psychischen Dopplereffekt (Fachausdruck: blutrote Totverschiebung,
nicht bluttote Rotverschiebung), zum Selbstmord des
Patienten, so bedauern dies die Pharmariesen(arschlöcher?),
weil sie einen schätzenswerten Konsumenten (Wirt) verloren haben.
Die typische „Umwelt“politik des 20.
Jahrhunderts (Hauptsache der Schornstein raucht) schuf zwar oft unmittelbar
volkswirtschaftlichen Nutzen, gleichzeitig aber auch ökologischen Schaden. Auch
dieser verursacht oft langfristig -sogar wirtschaftlich- mehr Schaden
als Nutzen.
Die gesamten weltweiten Atomstromaktionen werden dem Bürger (nicht
dagegen den Stromversorgern) mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr (auch
wirtschaftlichen) Schaden als Gewinn bringen. Das Gleiche dürfte allerdings
auch für die hektische wahlkampforientierte Abschaltaktion (atomare Ausmerkelung) der konservativen deutschen Regierung um 2012
gelten.
Bei unzählbar vielen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen ging man
von den Bedingungen der Vergangenheit aus, hatte also die vierdimensionale
Gesamtheit nicht verstanden.
Beispiele sind u. a.: die Berücksichtigung der zukünftigen Wirkung von
Maschinengewehren im Ersten und die von Panzern im Zweiten Weltkrieg. Später
unterschätzten diverse Diktatoren die Bedeutung der neu entwickelten elektronischen
Intelligenz in Waffensystemen. Deshalb halten bis heute manche bushigen Amerikaner, nicht ganz zu Unrecht, nur sich für
die eigentliche Dro(h)ne der Schöpfung.
Bei der Demokratisierung fast aller Kolonien usw. wurden sowohl die
gegenwärtigen als auch die zukünftigen spezifischen Bedingungen der Nationen
unzureichend berücksichtigt (willkürliche Grenzziehungen, unzureichende
Aufklärung usw.). Auch die Ausbeutung und Nichtaufklärung der Kolonien
(Entwicklungsländer) wird den Ausbeuterländern mehr schaden als sie geplant
haben.
Fast alle Fehlplanungen in sozialistischen Ländern sind ebenfalls Beispiele für
das anstehende Problem.
Eines der bedeutendsten Beispiele, das wir an anderer Stelle genauer besprochen
haben, findet sich bei K. Marx selbst. Seine Lehre hatte vor allem deshalb
weniger Erfolg als er sich gewünscht hätte, weil er sein unvollständiges
Denkgebäude auf einige anthropologische Fehleinschätzungen gebaut hatte. Statt
eines Paradieses auf Erden gab es einen Kalten- und zahllose
heiße Kriege zwischen den bekannten Blöcken.
Marx unterschätzte z. B. die prohedonische Bedeutung von Konkurrenz,
Privateigentum usw.
Er war leider auf die Philosophie spezialisiert und hat deshalb nicht
einmal Darwins Erkenntnisse zur Natur des
Menschen genutzt. Die noch viel wichtigeren Erkenntnisse der Ethologie standen
ihm allerdings noch gar nicht zur Verfügung, aber wahrscheinlich hätte er sie
genauso wenig genutzt (wahrgenommen), wie die meisten seiner philosophischen
Nachfolger z. B. Bloch, Eduard Bernstein, Rosa Luxemburg, Georg Lukács, Adorno,
Horkheimer, Marcuse, aber auch die Existenzialisten und modernen
Sprachphilosophen und leider auch die meisten Sozialwissenschaftler. Alle
Konzeptionen aller Philosophen, die die biologische Vergangenheit des Menschen
nicht fundamental berücksichtigen, sind fehlerhaft. Dies trifft für fast alle
philosophischen und auch für die meisten soziologischen, politologischen,
pädagogischen und psychologischen Konzeptionen zu!
Damit zurück zum Problem von Gesamtverständnis
und Analyse: Zerlegung ist
grundsätzlich eines der wichtigsten Mittel, um Prinzipien dieser Welt zu
erkennen. Sie führt aber nur dann zum Ziel, wenn immer wieder auch die Synthese
gesucht wird und ein möglichst großes Gesamtverständnis bereits vorliegt.
Die meisten Vertreter eines ganzheitlichen Verständnisses der
Welt (z. B. manche Philosophen) liefern im Durchschnitt schlechtere
Ganzheitskonzepte, als abstraktionsfähige Analytiker (z. B. einige Physiker und
Biologen).
Das liegt daran, dass viele reine Ganzheitsfanatiker die
(anstrengenden) Analysen ablehnen und ignorieren, die doch das Fundament für
das Gesamtverständnis sind.
Spezialisten und Fachidioten, die nur analysieren, gibt
es allerdings auch wie Sand am Meer (besonders unter Naturwissenschaftlern).
Trotzdem erbringen sie viele konstruktive Leistungen, weil für die meisten
Anwendungen und Berufe Gesamtverständnis oft weniger wichtig ist als im
Alltagsleben oder weil andere die Einzeldaten sinnvoll zusammensetzen.
Die ungeheure grundsätzliche Bedeutung dieses Zusammensetzens (Kombination von
Informationspaketen, Dialektik, Vernetzen) haben wir an anderer Stelle
ausführlich diskutiert.
Wir hatten oben behauptet, dass eine der wichtigsten Grundlagen für
Gesamtverständnis die Kenntnis der Einzelelemente und der Grundstruktur des
Weltgebäudes ist. Wie sollte man auch ein Gesamtgebäude sinnvoll zusammenfügen,
wenn man manche Bausteine, insbesondere das Fundament, kaum oder gar nicht
kennt? Wir wollen diese Aussage nochmals an Beispielen verdeutlichen:
Alle Funktionen des menschlichen Gehirns, wie Gefühle, Gestaltwahrnehmung usw.,
beruhen u. a. auf dem chemischen und elektrischen Zusammenwirken bestimmter
Stoffe, besonders von Neurotransmittern (Botenstoffe). Denken und Emotionen
lassen sich daher nur verstehen, wenn elektrische Vorgänge, chemische
Reaktionen, molekulare Strukturen, biologische Prinzipien usw. bekannt sind.
Allerdings kann der
menschliche Geist sich auch dann nicht vollständig verstehen. Dazu ist er
(möglicherweise noch?) nicht hoch genug entwickelt und/oder ein solches
Selbstverständnis ist grundsätzlich unmöglich. So etwas ist auch im Sinne hoher
Lebensqualität gar nicht notwendig.
Der biochemische und
biophysikalische Fortschritt wird es möglich machen, Gefühle und Denken immer
besser zu steuern. Wenn jemand dann später die Erfolge dieses Fortschritts
genießt, spielt es keine allzu große Rolle, ob er das Wesen dieses (jedes)
Genusses restlos verstanden hat. Schön wäre es allerdings, wenn er seine
Emotionalität nutzt, um den Missbrauch des Fortschritts zu unterbinden.
Eine der wichtigsten Grundlagen und Voraussetzungen für zusammenhängendes
Verständnis ist das Verständnis des
Wesens der wichtigsten Grundprinzipien und –phänomene
(s. o.).
Wir verdeutlichen dies nochmals an Beispielen: Wir fassen (im
Gegensatz zu vielen Präsidenten aus der Familie der Bushmänner
usw.) den Treibhauseffekt und
Klimaentwicklungen als verstehenswerte
Gesamtphänomene auf. Um diese Erscheinungen verstehen zu können, muss man
wissen, was das Wesen von Wärme, Licht, Energie usw. ist.
Licht entsteht vereinfacht gesagt durch Vibrationen von Elektronen
(Emission). Es (z. B. Sonnenlicht) bringt auch Elektronen zum Vibrieren, wenn
es auf diese Teilchen trifft (Absorption). Dadurch geraten auch die zugehörigen
Atome (z. B. am Boden eines Treibhauses) ein wenig ins Wackeln. Dieses Wackeln
(Teilchenbewegung) ist aber nichts anderes als Wärme. Wenn nun Atome und/oder
Moleküle wackeln senden sie Wärmestrahlen aus. Diese können durch Glas und kohlendioxid- oder methanhaltige Atmosphären schlechter
dringen als Licht. Deshalb wird es in Glaskisten (Treibhäusern, Autos usw.) und
auf misshandelten Planeten wärmer als in Standardhäusern und auf den meisten
menschenfreien vergleichbaren Planeten.
Nun kommen wir noch einmal auf Wind und
Regen zu sprechen: Die Sonne erwärmt bekanntlich den Erdboden. Dieser die
Luft. Verschieden schnell bewegte Teilchen bremsen oder beschleunigen sich,
nämlich bei Berührung und mit Hilfe von Strahlung, gegenseitig. Wenn die
Luftmoleküle (vor allem Stickstoff und Sauerstoff) sich schneller bewegen,
drängen sie sich auseinander. Es befinden sich dann weniger Moleküle in einem
bestimmten Volumen als bei langsameren Molekülen. Weniger Moleküle bedeuten
geringere Masse, Gewicht und Dichte. Warme Luft wird also weniger stark von der
Erde angezogen als kalte. Kalte Luft drückt daher warme nach oben, wie Wasser
ein Stück Styropor oder Gase. Dabei erzeugt die kalte bewegte Luft i. d. R.
Fall- und Seitenwinde, die warme i. d. R. Aufwinde. Gäbe es keine kältere Luft,
würde die wärmere nicht aufsteigen. Warme Luft steigt also nicht (aus eigener
Kraft) nach oben, sondern fällt (z. B. im Vakuum) nach unten, da sie ja von der
Erde angezogen wird. Merke also: Jegliche Luft fällt grundsätzlich nach
unten, drückt sich aber je nach Temperatur(unterschieden) gegenseitig in alle
denkbaren Richtungen (Wind).
Auch ein wirkliches Verständnis von
Kraftwerken, Kreisläufen in der Natur, Lebensprozessen, kulturellen
Entwicklungen, menschlichen Ideologien, Psychen usw. ist ohne den tiefen Blick
in das Wesen aller Grundphänomene dieser Welt nicht möglich! Wer also diese
Phänomene nicht verstanden hat, ist auch politisch unterinformiert und damit
ein unterqualifizierter Wähler, Politiker, Anführer und Lehrer oder gar ein
hochqualifizierter Demagoge. Auf
jeden Fall ist er typisch für unsere Gesellschaft.
Die Auswahl von Informationen und
Unterrichtsinhalten
Alle Menschen sollten für ihre Selbsterhaltung und ihre Lebensqualität
Grundkenntnisse und Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Fähigkeiten zum
Nahrungserwerb, Berufsausbildung, Schutz vor Gefahren usw. erhalten. Diese
Grundfähigkeiten werden in zivilisierten Ländern meistens vermittelt, in
Entwicklungsländern häufig nicht. Allerdings nimmt auch in den
Industrienationen die Zahl der Analphabeten – besonders im letzten Jahrhundert
- zu. Dies beruht u. a. auf Sprachproblemen, Überverwöhnen, Vermeidung
frühkindlicher Förderung und genetischen Selbstveränderungen.
Die Grundschulen in den zivilisierten Ländern versagen inhaltlich kaum. Formal
(methodisch) wirkt sich ein zunehmender Trend zum Überverwöhnen negativ aus,
allerdings nicht so negativ, wie der katholisch-autoritär-pädophile und
militärisch-brutale Prügeldrill früherer Zeiten.
Weltweit existieren aber auch Millionen Grundschulen, in denen
antihedonische, rassistische, religiös-fundamentalistische usw. Informationen
verbreitet werden und autoritäre Methoden und irrelevante und antihedonische
Inhalte vorherrschen. Bei diesen Aktivitäten schauen die Industrienationen
völkerrechtlich tolerant zu. Wenn dagegen die Manipulationsprodukte dieser
Hirnwäsche, insbesondere Fundamentalisten, sie bebomben,
werden sie (zu spät) sehr munter. Besonders martialisch
sind die Folgen fast jedes ideologischen (z. B. rassistischen) Wahnsinns, der
an zahllosen Schulen dieser Welt gelehrt wird, für die Bosse der
Rüstungsindustrie. Hier kommt es zu ebenso zahllosen Explosionen von
Portemonnaies, eine mögliche Erklärung für die politische Passivität der
reichen Nationen, wenn es um konstruktive, pazifistische
Informationsverbreitung in armen oder zurückgebliebenen Nationen geht.
Einige Beispiele für interkontinentale
Ursachen und Folgen der globalen Nichtverbreitung konstruktiver Information
Perverse (z. T. völkerrechtliche) Nichteinmischungsnormen verhindern,
dass solche – und viele andere – Perversionen von Nachbarkulturen bekämpft
werden.
Glaub(t)en die politisch Verantwortlichen in Europa, USA usw., dass
Folter, Krieg, klitorale Beschneidung, Apartheid, rassistisches Morden usw. in
(im) Iran, Kongo, Argentinien, Chile, Südafrika usw. den Betroffenen Spaß
mach(t)en? Keineswegs! Ihre Gründe sind: Ignoranz, Bequemlichkeit,
Verantwortungslosigkeit, Rassismus, Korruption und der Wunsch, dass Nachbarnationen
sich nicht in ihre Angelegenheiten einmischen.
In jüngster Zeit haben allerdings einige Politiker bemerkt, dass ihre
aufklärerisch, liberal bequemlichen Nichteinmischungsstrategien in die (Informations)Politik fremder Länder sich doch sehr intensiv
auf ihre eigenen Völker auswirken können. Fundamentalisten aller Länder z. B.
verbreiten „Informationen“ und Motivationen, die schon manchem parasitären
Nutzer der Globalisierung auf dem ganzen Globus (und nicht nur einigen
bulligen Bierproduzenten und -konsumenten) Flügel verliehen haben und bis heute
den Weg gen Himmel budwisern. Meistens werden
allerdings völlig unschuldige „Ungläubige“ in die Luft gesprengt.
Diese höllischen Himmelsfahrtsstrategien schauen sich alle Mächte (z.
B. koloniale und kolonisierte) seit Jahrhunderttausenden „menschlich“
voneinander ab (Kreuzzüge, arabische Eroberungen, Reconquista,
Kolonialisierung, Kolonialkriege, Golfkriege, fundamentalistischer Terror
usw.).
Immer und überall sah und bemühte man sich intensiv um Mord, Waffen
und Zerstörung. Immer und überall sah und bemühte man sich wenig um die
prohedonische Verbreitung von Informationen, z. B. um die Unterdrückung der
antihedonischen, insbesondere rassistischen, Hetze. „Flugblätter statt
Streubomben“ und „Schulnetze statt Schwulenhetze“ klingt anscheinend genauso
langweilig wie „Pflugscharen statt Schwerter“.
Dem aufmerksamen Leser ist nicht entgangen, dass wir gerade im Namen der
Lebensqualität einige Verstöße gegen das Völkerrecht und sogar
UNO-Mandats-Forderungen verlangt haben.
Wir müssen aber etwas von unserer Kritik zurücknehmen: Immer, wenn es
um viel Geld und Macht geht, mach(t)en die alten und neuen Regierfürsten
aller Art völkerrechtswidrige Ausnahmen. Besonders das schleimig
schwarze Erdöl macht deutlich, wie schmierig die Schmierenkomödien geschmierter
Schmierenpolitiker auf den wüsten Golfplätzen aller Länder aufgeführt werden.
Wie viel Aufmerksamkeit ein Teil der NATO (insbesondere Frankreich,
Großbritannien und die USA) einer Kuwait, wenn Hussein sie aufs Eis entführt,
hat man 1991 sehen können. Ein praller Euter voller
schwarzer Milch dessous macht müde Marionettenmänner
hart und munter.
Bei aller Polemik will ich nicht leugnen, dass die Zahl konstruktiver
internationaler Eingriffe auch im Sinne konstruktiver Anteile des Völkerrechts
zunimmt. Hoffnung machte, trotz der kleinen deutschen Sintflut (Westerwelle),
z.B. Libyen in 2011. Hier spielten allerdings, wie üblich, auch unbekannte
Mengen an Rüstungsinteressen, schweizerischen Hass- und Geldmotivationen, also
ungezählte wirtschaftliche Gründe, eine Rolle.
Ein naher Verwandter Gaddafis hatte sich in einem Schweizer
Hotel so männlich dominant, frauenfeindlich daneben benommen, dass die
deutschsprachigen Schweizer englisch grüßten: „We got a vieh“. Gaddafi verstand
„gadavieh“ und zog beleidigt nicht nur seine
geklauten Milliarden aus der Schweiz ab, sondern versuchte auch noch, die UNO
gegen die Schweiz aufzuhetzen.
Wahrscheinlich griff die NATO jedoch auch deshalb in Libyen ein, weil
sich ein Schuss Menschlichkeit und Reife unter die üblichen Antriebe
mischte.
Schaut man dann allerdings nach Syrien, wo ein ebenso großer Ass
(Zunahme:“ad“) wie Gaddafi herrscht(e), stößt man auf die altbekannten
Strukturen. Dieser Assad versteht sich zu gut mit dem Iran und ähnelt zu sehr
gewissen Russen und Chinesen, als dass man hier nahezu unbeschadet Bomben
werfen könnte. Dabei fürchtet man, wie üblich, weniger iranische Atombomben als
wirtschaftliche Nachteile und Wählerstimmenverluste. Der Westen bleibt knapp
über dem Niveau, das China, Russland usw. immer wieder im UN-Sicherheitsrat
zeigen: Steinzeitopportunismus.
Wie komplex, undurchsichtig und unvorhersehbar allerdings die Folgen
solcher Entwicklungen sein können, zeigt der arabische Frühling überall. Wenig
aufgeklärte Völker werden von aufgeklärten demokratischen Minderheiten mittels
freier Wahlen armer undemokratischer Geister in die islamische Stein(nigungs)zeit zurück revolutioniert. Einfacher gesagt:
Manche arabische Völker sind mehrheitlich so unaufgeklärt, dass sie freiwillig
noch undemokratischere, islamistischere neue
Regierungen wählen, als die alten, die ihre demokratisch-liberalen
Minderheiten bekämpft haben. Da man in Ägypten „Regen“ und „Traufen“ kaum
kennt, sagt man dort: „Aus Mubaraks Murksmorden wurde
Mursis Mördermurks“. Auch die Feinde Assads sind zum Teil noch gefährlichere Gestalten als er
selbst und keiner hat den Durchblick, sei es bei Konstinischen
Geschenken, im arabischen Frühling, im russischen Oktober oder bei
Märzrevolutionen.
Damit wären wir wieder am Ausgangspunkt, dem unzureichenden Transport
von konstruktiver Information vor allem aus den Ländern der Aufklärung in alle
anderen. Statt erfolgreich die eigentlichen Ursachen, das irrationale Denken,
mittels Aufklärung an den Wurzeln, z. B. in den Köpfen von Demagogen, zu
bekämpfen, bekämpft man primär ziemlich erfolglos die Symptome, z. B. die
Bombengürtelträger. Ein arabisch-sprachiger Gratisfernsehsender des Westens
hätte billiger und menschlicher als Waffen etwas von den Wirkungen erzielen
können, die Westfernsehen in der DDR erzielt hat. Jede Sendung wäre aber ein
Dorn in den Augen der Rüstungsindustrie gewesen.
Zu einer konstruktiven Aufklärung hat in den letzten Jahrzehnten das
Internet mehr beigetragen als die (Bildungs)Politik,
deren Aufgabe es eigentlich wäre. Das erinnert uns daran, wie viel mehr Medien
zu konstruktiver Aufklärung (z. B. über Umweltprobleme) beitragen als
Ausbildungsinstitutionen. Man betrachte entsprechend die Leistungen von Wikipedia im Vergleich zu allen teuren Lexika. Das Internet
ist voll von anderen Beispielen dafür, dass die winzige global altruistische
menschliche Minderheit mittels Informationstransfers einen echten Gegenpol zu
der parasitären, kriminellen Mehrheit bildet. Der Kampf (Nepp) der (bertelsmanischen?) hochgeladenen medialen Massenabzocker
gegen die up- and
downloadenden Datenverschenker (filesharer)
wird neuerdings mit dem Fachausdruck „napstern“
umschrieben.
Wer übrigens glaubt, dass heutige Jugendliche sich wenigstens auf
diesem Gebiet (Computeranwendungen aller Art) gut auskennen, irrt. Es ist nur
eine Minderheit, die wirklich durchblickt. Die Mehrheit versteht sich auf
Klingeltondownloads, face book-Geplauder,
Pornobetrachtungen usw. Hier, besonders bei der Abwehr jeglicher
Internetkriminalität, versagen die Ausbildungsinstitutionen ganz besonders,
weil unter ihren Ausbildern die internet-Kenntnisse
noch geringer sind als bei Jugendlichen.
Damit zurück zur Auswahl von Unterrichtsinhalten:
DOMINIERENDE KRITERIEN DER
RATIONALE KRITERIEN DER INFORMATIONSAUSWAHL INFORMATIONSAUSWAHL
Bewahrung alter, religionskonformer prohedonische Anpassungen an
veränderte
philologischer,
geisteswissenschaftlicher
Gesellschaftsverhältnisse
Traditionen
Betonung und Förderung der Betonung und Förderung
prohedonischer
konventionellen Fähigkeiten zum Beispiel innovativer Fähigkeiten
der Theorie, in Mathematik, (soziale Kompetenz) und
der Verwertbarkeit des
Philosophie, Physik und der Leistung
Wissens vor allem im späteren Alltagsleben und
im Sport
Betonung und Förderung der Freude, Fairness,
lebenslangen Ausübbarkeit von Sportarten,
sozialen Kompetenz
Vorbereitung auf Studium und Beruf
Vorbereitung auf ein glückliches Leben
Ausbildung zum Ausbildung zum intellektuellen,
Scheuklappenfachidioten interdisziplinären,
vernetzten Denken
Voraussetzung für eine sinnvolle Auswahl von Unterrichtsinhalten ist, das
bestehende Fächerangebot aufzulisten, zu analysieren, zu bewerten und zu
gewichten. Dabei ist die Analyse jedes einzelnen Faches ähnlich wichtig, wie
die des gesamten Angebots, da auch in fast allen Einzelfächern
erhebliche Anteile an irrelevanter Information vermittelt werden. Beispiele:
Tote Sprachen: Nicht nur Latein und
Griechisch werden an Hunderttausenden von höheren Schulen und Universitäten in
viel zu großem Umfang gelehrt. Auch Urformen der jeweiligen Landessprache wie
Mittelhochdeutsch und Althochdeutsch sind im Angebot, obwohl ihr hedonischer
Wert oft noch niedriger, wenn auch nicht gleich Null, ist.
Im Sportunterricht bewahren
konservative Mächte Sportarten wie Turnen und Leichtathletik, obwohl eine
verschwindende Minderheit von Schülern diese Sportarten mag.
Die Ablehnung der Schüler ist allerdings nicht ganz berechtigt.
Beim Turnen ist die Verletzungsgefahr und -wahrscheinlichkeit offensichtlich.
Sie ist aber zum Beispiel beim Fußball und Skisport, zwar versteckt, aber
mindestens ähnlich hoch. Beim Turnen kann - besser als bei fast allen anderen
Sportarten -, die Fähigkeit, den Körper bewusst zu steuern, gelernt werden.
Deshalb bleibt dieser Sport in geringem Maße unterrichtenswert.
Nur ein Turngerät sollte ein Zwei-Zentner-Dorn im Auge
aller Verantwortlichen bleiben, der Balken. Wenn man ihn mit einfachen Übungen
als Trainingsgerät für den Gleichgewichtssinn nutzt, kann er sinnvoll wirken.
Wenn man aber zusehen muss, wie selbst Weltmeisterinnen von ihm abstürzen und
sich verletzen, wird er zum Folterinstrument.
Natürlich könnte man ihn sportlich tiefer legen und die
Oberfläche polstern, doch das verdirbt offenbar den Zuschauerspaß im Zirkus
MAXISTUSS, insbesondere die Formel 1-würdige Sensationsgeilheit. Ähnliche
Motivationen bringen auch folgende weltberühmte Absturzerhaltungsstrategien aufs
Trapez: Sobald es in der Arena finster zu werden droht, weil es einer
Spitzenturnerin gelingt, eine Übung ohne Abstürze durchzuführen, reagieren die
„erleuchteten“ erleuchtenden Trainer, Funktionäre usw. Sie öffnen Fenster (windows), hinter denen sie zahlreiche Programme mit neuen,
schwereren Übungsteilen versteckt halten. So fördern sie eine erwartete
Absturzsicherheit zu Tage, die sie im Regelfall als unerwartete Ausnahmefehler
ihrer Stürz-, Verzeihung: „Schütz“linge
bezeichnen.
Da diese Absturzsicherheit vor allem von vielen Millionen sensationsgeilen Zuschauern erwartet wird, bringt sie
Quote, Geld und Ruhm. Bei den ebenso erwarteten Weltrekorden und sonstigen
Spitzenleistungen bringt sie ( z. T. zusätzlich) Doping, Verschleiß, Unfälle,
Krankheiten, „Menschenopfer“ usw. All diese Folgen werden ähnlich wenig
bekämpft, wie die eigentlichen Ursachen (Gewöhnungslernen, Sensationsgeilheit,
Abenteuerwahn usw.) viel gefördert.
Leichtathletik wird unter anderem wegen ihres individualistischen und
relativ monotonen Charakters vielfach abgelehnt, vor allem aber wegen der
zwangsläufig mit ihr verbundenen starken körperlichen Anstrengung. Ärzte
empfehlen zu Recht dreimal wöchentliche Belastungen in der Nähe der
Leistungsgrenze. Überverwöhnung und Verhätschelung -typische
„Erziehungsprinzipien“ moderner Zivilisationen- vertragen sich jedoch nicht mit
der Freude an körperlicher Anstrengung. Es kommt hinzu, dass
Temperaturen unter 21,9 Grad und über 22 Grad oder 3 Regentropfen pro Minute
und Quadratkilometer – womöglich auf dem Make-up – von einigen jungen Menschen
als grausam empfunden werden.
Obwohl also körperliche Anstrengungen prinzipiell konstruktiv sind,
sollten sie in meistens motivierenderen spielerischen
(Ball)sportarten erlebt werden. Die Leichtathletik
sollte eine freiwillig wählbare Sportart werden.
Um die Leichtathletik zu erhalten,
bewahren viele deutsche Schulen die Bundesjugendspiele.
Im Mittelpunkt stehen nicht die Disziplinen, die mehrheitlich als besonders
interessant empfunden werden (Speerwurf, Hochsprung, Stabhochsprung), sondern
die monotonsten (Sprint, Kugelstoßen, Weitsprung). Diese lassen sich nämlich am
leichtesten und ungefährlichsten durchführen und organisieren.
Ein gewisser Zwang zu körperlichen Anstrengungen wäre durchaus
konstruktiv. Das größte Übel an den Bundesjugendspielen ist jedoch ihr nahezu
völlig unökonomischer und ineffizienter Charakter. Jeder Schüler hält sich
insgesamt zwei bis drei Stunden im Bus und an der Sportstätte auf, ist aber nur
einige Minuten sportlich aktiv. In einer Sportstunde leistet er im Durchschnitt
etwa das Fünf- bis Zehnfache. Ist dieser Tausch für den Wettkampfgedanken und
den Ehrenurkundenstatusgewinn die Sache wert? Was ist zudem mit all den
Schülern die bei den Spielen außer Blamagen und öffentlichen Bloßstellungen
kaum etwas erleben?
Einige Schulen sind erfreulicherweise dazu übergegangen, Sportfeste zu
veranstalten, bei denen der Spaß und viel Bewegung im Vordergrund stehen.
Auch solche Veranstaltungen haben eigentlich eine geringere direkte
Ausbildungswirkung als ein Vormittag, an dem konstruktiver Unterricht
stattfindet. Da sie jedoch zu positiverer Bewertung (Motivation) der Schule
(und des Sportes) durch die Schüler und zu sozialen Aktionen beitragen, dürfte
in der Bilanz ihr konstruktiver Charakter überwiegen. Dies erscheint schon
deshalb wahrscheinlich, weil ein wesentlicher Teil des derzeitigen normalen
Unterrichtes an höheren Schulen nicht oder wenig konstruktiv ist und noch
weniger so empfunden wird.
Konservative bildungspolitische Mächte verhindern oft - nicht nur im
Sportbereich – den Einzug und die Verbreitung innovativer Strömungen.
Manche Geschichtslehrer kennen und (oder) behandeln die Geschichte nur bis 1970 oder 1980.
Manche Physiklehrer hatten oder haben von der Supersymmetrie und Stringtheorie nur blasse Ahnungen.
Sportarten wie Tischtennis und Badminton hatten oder haben es schwer, in
Schulen und Universitäten Eingang zu finden.
Naturwissenschaften, Pädagogik, Medizin, Volkswirtschaft und Informatik, vor
allem aber die Psychologie, sind an höheren Schulen im Durchschnitt
unterrepräsentiert.
An Universitäten gilt z. T.
Entsprechendes.
Freud und seine Psychoanalyse
wurden von indoktrinierten, antisemitischen, sexualfeindlichen Vertretern der
überkommenen philosophischen Psychologie und Medizin bekämpft und vertrieben.
Das lag aber keineswegs daran, dass die Psychoanalyse tatsächlich nur zu ca.
30-40 Prozent realitätskonform und ebenso geringfügig therapeutisch erfolgreich
war und ist. Es lag vor allem an Freuds „ungeheuerlicher“ Sexualfreundlichkeit.
Freud und die Psychoanalyse sind heute in manchen Teilen bestätigt, in weiten
Teilen aber widerlegt. Trotzdem setzte sie sich später an manchen
Universitäten, z. B. in den USA -in Ermangelung besserer Konzepte- durch. An
diesen Universitäten wehrten und wehren sich manche Anhänger der Psychoanalyse
ebenso erfolgreich gegen konstruktive moderne Strömungen (z. B.
Verhaltensbiologie und Verhaltenstherapie [s. u.]), wie sich einst die Gegner
der Psychoanalyse gegen deren Ausbreitung gewehrt hatten.
An manchen modernen psychologischen Instituten wurde die Psychoanalyse dagegen
wie das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Freud hat die menschliche Antriebsstruktur auf den Dualismus von
Todestrieb und Lebenstrieb zurückgeführt. Auch wenn dieses Erklärungsmodell
sich als falsch erwiesen hat, bleiben manche Freudsche
Erklärungen, wie z. B. die Idee von angeborenen Anlagen für Triebe, die
Bedeutung des Unbewussten und die Abwehrmechanismen (Verdrängung usw.),
grundsätzlich gültig und ihre Kenntnis wertvoll.
Ebenfalls aufgrund des Wirkens bewahrender Mächte haben z. B. die vergleichende
Verhaltensforschung und der Behaviorismus
- bzw. die aus ihm abgeleitete Verhaltenstherapie - an vielen
psychologischen Instituten nicht einen angemessenen Stellenwert erhalten.
Die Verhaltensbiologie (Ethologie,
vergleichende Verhaltensforschung, Humanethologie, Neuroethologie,
Tierpsychologie) ist jedoch bekanntlich neben Biochemie und Medizin die
wichtigste Basis der Psychologie und Anthropologie.
Die Biologie (insbesondere die Verhaltensbiologie) ist die notwendige
Basis für das Verständnis des Menschen. Sie wird aber von den meisten Psychologen,
Soziologen, Anthropologen und Kultusministern (zumindest in Deutschland) weder
als solche, noch überhaupt, anerkannt und schon gar nicht verwendet (s. o.).
Ein wichtiger Grund für diese teilweise arrogante Ignoranz ist der
Glaube an die gottgeschaffene menschliche Besonderheit, die einen psychischen
Vergleich mit Tieren nicht zulässt.
Ein zweiter Grund ist die Trennung in wissenschaftliche Lager
(Geistes-, Natur-, Sozialwissenschaften, Kunst usw.). Die Isolation dieser
Lager wird in vielen deutschen Ausbildungsinstitutionen und in der
Gesamtgesellschaft gefördert.
Ein weiterer Grund ist die traumatische Überreaktion auf den
sozialdarwinistischen Wahnsinn der Nazis (s. o.).
Ein wirkliches Verständnis der menschlichen Psyche ist jedoch ohne
Kenntnis tierischer Psychen unmöglich. Eine besonders tiefe
Ablehnung solcher Vergleiche findet sich bei solchen Frauen, die (genau wie
Schimpansinnen) kleine Männer(chen) nicht lieben
können und bei Männern, die (genau wie Männchen?) Frauen mit kleinen Brüstchen
nicht lieben können.
Die „geringe“ Ähnlichkeit zwischen Mensch und Tier macht das folgende
Beispiel, das wir an anderer Stelle näher erläutert haben, noch deutlicher:
Forscher haben Ratten an einen Apparat angeschlossen. Dieser enthielt einen
Schalter, der mit einem Draht (Elektrode) verbunden war. Die Elektrode wurde
ins Gehirn der Ratte (in ihren Hypothalamus) gesteckt. Dort erzeugte der
schwache Strom, den die Ratte durch Betätigung des Schalters zum Fließen
brachte, vor allem durch Dopaminausschüttung, starke Lust und Motivationen oder
Verlangen. Deshalb taten die Versuchsratten nichts mehr außer unentwegt auf den
Schalter zu drücken, selbst wenn sie dadurch verhungerten.
Ganz ähnliche Resultate (schädliche Übermotivation) ließen sich sogar bei
motivationsschwachen Menschen (Patienten) beobachten, denen man Dopamin
verabreichte.
Ebenfalls zu ganz ähnlichen Resultaten führt folgendes
„Experiment“: Wenn man bestimmte „tierische“ Typen vor einen Apparat setzt, der
als einarmiger Bandit weltbekannt wurde, zeigen sie rausch- und suchtartige
Zustände und Verhaltensweisen. Bei ihnen lassen sich auch ganz ähnliche
Dopaminausschüttungen messen, wie bei den Ratten. Leider drücken sie nie so
lange, bis der geistlose einarmige Bandit den Geist aufgibt (bedauerliche Behindertendiskriminierungsmeidung?).
Ähnliche Ergebnisse lassen sich bekanntlich (neuerdings häufig
sogar schon bei 10- bis 16jährigen) mit Alkohol und anderen Drogen erzielen.
Wenn diese zweibeinigen Lastesel deprimiert die Spielhöllen, Kneipen
usw. verlassen (abkürzender Fachausdruck: Las wegas
gehen), steigen bei den zweiarmigen Banditen (auch zweibeinige Ratten genannt),
die die Apparate aufstellen, die Dopaminkonzentrationen
in den Abzockerzentren ihrer Gehirne. Ähnliches gilt
natürlich auch für Dealer, Regierungen, Brauer, Brenner usw. Wer nun glaubt, er
könne den Begriff „pervers“ sinnvoll definieren, indem er ihn auf die
Mitmenschen anwendet, die Milliarden für ihre Selbstvergiftung mittels Bier
ausgeben oder dabei verdienen, mag zur Kenntnis nehmen, dass Deutsche vielfach
freiwilliger ein Vielfaches dieser Ausgaben für alle Formen esoterischen
Selbstbetrugs wegschenken.
Das einzige Argument, dass gegen die grundsätzliche
Übertragbarkeit all dieser Suchterlebnisse von Säugetieren auf Menschen
spricht, ist die Tatsache, dass kein von Menschen oder Krankheitserregern
unbeeinflusstes Wirtstier, derartig hirnrissig ([un]menschlich
parasitär) oder masochistisch handelt.
Innerhalb des Biologieunterrichts gehört die Verhaltensbiologie zum
Wertvollsten und Verwertbarsten, was überhaupt angeboten werden kann. Sie
liefert das Fundament für das menschliche Selbstverständnis bezüglich unseres
Verhaltens, Denkens und Fühlens. So wie wir unseren Körper nur verstehen
können, wenn wir seine Entstehung aus tierischen Körpern verstanden haben,
können wir auch unseren Geist (Denken, Fühlen, Verhalten) nur verstehen, wenn
wir dessen Entstehung aus tierischen Ursprüngen verstanden haben. Jetzt aber
kommt der Hammer. Die Verhaltensbiologie wurde um 2000 von bildungspolitisch verantwortlichen
Biologen freiwillig weitgehend aus dem Unterrichtsangebot für die Schüler (der
Oberstufe!) in NRW, Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen, Saarland, Brandenburg, Thüringen und Baden-Württemberg
gestrichen. Nur Rheinlandpfalz, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Hessen,
Bayern und Sachsen haben die Verhaltensbiologie beibehalten. Alle anderen
(Nichtoberstufenschüler) waren in vielen Bundesländern schon vorher nie mit
diesem (einschließlich Lerntheorien) besonders wichtigen Stoff der Biologie,
Psychologie und Psychologie kaum „belästigt“ worden.
Das erinnert uns daran, dass die meisten Schüler von Realschulen und
Hauptschulen und Frühabgänger von höheren Schulen ja auch kaum mit
Erziehungswissenschaften und Psychologie „belästigt“ werden.
Erziehungsfähigkeit, soziale Kompetenz und Bildung im Prekariat vernichten
bekanntlich Hunderttausende von Arbeitsplätzen von Rechtsanwälten, Polizisten,
Richtern, Sozialarbeitern, Psychotherapeuten, Ärzten, Priestern, Totengräbern, Nachmittagstalkscheiß-Moderatoren, Seifenoperndarstellern,
Pornodarstellern usw.
Wie „großartig“ mangelnde Biologiekenntnisse auch gegen die
Überbevölkerung wirken können, zeigte sich beispielhaft im Juli 2014. Eine Frau
wurde von Kühen totgetreten. Sie hatte nicht gewusst, dass eigentlich harmlose
Rinder, besonders Mutterkühe, gelegentlich Hunde und ihre Begleiter kollektiv
angreifen als handele es sich um bedrohliche Wölfe. Konrad Lorenz hatte dieses
Wissen schon vor Jahrzehnten öffentlich gemacht. „Fürsorgliche“ Kultusminister
halten solches Wissen zu Gunsten althochdeutscher Gedichte, impressionistischer
Interpretationen usw. von möglichst vielen Menschen fern.
Die Unterschiedlichkeit in der Ausbildung bzgl. Verhaltensbiologie,
Psychologie, Pädagogik usw. in verschiedenen Bundesländern, Schulformen usw.
verdeutlicht einmal mehr, wie wir Lebensqualität zu Gunsten von Freiheit,
Föderalismus und Individualität vernichten. Dabei wirkt sich die fehlende
Kompatibilität und Vergleichbarkeit von Schulabschlüssen bei weitem weniger
schädlich aus als die Wissensdefizite bzgl. jeglicher Verhaltenssteuerungen
usw.
Innerhalb der Biologie wurden und
werden ähnlich indoktriniert, manchmal sogar aufgrund schlichter Faulheit, auch
andere moderne Strömungen, wie z. B. die Biochemie und Mikrobiologie gar nicht
oder zögerlich übernommen.
Solche irrationalen Bewahrungstendenzen finden sich natürlich in
nahezu allen Fächern und allen Ausbildungsinstitutionen, ja in der gesamten
biologischen und kulturellen Evolution (vgl. Thomas Kuhn, The Structure of Scientific Revolutions). Wahrscheinlich verdankt sich die weitgehende
Beseitigung der Verhaltensbiologie zu allem Überfluss auch noch der Tatsache,
dass Konrad Lorenz aus ideologischen Gründen mit samt seiner Theorie und dem
Bade von Mainstreambiologen ausgeschüttet werden
soll.
Ein weiterer Grund könnte darin liegen, dass viele Lehrer von
ebenfalls versagenden Universitäten selbst schon wenig verhaltensbiologische
Kenntnisse mitbringen und sich nicht gerne zusätzlich fortbilden möchten.
Auch die Neigung zu exakter Wissenschaft, die Ethologie gehört zum
„schwammigsten“, was die Biologie zu bieten hat, könnte eine Rolle gespielt
haben.
Man ist sich dabei nicht darüber klar, auf welchem
erkenntnistheoretischen Sumpf selbst die Physik steht (Quantengravitation,
Welle-Teilchen-Dualität, Nichtlokalität, Unbestimmtheitsrelation,
Mehrdimensionalität, Dunkle Energie usw. s. daswesenderzeit.de). Genauso wenig
ist man sich darüber klar, wie wichtig das verhaltensbiologische Fundament für
die z. T. noch viel „schwammigeren“ (besser probabilistischeren)
Sozialwissenschaften wäre.
Schülerinteressen
Das Interesse eines Schülers (auch eines Erwachsenen) an einem
Informationsbereich, wie ein Unterrichtsfach, Sachgebiet, Hobby usw., kann ein
rationales, wie auch ein völlig irrationales Auswahlkriterium sein. Jede
menschliche Motivation kann pro – oder antihedonisch sein. So mögen
Zufallskonditionierungen (Erfolge, Verherrlichungen) und absichtliche
Konditionierungen durch Eltern, Lehrer, Mitschüler, angeborene Anlagen usw.
dazu führen, dass Interesse (=Motivation) an Latein, Althochdeutsch,
Briefmarken, Byzantinistik, exotischen Sprachen, Nationalsozialismus,
S-Bahn-Surfen, Quälen, oberflächlicher Unterhaltung, Kunst, Sticken usw.
entstehen. Einige dieser Aktivitäten können manchmal, zum Beispiel beruflich,
konstruktiv sein. Überwiegend verhindern aber (zeit)intensive Beschäftigungen
mit derartigen Aktivitäten die Auseinandersetzung mit wertvolle(re)n Informationen.
Weltweit sorgen versagende Ausbildungssysteme auch dafür, dass fast
alle Menschen auf diesem Planeten nicht sagen können wie ihre Ängste,
Depressionen, Vorlieben, Hobbys, Eigenschaften usw. entstanden sind. Die
Kenntnis dieser Ursachen könnte wohl zu sehr zur Lebensqualitätsverbesserung
beitragen. Die Ursachen für dieses mangelnde Selbstverständnis liegen vor allem darin,
dass all diese Eigenschaften, Motivationen usw. häufig unbewusst,
unkontrolliert und in der Kindheit in Form der gerade angesprochenen
Zufallskonditionierungen (Erfolge usw.) stattfinden.
Handlungsintelligenz
Nicht nur das zu vermittelnde Wissen (=Inhalte) muss sortiert und
sinnvoll ausgewählt werden, sondern auch das motorische Können
(=Handlungsintelligenz und motorische Fertigkeiten). Auf diesem Gebiet ist in
den letzten Jahrzehnten einiges verbessert worden (learning
by doing). Äußerst sinnvolle
handwerkliche Ausbildungen, die dazu führen würden, dass viele sich bei kleinen
Reparaturen selbst helfen könnten, finden aber nach wie vor an
allgemeinbildenden Schulen kaum statt. Handlungsintelligenz kann natürlich,
genau wie Gesundheit, Selbstbewusstsein, Glücksfähigkeit usw., auch durch Sport
gefördert werden. Das dürfte der Grund dafür sein, dass Kürzungen des
Sportunterrichts auf der Streichskala von höheren Schulen häufig ganz oben
stehen.
Vorbereitung auf Beruf und Studium statt
auf das Leben
Im Folgenden wollen wir uns kurz einem besonders interessanten (weil
„ultraökonomischen“) schulischen Selbstmisshandlungsphänomen widmen, der (Wissenschafts)propädeutik. Damit
sind Ausbildungsmethoden, -inhalte und -ziele gemeint, die der Vorbereitung auf
ein Studium, Beruf (oder Ähnlichem) dienen:
Die meisten höheren Schulen betonen aufgrund alter Traditionen die
Vorbereitung auf ein Studium gewaltig. Natürlich studieren
von den Teilnehmern eines Kurses (Klasse) in einem Schulfach i. d. R. dieses
Fach nur ca. 0 bis 3 Prozent. Damit ist das „ehrenwerte“ kultusministerielle
Ökonomievermeidungsziel schon erreicht. Mindestens 97 % der Schüler werden – am
Leben vorbei –mit vielen Informationen belästigt, die sie zum größten Teil nie
mehr benötigen.
Nun könnte man meinen, die bildungspolitisch verantwortlichen
Nachfolger der Äbte und Bischöfe hätten „versagt“, weil sie nicht auf mehr als
97% Entökonomisierung
gekommen sind. Doch weit gefehlt: 10-20% der propädeutischen Maßnahmen sind
zwar sinnvoll, aber ca. 90% der Schüler sind wegen des uninteressanten Gesamtangebots
mehr oder weniger generell demotiviert. Deshalb vergeht vielen nicht nur die
Lust an den wenigen propädeutisch sinnvollen Informationen, sondern an Schule
und Ausbildung überhaupt. So entstehen lebenslange Abneigungen gegen
Fächer aller Art (z. B. Physik und Chemie), von deren interessanten und im
Alltag verwertbaren Inhalten die meisten nicht einmal dunkle Ahnungen haben.
Diese Abneigungen beruhen allerdings auch auf der Tatsache, dass diese Fächer
mehr als manche andere Intelligenz und Fleiß fordern.
Eine stärkere Vorbereitung auf das spätere (Alltags)Leben (statt auf Beruf und
Studium) entspricht nicht dem bildungstheoretischen Stolz (Wahn?) der
bildungspolitisch Verantwortlichen. Würde man die studienrelevanten
Informationen durch lebensrelevante ersetzen, entstünde jedoch kein wirkliches
Problem. In fast jedem Studienfach werden aufgrund unmotivierter oder
unqualifizierter Führungen ca. 5 bis 50 % irrelevante Informationen vermittelt.
Würde hier gründlich ausgemistet, so könnten die studienrelevanten
Informationen, mit denen alle belästigt wurden, nur den Studenten zu Beginn des
Studiums vermittelt werden, die sie wirklich brauchen. Ähnliches gilt für
Berufsanfänger.
DIE INFORMATIONSVERBREITUNG UND IHRE
ENTWICKLUNG
Physikalisch gesehen kann jede Energieübertragung, das heißt,
wahrscheinlich alles, was überhaupt seit dem Urknall geschah und geschieht, als
Energie- oder Informationsübertragung aufgefasst werden. Deren Wesen wiederum
liegt in der Kombination von mindestens 2 Energie- bzw. Informationspaketen.
Kombiniert man zum Beispiel ein Elektron und ein Proton, so entsteht
etwas völlig Neues und Anderes, nämlich ein Wasserstoffatom.
Grundsätzlich können die Pakete zwei oder mehr Quanten, Atome, Gene,
Ideen, Erfindungen oder Kulturen usw. sein.
Der Vorgang heißt in der Physik „Ereignis“, in der Biologie
„Rekombination“, in der Philosophie „Dialektik“.
Das Produkt heißt in der Physik leider ebenfalls „Ereignis“ oder
„Fusion“, in der Biologie (usw.) „Verschmelzung“ oder „Neukombination“, in der
Philosophie, Chemie und vielen anderen Wissenschaften „Synthese“. Es wird
allgemein auch mit Begriffen wie: Innovation, Erneuerung, Renaissance,
Reformation, Revolution, Zusammenbau, Quantensprung, Konstruktion, aha-
Erlebnis, Erfindung, Entdeckung, Gedankenblitz, Kreation usw. beschrieben.
Das im Sinne der Selbsterhaltung und der Lebensqualität wichtigste
allgemeine Prinzip bei jeglicher Informationsübertragung (Verbreitung,
Forschung, Ausbildung usw.) ist nun die Auswahl der zu kombinierenden und zu
transportierenden Informationspakete. Wir verdeutlichen wieder an Beispielen:
Darwin entwickelte die Evolutionstheorie, in dem er unter anderem und eher
zufällig Kenntnisse über Artentwicklungen in England, Südamerika, auf Galapagos
usw. so wie kulturelle Entwicklungen (zum Beispiel volkswirtschaftliche
Konkurrenzphänomene) kombinierte.
Edward Jenner kombinierte 1796 Kuhpockenerreger und die menschliche
Immunabwehr. Das war die erste fast immer wirksame Impfung, die später
unzählbar vielen Menschen das Leben gerettet hat. Man dankte dies Jenner mit
zunächst mit Missachtung, später (bis heute) mit Ignorieren.
In diesem Sinne vergleiche man einmal den Bekanntheitsgrad von Jenner
mit Daniel Kübelböck oder Robert Koch mit Dieter Bohlen, das medizinische
Vorbild für Hunderttausende von Biologen und Ärzten und das verbale Vorbild für
Millionen Jugendliche, z. B. Hooligans.
In einem alten Radiogerät arbeiten Spule und Kondensator auf
wunderbare Weise zusammen.
Relativ leistungsfähige Mischlinge entstehen bei allen Lebewesen, auch
bei Hunden und Menschen, wenn man die Gene möglichst verschiedener Vorfahren
kombiniert.
Die meisten Menschen
bevorzugen reinrassige Tiere (z. B. Inzuchthunde) und meiden auch bei sich
selbst gerne Mischungen. Sie verteufeln Bastarde unter Führung derer, die
Geschwister ins Gefängnis stecken, auch wenn diese nur Kondomsex
hatten.
Ein Panzer ist eine widerliche Kombination aus Kanone und
Kettenfahrzeug.
Der Leser mag nach weiteren Beispielen suchen. Das ist nicht schwer,
da es in der menschlichen Kultur kein Phänomen gibt, das nicht als Kombination
von mindestens zwei anderen Phänomenen aufgefasst werden muss.
Fast genauso erfolgreich wird er sein, wenn er in der Kultur nach
Menschen, Institutionen, Ideologien usw. sucht, die das konstruktive
Kombinieren behindert oder verhindert haben und immer noch behindern.
Sollte er dabei Religionen überprüfen, wird er wieder bei jeder
erfolgreich sein. Man weiß, wie Galileo, Locke, Darwin usw. verfolgt wurden.
Das selbst noch, z. T. viel später, u. a. Jenner, Einstein sowie Warren und
Marshall (die Entdecker des Krankheitserregers für Magengeschwüre: helicobacter pylori) von
konservativen, neidischen oder geldgeilen Kräften verfolgt wurden, sollte
bekannter sein.
Wir empfehlen, diese Bekanntmachungen auch bei der Bewertung
bestimmter heutiger konservativer Kräfte zu berücksichtigen. Diese Kräfte
behindern nicht nur die sinnvolle Auswahl von Informationen
einschließlich deren Kombinationen, sondern auch, die Entwicklung der
Kombinationsfähigkeit.
Die hochgelobte, angeblich so logisch aufgebaute, in Wahrheit
besonders geornete, lateinische Sprache, eignet sich
zum Beispiel besser als wahrscheinlich jede andere, um in festgefahrenen,
konservativen (militärischen) Bahnen zu verbleiben und Kreativität zu
unterdrücken. Ähnlich geeignet ist jede Religion.
Auf all diese Probleme gehen wir unten und an anderer Stelle genauer
ein. Im Moment wollen wir Informationsübertragungen, die auf menschliche
Lebenserhaltung und Lebensqualität Einfluss haben, in den Mittelpunkt stellen.
Tatsächlich entstand die Spiegelung und Speicherung von Informationen in
Lebewesen zunächst, weil sie der Erhaltung der Gene und Arten dienten. Auch die
ständige Verbesserung der Spiegelungen, Speicherungen und anderer Übertragungen
hatte zunächst dieses Ziel.
DIE GESCHICHTE DER SYSTEMATISCHEN INFORMATIONSVERBREITUNG IN MENSCHLICHEN
KULTUREN
Ursprünglich lernten alle Jungtiere und Kinder bei der Auseinandersetzung mit
ihrer Umwelt. Sie sahen, rochen, schmeckten, hörten und fühlten (oft
gleichzeitig und kombinierend!) während der Lernprozesse.
Es war ursprünglich fast nie so, dass sie isoliert geschriebene oder
gehörte Worte (Informationen) aufnahmen. Zu ihrem Lernen gehört(e) auch die
Nachahmung von Artgenossen, aber nur in relativ geringem Umfang die bewusste
Konditionierung und Belehrung durch Eltern und andere Artgenossen. Solche
Prozesse sind für menschliche Kulturen typisch. Wie viel Millionen
Kinder z. B. regelmäßig von Eltern, Lehrern, Priestern, Brüdern usw. grün und
blau geprügelt wurden und werden, ist nicht bekannt. Man weiß dagegen, dass ca.
100 000 jährlich totgeprügelt werden. Hauptursache: Bildungspolitik!
Ursprünglich lernten Kinder am meisten von ihren Eltern, aber auch von
anderen, besonders von eng verwandten, Gruppenmitgliedern.
Wegen ökonomischer Vorteile spezialisierten sich aber schon bald
bestimmte Mitglieder auf die Aufgaben der Ausbildung. Zunächst versammelte
manchmal ein meistens älteres, besonders befähigtes, umgängliches, natürliches
und beliebtes Gruppenmitglied Kinder zufällig um sich und unterrichtete sie.
(Eine entsprechende Auswahl für Lehramtsstudenten gibt es in der Gegenwart
leider kaum, allenfalls in Skandinavien.). Dabei ging es nicht primär um die
Vermittlung theoretischen Wissens. Der Urlehrer
konnte gleichzeitig auch Baumeister, Jäger, Kabarettist, Komödiant,
Märchenonkel, Priester, Arzt usw. sein.
Alle im letzten Abschnitt
beschriebenen Bedingungen müssten heute in der Bildungspolitik berücksichtigt
werden. Dies ist in den letzten Jahrzehnten, wenn auch nicht immer wissentlich,
erfreulicherweise zum Teil geschehen. Es gibt aber dennoch Hunderttausende humorlose,
hypersensible, aggressive usw. Lehrer und/oder Schmusepädagogen mit wenig
Lehrmotivation aber viel Freizeitmotivation und mit wenig Empathie, aber
ausgeprägter Unfähigkeit zu erklären.
Mit zunehmender Komplexität und zunehmendem Wissen kam es zu weiteren
Spezialisierungen. Zauberer, Häuptling und Lehrer bildeten die ersten
Berufsgruppen. Diese entscheiden bis heute auf allen Verwaltungsebenen über die
Auswahl der zu verbreitenden Informationen. Sie heißen jetzt Priester, Bischof,
Papst, Bürgermeister, Präsident, Studienrat, Kultusminister usw.
Die ursprüngliche Kopplung des Lernens mit anschaulicher Natur und
Unterhaltung ist aus den Ausbildungsinstitutionen weitgehend verschwunden. Sie
taucht erfreulicherweise in manchen Medien, besonders TV, auf.
An den Informationsauswahlprinzipien
hat sich dagegen leider wenig geändert. Unter Berücksichtigung der Interessen
aller Mächtigen - heute auch der Unternehmerschaften- kungeln die drei
demokratischen Gruppen diktatorisch aus, welche Bildungsinhalte auszuwählen
sind. Dabei stehen ihre meist konservativen Normen, Ideale und Interessen, wie
Macht- und Systemerhaltung, im Vordergrund. Besonders erhaltenswert erschien
und erscheint fast allen Mächtigen die Möglichkeit zu parasitieren (Ausbeutung,
Sklaverei, Korruption, Tetzeln, Wulfen
usw.).
Da Information, besonders in den letzten Jahrzehnten, zu einer der
bedeutendsten Grundlagen für Glück und Lebenserhaltung geworden ist, bedeutet
die Macht über die Informationsauswahl auch Macht über das Volk. Diese Macht wurde
und wird millionenfach missbraucht (Intrigen, Korruption, Wahlfälschung,
Propaganda, die Inquisition, das Totschweigen der Inquisition usw.). Nicht nur
durch die Auswahl irrationaler, häufig konservativer, Inhalte, sondern auch
durch Falschinformation, Lüge und das Vorenthalten von Informationen wird die
Lebensqualität der Allgemeinheit unnötig gering gehalten.
In der westlichen Welt ist die Dominanz der Ideale Freiheit, Gleichheit,
Brüderlichkeit, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Treue, Würde, Mündigkeit,
Nächstenliebe, Schöpfungstabu, zahlreicher weiterer christlicher Werte,
Antibiologismen, parasitärer Interessen, Hyperantinationalismus usw. die
wichtigste Basis der Informationsauswahl.
U. a. In Asien konnten oder können z. B. auch kommunistische Ideale und,
besonders in Südostasien, eine übertriebene Verherrlichung normenkonformen
Verhaltens und Denkens bestimmend sein.
Weltweit bestimmen biologische Antriebe (Statusdenken, Liebe aller
Art, Spiel, Bewegung, Neugier usw.) jegliche Informationsauswahl und –übertragung.
Eine rationale Ethik wurde weltweit nie zur Grundlage der
Informationsauswahl. Es wurden stets ethische Konzepte von Vorbildern
übernommen oder durchgesetzt, die Eigenschaften wie Volkstümlichkeit,
Radikalismus, Selbstbewusstsein, Bauernschläue oder Dummheit, Güte, Charisma
usw. hatten.
Intelligenz und prüfbare Qualität spiel(t)en eine geringere Rolle. Die
genannten Auswahlkriterien förderten bestimmte Bildungsinhalte und -ideale:
Grundsätzlich dominieren seit über 1000 Jahren religiös-philosophisch-
geisteswissenschaftliche Inhalte. Das schlug oder schlägt sich nieder in einer
Dominanz der Fächer Religion, Altgriechisch, Latein, anderer Sprachen,
Geschichte, Philosophie, Mathematik.
Das Kennen lernen von Kulturen unter besonderer Berücksichtigung ihrer
(häufig kriegerischen) Geschichte, Architektur und Kunst wurde gefördert.
Naturwissenschaftliche, technische, psychologische, pädagogische,
medizinische und praktische Informationen waren und sind mit religiösen,
philosophischen und politischen Idealen und Interessen oft nicht vereinbar, und
wurden und werden deshalb mehr oder weniger ignoriert, unterdrückt und
verteufelt.
Seit Jahrmillionen werden veraltete (=archaische) Werte und
Machtstrukturen bewahrt und gegen Neuerungen oft sogar blutig verteidigt.
KONKRETE BESTANDSAUFNAHME
Informationsdefizite
Fehlverhalten und Informationsdefizite aus dem Bereich Psychologie
Das interessanteste und wichtigste, was Menschen im Universum kennen,
ist ihr eigenes Gehirn, ihre Psyche. Wir wundern uns daher nicht, dass genau
die Wissenschaft, welche sich damit beschäftigt, an ihren Schulen ganz
besonders wenig vertreten ist.
Verdeutlichen wir die Folgen an einer Betrachtung typischer
menschlicher Konfliktbewältigung:
Die relative Unfähigkeit der Menschen zu konstruktiver Konfliktlösung
ist eine der bedeutendsten Quellen vermeidbaren Leides (vgl. Kapitel 6 und 8).
Die wichtigsten Voraussetzungen:
Die Fähigkeiten,
1. Konfliktursachen zu erkennen,
2. frühzeitig, freundlich konstruktive Kritik und Wünsche zu äußern und
anzunehmen,
3. sachlich, objektiv, verständnisvoll zu diskutieren,
fehlen vielfach.
Die Folgen reichen von einer Unmenge von frustrierenden Konflikten und
simplen Partnerschaftsproblemen, über alle Formen von Kriminalität bis zu Kriegen, diversen Privatfernsehprogrammen, noch
destruktiveren Printmedien, Amokläufen usw.
Alle Voraussetzungen könnten durch eine psychologische Grundausbildung
an Schulen erheblich verbessert werden. Dies würde mindestens ein Drittel aller
Psychotherapeuten arbeitslos machen. Psychologisch qualifizierte Lehrer und
Eltern würden einen Teil der Aufgaben von Therapeuten übernehmen und die
Entstehung von psychischen Störungen zum Teil verhindern.
Was machen Therapeuten? Sie versuchen z. B. Neurosen zu heilen, irrationale
Tabus gegenüber Sexualität, Tod, Kontaktanzeigen usw. abzubauen; Mündigkeit,
Selbstsicherheit, Mut, soziale Kompetenz, Selbstbestimmung zu fördern, bei der
Beherrschung krankhafter Eifersucht, cholerischer Anfälle usw. zu helfen.
Erfolge in diesen Bereichen sind umso wahrscheinlicher, je jünger der
Mensch ist, der therapiert wird.
Noch besser ist es natürlich, wenn er die psychischen Störungen gar
nicht erst erwirbt. Psychotherapeuten versuchen Störungen zu heilen, die zum
größten Teil ohne die Störungen und Wissensdefizite von Politikern, Eltern,
Lehrern, Geschwistern, Pfarrern, Lehrherren, Freunden, Nachbarn, Pädophilen
usw. gar nicht erst entstanden wären.
Auch genetische Defekte und nichtmenschliche bzw. unvermeidbare Umwelteinflüsse
(Unfälle usw.) können natürlich psychische Störungen hervorrufen. Aber auch
letztere werden, wie z. T. bei Erdbeben, manchen Stürmen, Vulkanausbrüchen usw.
zum Teil von Menschen verursacht. Das neapolitanisch himmelfahrtskommandösige
Besiedeln von katastrophenbedrohten Gebieten z. B. geschieht i. d. R. ebenso
wissentlich wie verantwortungslos und unnötig (suizidalmasochistisch?).
Der häufig nicht nur schmerzsüchtige Neapolitanerer sagt: „Wir suchen den Vesuv“.
Der Berliner würde sagen: „Die suchen die Wehsuv“.
Wissensdefizite aus dem Bereich
Pädagogik
Die Erziehung von Kindern, wie auch der pädagogisch psychologisch kluge Umgang
mit Jugendlichen und Erwachsenen, wird mit zunehmender Komplexität,
Heterogenität, Migration (=Wanderung), Technisierung und steigendem
Lebensstandard immer schwieriger und fehlerhafter. Dafür gibt es 4 Hauptgründe:
1. Die neue Welt erfordert neue Strategien. Das machen wir uns an einigen
Beispielen klar:
Die ursprünglich arterhaltende Erziehung zu territorialer Abstoßung
(=wichtigste Entstehungsursache des
Rassismus) wird spätestens auf einer vollständig besiedelten Erde
destruktiv.
Ständiges Nahrungsüberangebot und der Wegfall des Zwangs zur Bewegung führen
zu Übergewicht.
Der Umgang mit der Technik (Waffen, Transportmittel, Computer usw.) muss
gelernt werden.
2. Durch antihedonische Sozialisation haben viele Menschen viel von der Natürlichkeit
des
Urmenschen, die eine
wichtige Grundlage für erfolgreiche Erziehung ist und war, verloren.
Unter Urmenschen gab es z. B. wenige
zickige, überverwöhnte, humorlose, ungesellige,
parasitäre, hypersensible
Gruppenmitglieder mit niedriger Frustrationstoleranz.
3. Das Angebot an verwertbarer pädagogischer Information nimmt ständig zu, wird
aber nur
zu (an) ca. 10 Prozent weitergegeben.
4. Extreme Zunahme der Heterogenität
Die Menschheit hat in den letzten
Jahrhunderten Freiheit und Verschiedenheit so
gefördert und erzeugt wie nie zuvor.
Da Ähnlichkeit jedoch häufig konstruktiver
(harmonisierend) wirkt als
Heterogenität, schafft das entstandene Übermaß an
Verschiedenheit viele
vermeidbare Konflikte.
Betrachten wir nun, wie bildungspolitisch Verantwortliche die beschriebenen
Probleme „lösen“: Ihr wichtigstes Hilfsmittel ist wieder einmal verbaler Natur
(Lingualmanie).
Sie geben allen Lehrern den Namen „Pädagoge“, obwohl die weitaus
meisten das Fach Pädagogik nicht studiert haben und vielen sogar wichtige
pädagogische Grundkenntnisse fehlen. Trotzdem fallen viele Bürger
(Schüler weniger) auf diesen genialen Bluff herein.
An den meisten (zumindest deutschen) Universitäten fand und findet -besonders
für Lehrer an Gymnasien und Gesamtschulen- keine gezielte, kontrollierte,
zielgerichtete, schulbezogene, konstruktive pädagogische Ausbildung für Lehrer
statt. Manche Leitungen pädagogischer Universitätsinstitute schleus(t)en
gelegentlich die manchmal unerwünschten Lehramtskandidaten faul und unmotiviert
durch einen kleinen mehr oder weniger beliebigen Teil des Studiums für
Diplompädagogen, Bachelor oder was auch immer.
Auch der Lehrer, der wirklich Pädagogik studiert, wird an vielen Unis
sehr merkwürdig ausgebildet. Oft steht die eigentliche Pädagogik
mauerblümchenmäßig am Rande der Ausbildungsinteressen. Stattdessen werden gerne
politische Probleme (häufig linkslastig) diskutiert.
Diese politisch linken Trends sind übrigens (neben den [anderen!?]
bekannten Vorurteilen) ein wichtiger Grund für die Ablehnung der Fächer
Pädagogik und Psychologie in vielen Schulsystemen (s. u.). Auch werden Lehrer
dieser Fächer gelegentlich von ihren Spießerkollegen diskriminiert.
Was wir oben beschrieben haben gilt in den meisten Fächern auch für die
eigentliche Fachausbildung. Zukünftige Gymnasiallehrer nehmen -zum Beispiel im
Fach Biologie- an vielen Universitäten an erheblichen Teilen der Diplombiologenausbildung
teil, obwohl sie circa 70 Prozent davon im Schulleben nie mehr nutzen können.
Dieses Überangebot wird damit begründet, dass ein Lehrer mehr kennen müsse als
den Unterrichtsstoff der Schule. Das ist grundsätzlich richtig. Es gilt jedoch
vor allem für das Verständnis von modernen Entwicklungen, Zusammenhängen und
allgemeinen Prinzipien, die wenig gelehrt werden. Es gilt nicht für die genaue
Kenntnis äußerst trickreicher Vermehrungsverfahren von Pilzen, deren Namen der
(Bio)Lehrer (hoffentlich!) als Student schon
wieder vergessen hat.
Für die leitenden Professoren gibt es kaum Kontrollinstanzen. Ihr Engagement im
Sinne des Allgemeinwohls steht daher oft im umgekehrten Verhältnis zu ihrem
Engagements im Sinne ihres nobelen Ruhmes und
Rufes. Letzteren dient primär die Betreuung von Doktoranden und
Diplomstudenten, nicht von Lehramtsstudenten.
Es kommt hinzu, dass, wie an Schulen, häufig konservative, manchmal
verkalkte Kräfte die universitäre Ausbildung beherrschen. Manche alten,
konservativen Universitäten vermitteln daher in vielen Fachbereichen
wissenschaftliche Inhalte und Methoden vergangener Jahrhunderte. Dies geschieht
zum Schaden der Studenten und der Menschheit, ohne dass beide wesentlich Notiz
davon nehmen.
Die pädagogische Ausbildung an der schulischen Institution (Referendarausbildung)
beruht meistens überwiegend auf unwissenschaftlich oder halbwissenschaftlich
ausgewerteten und gesammelten Erfahrungen von Lehrenden während der letzten
Jahrhunderte.
Aufgrund einer zurzeit grassierenden Nichtbelehrungsneurose
(Nichtgängelungsneurose, Eigenverantwortlichkeitsneurose,
Selbstbestimmungswahn) werden auch diese (alle) Informationen oft nicht einfach
informierend mitgeteilt, sondern der Referendar muss mehr oder weniger hilflos
versuchen, selbst erfolgversprechende Wege zu finden (zur Antibelehrungsneurose
siehe Kapitel 6). Das gelingt vielen Lehrern auch in vierzig Jahren
Berufsleben, besonders bei Disziplinproblemen, bei denen akuter Mangel an
psychologischem Wissen herrscht, nie.
Dies ist eine Ursache für viele psychische Störungen von Schülern
(späteren Erwachsenen) und Lehrern.
Insgesamt sind dennoch die Wirkungen der Referendarzeit zwar nicht
gut, aber im Durchschnitt immerhin mittelmäßig. Auch Selbstbestimmung und
Eigenverantwortung wirken natürlich in sinnvollen Maßen konstruktiv.
Der pädagogische
„Fortschritt“ Schmusepädagogik statt Prügelstrafe
In modernen Zeiten ist man von Prügelstrafen und anderen
„sportlichen Aktivitäten“ in Industrieländern bekanntlich zum Glück immer mehr
abgekommen. Unsere Formulierung verrät bereits, dass es nicht nur um Schonung
der Kinder und anderer Prügelknaben geht, sondern auch um
Anstrengungsvermeidung seitens der Prügler. Man
entdeckte sogar eine hocheffiziente Ökonomisierungsmöglichkeit, die in der
berühmten Weisheit gipfelte: Warum mein Kind durch anstrengendes regelmäßiges
Prügeln zu einem aggressiven oder apathischen Halbverrückten machen, wenn ich
durch freundliches Gewähren aller Wünsche einen noch verrückteren, ewig
unzufriedenen Amokläufer, oder einen, Nörgelkönig,
oder eine Zickenprinzessin, oder einen
aggressiv-dominanten Kleinterroristen aus ihm machen kann.
Zu diesem Thema folgende kleine wahre Geschichte: Eine junge Frau ist
mit ihrem vierjährigen Sohn zu Besuch bei ihrem Freund. Frühstück ist angesagt.
Unser Söhnchen blicket stumm auf dem ganzen Tisch
herum. „Hast du Stachelbeermarmelade?“ „Nein, tut mir leid, nur Erdbeer-,
Himbeer- und Brombeer-.“ Der stachelige Jungbaer,
jetzt lauter: „Ich will aber Stachelbeäer-!!“ Die Mutter liebevoll besorgt wie immer: „Was
machen wir nur, wir müssen welche kaufen.“ Der Freund: „Etwas schwierig, es ist
Sonntag und das nächste Geschäft 5 km entfernt.“ Jetzt der Junge schreiend:
„Ich will aber Stachelbäärmarmelade!!!“ Die Mutter:
„Es tut mir leid, aber wir können jetzt keine beschaffen.“ Der Junge wälzt sich
inzwischen am Boden und schreit in 20facher Wiederholung seinen Satz heraus, so
dass die Nachbarin (berechtigte!) Angst und Bedenken bzgl. der mütterlichen
Erziehungsmethoden bekommt.
Wie hat die Mutter einen derart „patenten“ Kandidaten für Langstreckenamokläufe
herangezüchtet?
Als erstes wandte sie die gröhlemeyersche
„Kinder an die Macht- Devise“ aus der „We don´t need no
education!“- Schublade an.
Eine Unterströmung der modernen Pädagogik (eine 68iger Schwachstelle)
lehrte gerade, dass Kinder ein Recht auf das Ausleben ihrer Aggressionen (bzw.
auf nahezu alles) hätten. Diese Unterströmung wurde weniger von
Wissenschaftlern als von Halblaien geschaffen. Die Erkenntnisprinzipien waren
nicht sinnliche Wahrnehmung und Experiment, sondern ideologischer Natur. Man
verabsolutierte, wie um 68 üblich, die Schlagworte der (rousseauschen)
Revolutionen: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit,
Authentizität, Selbstbestimmung, Toleranz usw. Die wichtigsten unausgegorenen
Triebkräfte waren Aufklärung, Psychoanalyse und Kritische Theorie. Ziele und
Wege im Gesamtmischmasch waren: Freiheit,
Selbstbestimmung, Mündigkeit, schülerzentrierter Unterricht, Abschaffung von
Bestrafung und Zwängen usw. Diese Ziele und Mittel waren und sind natürlich
überwiegend sinnvoll.
Das gilt aber auch für wirkliche naturwissenschaftliche Konzepte und
z. T. auch für manche Konkurrenzideologien (autoritäre Erziehung, angewandte
Verhaltensbiologie, Konzepte von Piaget, lehrerzentrierter Unterricht usw.).
Die richtige Mischung aus all diesen Konzeptionen muss das Ziel sein. Die ist
bisher wohl noch kaum überhaupt erreicht worden, wird aber hier und da (meist
nur im Kleinen) wenigstens angestrebt.
Zurück zur Aggression:
Dass man beim Ausleben der Aggressionen aggressives Verhalten lernen
könnte, lehrte diese Strömung (hyperantiautoritäre Erziehung) weniger.
Außerdem war die Mutter natürlich auch voller Liebe zu ihrem Kind und hatte ihm
stets jeden Wunsch erfüllt, wenn sie es nur irgend konnte.
Manchmal konnte und/oder wollte sie allerdings nicht, zumindest nicht
sofort, alle Wünsche erfüllen. Je länger der Sohn jedoch quengelte oder, bei
besonderer Unnachgiebigkeit der Mutter, amokwürdig schrie, desto eher gab sie,
auch bei unberechtigten Forderungen, nach. So trainierte sie ihrem Kind nicht
nur aggressive Terrorfähigkeiten, sondern auch das zugehörige
Durchhaltevermögen an. Sie ersparte ihrem Kind, wo immer sie konnte,
unmittelbare Frustrationen.
Das lag unter anderem daran, dass ihre eigenen Spießereltern ihr viele
Frustrationen „gegönnt“ hatten. Sie handelte wie schon Milliarden
Halbgebildeter vor ihr, sie schüttete die Vernunft mit dem Bade aus und be- oder übertrieb das Gegenteil der Erziehungsstrategien
ihrer Eltern.
Dass Kinder die Fähigkeit Konflikte zu lösen, Frustrationen zu
bewältigen usw. gerade dadurch erwerben, dass sie selbst erfolgreich
Probleme lösen, hatte man ihr nicht gesagt.
Dass die Erziehung von „non frustration children“ und der „Laisse
faire“-Erziehungsstil bereits von Wissenschaftlern ausprobiert worden war,
hatte sie, dank ihrer Kultusminister, nie erfahren (laisse
faire = machen lassen). Auch die Erfolge dieser Erziehung, häufig extrem
aggressive, unzufriedene, hyperaktive Jugendliche bzw. Erwachsene, kannte sie
natürlich nicht. Vor solch „üblem“ Wissen schützen die Bildungspolitiker fast
aller Länder ihre Schäfchen mit akribischem „Wohlwollen“, aber nicht, ohne sich
über die Zunahme von Gewalt (an Schulen) zu wundern (Sommernachtstraum statt Summerhillrealität).
Natürlich würde mancher Bildungspolitiker gerne mit wirklich
pädagogischen Informationen helfen, doch müssten sie (die verliebten Ochsen?)
dann an den „heiligen“ altbewährten Kühen: Latein, Deutsch, Englisch,
Französisch, Mathematik, Religion usw. kürzen.
Das hatten viele der bekanntlich besonders „dummen“, „unmündigen“ deutschen
Schüler Ende des vergangenen Jahrhunderts dank
der Wahlmöglichkeiten in der Oberstufe schon getan. Diese „verblendeten“
wählten mit brutaler Gemeinheit manchmal drei Naturwissenschaften und machten
dadurch die alten Philologenfreunde an Schulen und
Unis arbeitslos. Um die rücksichtslosen Schüler von diesen "üblen
Irrwegen“ abzubringen und das alte geisteswissenschaftliche Erbe (so genannte
„Allgemeinbildung“ mit Betonung auf „gemein“) zu retten, hat man z. B. In NRW
die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik wieder zu durchgängigen
Pflichtfächern gemacht (siehe unten). Shakespeare, Goethe und Gauß würden sich,
beim Betrachten dieses „Fortschritts“, wahrscheinlich im Grabe umdrehen.
Wider Erwarten entdeckten einige Grundsatzpolitiker (Gott weiß wie) die
gerade beschriebenen schmusepädagogischen „Erfolge“. Das allzu starke Verwöhnen
vieler Kinder machte offensichtlich eher krank als glücklich. Was sollte man
tun. Reformen von Reformen, so genannte Ungesundheitsreformen,
z. B. bei der Rechtschreibung waren beliebt, aber auch anstrengend. Hier war jedoch einiges aus dem unendlich
geliebten Gleichgewicht geraten. Bald fand sich folgende bequeme mathematische
Lösung.
Mühselige Recherchen hatten ergeben, dass es immer noch einige
„humane“ Mitmenschen gab, die Kinder nicht krankhaft jeden Wunsch erfüllten.
Man entdeckte nämlich ein paar hundert (von Millionen) Fällen einer besonders
„delikaten“ und überhaupt nicht soften Form der Kinder“erziehung“,
die Kinderschändung. Dieses „herrlich-pädophilistische“
Gegengewicht zur laschen Schmusepädagogik musste nun nur noch
freiheitlich-tolerant ignoriert oder gefördert werden, dann war dem heiß
überschätzten Ausgleichheitsprinzip gedient. Durch die Addition von
Überverwöhnen und Übervermöbeln sowie anschließendes Halbieren ergab sich
wieder ein „gesunder“ Durchschnittswert und Zufriedenheit mittels arithmetischer
Mittel. Selbst das Fördern viel nicht schwer. Messdiener kannten es schon seit
Jahrhunderten. Man musste nur seiner altbewährten Lieblingsbeschäftigung
nachgehen: Alles, besonders die Ausbildung, unverändert lassen. Die hatte ja
die Prügelbereitschaft schon seit Jahrtausenden „herrlich“ (oder eher dämlich?)
gefördert.
Erfreulicherweise konnten die Politiker dabei ihre alten
Ideale nutzen und bewahren (an Erwachsenen anwenden): Liebevoll-rücksichtsvoll
und liberal-anonymistisch verfolgt(e) man
Kinderschänder aller Länder soft oder gar nicht, z. B. ohne bellende, gierige Hunde
(Fachausdruck: „ohne Belgier“).
Mit diesen „idealen“ Methoden konnte sogar noch ein
zusätzliches Zeitgleichheitsprinzip befriedigt werden. Anfang des 20.
Jahrhunderts hatte man die Gehirne junger Menschen mit Hilfe autoritärer
Unterdrückung (Prügelstrafe, militärischem Gehorsam, sexueller Unterdrückung
und so weiter) so malträtiert, dass viele kaum noch lernen konnten oder
wollten.
Genau dieses Ziel wird seit 1968 durch die liberale Förderung
von Gewalt an Schulen, in Schlafzimmern, in dunklen Parks und Kirchen und so
weiter wunderbar gleichheitlich auch wieder
angestrebt. Mengenmäßig können diese Maßnahmen aber „leider“ nicht ganz an die
Prügelaktivitäten der Lehrer, Priester und Eltern früherer Zeiten heranreichen.
Aus dieser „Patsche“ hilft wieder die Schmusepädagogik. Auch mit resolutem
Überverwöhnen gelingt es, kindliche Motivationen aufs Feinste zu zerstören.
Zu all diesen Effekten tragen Schulen auf dem ganzen Planeten systematisch bei.
Selbst manche fragwürdige Privatsender liegen teilweise über dem
durchschnittlichen pädagogischen Leistungsniveau üblicher
Ausbildungsinstitutionen. Die fine Nanny von
Super-RTL usw. liegt schon hoch darüber, die feine Supernanny von RTL, ebenso
wie diverse Tiernannys, haushoch.
Schmusepädagogik
und Schule
Manchmal gelingt es Eltern und dem privaten Umfeld trotz aller
angesprochenen Amokförderung nicht ganz, ihre Schützlinge in Vollmonster zu
verwandeln. Hier helfen Ausbildungsinstitutionen gerne mal nach.
Was in und an manchen Elternhäusern, aber eben auch Haupt- und
Realschulen abläuft, ist allgemein bekannt. Dieter Nuhr,
Rüdiger Hoffman, Michael Mittermayer usw. machen hin und wieder treffend darauf
aufmerksam.
Diese Förderung von Respektlosigkeit und Kleinterror findet aber in
abgeschwächter Form auch an höheren Schulen statt.
Häufig ist zum Beispiel, dass in den letzten Stunden vor den (Sommer)ferien oder oft kaum noch Unterricht stattfindet
(stattfinden kann).
Nicht unüblich ist Terror in Form von Lärm, Verschmutzungen usw. durch
Schulabgänger („Abiturabschussfeiern“). Man läuft grölend durch das
Schulgebäude, reißt Klassenzimmertüren auf und stört den dort laufenden
Unterricht. Dabei genießt mancher die Rache an Lehrern und deren Ohnmacht bzgl.
Gegenmaßnahmen.
Auch Stinkbombenwerfen im Schulgebäude und diskriminierende,
beleidigende oder intrigante Äußerungen und Maßnahmen gegenüber Lehrern, ja
sogar Schülern anderer Schulen, sind real eingetretene Reaktionen an Gymnasien
auf die angesprochenen „Erziehungsmaßnahmen“.
Wie gelingt es nun den Erziehern derartig aktive Kleinterroristen zu
erzeugen, wo doch der Trend zur Fastfood- und PC-Bequemlichkeit allgemein
dominiert?
Im Prinzip wendet man ein abgeschwächtes „non frustration“
und „laisse faire“-Chaos an. Warum Chaos?
Neben den schmusigen „Gib allen ein 2
–Pädagogen“ existieren auch vereinzelt noch autoritäre Lehrer (usw.) der alten
Schule oder sogar einige gute. Unter Eltern, Tanten, Onkeln, Nachbarn,
Priestern usw. ist das Chaos bekanntlich noch größer (s. u. Pluralismuswahn).
Die so entstehenden inkonsequenten pädagogischen Wechselbäder haben Kindern
schon immer grundsätzlich selten gut getan, z. B. A. Hitler. Wenn der Schüler
nun zudem noch sieht, wie und dass man es auch richtig machen kann, ist er
manchmal noch saurer und zwar auf Weicheipädagogen und Hardliner.
Natürlich funktioniert(e) allein schon die Weicheimethode (Nachgeben,
Abschaffung nahezu jeglicher Bestrafungsmöglichkeiten usw.), um Intrige,
Mobbing, Bewaffnung und Terror zu fördern. Doch man entwickelte noch weitere
Würz-, Dünge- und Verstärkungsmittel:
Viele heutige Lehrer haben selbst schon eine überverwöhnende Erziehung
durchlaufen müssen. Entsprechend sensibel und ausweichend begegnen diese
jeglichen Frustrationen. Sie vermeiden gerne Schüleraggressionen, indem sie
diesen möglichst jeden Wunsch, z. B. nach guten Noten, erfüllen. Ihr häufig
weicher Führungsstil ermuntert nun viele Schüler zu noch mehr Aggressionen und
Frustrationen. Man drängt den Schüler, dank pädagogischer und
verhaltensbiologischer Wissensdefizite, wie auch manche Haushunde, in die
Herrscherrolle. Respektloses Fordern besserer Noten und Nörgeln aller Art wird
schon deshalb zur neuen allgemeinen Schülerpflicht, weil man bei anderen
Weicheikollegen (besonders in Sport und Religion) auch schon immer eine 2 oder
1 hatte und weil Mitschüler ja auch erfolgreich nörgeln. Mancher Lehrer
reagiert nun so, dass er diesem Drängen nachgibt beziehungsweise von vornherein
nur noch gute oder sehr gute Noten vergibt. Dadurch steigt aber leider weniger
die Zufriedenheit als das Anspruchsniveau der Schüler usw. (positive
Rückkopplung mit negativen Folgen). Zum Ausgleich sinkt die
Frustrationstoleranz und die Fähigkeit Gratifikationen (Belohnungen)
aufzuschieben. Der Schüler erlebt, was mancher schon von zuhause kennt, dass er
Erfolgserlebnisse aller Art auch ohne (große) Anstrengungen erhält. Mit diesen
Ansprüchen geht er dann (später) auch auf andere Lehrer, Vorgesetzte,
Polizisten, Professoren, Arbeitgeber usw. zu oder los. Dabei scheitert er dann
oft, was auf allen Seiten Aggressionen schafft.
Häufig scheitert er aber nach der Schule in Beruf, Studium,
Privatleben usw., was auf allen Seiten Frustrationen schafft. Er hat drei
Probleme:
Zum einen kann er fachlich wenig, weil er ja nie viel getan hat (tun
musste).
Zum zweiten leidet er jetzt (endlich) mehr unter seinen
charakterlichen Schwächen.
Zum dritten kann er emotional, insbesondere motivational nicht mit den
„rücksichtslosen“ Forderungen seiner Vorgesetzten, Freunde, Partner usw. (den
nachschulischen Gesellschaftsbedingungen) umgehen.
Dass der Weicheilehrer oder -direktor aus seinen Amateurmeckerschülern
(-kindern) durch die gewährten Erfolge respektlose,
dominante Profimeckerer macht, interessiert dabei genauso wenig, wie die
Diskriminierung, die dadurch Kollegen, die korrekt benoten, erfahren. Auch die
Frustration und Ungerechtigkeit, die wirklich gute Schüler erleben, wenn sie
mit Leistung die gleichen Noten erzielen, wie andere ohne, wird vorzugsweise
ignoriert.
Man macht dies ja auch nicht nur aus Egoismus oder Schwäche. Nein, man
macht es u. a., weil man glaubt Mündigkeit fördern zu müssen. Dass ein
konstruktiver mündiger Bürger nur für berechtigte Forderungen kämpft,
übersehen viele geflissentlich.
Mancher macht es aber auch, weil er Druck von Vorgesetzten erlebt.
Während die nämlich früher in der Regel autoritär und oft unberechtigt
Schülerkritiken zurückwiesen, mobben sie heute, manchmal gemeinsam mit Schülern
und Eltern, auch Kollegen. Das gilt besonders für Kollegen, die irgendwie
missfallen. Dabei spielt es meist kaum eine Rolle, ob der Kollege den Direktor
kritisiert, ein schlechter Lehrer ist, oder die falsche Ideologie vertritt. Man
mobbt zuerst das schwächste „Übel“.
Den Vorgesetzten sitzen auch wieder einige Terrordüngemittel im
Nacken. Vielen geht es, wie bei Führungskräften üblich, um Macht, Ansehen, Ruf
und Ruhm.
Deshalb wollen sie in der Konkurrenz mit anderen Schulen bestehen,
elterliche Kritik betäuben und juristische Bedrohungen abwenden.
Ähnlich wie im Kleinen der Lehrer, im Verbund mit Eltern usw., durch
Nachgeben und Überverwöhnen intrigante, undisziplinierte, unzufriedene Motz-
und Meckerschüler heranzüchtet (konditioniert), gelingt es dem Gesamtsystem im
Großen auch mit der Gesamtbevölkerung, z. B. vielen Eltern und Juristen. Diese
beschränken sich nicht immer auf Meckern, sondern greifen oft auch zu massiver
Intrige und Mobbingaktionen, in extremeren Fällen auch zu Betrug und anderen
kriminellen Aktionen.
Zu all diesen Aktivitäten tragen
Bildungspolitiker durch ihr Versagen bei.
Dabei müsste man bei Rechtsanwälten gar nicht mehr nachhelfen. Sie
sind seit langer Zeit vieler Lehrer Feind und umgekehrt. Deshalb feiern einige
gerne Erfolge, die sie in ihrem möglichen Bestreben nach Rache und Geld noch
weiter bestärken. Sie erwirken zusammen mit manchmal merkwürdigen Eltern bei
Einsprüchen usw. oft Erfolge für Schüler, die nicht immer berechtigt sind. Ob
dabei auch das positivere Verhältnis zwischen Richtern und Rechtsanwälten im
Vergleich zu Richtern und Lehrern eine Rolle spielt, mag der Leser selbst
überdenken.
Mit all diesen erfolgreichen Methoden werden jedenfalls alle
konditioniert. Alle miesen, meckernden Mobbingmannschaften werden mit
Belohnungen im Sinne zunehmenden Terrors bestärkt. Die unterlegenen
Lehrerkollegen werden mit Bestrafungen in Frustrationen, Depressionen und noch
mehr Nachgiebigkeit getrieben, manchmal sogar aus der Lehre ihrer Lehranstalten
in die Leere psychiatrischer Leeranstalten.
Der Terror, den Erzieher früher gegen Kinder ausgeübt haben, wird
heute, manchmal mit Hilfe rücksichtsloser Juristen, teilweise umgekehrt. Dabei
geht es den Kindern aber im Durchschnitt keineswegs in jedem Bereich besser, da
sie, wenn auch unwissentlich unter dem schon angesprochenen
Überverwöhnungsterror leiden.
Allgemeine juristische Durchseuchung
die angesprochene juristische Durchseuchung von Schulsystemen ist nur
ein Beispiel für einen allgemeinen Prozess. Seit 1945 findet in den meisten
Industrienationen eine zunehmende Durchseuchung der gesamten Gesellschaft durch
so genannte Rechtssysteme (Judikative) statt. Für diesen Vorgang gibt es zwei
Hauptursachen:
1. In allen politischen Systemen, besonders in faschistischen,
wimmelt(e) es von Ungerechtigkeiten (Rassismus, Homophobie, Watergate,
Spiegelaffäre, Missbrauch an Kindern, Prügelstrafe usw.). So etwas ist mit dem
zunehmenden und oft übertriebenen Wunsch nach Freiheit, Gleichheit,
Brüderlichkeit, Gerechtigkeit und Demokratie nicht vereinbar. Wieder waren es
allen voran Journalisten, die (wahrscheinlich nur in einigen Ausnahmefällen)
Aufklärung und Verfolgung der Täter durchsetzten. Seit 1968 kämpften auch immer
mehr Eltern erfolgreich gegen den Machtmissbrauch an Kindern in Schulen und
Kirchen. Mit all diesen überwiegend konstruktiven Aktivitäten weckten sie
jedoch auch einen bis dahin häufig noch schlummernden Riesen:
2. Der juristische Apparat
entdeckte eine neue herrliche Nahrungsquelle, die man nun nur noch weiter
aufblähen musste. Ob es unter Politikern so ungewöhnlich viele Juristen gibt,
weil dadurch die finanzielle Selbstbedienung von Rechtsanwälten legalisiert
werden kann, lassen wir hier einmal völlig ungern offen.
Sicher ist dagegen, dass in den USA Millionenbeträge an Raucher
gezahlt werden, die offenbar nicht wussten, dass Rauchen schädlich ist. Sicher
ist, dass Katja Günter, eine so genannte Rechtsanwältin, illegal Millionen bei
der Unterstützung krimineller Internetabzocker verdient hat. Sicher ist, dass
andere Rechtsanwälte legal noch größere Summen an einem einzigen Prozess
verdient haben.
Sicher ist auch, dass unschuldig Inhaftierte in Deutschland mit peanuts als Entschädigung Abgespeist werden.
Wie an den meisten Problemen der Menschheit sind auch an der
juristischen Durchseuchung der Gesellschaft Bildungspolitiker erheblich
ursächlich beteiligt. Dabei verursachen sie sowohl konstruktive als auch
destruktive Folgen. Eines ihrer Mittel ist die Förderung von kritischem
Bewusstsein (Mündigkeit, Emanzipation). Diese gehört zum Besten, was die
Bildungspolitik in den letzten Jahrhunderten hervorgebracht hat. Kommen wir
damit abschließend noch zu etwas besonders Üblen, was sie gemeinsam mit
Religion und Judikative hervorgebracht hat:
Formale Fehler
Zum perversesten, was Juristen auf diesem Planeten entwickelt haben,
gehört die zum Teil krankhafte Überbewertung von formalen Fehlern im Vergleich
zu inhaltlichen Nachteilen und Werten, insbesondere zur Lebensqualität.
Verjährungen, Fristversäumnisse und zahllose sonstige Formfehler führen zu
antihedonischen Bestätigungen, Freisprüchen, Freilassungen usw.
So wurden geständige Mörder (zum Weitermachen?) freigelassen, weil ein
Richter (womöglich unter Zwang oder im Suff) Fristen zur Prozesseröffnung
versäumt hatte.
Wenn ein Lehrer schriftliche Hausaufgaben eines Schülers ebenso
vernünftiger-, wie auch juristisch fälschlicherweise, nicht benotet,
wird dem Widerspruch dieses Schülers gegen die Nichtzulassung zum Abitur
stattgegeben. Dies gilt wohl besonders, wenn die nachträgliche Benotung der
Hausaufgaben die Gesamtnote noch verschlechtert.
Die Überbewertung des Formalen findet sich in zahlreichen weiteren
gesellschaftlichen Bereichen (Rechtschreibung, höfische Rituale und Zwänge,
Händeschüttelneurose, Wursteleien mit bärtigen Männern in Frauenkleidern, sprachlicher
Wandel bei Down-Syndrom, Dunkelhäutigen usw., statt prohedonischem
Umgang mit Farbigen, Behinderten, Sexualität usw.).
Sprachen und
redundante Information
Neben falschen, minderwertigen und direkt destruktiven Informationen
verbreiten alle menschlichen Informationssysteme sehr viel redundante
Information. (Redundant bedeutet, dass gleiche oder nahezu gleiche
Informationen mehrfach dargeboten werden.). Dies geschieht in Schulen und
Universitäten durch zufällige Überschneidungen, Lehrerwechsel usw.
Die stärksten negativen Effekte in diesem Bereich zeigen sich jedoch
bei der Vermittlung von Fremdsprachen.
Wenn man das Wort „Revolution“ auf Latein, Deutsch, Französisch,
Spanisch, Schwedisch und Polnisch lernt, hat man kaum Information aufgenommen.
Sogar die Schreibweise ist in vielen verschiedenen Sprachen nahezu völlig
gleich. Es liegt hohe Redundanz vor. Zum Weltverständnis trägt dieser
Lernvorgang wenig bei. Das gilt leider für jegliches Vokabellernen, auch wenn
die Worte, Aussprachen und Schreibweisen deutlicher voneinander abweichen. Die
Notwendigkeit des Sprachenlernens und Übersetzens ist mit ungeheurem unnötigem
Lern- und Energieaufwand verbunden.
Warum haben Sprachen dennoch einen so hohen Stellenwert an (un?)menschlichen Ausbildungsinstitutionen? Über ca. ein
Jahrtausend haben sich, vor allem in Europa, Machtstrukturen in allen
Ausbildungssystemen entwickelt, die der Vermittlung von Sprache(n) eine
antihedonische Überbewertung zukommen ließen und lassen.
In Klöstern, die als (nicht immer konstruktive) Brutstätten des
Geistes bezeichnet werden können, wurde sehr viel geschrieben und übersetzt.
Die lateinische Sprache wurde vom Klerus stets genutzt, um Distanz zum gemeinen
Volk und Informationsdefizite zu erhalten. Sprachen waren und sind auch in
(Kloster)schulen stets willkommen, da sie der Bibel nicht widersprachen und
-sprechen. Der wichtigste Grund für die weltweite chronische Lingomanie liegt also nicht in ihrem objektiven Wert,
sondern in ihrem geringen Widerspruch zu allen, besonders religiösen,
Ideologien.
Konstruktiver als Sprachenvielfalt wäre jedoch das Gegenteil: der
weltweite Gebrauch nur einer Sprache. Sie würde sowohl den Lernaufwand und
Konfliktpotentiale verringern als auch alle Übersetzungsnotwendigkeiten
beseitigen. Deshalb erscheint es derzeit erstrebenswert, dass alle Menschen
eine (Fremd)Sprache lernen.
Sprachenvielfalt kann destruktive (z. B. rassistische) Konflikte,
Missverständnisse und Frustrationen aller Art fördern (Details unten).
Sprachen und zugehörige Kulturen mögen dennoch interessante
freiwillige Hobbys sein und bleiben, als Hauptlehrprogramm an Schulen und
Universitäten sind sie einer der größten Ausbildungsfehler der Menschheit. Dies
allerdings nicht, weil sie destruktive, oder nur sinnlose, oder antihedonische
(z. B. bestimmte religiöse) Informationen beinhalten, sondern weil sie
frustrieren und die Verbreitung anderer wichtigerer Informationen behindern.
Natürlich bleibt das Lernen von Sprachen solange (in möglichst
geringem Umfang) sinnvoll, wie aufgrund der Vielfalt die Notwendigkeit von
Übersetzungen existiert. Das Lernen vieler Sprachen dient gegenwärtig der
Verständigung -und damit der Vermeidung von Konflikten. Das Ziel muss aber
„eine Sprache für alle“ bleiben, da diese Vereinheitlichung alle Probleme der
heutigen Sprachenvielfalt viel ökonomischer löst.
Diese eine Sprache wird wahrscheinlich in der fernen Zukunft die
drahtlose digitale Computersprache sein.
In der nahen Zukunft wird es wahrscheinlich die englische Sprache
sein. Sie verpflichtend als einzige Fremdsprache zu unterrichten, ist derzeit
der konstruktivste Umgang mit der Sprachenvielfalt.
Interessant ist, dass sich die Engländer schon der weltweit besten
Lösung annähern. Sie haben, wie die Schweden den Religionsunterricht,
den Fremdsprachenzwang in ihren Schulen reduziert. Von wesentlichen
Nachteilen wurde nichts bekannt. Im Gegenteil: Man hat dort jetzt mehr Zeit für
die Vermittlung von nicht redundanten Informationen (technical
education, information technology, social education). Es könnte also sein, dass man u. a. deshalb
in Großbritannien weniger als z. B. in Deutschland nach Naturwissenschaftlern,
Ingenieuren, Technikern, Informatikern usw. suchen muss.
An dieser Stelle wollen wir, weil die Philologen und alle Freunde der
Sprache beim Lesen der letzen Abschnitte auf die Barrikaden gehen und zum
Widerstand aufrufen dürften, uns kurz fragen:
„Was würde sich ändern, wenn alle Menschen nur noch eine Sprache
sprächen?“ Wir wollen die Antwort gleich mit einem Vergleich koppeln. „Was
würde geschehen, wenn man statt der Beseitigung aller Fremdsprachen (außer
Englisch) aus den Schul- und Universitätslehrplänen z. B. die Physik,
Ingenieurswissenschaften, Architektur, Pharmazie oder ähnliches streichen
würde?“
Im ersteren Fall würden die Schüler erleichtert auf 10 bis 30% ihres
Lernaufwandes verzichten. Sie würden G8 locker wegstecken und nachmittags
wieder etwas leben können. Einige würden den höheren Schulabschluss nicht mehr
schaffen, weil sie nie viel mehr konnten als sprechen. Andere würden den
Schulabschluss nunmehr schaffen, weil ihre nichtsprachlichen
Intelligenzleistungen jetzt (hoffentlich) angemessen gewürdigt würden und sie
nicht mehr wegen mangelnder, aber unwichtiger sprachlicher Talente abgesägt
werden könnten.
Vergleichen wir nun mit der Abschaffung einer der oben genannten
Wissenschaften: Aufforderungen wie: „Über 7 Brücken musst du geh´n“ dürften nur noch an Selbstmörder gerichtet werden.
Millionen würden 7 dunkle Jahre nicht übersteh´n.
Alle Krankheitserreger würden mit Geiern im Sturzflug in den einstürzenden
Neubauten Orgien feiern. Die Zivilisation würde zusammenbrechen.
Die Veränderung von Sprache und damit die Existenz verschiedener Sprachen
verdankt ihre Entstehung dem nicht mehr zeitgemäßen z. T. rassistischen, zum
Teil innovationistischen Wunsch nach Gruppenabstoßung
und Gruppenetikettierung (Territorialaggression, Erläuterungen [siehe Kapitel
10]). Sie ist deshalb bis heute Humus für Krieg und Rassismus. Dies umso mehr,
als sie die Verständigung zwischen rivalisierenden Gruppen be-
oder verhindert.
Eine vergleichende Bewertung aller Sprachen als Kommunikationsmittel der
Zukunft liegt allerdings nicht vor. Sicher ist jedoch, dass die völlig chaotische Zuordnung von Schrift und
Lautsprache im Englischen dringend durch eine Schreibreform korrigiert werden
müsste.
Da Computer jedoch schon in den nächsten Jahrzehnten Übersetzungen vornehmen
und sich später ihre digitale Sprache und elektronische Informationsübertragung
zunehmend durchsetzen werden, ist diese Bewertung vielleicht nicht mehr nötig.
Für die Menschen in 1000 Jahren wird wahrscheinlich unsere Laut- und
Schriftsprache das sein, was für und die Sprache der Urmenschen und die
Keilschrift der Sumerer sind.
In jedem Fall dient eine einheitliche Menschensprache der Verbesserung
kultureller und wirtschaftlicher Kommunikation und der Vermeidung aggressiver
oder sonstiger destruktiver Konflikte, bzw. der Bildung von Freundschaft und
Kooperation.
Ein freiwilliges Angebot weiterer Sprachen für kleine Gruppen bleibt u.
a. deshalb prinzipiell konstruktiv, weil man es, z. B. für das Verständnis
anderer Kulturen und deren Entwicklung, benötigt.
Auch das Angebot der griechischen und
lateinischen Sprache ist nicht völlig unproduktiv. Es verbessert den
Zugang zu einem Teil der Geschichte der Menschheit, ohne den die Gegenwart
nicht verstehbar ist. Dies gilt besonders für die griechische Geschichte, die
großartige demokratische, naturwissenschaftliche und ethische Entwicklungen
aufzuweisen hat.
Die römische Geschichte ist (noch) stärker als die griechische durch
militärische als durch geistige Aktivitäten gekennzeichnet. Dies
charakterisiert die Entwicklung und Wünsche der gesamten Menschheit
während der letzten Millionen Jahre besser als die griechischen „Fachsimpeleien“. So wundert es niemand, dass auch die
römische Sprache, besonders in jüngster Zeit, intensiver gelehrt wurde und wird
als die griechische, obwohl lateinische, griechische (und englische) Anteile im
Fremdwörterorchester ziemlich ähnlich groß sind. Hedonismus und Demokratie
passen zu Kreuzzügen und kirchlicher Selbstverwaltung weniger, als Cäsars
Eroberung Galliens, die zum Standardprogramm eines „ultrakonstruktiven“
Lateinunterrichts gehört. Betrachtet man die Geschichte Europas nach Caesar, so
kann man nicht umhin, zu vermuten, dass schon mehrere Führer ihre profunden
Lateinkenntnisse zum Thema „Gallierabschlachtung“
genutzt haben.
Schüler lernen in
Hauptfächern wie Latein „wirklich wichtige“ Dinge, wie z. B. Wall- und
Heckenbau vor Alesia. „Unwichtige“ Sachverhalte
werden in Nebenfächern unterrichtet. Biologie ist z. B. ein Nebenfach, weil man
dort Dinge lernt, die man später „kaum“ noch braucht. Solche „Bagatellen“ sind
z. B. die Funktionen des menschlichen Körpers und Gehirns, Möglichkeiten der Verhaltensänderung,
Entstehung, Vermeidung und Behandlung von Krankheiten, Sucht usw., also der
Lebenserhaltung. Nicht nur in den Köpfen geistig
schwacher (RTL2)- Gewaltfilmkonsumenten scheinen menschliche
Abschlachtungsorgien besser anzukommen als langweilige friedliche Kooperation,
sondern auch in den Köpfen mancher Geschichts- und Lateinlehrer bzw. der
zuständigen Bildungspolitiker.
Es hat wahrscheinlich nach Cäsar keinen Krieg, einschließlich
Vietnam-, Korea-, Kosovo- und Golfkrieg gegeben, bei dem nicht alle lateinisch
gebildeten Beteiligten die korrupte Lügenpropaganda aller Cäsaren nachgeahmt
haben.
Natürlich wollen wir bei aller Ironie nicht vergessen, dass in jedem
Fach konstruktive und uneffektive Informationen stecken. Eine gewisse
Kenntnis der griechischen und römischen Geschichte hat, wie wir oben gezeigt
haben, einen gewissen Wert. (Kenntnisse über Cäsar, Tiberius, Auschwitz,
Napoleon usw. können z. B. im Sinne der Abschreckung sehr sinnvoll wirken.).
Je jünger allerdings geschichtliche Ereignisse sind, desto mehr Bedeutung haben
sie im Durchschnitt für das Verständnis der Gegenwart und die Planung einer
prohedonischen Zukunft.
Bedeutsam ist die Tatsache, dass ein Teil des Vokabulars alter Sprachen für das
Verständnis vieler Fremdwörter und gegenwärtiger Sprachen nützlich ist. Solche
Fremdwörter einfach nur immer wieder neu auswendig zu lernen, ohne Prinzipien,
Gemeinsamkeiten und Übersetzungen zu kennen, ist lerntheoretisch aufwendiger,
als ein Jahr Lateinunterricht, der gezielt dem Fremdwörterverständnis, dem
Lernen lebender romanischer Sprachen und dem Kennen lernen der konstruktiven
römischen Geschichte dient.
Das Fremdwörterverständnis dient der internationalen Verständigung und manchmal
auch der Ökonomisierung der Sprache. Wer z. B. weiß, dass die Vorsilbe „gen“
vom griechischen genein (= bilden, hervorbringen)
abstammt, versteht ohne zusätzlichen Lernaufwand Begriffe wie pathogen,
Genetik, generieren, endogen, psychogen, Genesis, Generator, Parthenogenese,
Genie usw. In „genein“ wird das zweite „e“ als
solches ausgesprochen, nicht, als „ai“, wie die äußerst krankhafte deutsche
Konvention, „ei“ als „ai“ auszusprechen, vermuten lassen könnte (vgl. Kap. X
„Rechtschreibreform“).
Auch Astern sind nicht nur sternförmige Blumen, sondern auch Sterne, Stars von
gallischen Comics, Fachausdrücke für Seesterne usw.
Noch wertvoller als die Kenntnis von Vokabeln, Vorsilben usw. ist die Kenntnis
prinzipieller Entwicklungen, z. B. Lautverschiebungen. Wenn man z B. weiß, dass
im Niederdeutschen, und daher auch im Englischen, Schwedischen, Holländischen
usw., das t (beispielsweise in time) dem z (in Zeit) entspricht, fällt das
Vokabellernen und Übersetzen oft viel leichter als ohne solche Kenntnisse.
(Details findet der Leser u. a. bei D. Schwanitz „Bildung“). Im Schulunterricht
wird man mit derlei Prinzipien selten „belästigt“.
Ein nahezu reines Scheinargument für die lateinische Sprache ist ihr logischer
Aufbau.
Erstens gibt es keine Sprache, die nicht logisch aufgebaut ist, und die
Unterschiede zwischen allen Sprachen der Welt sind in diesem Bereich natürlich
gering. Wie sollte die weltweit lebensnotwendige präzise Verständigung sonst
wohl möglich sein. Zudem sind alle menschlichen Sprachen miteinander verwandt.
Zweitens erfolgt die Vermittlung logischer Fähigkeiten viel sinnvoller, wenn
sie gezielt in der jeweiligen Landessprache unterrichtet wird.
Logik ist ein Wissenschaftsbereich, der, besonders in den Fächern
Mathematik, Informatik, Philosophie und Deutsch, stärker als üblich vermittelt
werden müsste. Dies würde die allgemeine Fähigkeit zu sachlicher verbaler
Konfliktlösung deutlich verbessern, vor allem aber viel deutlicher als die
Kenntnis irgendeiner logisch aufgebauten Grammatik.
Das Wesen und die Grundsätze der Logik jedoch sind, wie auch das
Wesentliche (Anwendbare) an der Logik, fast allen Menschen (mit oder ohne
Lateinunterricht) unklar.
Im Übrigen wird das, was die lateinische Grammatik von anderen Sprachen
unterscheidet treffender durch den Begriff „Ordnung“ (besonders klar geordnete
Strukturen und Regeln) beschrieben als durch den Begriff „Logik“. Diese Ordnung
schafft Klarheit und Sicherheit, besonders bei militärischen Aktivitäten, denen
die sprachliche Ordnung der lateinischen Sprache z. T. dient und zu verdanken
ist. Eine solche Sprache kann deshalb auch, besser als viele andere, autoritäre
Erziehung, preußischen Gehorsam und Konservatismus fördern und „großartig“
Kreativität, Demokratie, Eigenverantwortung und Erneuerungen behindern (s. o.).
Ursachen der Latinomanie
Die Lateinlobby
Naturwissenschaftliche Inhalte haben trotz geisteswissenschaftlicher Gegenwehr
in geringem Umfang an höheren Schulen Eingang gefunden, u. a. weil dies von den
Industrien und Unternehmerschaften, die Naturwissenschaftler benötigen,
erzwungen wurde.
Einsicht und Toleranz verkalkter ideologischer Machthaber
(Bildungspolitiker und Lehrer) spielten hingegen eine geringe Rolle. Dies wird
an der Bewahrung des Lateinunterrichts besonders deutlich. Maximal ein Jahr
Lateinunterricht ist, wie übrigens in ungefähr gleichem Umfang Altgriechisch
-z. B. als Voraussetzung für ein Medizinstudium- sinnvoll. Die mächtige
romanistische Lobby (eine fachspezifische Subdiktatur in der allgemeinen
schulischen [Sub]diktatur) setzte jedoch, auf Kosten
der Lebensqualität von Schülern, einen jahrelangen Lateinunterricht sogar mit
Zwangsmaßnahmen durch, als die geistige Manipulation begann, nicht mehr
auszureichen.
Dabei geht es ganz wesentlich um die Erhaltung der Arbeitsplätze von
Lateinlehrern und –professoren. Dies ist ein antihedonischer
Selbstzweckkreislauf, der an die Erhaltung von Arbeitsplätzen in der
Rüstungsindustrie mittels Kriegen erinnert. Die Herstellung von Landminen zur
Verkürzung von Kinderbeine ist offensichtlich wertvoller und wichtiger als der
Ärger, sich in Industrieländern konstruktive Arbeit zu suchen und zu
schaffen.
Immer mehr Schüler kommen zu der Erkenntnis, dass tote Sprachen wenig
bringen, und logisches Denken und Ordnen Milliarden von Menschen auch ohne
Lateinkenntnisse gelingt. Sie wähl(t)en deshalb dieses Fach immer weniger. Als
Gegenreaktion wurde der Kanon der Fächer, für die ein Latinum gefordert wurde,
Ende des 20. Jahrhunderts einfach erweitert (Nötigung?).
Der entscheidende hedonische Wert jeder – auch der
eigenen Sprache – liegt in der Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit. Wer
das Übersetzen von Sprachen zum allgemein verpflichtenden heiligen Selbstzweck
macht, verringert unnötig Lebensqualität.
Sprachwissenschaftler führen gerne das Verständnis fremder Kulturen als
Argument für die Vermittlung von Fremdsprachenkenntnissen ins Feld. Widmen wir
uns kurz dieser Argumentation:
Die Kenntnis der Kultur (Kunst,
Architektur, Sprachen usw.) gehört nicht zum wertvollsten Wissen und hat
auch einen deutlich geringeren hedonischen Wert als ihr Genuss. In der
menschlichen Ausbildungsrealität hat sie jedoch einen sehr viel höheren Rang
(Sublimationsneurose). Genuss ist auch bei sehr geringen Kenntnissen möglich
und genaue Kenntnisse können Genüsse nicht nur fördern, sondern auch behindern.
Die meisten Menschen verbringen den größten Teil ihres Lebens in ihrem eigenen
Kulturkreis. Deshalb macht es Sinn, diesen genauer kennen zu lernen.
Über fremde Kulturen muss die Allgemeinheit in geringem Umfang
obligatorisch, also z. B. in Schulen, aufgeklärt werden. Genaue Kenntnisse
müssen freiwillig erwerbbar sein und sollten überwiegend freiwillig erworben
werden.
Dieser Problemkreis wird dadurch verstärkt, dass menschliche Kulturgüter häufig
irrational gewichtet und gewertet sind. Goethe, Schiller, Shakespeare, Picasso,
Mozart, Enrico Caruso, Pele, die Pyramiden, Notre Dame, die Freiheitsstatue,
den Kreml, die (chinesische) Mauer usw. kennt fast jeder.
Jenner, Robert Koch, Flemming, Mendel, Galilei, Nobel, (bio)chemische Institute, Sternwarten usw. werden weniger
bekannt gemacht, obwohl sie mehr zur Lebenserhaltung und Lebensqualität
beigetragen haben und beitragen werden.
Dies hängt zum Teil damit zusammen, dass in der ersten Kategorie die
Vorteile und Gelüste meistens unmittelbar wahrnehmbar werden. Wenn aber eine Milliarde
Menschen gar nicht erst an einer Infektionskrankheit leidet oder stirbt, weil
Jenner, Flemming und Koch Impfungen, Krankheitserreger, Antibiotika usw.
entdeckt bzw. entwickelt haben, so wird dies als mehr oder weniger
selbstverständlich hingenommen. Solch eine Bewertung hat ähnliche Folgen wie
die Pest und ist eine Pest.
Der Hauptgrund für diese Fehlbewertung ist jedoch die Jahrtausende alte
irrationale positive Überbewertung von Religion, Philosophie, Kunst, Geschichte
und aller Geisteswissenschaften im Verbund mit gleichzeitiger Abwertung von
Naturwissenschaft und Technik, da letztere religiöse Tabus und Lehren in Frage
stellen. Noch wirksamer war natürlich das inquisitorische Verheizen von
Naturwissenschaftlern auf und durch religiöse Scheiterhaufen (=Gruppen von
Inquisitoren [=Holzköpfen]). Wir erinnern:
Die heutige menschliche Wissenschaft hat sich ganz wesentlich in Klöstern (vor
allem aber trotz der Klöster) entwickelt.
Die irrationale Bewertung verschiedener Wissenschaften spiegelt sich auch in
modernen Quizshows wieder. Der Anteil der konstruktiven Fragen schwankt dort
meistens zwischen 30 und 50% (s. o.), weil sich damit die Bedürfnisse der
Bevölkerung (Quotenvieh? und Quotenwirte!) am besten befriedigen lassen.
Der unmittelbare Genuss der meisten Kulturgüter stellt selbstverständlich einen
hedonischen Wert dar. Die Beschäftigung mit ihnen ist also meistens sinnvoll,
sofern sie nicht die Auseinandersetzung mit wichtigeren prohedonischen
Informationen, Reizen oder Aktivitäten verhindert. Ein detailliertes Studium
von Künsten und Kulturen ist jedoch nicht Voraussetzung für diesen Genuss. Es
sollte schon deshalb freiwillig bleiben, weil viele Menschen diese Genüsse gar
nicht erleben wollen und werden.
Andererseits sollte in allen Kindern die Fähigkeit zu konstruktiven
Genüssen in vielen möglichen Bereichen frühzeitig geweckt, entwickelt und
angeregt werden, um z. B. angeborene Unterschiede sinnvoll auszunützen (oder
auszugleichen). Vor allem sollte man die irrationale Ablehnung bestimmter Kunstrichtungen,
Wissenschaften, Musikstile, Moden usw. verhindern.
Objektiv schädliche Musik z. B. dürfte, im Gegensatz zu vielen Texten,
schwierig nachzuweisen sein. Noch schwieriger dürfte ein Mensch zu finden sein,
der nicht mindestens eine Musikrichtung irrational ablehnt. Auf zumindest
intersubjektive Ablehnung stoßen allerdings dissonante Klänge (12-Ton-Musik
usw.), weil unsere Gene diese Ablehnung in fast alle Gehirne manipulieren.
Das zentrale Problem bei diesem Informationschaos ist wieder die spezifische
prohedonische Gewichtung und Auswahl aus dem riesigen Angebot.
Die Kenntnis fremder Kulturen ist insbesondere dann meistens
konstruktiv, wenn persönliche Freundschaften und Verständnis für fremde
Menschen, Kulturen und Gewohnheiten entstehen. Diese Beseitigung von Anonymität
kann Konflikte -ja sogar Kriege- verhindern. Für diese Ziele sind Shakespeare,
Picasso und Platon jedoch wesentlich weniger wichtig als der Kontakt und
Informationsaustausch zu lebenden Menschen anderer Nationalitäten und Rassen.
Für diese Zwecke wiederum ist die fremde Sprache (bzw.
Englisch für alle) wichtiger als die übliche Kenntnis der meisten so genannten
Kulturgüter. Wer die Fremden kennt und liebt, weiß, dass sie im Durchschnitt
nicht besser oder schlechter sind als die Menschen des eigenen Kulturkreises
und er ist weniger beeinflussbar durch rassistische Hetze.
Kunst und
Unterhaltung
Da die Menschheit im Durchschnitt Schimpansen wesentlich näher steht als sie
glaubt, haben sich mit zunehmender Liberomanie kulturelle Verflachungen immer
wieder durchgesetzt. Beispiele: H. Kohl, Ronald Reagan, Slatko,
Verona Feldbusch, Modern Talking, „Musikantenstadl“,
„Mitten im Leben“, „Big Brother“, Dolly Buster, Stefan Raab, Mr. Bean, Dame
Edna, „7 Tage 7 Köpfe“, Comedy statt anspruchsvollem Kabarett, „Ficken“ statt
„Beischlaf“, Otto statt „Wach- und Schießgesellschaft“ usw. Die meisten dieser
Erscheinungen haben mehr oder weniger genauso überwiegend prohedonischen
Charakter, wie Goethe und Co. Freude am oberflächlichen Klamauk, Sexualität
usw. sind nicht besser oder schlechter als Freude an besonderem Können
(Virtuosität) und so genannter anspruchsvoller Kunst und Wissenschaft, es sei
denn, dieser Spaß verhindert die Auseinandersetzung mit anderen wichtigen
Bereichen. Objektiv schädlich oder gefährlich kann Kunst nur dann sein, wenn
sie antihedonische Informationen, wie z. B. „Auschwitz“ habe nie stattgefunden,
verbreitet. Anspruchsvolle Kunst ist
allerdings häufiger mit konstruktiver Information verbunden als niveauarme.
Deshalb wirkt die grundsätzliche emotionale Ablehnung und Abwertung
anspruchsvoller Kunst oder ein überreichliches Angebot an niveauarmer
Unterhaltung antihedonisch. Ein solches Angebot liefern z. Zt. viele
Privatfernsehsender, die Sensations- und Regenbogenpresse usw.
Das Privatfernsehen trägt aber gleichzeitig zur Auflockerung irrationaler, z.
B. sprachlicher und sexueller Tabus, wie auch zur Stabilisierung der
Quotenblödheit bei.
Dieses Beispiel zeigt, dass die USA nicht immer exakt vorwegnehmen, was in
anderen Ländern der Welt kulturell geschieht. Die Quotenblödheit ist in den USA
ebenso groß, wie die sexuelle Befreiung klein. Das ließ besonders deutsche
Bildungspolitiker nicht ruhen. Im Sinne des Gleichheitsprinzips führten sie
diverse Bildungsreformen durch oder ließen (noch schlimmer) alles beim Alten.
Es gelang ihnen um 2000 auch tatsächlich, auf dem Humus sprachlicher Barrieren,
überverwöhnender Erziehung usw. das Bildungsniveau und die durchschnittliche
Intelligenz flach zu legen (s. o.). Sie hatten dabei allerdings übersehen, dass
die Bildungssysteme in den meisten vergleichbaren Ländern, einschließlich der
USA, erfolgreicher waren und blieben.
In den nächsten Jahrzehnten wird, wie gesagt, das
Kommunikationsproblem zwischen verschiedenen Sprachräumen immer mehr durch
elektronische Übersetzer gelöst werden. Dennoch werden die bekannten
bildungspolitischen Machtstrukturen dafür sorgen, dass der Sprachunterricht im
Bereich der lebenden Sprachen gegen
seine Verringerung ankämpfen wird, wie es bei den „toten“ Sprachen geschah und
bis heute geschieht.
Sprache und Kunst und Konfliktlösung
Um Konflikte verbal und intelligent lösen zu können, bedarf es natürlich einer
gewissen sprachlichen Ausbildung. Sprache und Intelligenz bedingen und fördern
sich wechselseitig. Trotzdem
sei allen Lingomanen nochmals deutlich gesagt:
Evolutionsbiologisch kam zuerst das Denken und dann das Sprechen!
Auch literarische Kenntnisse können die Fähigkeit, Konflikte zu lösen,
verbessern. In Hunderttausenden von Dramen, Komödien, Tragödien, Gedichten,
Filmen usw. werden menschliche Konfliktentstehungen und -lösungen modellhaft
durchgespielt. Leider werden diese Konfliktlösungen selten wissenschaftlich
analysiert, ausgewertet und bewertet (evaluiert). Viele von ihnen weisen sogar
eindeutig antihedonische Wege. Ein Mensch mit einer umfangreichen
sprachwissenschaftlichen Ausbildung ist deshalb einem Menschen mit einer
ethischen, pädagogischen, logischen und psychologischen Ausbildung bei
Konfliktlösungen höllentief unterlegen. Für den Menschen, der die letztere
Ausbildung genossen hat, kann das Studium von Literatur und Filmen einen
konstruktiven Zugewinn darstellen. Es stellt ein gutes Übungsprogramm (Spiel)
zur Entwicklung und Verbesserung von Menschenkenntnissen, sozialer Kompetenz
und Steuerungsfähigkeiten dar.
Für die meisten Konsumenten ist der Genuss von Literatur, Filmen usw.
ein mehr oder weniger blindes Stochern im Chaos, wobei richtige und falsche
Denkmuster und Handlungsweisen in bunter Mischung übernommen und angewendet
werden. Natürlich verfügen alle Literaturwissenschaftler und Hobbyleser über
ethische, psychologische usw. Kenntnisse. Diese Kenntnisse sind aber besonders
häufig unvollständig und im Bereich Ethik ist das wahrscheinlich Beste, der
konstruktive Hedonismus, relativ wenig vertreten.
Angeborene Sprach- und Lesestörungen
Wie manche Philologen, die Naturwissenschaften und Psychologie gerne meiden,
Konflikte überwiegend mit Hilfe literarischer Informationen und
geisteswissenschaftlicher Ideologien „lösen“, verdeutlichte am 22. 2. 07 ein
Professor für Humangenetik in einer Sendung des ZDF. Er und sein Sohn
beschrieben, wie ihre Lehrer für verschiedene Sprachen (so genannte Pädagogen)
sie auch noch Ende des 20. Jahrhunderts psychisch fertig machten, weil sie beim
Schreiben und Lesen versagten. Sie und verschiedene weitere Verwandte litten
unter Legasthenie. Trotz der Schulfolter setzten sich diese intelligenten, ehrgeizigen
und selbstbewussten Menschen gegen den Terror (auch von Mitschülern), zum Teil
mit juristischen Mitteln, durch.
Wie viele Menschen mit solchen Schreib- und Leseschwächen (oder
Linkshändigkeit usw.) dies nicht schaffen, sondern dank solcher Torturen in der
Depression, Psychiatrie, im Drogenkonsum oder sogar im Selbstmord landen (oder
landeten), ist nicht genau bekannt und soll auch nicht bekannt werden. Ich
selbst musste erleben, wie meine beste Schülerin einer 5.Klasse in Biologie von
meinen lingomanen Kollegen abgesägt wurde, weil sie
leicht legasthenisch war.
Wie „durchdacht“ die betreffenden Philologen handeln, wird daran klar
und deutlich, dass viele von ihnen Benachteiligungen von völlig unsportlichen
oder unmusikalischen Schülern oder Behinderten massiv bekämpfen und verfolgen.
Sie regen sich auch über pralle, priesterliche Prügelpower und deren Folgen
auf, obwohl sie mit ihrem Psychoterror manchmal erfolgreicher sind als die
Prügelfreunde.
Philosophie
Die Philosophie ist ein Fach, das zurzeit (im Gegensatz zur Religion)
sinnvollerweise überwiegend als freiwilliges Wahlfach angeboten wird.
Sie enthält weniger prohedonische Informationen als z. B. Medizin, Biologie,
Psychologie und so weiter. Sie erzeugt und enthält aber im Durchschnitt, wenn
auch nicht überall und immer, wesentlich mehr prohedonische Effekte und Werte
als z. B. Religionswissenschaften und alle Sprachen außer der englischen (als
Unterrichtsfach).
Diesen Wert hat sie aber nur dann, wenn diese prohedonischen Informationen auch
primär und verständlich vermittelt werden. Dies geschieht bisher relativ
selten. Die „Größe“ (Bekanntheit) eines Philosophen spielt z. B. bei der
Auswahl von Inhalten eine wesentlich bedeutendere Rolle als die Qualität seiner
Aussagen. Wenn dann Gedanken von Hegel, Platon, Kirkegaard
und so weiter in den Vordergrund, Gedanken von Locke, Mill, Popper, Russell, G.
Vollmer und so weiter dagegen in den Hintergrund geraten, geraten viele
Motivationen in den Untergrund. Perfektioniert wird das Ganze oft durch
weltfremde Darstellungsweisen (Sprachen). Im Extremfall kann sogar allzu viel
Ansichsein das Sosein vom Dasein ins Nichtsein überführen.
Mathematik
Die Grundrechenarten benötigt fast jeder Mensch. Einige
Naturwissenschaftler benötigen die Differentialrechnung. In den
Sozialwissenschaften wird häufig die Stochastik (≈Statistik), kaum aber
Trigonometrie, Infinitesimal- und Integralrechnung benötigt. Dennoch wird
letztere häufiger unterrichtet, wohl da die meisten Mathematiklehrer sich damit
besser auskennen. Jeder Oberstufenschüler wird gezwungen, Inhalte der
Mathematik kennen zu lernen, die fast ausschließlich Mathematiker und Physiker
benötigen. Im Alltagsleben fast aller Menschen spielen diese Inhalte kaum eine
Rolle.
Ein gewisser – nicht zu unterschätzender – Wert steckt allerdings in den
formalen Aspekten dieser (jeglicher) Mathematik. Hier werden Denkfähigkeiten in
einer Form erworben, die es sonst nirgendwo gibt.
Es kommt hinzu, dass die Mathematik unverstandene abstrakte Bereiche
der Philosophie und Physik – also das prinzipielle Verständnis der Welt –
bereits enthält. Möglicherweise ist die Mathematik die abstrakte (ideelle)
Abbildung der Welt. Es fehlt noch die -für das Weltverständnis entscheidende-
vollständige Zuordnung zwischen abstrakter Mathematik und realer Welt. Diese
Aspekte sind philosophisch hochinteressant und schaffen Freude im Bereich
Status und Neugier. Es genügt jedoch völlig, eine kleine interessierte
Minderheit über diese Bereiche der Mathematik zu informieren, da die Mehrheit
weder die geistigen Möglichkeiten noch den Wunsch hat, die anspruchsvollere
Mathematik konstruktiv zu nutzen. Auch werden die Menschen von Kosmologen z. B.
in populärwissenschaftlichen Büchern, nahezu unendlich weniger betrogen als von
bestimmten Bankern, Rechtsanwälten, Ärzten, Politikern, Journalisten,
Unternehmern usw. Bei der Kontrolle parasitärer Aktivitäten letzterer
Herrschaften würden Kenntnisse ihrer Kunden über ihre Fachgebiete sehr helfen.
Auch hier versagen Ausbildungsinstitutionen weltweit und nahezu vollständig (s.
o.).
Wie alltagsentbehrlich Teile der Oberstufenmathematik sind, zeigt sich
auch darin, dass die meisten Menschen weitere andere (noch höhere) Teile von
Mathematik und Erweiterungsgebieten, überhaupt nicht kennen, ohne dabei
merklich schaden zu nehmen. Sphärische- und
fraktale Geometrie, Topologie, Spieltheorie, Kybernetik, Chaostheorie, moderne Logik usw. sind unbekannt
oder werden (wie Dörte) als finstere
Auswege aus der Spaßgesellschaft gedeutet und gemieden. Solche
ungaren neumanischen Gesellschaften drehen selbst ungarischen neumannischen Spieltheoretikern spielend den Magen im Grabe
um.
Es wäre jedoch durchaus wünschenswert, wenn zumindest ein Teil der
Abiturienten von all diesen Weiterentwicklungen der Mathematik, Philosophie,
Wissenschaftstheorie usw. wenigstens eine blasse Ahnung hätte.
Zur Erklärung: Der Ungar J. Neumann entwickelte die Spieltheorie
Anfang des 20. Jahrhunderts.
Naturwissenschaften
Die Naturwissenschaften bilden das wichtigste Fundament für das Verständnis des
Menschen und seiner Umwelt. Etwa die Hälfte der Informationen, die in
naturwissenschaftlichen Fächern unterrichtet werden, dienen jedoch weniger der
Praxis und Lebensqualität im Alltag der Menschen, als viel mehr fragwürdigen
Bildungsidealen und der Vorbereitung auf ein Studium. So erfährt mancher
Schüler viel über die Genetik von Fruchtfliegen, Maxwells
Gesetze zur Elektrodynamik und nukleophile
Substitutionsreaktionen, aber wenig über Humangenetik, Staubsaugerreparaturen
und das bombastische Zusammenwirken seiner Bad- und WC-Reiniger.
Sehr merkwürdig ist auch, dass fundamentales Wissen (Atombau, Wesen der Wärme
und der Elektrizität usw.) vielfach nicht an den Anfang der (gymnasialen)
Ausbildung gestellt wird. Das könnte das Verständnis und die Motivation
verbessern. Stattdessen arbeitet man häufig ohne diese Grundkenntnisse mit
kalten (chemischen) Formeln, heißen Experimenten usw. Schüler tappen bei dieser
märchenhaften Vorgehensweise häufig frustriert im rumpelstiligen
Dunkeln, wie Alchimisten, die versuchen, Stroh zu Gold zu spinnen.
Wir verdeutlichen die Problematik naturwissenschaftlicher Wissensdefizite an
authentischen Beispielen (Erlebnissen):
„Meine Katze spinnt glaub´ich. Sie wird plötzlich,
wenn ich sie am Bauch streichle, aggressiv und beißt und kratzt. Das hat sogar
noch zugenommen, obwohl ich sie für ihre boshafte Frechheit kräftig bestraft
habe. Ich glaub´ich geb sie ins Tierheim.“
Der betreffenden Person hatte man in all ihren Ausbildungsinstitutionen
folgende Informationen vorenthalten:
Möglicherweise besitzen alle Landwirbeltiere angeborene Anlagen für besondere
Empfindlichkeit in ihrem besonders ungeschützten Bauchbereich. Diese
Sensibilität fördert die Entstehung von Ängsten und Aggressionen, wenn diese
Körperstellen von Fremden oder Fremdkörpern berührt werden.
Möglicherweise wurde das Tier von jemandem absichtlich am Bauch
gedrückt oder festgehalten, was die aggressiven Reaktionen hervorrief und ankonditionierte.
Normale Katzen sind wahrscheinlich nicht fähig, gegenüber ihren
„Mitmenschen“ bewusste, betrügerische oder sadistische Verhaltensweisen zu
vollziehen. Sie können nicht, wie Menschen, falsch sein, was aber Millionen, z.
T. falsche, Menschen fälschlich annehmen.
Auch unabsichtliches Zufügen von Schmerzen ist in diesem Falle eine mögliche
Erklärung: Z. B. können Kinder Katzen festhalten und trotz Bauchschmerzen, z.
B. nach einer Kastration usw., am Bauch drücken.
Statt nun auf Berührungen des Katzenbauches einfach zu verzichten,
wurde das arme Tier von dummen Menschen bestraft, bis es seine Ängste und
Aggressionen generalisiert hatte und schließlich als neurotisch ausgestoßen
wurde.
Ungezählte Menschen, besonders Kinder, wissen nicht, dass man Katzen zum Meiden
von Menschen konditioniert, indem man sie immer wieder auf den eigenen Schoß
zwingt, bzw. von dort nicht weglässt.
Als „Ausgleich“ für ungezählte Wissensmängel dieser Art kennen Millionen
Menschen das Ammenmärchen, dass man Säugetiere nicht gegen
den Strich streicheln darf oder den Aberglauben, dass schwarze Katzen Unglück
bringen können.
Weitaus häufiger konditionieren Menschen Haustiere, insbesondere
Hunde, zu Kleinterroristen. Indem sie den Tieren alles gestatten, also nicht
selbst die Rolle des Herren übernehmen, treiben sie ihren
Hund (manchmal auch ihre Kinder) in diese Rolle. Wenn sie dann ihren
dominanten Beißer trotz wiederholter Prügelstrafen nicht Gehorsam beibringen
konnten, lassen sie ihn einschläfern und gehen flugs zum Züchter, um sich ihr
nächstes Opfer auszusuchen. Einige Millionen würden das auch mit ihren Kindern
machen, wenn die Gesellschaft es zuließe. 100000 machen es allerdings jedes
Jahr dennoch (s. o.).
Bedeutend wirksamer als diese tierischen Beispiele war der „menschliche“ Umgang
Reagans mit der Aids-Infektion. Unter seiner Regierung unterblieben über viele
Jahre nahezu jegliche Maßnahmen gegen die Ausbreitung dieser Seuche.
Der erste große Aids-Verbreiter, ein Steward namens Gaetan Dugas, bekam liberal die
Gelegenheit den Virus an 1000-2500 Menschen weiterzugeben.
Damals wäre es, ohne die beliebte Devise: „Lieber frei als lebendig.“,
vielleicht möglich gewesen, die Ausbreitung vollständig zu unterbinden. Reagans
ethische und biologische Qualifikation reichte jedoch für einen konstruktiven
Umgang mit dem Virus nicht aus.
Wie viel darüberhinaus die in den religiösen USA häufige Auffassung,
dass die „Schwulenseuche“ gottgewollt sei, zu diesem "liebevollen"
Umgang beitrug, wissen wir nicht.
Sicher ist, dass Reagans politische Kenntnisse ausreichten, um die
erhebliche Schuldenlast der USA, mithilfe „himmlischer“ SDI-Projekte und
Steuersenkungen für konservative (Freunde?), noch kräftig weiter zu vergrößern.
Das mag genial erscheinen. Wenn man aber berücksichtigt, dass
er gleichzeitig (voll christlicher Humanität?) die Staatsausgaben im
Sozialbereich erheblich kürzte, wird der Coup zu einer simplen Asozialität.
Der gesamte Kalte- und viele Stellvertreterkriege verdanken ihre Entstehung
mangelhaften naturwissenschaftlichen Kenntnissen von Karl Marx (s. o.).
Millionen Tote durch Umweltverschmutzung verdanken wir mangelnden
biologischen Kenntnissen nahezu aller Politiker weltweit.
Milliarden Tote verdanken wir der
Unterdrückung der Naturwissenschaften, einschließlich der Medizin, durch alle
Religionen.
Allgemeinbildung
Allgemeinbildung ist wie „Würde“ ein schwammig definierter Begriff,
der schon aus diesem Grund nur teilweise ein rationales Auswahlkriterium für
Unterrichtsinhalte sein kann. Die Fähigkeit, lateinische Zitate, wie „Hic Rhodos, hic salta!“, oder „In dubio pro reo!“, auf Cocktailparties
verstehen zu können, ist nahezu wertlos, wird aber mit großer Anstrengung
vermittelt. Viele feine Leute glänzen mit solchen lateinischen Zitaten ihr
Leben lang, können aber nach sechs Jahren Lateinunterricht beim Italiener keine
Pizza mit Pilzen (=Pizza-Fungi) bestellen (frei nach M. Mittermaier). Noch
weniger wissen (und interessiert es) sie, wie viele Fungizide selbst in mancher Pizza-Fungi stecken.
Die Fähigkeit, die Gefährlichkeit von Aluminiumhütten, halogenierten
Kohlenwasserstoffen (z. B. PCP, PCB [alle FCKW]), Urwaldrodungen,
Treibhauseffekt, Ozonschichtzerstörung, Aids, Händeschütteln, Husten, Flüstern
usw. einzuschätzen, wird in Schulen weniger oder gar nicht bekannt gemacht. Es
geht ja auch „nur“ um „Kleinkram“, wie Krankheiten, Schmerzen und Leben.
Entsprechendes gilt für Krankheitsprophylaxe generell, Selbstkenntnis,
die Fähigkeit, sich geographisch zu orientieren, usw. Konstruktive
Allgemeinbildung ist genau das, was Menschen am meisten brauchen. Nicht einmal
30 Prozent davon wird den meisten vermittelt.
Niemand hat sich jemals erfolgreich auch nur bemüht, den Begriff konstruktive
Allgemeinbildung exakt zu definieren.
Wie es um die Allgemeinbildung bestellt ist, wird auf das Wunderbarste
in den zahllosen Quizshows deutlich. „Genießen“ wir einige Beispiele:
"Welches dieser Tiere ist kein Wirbeltier?" A Krokodil B Fledermaus
C Krake D Nachtigall Kandidat: „Da nehme ich den Kraken, das ist
ja ein Fisch.“
“Nennen Sie ein Land, durch das die Donau fließt!“ „Köln“. Bei der Lösung der
Aufgabe: "Ordnen Sie folgende Brüche nach Größe: 1/4, 3/8, 2/3, 4/5!"
versagten 10 von 10 Kanditaten. Das
sind, um die Problematik solchen Kandidaten deutlich zu machen, 100%
oder etwas "komplizierter" und in Worten ausgedrückt: alle.
Der Amazonas wird nach Afrika verlegt und die Emsmündung in die
Ostsee.
In der Fußgängerzone fragt der Interviewer: „Wie entstehen die Jahreszeiten?“
Antwort: „Keine Ahnung“. „Was machen Sie beruflich?“ „Ich studiere Geographie.“
Auch Fußballerweisheiten lassen „Freude“ aufkommen: „Ich lasse mich nicht mit
einem Drittel abspeisen, ich will mindestens ein Viertel.“
„Vom feeling her hatte ich ein gutes Gefühl.“
„Egal ob Barcelona oder Madrid, Hauptsache Italien!“
In einem meiner Kurse (Jahrgangsstufe 11) konnte mir kein Schüler ausrechnen,
wie viel Prozent denn 8 von 4 seien.
Jetzt noch eine kleine Geschichte, die mir einer meiner Referendare
erzählt hat und die den Erfolg (besonders die Alltagsanwendungsfähigkeit von
theoretischem Wissen) unserer höheren Bildungssysteme deutlich macht: Zu mir
kam eine Freundin aus dem Studentenheim mit folgender Frage: "Ich habe
extra, wie meine Oma mir empfohlen hat, alle Blüten von meinen Tomatenstauden
abgeschnitten, damit die Früchte schön groß werden und dann aber überhaupt
nichts geerntet. Wie ist sowas möglich?" Weitere Nachfragen bei anderen
Kommilitonen im Heim ergab, dass ca. 30% wussten, dass
Früchte aus Blüten entstehen. Nicht so viele kannten den Unterschied zwischen
Blütenknospen und Seitensprossen.
Vernetztes Denken, Gesamtverständnis
Dass in diesem Bereich Mängel herrschen, hat sich auch unter
Kultusministern ein wenig herumgesprochen. Dass in diesem Bereich auch unter
Kultusministern Mängel herrschen, sprach sich leider noch nicht einmal herum,
als man deren Gegenmaßnahmen zur Kenntnis nahm.
Viele Maßnahmen der deutschen Bildungspolitik gegen die Pisa-„Erfolge“
erinnern an Ertrinkende, die ihr wildes Geschrei und Gestrampel
für Schwimmen halten. Wir verdeutlichen wieder an authentischen Beispielen:
Um vernetztes Denken zu fördern, erfreuen sich so genannte Projektwochen an
deutschen Gymnasien größter Beliebtheit. Ein Beispiel: An einem Gymnasium in
NRW, neben dem später ein Amokläufer berühmt wurde, wurden ca. 20
Schülergruppen gebildet, die unter dem Oberthema „Fliegen“ Gesamtzusammenhänge
herstellen und Verbindungen zwischen verschiedenen Wissenschaften entdecken
sollten. Hier lässt sich ein bisschen was machen. Z. B. kann man die Bedeutung
der Imitation von fliegenden Tieren für die historische und physikalische
Entwicklung menschlicher Flugzeuge untersuchen (Bionik). Solche immerhin mäßig
sinnvollen, allerdings für eine Woche nicht die Bohne ergiebigen, Bereiche
wurden auch tatsächlich in einigen Arbeitsgruppen behandelt. Da jedoch die
verschiedenen Arbeitsgruppen unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen hatten,
beschäftigten sich die meisten mit irgendwelchem Firlefanz, dessen positive
Effekte lichtjahrweit unter denen des normalen Unterrichts lagen. Eine Gruppe
traf sich an einem Baggersee und spielte hauptsächlich mit fliegenden Volleybällen
und schwingenden Gitarren, eine andere bastelte kindergartenwürdig
Flugzeugmodelle usw.
Ein anderer interessanter Vernetzungsversuch war eine Aktion des
Nordrheinwestfälischen Kultusministeriums kurz vor der Abwahl der SPD-Regierung
zu Beginn des Jahrtausends. Er wirft gleichzeitig ein düsteres Bild auf
demokratische Planungen und bildungsministeriellen Intellekt.
Man hatte beschlossen, den Unterricht in den Naturwissenschaften in den ersten
Jahren am Gymnasium in einen einheitlichen naturwissenschaftlichen Unterricht
zu verwandeln. Böse Zungen behaupteten damals, dass man dadurch
Lehrereinstellungen sparen und vielleicht auch noch den naturwissenschaftlichen
Unterricht ein wenig kürzen wollte. Jedenfalls wurde jeder Biologielehrer
kurzerhand zu einem Physik- und Chemielehrer (und umgekehrt) erklärt und
erwartet, dass er mit etwas Fortbildung den Unterricht in diesen Fächern auch
ohne wirkliche Ausbildung genauso gut gestalten konnte wie seine ausgebildeten
Kollegen. Diesen ging es natürlich in den ihnen mehr oder weniger fremden
Fächern genauso.
Statt die Ausbildungen der Lehramtsstudenten zunächst zu verändern und
die Lehrpläne der verschiedenen (Natur)wissenschaften
aufeinander abzustimmen, sollten sie einfach teilweise eklektizistisch vermatscht werden.
Für die Maßnahmen waren auch schon eine unbekannte Menge harter
Arbeitsstunden und Euro aus der Landeskasse ins Nirwana gewandert, als das
Schicksal erstmalig die Roten (den roten Filz?) aus der Landesregierung warf.
Nun konnten sich die Schwarzen (ein schwarzer Filz?) profilieren, indem sie u.
a. die natur“wissenschaftlichen“ Vorschläge der alten
Regierung gleich über Bord warfen.
Diese Filztypen bilden übrigens hochinteressante Netzwerke. die
allerdings, wie alle politischen Filzorganisationen, in (Landes)banken, Rechtsanwaltskammern, kassenärztlichen
Vereinigungen, Großunternehmen usw. bei weitem besser bekannt sind als an
Schulen.
Zur Erklärung der verfilzten Ausführungen und Fragezeichen in den
letzten Abschnitten: Den Regierungen in NRW wurden seit ca. 1980 immer wieder
korrupte Aktivitäten unterstellt. Die Beweise waren aber nie so klar, wie z. B.
in Berlin und Köln.
Abschließend wollen wir noch auf zwei Fortbildungsveranstaltungen hinweisen,
bei denen es nicht nur um Vernetzungen ging:
2009 wurde einem Kollegium an einem Gymnasium nahe Münster von einer
Dame mit einer so genannten Lehrerfortbildung zu Helfen versucht. Man
hörte einen sprachlich fantastischen Vortrag, der aber nahezu frei von
(nützlichen inhaltlichen) Informationen war. Das führte ausnahmsweise zu
Protesten im Kollegium. Man protestierte u. a. deshalb heftig, weil die Dame
vorher schon einmal hatte versuchen dürfen, das Kollegium einzuschläfern.
Mancher hielt das ganze für einen schlechten Witz.
Was man wohl von dem Direktor (ein Schalkfan
ohne „e“? und Vollvossten?) halten muss, der
diese Doppeltortur zuließ? Hier saßen 60 Lehrer 2 Stunden frustriert in einer
Aula (Kosten der reinen Arbeitszeit ca. 4000 Euro). Man tröstet sich damit,
dass man bei Anwälten vom Schlage der Katja Günter auch mit 40000 Euro nicht
ausgekommen wäre.
3. Gefährliche Lehrinhalte und
-strategien
3. 1 Gefährliche Lehrinhalte und -formen
Dies können sein:
a. Unwahre Aussagen
b. Nichtunterscheidung zwischen Annahmen
und gesichertem Wissen
c. Ethische Fehlkonzeptionen
d. Falsche emotionale Bewertung von Personen oder Phänomenen
a. Unwahre Aussagen im Sinne
bewusster, sadistisch motivierter Lügen sind im gesamten Schulsystem relativ
selten. Häufig sind dagegen suggestive, unwahre, abwertende Aussagen über
missachtete Ideologien oder Personen und bewusstes Schönreden der eigenen
Ideologie bzw. bewusstes Verschweigen der Fehler eigener Ideologien. Dies gilt
z. B. für Religionen, Bekenntnisse, Parteien, Wissenschaften und globale
politische Ideologien. Informationsmängel der Lehrer, Lehrbücher und
Informationsübertragungsfehler (Missverständnisse) kommen weltweit häufig vor,
werden aber (zumindest regional, insbesondere in den Industrienationen)
einigermaßen angemessen bekämpft.
b. Spekulationen als gesicherte Wahrheiten zu bezeichnen, ist in
Religionen und Philosophie gang und gäbe. Da die Wahrheit in nicht idealen
Gesellschaften nicht immer der Lebensqualität dient, ist dieses Vorgehen
meistens, aber nicht immer, antihedonisch (s. o. und u.).
c. Fehlkonzeptionen charakterisieren die menschliche Ethik.
Beispiele für irrationale Strategien in den Bereichen Bevölkerungsexplosion,
Korruption, Frauenunterdrückung und -diskriminierung, Abtreibungsproblematik,
Sterbehilfe, Scheidungsproblematik, Sexualtabuierung,
Umgang mit Parasitismus, genetische Selbstveränderung usw. sind an anderer
Stelle näher beschrieben.
Der allmähliche Machtverlust der Religionen in den am höchsten entwickelten
Kulturen führt aber auch dazu, dass konstruktive Aktivitäten von Religionen an
Wirkung verlieren. Dies ist vor allem die Verbreitung und Verherrlichung von
Altruismus. Atheistische Gruppen tun dies zwar auch, aber im Durchschnitt mit
geringerer Intensität und weniger suggestiv und dadurch weniger erfolgreich.
Beispielsweise Polen, Italien, Brasilien und die USA zeigen andererseits, dass
es Religionen, insbesondere dem Katholizismus, nicht gelingt, mafiotische Mächte erfolgreich zu bekämpfen. Wenn man
betrachtet, wie relativ gering der Humanparasitismus in vielen evangelischen
Ländern (insbesondere in Skandinavien) ist, könnte man meinen, dass der
Katholizismus sogar zur Entstehung des (Mafia)parasitismus
beiträgt.
Betrachtet man allerlei Päpste vergangener Jahrhunderte, so drängt sich der
Verdacht von deren Nachahmung durch Mafiosi auf. Einige hochgeachtete Päpste,
z.B. Innozenz III., Innozenz IV., Leo X. und Gregor IX. verhielten sich mafiotischer (inquisitions- und/oder folterfreundlich) als
manche hochverachtete Mafiosi. Solche Päpste könnten, wie fast alle Machthaber jener
Zeit, als Entschuldigung, Vorbild und Rechtfertigung genutzt worden sein.
Auch priesterliche Doppelmoral, die erstaunliche -u. a. durch den
Zölibat mitverursachte- priesterliche
Kinderschändungsaktivität und die teilweise besonders ausbeuterische Unterdrückung
des Volkes durch die katholische Kirche mögen im Sinne von Vorbildern und
Entschuldigungsmöglichkeiten zur Entstehung vieler Formen von Kriminalität
beigetragen haben.
Die zuzuordnenden geistigen Konzeptionen und Motivationen wurden in
religiösen Ländern z. T. u. a. durch alle Ausbildungssysteme (keineswegs nur
oder vornehmlich im Religionsunterricht und Theologiestudium) allgemein
verbreitet.
Wie gesagt, waren natürlich die meisten weltlichen Herrscher (Despoten) noch
bessere Vorbilder für Kriminelle aller Zeiten und aller Länder. Doch waren auch
diese wieder ganz wesentlich Produkte ihrer Religionen oder sonstiger
Ideologien und ihrer Ausbildungsinstitutionen. Allerdings eignete sich ihr
Fehlverhalten eher als (unzulässige) juristische Entschuldigung, während
das von Kirchenfürsten auch als moralische herhalten konnte.
Die ersten Demokratien und Aufklärungen entstanden primär ohne oder gegen den
Katholizismus (jeglichen Monotheismus) (Griechenland, England, Frankreich). Sie
wiesen stets antiparasitäre und antimafiotische
Tendenzen auf und wurden zum wirksamsten Medikament gegen katholizistische
Krankheiten und Terror.
Auf jeden Fall trugen real existierende Kirchen(herren)
zu allen Übeln dieser Welt mehr bei als Religionen, bzw. religiöse Grundideen,
einschließlich z. B. der marxisitischen. Natürlich
müssen wir all diese Fehler, auch die in allen heiligen Schriften, teilweise
damit entschuldigen, dass niemand seine biologisch angelegten Antriebe perfekt
zu steuern vermag. Keine Ideologie der Jetztzeit und nahen Zukunft wird und
kann es schaffen, die wichtigste Ursache für menschliches Leid (die weitgehende
Unvereinbarkeit von genetisch angelegten Verhaltenstendenzen und Zielen unserer
Gehirne) zu beseitigen. Niemand kann nur durch Lernprozesse (Sozialisation) den
idealen Menschen schaffen. Dummheit, Parasitismus, asoziale Marktwirtschaft,
Rassismus usw. hätten aber viel stärker bekämpft werden können als es alle
Ideologien getan haben.
Das Wachstum des Parasitismus rund um Rom und im gesamten Mittelmeerraum
kann u. a. auch dadurch erklärt werden, dass hier besonders früh, viel und
anonym Handel getrieben wurde. Händler (Geschäftsleute, Rechtsanwälte, Banker,
Politiker usw.) haben in der Regel mehr Möglichkeiten (vor allem Anonymität)
und Motivationen zum parasitären Verhalten als Krankenschwestern,
Sozialarbeiter usw.
d. Aufbau irrationaler Konventionen,
Denkmuster, Ängste usw.
Abfällige Negativkommentare zu allen Ideologien, Ausländern, Greenpeaceaktivitäten, Entwicklungshilfe, Kondomen, Frauen,
Männern, Langhaarigen, Schwulen, Bärten, Schwarzen, Heiden, Schlangen, Spinnen,
Fröschen usw. sind Verhaltensweisen oder sogar Strategien von Erziehern aller
Art, die schwer zu bekämpfen sind, aber erheblichen Schaden anrichten können.
Gleiches gilt für Konditionierungen durch Positivkommentare zu
nationalsozialistischem Gedankengut, Entfernung unsichtbarer Stärkereste von
Tellern, Autorennen, Motorradrennen, Berufsboxsport, bestimmten Schulfächern,
gepflegten Rasenflächen mit Wildkrautvernichtung, PVC-Böden, Autofahren (statt
Bahnfahren), Statusdenken, Mode, Deostiften,
Bügelorgien, sterilen statt sauberen Badezimmern usw.(vgl. Kap. 6).
Solche Fehlprogrammierungen lassen sich direkt aus Elternhäusern, Schulen,
Universitäten, Kirchen, Parlamenten, Aufsichtsräten, Parteiversammlungen usw.
schwer verdrängen. Eine allmähliche Minderung dieser extremen Problematik
ergibt sich, wenn durch Aufklärung kommende Generationen schrittweise immer
weniger Vorurteile verinnerlichen und weitergeben.
Direkt existenzbedrohende
Informationsdefizite
Die größten Mängel bestehen hier, wie gesagt, im medizinischen-, im
politischen– und im Umweltbereich.
1. Im medizinischen Bereich findet
in Schulen innerhalb des Biologieunterrichts eine geringe Ausbildung statt.
Viele – besonders pathologische (auf die Krankheitslehre bezogene)- Aspekte
bleiben aber häufig ausgeklammert, obwohl sie ungeheure existentielle Bedeutung
haben können. Dies gilt für Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten, für
die nicht selten tödlichen Wirkungen von Krankenhausaufenthalten
(Infektionsrisiko, ärztliche Fehler) und für eine Unmenge von prophylaktischen Maßnahmen
(Krankheitsverhütung und -vorbeugung). Vereinfacht gesagt könnten viele
Todesfälle und Krankheiten u. a. Aids, Krebs usw. weitgehend vermieden werden,
wenn ein alltagsrelevanter Ausschnitt aus dem Wissen eines guten Arztes den
Menschen in Schulen vermittelt würde. Dies gilt vor allem für das
Diagnostizieren, Verstehen, Therapieren und Vermeiden von Krankheiten,
besonders bei Kindern und für die Psychotherapie.
Jeder sollte z. B. wissen, dass der besonders gern tabuisierte
(eitrige) Ausfluss ein Hinweis auf eine Geschlechtskrankheit sein kann. Er muss
aber nicht die genauen diagnostischen Verfahren in medizinischen Labors kennen.
Man sollte auch wissen, dass ein erheblicher Teil von
Psychotherapeuten ähnlich erfolglos therapiert wie Freunde, Priester und
Verwandte. Die Fähigkeit die Qualifikation von Therapeuten aller Art zu
erkennen, hat einen hohen Wert. Die üblichen Weiterempfehlungen und
Vermittlungen durch Patienten, Klienten, Mandanten usw. haben oft einen
niedrigen Wert (Details s. u.).
Die mangelhaften medizinischen Kenntnisse der Mehrheit tragen darüber hinaus
erheblich dazu bei, dass Millionen von ärztlichen Fehlern, noch mehr unnötige
Behandlungen und noch mehr falsche Kostenrechnungen nicht aufgedeckt werden.
2. und 3. Die ökologischen und
politischen Perversionen
Diesen Problembereichen sind eigene Kapitel gewidmet. Deshalb werden
hier nur einige spezielle Aspekte ansprechen:
Deutlich destruktiv wirkt es sich aus, dass biochemische Kenntnisse in der
Schule, wie z. T. auch in der Biologielehrerausbildung an vielen
Universitäten, zu wenig vermittelt werden. Ein wirkliches Verständnis aller
biologischen Funktionen, insbesondere der Wirkung von Schadstoffen, Giften,
Drogen und Medikamenten, ist ohne biochemische Kenntnisse nicht möglich. Das
wirkliche Verständnis ist aber eine wichtige Voraussetzung für:
1. die Bildung echter und starker Motivationen zum Kampf gegen unnötige
Umweltbelastungen
2. die qualifizierte Bewertung der Gefährlichkeit von Umweltbelastungen
3. die qualifizierte, kritische Analyse der Abwiegelungs-, Betrugs– und
Verschleierungsversuche vieler Umweltverschmutzer und
verantwortlicher Politiker.
Aus diesen Gründen ist auch das Fehlen dieses Verständnisses in den Köpfen der
meisten Politiker von kaum überschätzbarer Gefährlichkeit. Die Bevölkerung
bemerkt(e) es im Allgemeinen kaum, wenn unqualifizierte Kanzler unqualifizierte
Umwelt- und Landwirtschaftsminister einsetz(t)en, welche wenig für den Schutz
des Bürgers tun konnten, getan haben und tun wollten (mögliche Korruption und
Vetternwirtschaft). Politisches Versagen und Bestechlichkeit gehören zu den
Hauptursachen für teilweise tödliche Umweltbelastungen. Über diese Hintergründe
informieren schulische Institutionen wenig.
Zum Glück versagen andere Institutionen weniger: Medien, wie das deutsche
öffentlich rechtliche Fernsehen und einige wenige kritische
Zeitschriftenmagazine, haben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts relativ
mehr zu konstruktiver Aufklärung in diesen Bereichen beigetragen als Schulen,
deren Aufgabe es eigentlich wäre. All dies geschah und geschieht, obwohl der
Fernseh-, Rundfunk- und Zeitschriftenkonsum im Gegensatz zur Schule freiwillig
war und ist.
Einige Journalisten,
Moderatoren und Intendanten weisen offenbar mehr Charakter und Innovationsbereitschaft
auf als manche Lehrer. Professoren und viele Kultusminister.
Diese Aufklärung führte in Deutschland zu höherem Umweltbewusstsein
als in den meisten Nachbarländern.
Die politische Korruption führte zu zunehmender Politikverdrossenheit, statt zu
wünschenswerten Reaktionen, die zum Beispiel Verfassungsänderungen oder die
Bildung einer antikorrupten Partei nach sich ziehen würden und müssten (vgl.
Kapitel 7 Politische Selbststeuerung und Kapitel 1 Parasitismus).
Informationsdefizite in Bereichen
Parasitismus, Kriminalität usw.
Auch zur Aufklärung über und zum Schutz vor parasitären Aktivitäten
von Bänkern, Politikern, Rechtsanwälten, Mafiosi,
Unternehmern, Computerkriminellen und -viren, Zeitarbeitsfirmen usw. trägt das
(öffentlich rechtliche) Fernsehen relativ mehr bei als schulische
Institutionen.
Fruchtbare Informationsdefizite
Um die ganze Tragweite der Folgen von Wissensdefiziten in
allen möglichen Bereichen zu verdeutlichen, erinnern wir noch einmal an ein
Beispiel, das zeigt, dass z. B. auch beliebte wohlhabende Prominente
Millionenverluste erleiden können, wenn sie nicht ausreichend informiert sind.
Wir beginnen ausnahmsweise nicht mit A, sondern mit vielen B`s,
nämlich mit Boris Beckers berühmter blamabler „blasierter“
Besenkammerbefruchtung. Die mangelnden biologischen Kenntnisse bzgl. der oralen
Befruchtungschancen („Mundhöhlenschwangerschaft“) sind hinlänglich bekannt.
Aber niemand spricht über die fehlenden volkswirtschaftlichen und medizinischen
Kenntnisse. Nur wenigen Menschen war es bekannt, dass russische Frauen die
Angebote russischer Mafiosi auf Knien dankend schlucken (müssen), während bei
deutschen Produkten erhebliche Schluckbeschwerden auftreten können
(rassistische Inkompatibilität?).
Zur Erläuterung für -hoffentlich viele- Klatschspaltennichtleser: Boris
Becker entlud in London, möglicherweise empfängnisfürchtig,
sein Sperma in den Mund einer Hotelangestellten, die dennoch schwanger wurde.
Sie entnahm wahrscheinlich das Sperma sofort aus ihrem Mund und führte es in
ihre Scheide ein. Es gab Gerüchte, nach denen diese „Dame“ von russischen
Mafiakreisen zu diesem Beutezug (in Fachkreisen Präfertilisationskidnapping
genannt [Fertilisation = Befruchtung]) gezwungen wurde.
UNTERRICHTSMETHODEN
(FORMALE ASPEKTE MENSCHLICHER INFORMATIONSVERBREITUNG)
In den Industrienationen haben sich seit ca. 1950 die
Unterrichtsmethoden erheblich verbessert. Sie waren schlecht und sind
jetzt im Durchschnitt mittelmäßig. Die pädagogische und psychologische
Qualifikation der meisten Lehrer ist weltweit jedoch nach wie vor
überwiegend mangelhaft (siehe oben). So kommt es weltweit häufig vor, dass
destruktive Strafreize gegeben werden, weil nicht bekannt ist, dass Aktivität
und entsprechende Motivationen in der Regel nur durch positive oder negative Verstärkung
(Belohnungen, angenehme Gefühle) erzeugt werden können.
Völlig geisteskranke Strafarbeiten, wie einhundert Mal schreiben: „Du
sollst nicht in der Nase bohren!“ usw. – statt einer konstruktiven
Zusammenfassung einer gehaltvollen Seite aus dem Lehrbuch - kommen noch immer
vor.
Auch massive Prügelstrafen und Benachteiligungen für Mädchen waren und
sind weltweit gängig. Seit ca. 2000 nehmen zum „Ausgleich“ zumindest in der
westlichen Welt Benachteiligungen für männliche Schüler zu (s. u.).
Gleichzeitig entwickelte sich als Reaktion auf die autoritäre Unterdrückung der
letzten Jahrtausende vor allem in den westlichen Kulturnationen ein Gegentrend:
„Kinder an die Macht“. Übertriebene Trends zur Freiheit und
Frustrationsvermeidung, zu Spaß statt Selbstdisziplin, zu Nehmen statt
Altruismus, zum Verwöhnen und Verweichlichen, zeigen Erfolge. Das Resultat sind
mehr oder weniger lebensuntüchtige Erwachsene, oder Schüler, die ihren Lehrern
auf dem Kopf herum tanzen, nachdem sie 14 Tage lang liebevoll, nachgiebig,
freiheitlich, rücksichtsvoll, antiautoritär behandelt wurden.
Dieser Trend ist im Verbund mit einer immer stärkeren juristischen Durchseuchung der
Schulsysteme (s. o.) so stark, dass auch konstruktive Strafreize in einigen
Ländern kaum noch juristisch zulässig waren oder sind.
Auch die Schülererwartung, von perfekten Entertainern, statt von gewöhnlichen
Lehrern, unterrichtet zu werden, breitet sich aus. Die Ansprüche steigen
besonders an höheren Schulen im gleichen Maße, in dem die Fähigkeiten sinken.
Letzteres liegt natürlich auch daran, dass heute viel mehr geringqualifierte
Schüler höhere Schulen besuchen als früher.
Schulpsychologen versuchen -oft vergeblich- die Lernbereitschaft, den
Lebenswillen, das Selbstbewusstsein, die Selbstdisziplin, soziale Kompetenz,
Altruismus usw., die Eltern und Lehrer, u. a. aufgrund ihrer teilweise
schlechten pädagogischen Qualifikation, nicht erzeugt haben, nachträglich in
Schülern zu entwickeln.
Da dies aufgrund von Reifungsprozessen, Prägbarkeit usw. bei Kindern
weitaus intensiver und ökonomischer gelingt als bei Jugendlichen, und da
Psychologen selbst manchmal nicht besonders qualifiziert sind, scheitern sie
oft.
Es kommt hinzu, dass genetische Veränderungen zu diesen, wie fast
allen, menschlichen Problemen beitragen. Genetische
Defekte werden zurzeit weltweit nicht nur mit großer Hingabe ignoriert, sie
sind auch meistens (nicht immer!) durch Lernen noch weniger korrigierbar als
erworbene.
In den letzten Jahrzehnten wurden u. a. als Reaktion auf das schlechte
Abschneiden bei den Pisastudien in Deutschland Unterrichtsmethoden verändert.
Das größte Übel, die destruktiven Inhalte, wurde dagegen kaum angegangen.
Die methodischen Veränderungen waren das übliche chaotische Gemisch
aus konstruktiven und schädlichen Maßnahmen.
Hinter allen Neuerungen stand wenig Wissenschaft und viel Ideologie.
Konstruktive Ideen die man z. B. bei F. Vester, K. Lorenz, Piaget und
eigentlich auch schon bei Skinner und J. B. Watson finden könnte, wurden kaum
integriert. Man folgte den bekannten ideologischen Grundideen: Freiheit,
Abschaffung von Zwängen und Strafen, Selbstbestimmung, Eigeninitiativen,
Nächstenliebe (Schmusesozialisation) usw. Jeder einzelne dieser Werte und Ziele
hätte in der richtigen Intensität und Mischung konstruktiv gewirkt. Das wurde
aber nur selten erreicht oder angestrebt.
Weiterhin unterrepräsentiert blieben:
1.vernetztes Denken, wie es Vester gefordert hatte
2. die Informationsübertragung über möglichst viele Sinne, nicht nur
verbal
3. die Berücksichtigung psychologischer Kenntnisse
4. die Berücksichtigung
pädagogischer Kenntnisse
Den meisten „Pädagogen“ sind entwicklungspsychologische Erkenntnisse
von Piaget usw. überhaupt nicht bekannt.
Viele wissen bis heute nicht was Konditionierungslernen genau ist.
Deshalb versuchen sie z. B., wie typische Eltern, vergebens immer wieder,
aktives Verhalten mit Strafreizen zu erzeugen. Dass man dies fast nur durch
Belohnungen kann und soll, ist kaum bekannt.
Man belohnt (verwöhnt) allerdings reichlich. Leider schenkt man
milliardenfach diese Belohnungen (Gratifikationen) einfach hin, statt sie an
konstruktives Verhalten zu koppeln und dadurch die gewünschten prohedonischen
Motivationen zu erzeugen.
Zum „Ausgleich“ schafft man Bestrafungen weitgehend ab, obwohl diese
sich in sanfter Form hervorragend zur Unterdrückung antihedonischen Verhaltens
eignen.
Auch hier wurde wieder einmal das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Doch sitzt es keineswegs auf dem Trockenen. In den letzten Jahrzehnten nutzten mehr denn je den neugewonnenen Weicheiliberalismus
auf dem Nährboden sozialer Ungerechtigkeit für manchmal tödliches Komasaufen.
Die angesprochenen inkontinenten Badewannen
traten allerdings, aufgrund der weltweiten Liebe zum Chaos?,
wie der Name schon sagt, fast nur auf dem Kontinent auf. In England mied man
diesen „brutalen“ Umgang mit den Kindern. Die konservativen Briten dürfen ihre
Kinder bis heute solange vermöbeln, wie die Kleinen ihren Namen noch sagen
können (vgl. Susanne Vega „My name
is Luka.“). So
nimmt es nicht wunder, dass so viele heiß umworbene Fachkräfte (auch Pauker,
Polizisten, Popsänger und Priester?), ja sogar Adlige (potente Pornografen),
aus dem Ausland lieber mit Pauken und Trompeten nach England ziehen als zum
Beispiel nach Deutschland.
Man wundert sich hingegen, dass die vermöbelten Kinder gelegentlich
ihre Erzieher nachahmen. Manche, "extrem intellektuelle? Wutkinder",
bekämpfen das Vermöbeln systematisch, indem sie Möbel verbrennen. Wenn dann die
Möbel (auch Autos usw.) brennen, wird es allerdings nur in den Vorstädten
heller, nicht in den Köpfen der Veranstalter, Verunstalter
und Verantwortlichen. Deshalb rechnet man besser nicht damit, dass in England
eines Tages, statt eines vollständigen Verbotes, nur die brutale
und unberechtigte Strafe verboten wird.
In diesem Zusammenhang bietet es sich an, einen Blick auf das Thema
„Disziplin„ an Schulen zu werfen.
Disziplinprobleme in Schulen (Ausbildungsinstitutionen)
einige mögliche Ursachen:
- z. T. extrem freie (liberomane), überverwöhnende
Erziehung im Elternhaus, Kindergarten Grundschule
- Fachlich, menschlich, pädagogisch und psychologisch unqualifizierte Lehrer
und Lehrmethoden
- unmotivierte, aufsässige, überforderte oder unterforderte Schüler
- genetische Defekte
- emotionale Distanz und Ablehnung zwischen Lehrer und Schüler
- überholte, demotivierende Lehrinhalte
- biologisch unnatürliche Lernsituationen und -dauer
- große Klassen
- mangelnde Sprachkenntnisse usw.
Viele Lehrer werden weder dazu ausgebildet, noch bringen sie selbst genügend
Persönlichkeit mit, um die zunehmenden Disziplinprobleme an Schulen zu
bewältigen. Oft sind die Bedingungen sogar so verfestigt, dass auch der beste
Lehrer sie nicht nennenswert verändern kann. Zumindest an weiterführenden und
höheren Schulen greift mancher Lehrer unter diesen Bedingungen zur Auslese:
Viele junge Menschen mit charakterlichen Schwächen (Verhaltensstörungen aller
Art) werden schon als Schüler und Studenten ausselektiert. Viele Prüfer lassen
nämlich solche Eigenschaften teils absichtlich, teils unbewusst in die
-angeblich rein fachliche- Benotung einfließen.
Dieses Verfahren ist gut und schlecht zugleich. Es verhindert
manchmal, dass die Macht, die Bildung verschafft, in die Hände von psychisch
Gestörten gelangt.
Manchmal aber macht es die Gestörten zu Störenden (Amokläufern,
Haustyrannen, Mobbingdirektoren usw.).
Oft beschränken sich zudem und jedoch die Verhaltensauffälligkeiten auf
bestimmte Altersstufen, z. B. die so genannten Flegeljahre. Viele
verhaltensauffällige Schüler entwickeln sich später zu akzeptablen Erwachsenen,
die die Macht, welche Bildung (das Abitur) verleihen kann, konstruktiv nutzen
(würden), wenn sie nicht vorher ausselektiert werden (worden wären).
Ein Teil der Verhaltensauffälligkeiten während der Kindheit, besonders der
„Flegeljahre“ geht auf ganz natürliche biologische ursprünglich konstruktive
Anlagen und Funktionen zurück. Natürliche junge Menschen (Säugetiere) suchen
nach den Grenzen, weil sie dadurch Gefahren kennen,- beherrschen- und
abschätzen lernen, was die Fitness ihrer Art erhöht.
Bei einigen Kindern verhindert eine allzu verwöhnende,
überantiautoritäre Erziehung, dass die entsprechenden Verhaltensweisen, z. B.
aggressive sinnvoll unterdrückt, bzw. gesteuert werden. Solche übertrieben zwangfrei erzogenen (gröhlemeyernde)
Kinder, lernen relativ wenig sich selbst sinnvoll zu kontrollieren. Sie sind an
Schulen oft störende Problemfälle, später vielfach arbeitslos oder gar asozial
und kriminell, z. B. Bankräuber („In the ghetto“). Mangelnde Selbststeuerungsfähigkeit wird als
Ursache für sozialen Abstieg bzw. Nichtaufstieg genauso gerne unterschätzt, wie
bildungspolitisches Versagen für mangelnde Selbststeuerung. Dennoch erholen
sich viele später von diesen Erziehungsfehlern.
Dies ist manchem Pädagogen (Lehrern) nicht genügend bewusst.
Darüber hinaus erscheinen leider fälschlicherweise oft die Lernenden den
Ausbildern gestört, weil die Ausbilder Neurotiker, oder die Lernbedingungen
schlecht, sind. Sehr leistungsfähige Schüler werden z. B. manchmal
verhaltensauffällig, weil sie unterfordert sind.
Auch ein häufiges Ausleseverfahren, das Schüler bzgl. aller
Lehrerqualifikationen vornehmen, ist problematisch. Sie gehen Lehrern manchmal
solange auf den Geist, bis diese sich angewidert von ihrem Beruf abwenden.
Leider ist die Ursache für diese Erfolge immer eine Mischung aus psychischen
Störungen der Schüler und mangelhaften Qualifikationen vieler Lehrer und
Eltern. In den meisten Fällen dürfte diese Auslese zumindest an höheren Schulen
konstruktiv sein. Es werden vor allem die aus dem Lehrbetrieb vertrieben, die
von den Prüfern (Fachleitern usw.) gar nicht erst hätten zugelassen werden
dürfen.
Hier wird das Dilemma offensichtlich: Der Lehrerberuf erfordert psychische
Gesundheit, Natürlichkeit, Einfühlungsvermögen, grundsätzliche Toleranz und hohe
Frustrationstoleranz usw. wie kaum ein anderer. Eine Förderung und Auslese im
Sinne und nach diesen Kriterien findet (insbesondere vor und während der
Ausbildung) kaum statt.
Um aber das psychopathische Chaos zu perfektionieren, sorgen
verschiedenste Politiker dafür, dass viele Schulen zu Vernichtungsinstitutionen
für psychische Gesundheit aller Beteiligten werden. Ihre Hilfsmittel
(Sprachenchaos, Schmusepädagogik, schwachsinnige Unterrichtsinhalte, zu große
Klassen usw.) haben wir an anderer Stelle bereits angesprochen.
So kommt mancher Lehrer ins Schwanken. Soll er weiter zum
schulischen Foltern gehen, seine Sehnsüchte nach einem gut gepolsterten Sarg
befriedigen, ein Maschinengewehr einsetzen oder noch einmal den Psychiater
wechseln. Meistens tröstet er sich mit politischen Argumenten: Schließlich
sorgen Politiker dafür, dass seine früheren Mitschüler, die inzwischen Ärzte,
Rechtsanwälte, Unternehmer, Vermessungsingenieure usw. geworden sind, auf seine
reizvollen Depressionen und spannenden Stress verzichten müssen und „deshalb“
das zwei- bis zweihundertfache verdienen.
Die wichtigsten Hilfsmittel zur Beseitigung von Disziplinproblemen sind
niedrige Klassengrößen, fachliche, menschliche und methodische Qualifikation
der Lehrer, ein freundschaftlich-partnerschaftliches (nicht ein distanzloses,
unterforderndes, überverwöhnendes) Verhältnis zu den Schülern, und
interessante, verwertbare Informationen.
URSACHEN UND ENTSTEHUNG DER
BILDUNGSIRRATIONALITÄT
Die allgemeinen
Ursachen der irrationalen Informationsverbreitung
Das Fundament, auf dem die irrationale Informationsverbreitung blüht
und wächst ist natürlich wieder die grundsätzlich teilweise irrationale
menschliche Selbststeuerung. Diese wiederum wächst vor allem auf dem Humus der
teilweisen Unvereinbarkeit biologisch-genetisch angelegter Antriebe mit den
Anforderungen der Kultur und mit den Wünschen menschlicher Psychen. Alle drei
Faktoren bedingen und verstärken sich gegenseitig. Insgesamt gesehen befindet
sich der Mensch vielleicht in der Mitte auf dem Weg von tierischer zu
rational-prohedonischer Selbststeuerung. All diese Phänomene und
Wechselwirkungen haben wir in verschiedenen anderen Kapiteln ausführlich
besprochen. Auch eine rationale Ethik (konstruktiver Hedonismus), die das
Fundament für eine ebenso rationale und konstruktive Informationsverbreitung
wäre, haben wir diskutiert. Deshalb fassen wir im Folgenden wie üblich wieder
nur die wichtigsten Gedanken noch einmal zusammen:
Die Menschheit fordert keinen und verfügt somit auch über keinen
wirklich qualifizierten bildungspolitischen Entscheidungsträger. Es wird im
Gegenteil dafür gesorgt, dass die
bildungspolitische Entscheidungsmacht über Jahrhunderte in den Händen der
konservativen, meist religiös-geisteswissenschaftlichen Kräfte bleibt, die
schon seit Jahrtausenden überkommene Bildungsideale und teilweise
antihedonische, klösterlich-moraltheologische Grundkonzepte durchsetzen (s.
o.). Die Lebensqualität und Ziele der Schüler (Menschen), also i. d. R.
rationale hedonistische Prinzipien, interessieren diese Herrschaften am Rande. Deshalb soll Schule auch nur am Rande auf
das vorbereiten, was die Mehrheit der Menschen als glückliches Leben bezeichnet
und empfindet. Tugend, Reife, Fleiß, Würde, Selbstbeherrschung,
Lustverzicht und so weiter sind Schlagworte, die jedem Abt das Herz höher
schlagen lassen und heute noch unter Kruzifixen (teilweise zum Glück) durch
viele Schulgebäude geistern.
Die Ziele der Spaßgesellschaft wurden (ebenfalls teilweise zum Glück) und die
Ziele des konstruktiven Hedonismus wurden und werden (zum
Vollwaisen Unglück) in menschlichen Ausbildungsinstitutionen nur wenig
berücksichtigt.
Die positive Rolle, die hedonistische Ethiken in der Antike und später
im englischsprachigen Raum spielten, haben wir oben bereits kurz angesprochen.
Diese Konzeptionen wurden und werden jedoch bekämpft, obwohl sie für die
menschliche Lebensqualität noch wertvoller und bedeutsamer waren und sind als
manche naturwissenschaftliche Entwicklungen von Galilei, Darwin, Watt usw. Weil
sie den Kern religiöser Lehren treffen, werden sie oft noch bedeutend
intensiver und erfolgreicher bekämpft als naturwissenschaftliche, medizinische
und technische Entwicklungen. Letztere konnten sich bekanntlich ein wenig gegen
die „kardinalen" Bewahrer durchsetzen.
Ein wichtiger Grund für diese unterschiedlichen Entwicklungen ist Visiomanie.
Selbst für dümmliche Menschen war es z. B. leicht einzusehen, dass ein Arzt,
der wirklich die Funktionen des menschlichen Körpers z. T. verstanden hatte,
mehr Heilerfolge hatte als der dominierende, religiös akzeptierte „Kollege“, in
der Regel ein Scharlatan. Letzterer arbeitete u. a. nach einer
mystischen, unwissenschaftlichen, gefährlichen, galligen Vier-Säfte-Theorie,
die Coca-Cola und Valensina zur Ehre gereicht hätte,
den Patienten jedoch oft als wenig ehrwürdige Todesursache gereicht wurde. Ein
besonders erfolgreiches und bekanntes therapeutisches Tötungsverfahren war der
Aderlass. Man zapfte den Kranken in der irrigen Hoffnung, ein Gleichgewicht
zwischen den vier Säften - schwarze Galle, gelbe Galle, Blut und Schleim-
herzustellen, lebenswichtiges Blut ab. Hätte man Urin abgezapft, wäre die Sache
seltener in die Hose gegangen.
In ideellen ethischen Bereichen hatte es die Vernunft schwerer, sich
durchzusetzen.
Einer dieser Bereiche ist die (geistige) Unterdrückung der Frau. Die
Nachteile patriarchaler Unterdrückung (auch für Männer) sind weniger leicht zu
erkennen als medizinische Erfolge. Deshalb haben die meisten Männer auf diesem
Planeten bis heute nicht verstanden, dass es auch ihnen selbst wesentlich
besser ginge, wenn sie Frauen (übrigens auch andere Rassen und Völker)
ausbilden und wie Partner behandeln würden, statt wie dümmliche (dämliche)
Dienstboten. Dümmliche, unselbstständige Männer werden von Männern seit
Millionen Jahren –vielleicht oft vernünftiger Weise- ungern als Freund oder
Mitarbeiter ausgewählt. Mindestens während der letzten Jahrzehntausende sorgten
männliche geistige Tiefflieger dafür, dass die meisten Frauen geistig noch tiefer
fliegen mussten oder gar keine Starterlaubnis bekamen (s. Kap. 2
"Patriarchaler Parasitismus").
Zum Glück wurden die Schwarzen, die Frauen unzulässig
anschwärzten von Schwarzer aufs Schwärzeste angeschwärzt, viel
"schwärzer" sogar als die Schwarzen, die Schwarze
anschwärzten. Die dunkelhäutigen Schwarzen sind, obwohl sie äquatorial sind,
bis heute nicht gleichgemacht worden.
Jede Form hedonistischer, rationaler Ethik wird bis heute von vielen religiösen
Kräften systematisch verteufelt, versteckt und durch wissenschaftliche
Falschdarstellungen erfolgreich bekämpft. Der Hedonismus wird gerne so
dargestellt, als verherrliche er naiv unmittelbare Triebbefriedigungen,
wörtlich „Saufen, Fressen, Rumhuren“ oder „Sex, Drugs and
Rock´n Roll“. Keiner der hedonistischen Philosophen
war jedoch ein kurzsichtiger, dummer, egoistischer Hurenbock. (Mill war einer
der intelligentesten Menschen aller Zeiten.). Fast alle Hedonisten lehrten im
Gegenteil Weitsicht, Mäßigung und Rücksicht. Trotzdem gelang es ihren dümmlichen,
egoistischen Feinden, dafür zu sorgen, dass die Worte „Hedonist“ und
„Epikureer“ zu besseren Schimpfwörtern verkamen.
Wie wir in Kapitel 3 und 4 gezeigt haben, enthalten alle menschlichen Ethiken
mehr oder weniger hedonistische Ziele, nämlich angenehme Gefühle. Den meisten
Vertretern traditioneller Ethiken ist jedoch nicht bewusst, wie nahe sie dem
Hedonismus stehen. Fast alle religiösen Gebete z. B. enthalten hedonistische
Wünsche (Glück, angenehme Gefühle) und die üblichen Vorstellungen von Himmelreich
und Paradies sind ebenfalls überwiegend hedonistisch.
Den meisten Kritikern des Hedonismus ist darüber hinaus nicht bekannt,
dass die meisten Kritiken ursprünglich überwiegend bewusste
konkurrenzbekämpfende Lügen waren. Diese Lügen wurden und werden von den
meisten betroffenen Menschen unkritisch -teilweise unbewusst- übernommen (ankonditioniert). Dafür genügen schon abfällige
Randbemerkungen eines geachteten oder geliebten Menschen und unter religiösen
Menschen findet sich oft ausgeprägte (liebenswerte) Hilfsbereitschaft.
Wie ego-hedonistisch jedoch gerade manche
christlichen Kirchenführer sind, erkennt man an ihrem Verhalten. Anders als
viele buddhistische oder hinduistische Geistliche gönnen einige sich viel von
einem realen (z. B. limburger) Paradies auf Erden,
indem sie ihren Schafen ein imaginäres Paradies im Himmel verkaufen.
Die Mehrheit setzte und setzt sich unter diesen Bedingungen mit dem Hedonismus,
obwohl er sehr der menschlichen Natur entspricht, wenig wirklich auseinander.
Es ging und geht bei fast aller Kritik um die Verteufelung einer gefährlich
erscheinenden Konkurrenzethik durch u. a. finanziell motivierte religiöse
Kräfte.
Nur zwei Forderungen von J. St. Mill wurden im Laufe von gut zwei Jahrhunderten
in den Industrienationen halbwegs erfüllt. Es sind die Emanzipation der Frau
und die Freiheit. Während die Emanzipation der Frau noch in keinem Land der
Erde abgeschlossen ist, wird die Forderung nach Freiheit in der westlichen Welt
oft sogar übererfüllt.
Grundsätzlich hat, auch in Ausbildungsinstitutionen, besonders in jüngster
Zeit, ein gewisser halbherziger ethischer Wandel stattgefunden. Dieser beruht
jedoch wenig auf tiefer Einsicht und kritischer Auseinandersetzung mit den
Problemen. Er ist gewachsen auf dem Boden zunehmender Freiheitsverherrlichung,
Anonymität und genetisch angelegter Antriebe. Das Resultat ist die, in Kapitel
3 und 4 beschriebene, Chaosethik, die schon durch ihre Heterogenität und
Doppelmoralität fast soviel Schaden anrichtet, wie verschiedene irrationale
Normen aller Ideologien, z. B. Religionen.
Ein geringer Teil der Bevölkerung steuert sich allerdings überwiegend
bewusst vernünftig, also prohedonisch.
Die meisten, insbesondere junge Menschen, die sich von puritanischer
Religiosität distanziert haben, gehören jedoch zu einer neuen oberflächlichen Spaßgesellschaft. Sie suchen gerne
unmittelbare Triebbefriedigungen, auch wenn dies langfristig viele vermeidbare
Frustrationen (Kater am nächsten Morgen, Ausbildungsabbruch, Drogenentzug,
Aidsinfektion usw.) verursacht.
Die meisten Kirchen in den Industrienationen müssen diesem „dekadenten Verfall
der guten Sitten“ ohnmächtig zuschauen. Sie wissen, dass sie beim Versuch,
ihren Schäfchen die altbewährten Normen aufzuzwingen, viele dieser Schäfchen
-und noch schlimmer? ihre finanziellen Zuwendungen- ganz verlieren würden.
Die zunehmende Aufklärung hat mit ihrem Trend zum wissenschaftlichen, realitätskonformen Denken und steigender
Lebensqualität die Angst vor religiösen Drohungen gemindert. Man fürchtet den
Verlust des Paradieses und teuflische Drohungen weniger, weil man immer weniger
daran glaubt und weil man immer mehr Gefahren (Raubtiere, Katastrophen,
Unfälle) beherrscht. Das erfolglose Beten wurde z. T. durch erfolgreiche
Leistungen der Technik (Feuerwehr, Medizin, Rettungsdienste, Behausungen usw.)
ersetzt.
Nur der biologische Tod ist zurzeit noch völlig unbeherrschbar. Dies
wird den Erhalt der Religionen, mehr als jede andere Kraft, noch eine Zeit lang
sichern.
In den meisten Industrienationen bestimmen hedonistische, religiöse und einige
vernunftorientierte Kräfte in einem Wettstreit das (bildungs)politische
Geschehen. Innere Widersprüche, faule Kompromisse, regionale Unterschiede,
chaotische Verhältnisse und alles, was wir oben unter „Istzustand“
beschrieben haben, sind häufige Folgen dieser Steuerungsbedingungen.
Pseudodemokratische, hyperliberale Heterogenität trägt jedoch zu den Fehlern im
Bildungssystem weniger bei als irrationale konservative Kräfte. Letztere
verhindern auch ihre eigene Qualifizierung.
Machen wir und an dieser Stelle einmal genau klar, was ein bildungspolitisch wirklich qualifizierter Mensch wäre: Es wäre
jemand, der wenigstens einen großen Teil der bekannten und relevanten
Informationen gesammelt hätte, diese gewichtet und geordnet hätte (ein
Universalgelehrter), und eine sinnvolle, durchdachte Zielbestimmung, also eine
prohedonische Ethik, entwickelt und verinnerlicht (internalisiert) hätte.
Eine wirklich qualifizierende Sammlung von Informationen beinhaltet mindestens
Kenntnisse in den Bereichen Ethik, Psychologie, Pädagogik, Medizin,
Naturwissenschaften, Informatik, Volkswirtschaft, Englisch, Geschichte,
Soziologie, Politologie. Die Ausbildung aller wichtigen bildungspolitischen
Entscheidungsträger könnte in zwei Examen und drei Vordiplom-Abschlüssen
(Zwischenprüfungen) bestehen. Dabei müssen Fächer bevorzugt werden, die an der
besuchten höheren Schule wenig unterrichtet worden waren und die zu
verschiedenen wissenschaftlichen Grundrichtungen gehören (z. B. nicht
ausschließlich naturwissenschaftliche Fächer).
Interdisziplinäres Denken müsste eine zentrale Rolle spielen.
Mir ist kein Mensch bekannt, der eine solche Ausbildung hat.
Es gibt wahrscheinlich kein wirklich
bildungspolitisch qualifiziertes Wesen auf diesem Planeten.
Die wenigen, die, wie z. B. Frederic Vester, diesem Wesen wenigstens
nahe kommen, haben meist wenig bildungspolitische Macht oder werden sogar
bekämpft. Statt vernetztes Wissen – nicht nur bei bildungspolitisch
Verantwortlichen – zu fördern, zielen die meisten Ausbildungen auf
Spezialisierungen (Fachidiotie) ab.
Wir beleuchten die Entstehung und die Ursachen der irrationalen
Informationsverbreitungen im Folgenden noch einmal etwas konkreter und eher
historisch:
Ursachen für
irrationale Lehrinhalte und -methoden
Die Entstehung der heutigen Schulsysteme
aus Klosterschulen und die Folgen
Seit ca. 100000 bis 1 Millionen Jahren versuchen religiöse oder
weltliche Führer ihre Macht über ihre „Schäfchen“ zu erzeugen, zu erhöhen und
zu sichern, indem sie sich möglichst umfangreich und liebevoll an jeder Form
von Ausbildung beteilig(t)en (elterliche Erziehung, Kindergärten,
Jugendgruppen, Schulen, Universitäten usw.). Diese Verfahren dienen nicht nur
der Bewahrung und Verbreitung ideologischer (z. B. religiöser) Glaubensgrundsätze,
sondern ebenso der Bekämpfung unpässlicher Ideologien aller Art. Oft, besonders
in jüngerer Zeit, haben sich weltliche und religiöse Führer beim Durchsetzen
ihrer Ideologien wechselseitig unterstützt.
Wir verdeutlichen diese Zusammenarbeit an einem authentischen Beispiel:
Eine Schule in
NRW führte eine Fortbildung für alle Kollegen in einem ca. 100 km entfernten
Gebäude, der katholischen Akademie, durch. Alle ca. 70 Kollegen und Referenten
mussten die Zeit und Kosten für Übernachtungen, Essen und Transport weitgehend
selbst aufbringen. Die Schule verfügte zwar selbst über Medien, Räume usw., um
dort die Veranstaltung durchzuführen, doch hätte ein solches Vorgehen wohl
weniger der finanziellen Förderung katholischer Interessen gedient.
Wenn wir also verstehen wollen, weshalb besonders konstruktive Wissenschaften
(Psychologie, Medizin, Pädagogik, Naturwissenschaften und hedonistische
Ethiken) an menschlichen Ausbildungsinstitutionen besonders wenig vertreten
sind und im Durchschnitt weniger konstruktive (Religion, Philosophie, Sprachen,
Musik, Kunst, Deutsch [der Oberstufe des Gymnasiums], höhere Mathematik) usw.
besonders häufig, so brauchen wir nur zu checken, wie religions- (z. B. bibel)konform die einzelnen Wissenschaften sind.
Physiker, Mediziner, Biologen und ethisch oder finanziell
Abtrünnige hatten bekanntlich immer besondere Vorrechte beim Besteigen
päpstlich-inquisitorisch (sauerstoff)angehauchter
Scheiterhaufen. (Der [oder das?] Blasebalg diente seit Jahrtausenden
einigen „kinderlieben“ hexenfeindlichen [religiösen] Herren zur Erbauung.).
Bezüglich der Naturwissenschaften hat die Industrie es bekanntlich dennoch im
Laufe vieler Jahrzehnte geschafft, gegen die Interessen der religiös
geisteswissenschaftlichen Lobby ein wenig Ausbildung zu erzwingen. Bei Fächern
(Psychologie, Pädagogik, Medizin), bei denen es nicht unmittelbar um die
höchsten Werte der typischen menschlichen Hochkulturen [rauchende Schornsteine
und klinge(l)nde Beutel (Moneten)] geht, sondern um
„schnöde“ Lebensqualität, war der Widerstand der Lobby, wie gesagt,
erfolgreicher.
Hier halfen zudem
die Politik und die Medizinerlobby. Medizinisch
informierte Patienten sind für Ärzte und die pharmazeutische Industrie lästig,
stressig und teuer (s. u.). Entsprechendes gilt auch für Rechtsanwälte, viele
Handwerksbetriebe und Banker.
Pädagogische und
psychologische Mächte gelten gemeinhin als potentiell gefährlich. Sie sind
häufig politisch links, aufrührerisch, verantwortungsbewusst und verhetzend.
Man hetzt und hetzte also gegen sie, weil sie politisch und moralisch
tendenziell unerwünscht sind.
Sie sind auch aus der Sicht manches (Psycho)therapeuten
unerwünscht, weil sie das Geschäft in jeder Hinsicht verderben können. Zum
einen können informierte Menschen sich besser selbst helfen, des Weiteren
erzeugen sie weniger (psychisch) Kranke und (ganz besonders „übel“), sie
durchschauen manche Schwächen und Fehler ihrer Therapeuten, Pillenproduzenten
und jeglicher Ausbeuter und (Ver)Führer.
Je blöder der Klient (Mandant, Bürger, Wähler, Patient, Kunde, Kirchgänger
usw.), desto besser und einfacher kann man ihn ausbeuten und betrügen (s. o.). [Dafür
sind diverse, überhaupt nicht blöde Media nicht nur auf dem Markt]. Details finden
sich im Kapitel 1 „Parasitismus“.
Erfreulicherweise werden andererseits auch pädagogische, psychologische und
medizinische Informationen über die Medien (besonders öffentlich rechtliche)
viel stärker verbreitet als geisteswissenschaftliche und als es an Schulen
geschieht. Selbst Privatsender lassen Nannys, Wissenschaftler,
Wigalde, Vips usw.
gelegentlich pädagogisch klug konstruktive Informationen verbreiten.
Dass wir mit unserer Vermutung, nach der möglichst nur religionskonforme
Inhalte in Ausbildungsinstitutionen unterrichtet werden sollen, richtig liegen,
beweist auch die Entwicklung des Informatikunterrichts. Er konnte sich
innerhalb kurzer Zeit an Schulen relativ stärker verbreiten als
Naturwissenschaften. Er scheint religiösen und geisteswissenschaftlichen
Interessen weniger zu widersprechen und erwies sich auch für
Geisteswissenschaftler schnell und offensichtlich als nützlich.
Tatsächlich wird
sich das Internet (wie einst der Buchdruck) zwar zunächst auch als
Fördermittel, langfristig jedoch überwiegend als weltweit aufklärendes Gift für
alle spekulativen Ideologien erweisen. Es hat den arabischen Frühling befördert
und wird helfen, ihn in einen Sommer zu verwandeln und auch in anderen
Kontinenten Märzrevolutionen auslösen.
2. URSACHEN
FÜR DIE BEWAHRUNG DER BILDUNGSPOLITISCHEN IDEALE UND MÄCHTE (Innovationsfeindlichkeit)
1. Rationale biologische Schutzmechanismen
2. Rationale kulturelle Schutzmechanismen
3. Irrationale, egoistisch parasitäre Machterhaltung
4. Angst, Faulheit, Trägheit
1. Rationale biologische und kulturelle
Schutzmechanismen
Ältere Tiere übernehmen im Allgemeinen neue Verhaltensweisen jüngerer Tiere
nicht. Dies ist meistens arterhaltend, denn die Verhaltensweisen der alten
Tiere haben sich i. d. R. bewährt, und viele innovative Ideen der Jungtiere
(Kinder, Jugendliche) sind schädlich. Diese konservativen Prinzipien wirken in
konstanten Umwelten besonders arterhaltend. Sind die Umwelten jedoch räumlich
und/oder zeitlich stark variabel, wie z. B. die menschliche Kultur, wirken sie
besonders oft artschädigend und antihedonisch.
Solche
selbstbewahrenden Schutzmechanismen nutzen sogar schon die Gene selbst (s. u.
Genreparatur, stabilisierende Selektion usw.).
In der Kultur
wurden die tierpsychologischen Selbstbewahrungsmechanismen nochmals durch
Lernen erheblich verstärkt. Wie die Erbinformation, lernen auch
Zentralnervensysteme, dass viele alte Bräuche sich bewähren, bzw. neue Sitten
sich nicht bewähren. Ängste gegen Erneuerungen beruhen deshalb nicht nur auf
angeborenen, sondern auch auf erworbenen Grundlagen. Designerdrogenkonsum, Piercing, Autorennen in Innenstädten usw. werden von fast
allen älteren Menschen zum Teil ganz bewusst nicht nachgeahmt, ohne dass dabei
nennenswerte Nachteile entstehen.
Für diese
Schutzmechanismen existieren also angeborene und erworbene Grundlagen, die z.
B. in Priestern, Bürgermeistern, Kultusministern, Eltern, Lehrern,
Ministerpräsidenten usw. wirken. Konservative Kräfte, wie z. B. Religionen,
sorgen dafür, dass bestehende Bedingungen, Werte, Ideologien usw. bewahrt
werden. Leider gehört es zum Wesen konservativer Kräfte, das Wirken dieser
Mechanismen zu ignorieren (sich selbst nicht kritisch zu reflektieren).
In der Tierwelt
entstehen durch die zu große Trägheit der Erneuerung, zumindest bzgl. des
Überlebens des Lebens, außer bei globalen Katastrophen meist nur geringe
Probleme. Hedonisch und bzgl. Des Überlebens
innovationsträger Arten können dagegen große Probleme entstehen. Antiinnovative
Arten sterben u. a. durch ihre Unterlegenheit gegenüber innovativen Arten,
ähnlich wie konkurrierende menschliche Unternehmen oder Ideologien, oft einfach
aus. Ultrainnovative (=zu stark veränderliche) Arten sterben aber auch aus. Hedonisch ist das Leben in Natur und Kultur ein bzgl.
seiner Jämmerlichkeit weitaus unterschätztes Jammertal. Dazu tragen brutal
egoistisch nur an ihrer Selbsterhaltung interessierte Gene entscheidend bei.
Denen ist der Tod und das Leid der Körper, die sie zu ihrer Selbsterhaltung um
sich bauen und die sie mit sinnigen und blödsinnigen Mutationen bombadieren, z. T. nicht nur Wurscht, sondern sogar lieb
und teuer.
Während
allerdings die Arten ziemlich streng nach Überlebensfähigkeit ausgelesen
werden, herrscht in der Kultur Chaos. Hier regieren Zufall, destruktive
Freiheit, despotische Willkür, Glaube, Aberglaube und Ziele aller Art. Sowohl
das Bewahren des Alten als auch die Nutzung des Neuen wurden von Menschen stets
zum Nutzen und Schaden angewendet.
In menschlichen
Kulturen geht deshalb besonders viel Lebensqualität durch die Bekämpfung
konstruktiver Erneuerungen verloren.
In der Kultur
treten konstruktive Neuerungen, die nicht angemessen genutzt werden, viel
häufiger als in der Tierwelt und in immer kürzeren Abständen auf. Es wäre daher
prohedonisch, wenn alle bildungspolitisch Verantwortlichen aktiv nach
konstruktiven Innovationen suchen und sie in das Bildungsprogramm aufnehmen
würden, statt dies zu bekämpfen.
3. IRRATIONALE SYSTEM- UND MACHTERHALTUNG
3. 1
Z. T. unbewusste irrationale System- und Machterhaltung
Ob neue Verhaltensregeln besser oder schlechter sind als alte, wird
von den ideologisierten Machthabern häufig nicht überprüft. Ihr Glaube an die
Richtigkeit ihrer Ideale ist aus zwei weiteren Gründen kaum beeinflussbar.
Diese Gründe wollen wir kurz erläutern:
Wie Urvertrauen, Sprache, Musik und Sexualität, werden auch Ideologien u. a.
durch einen Prägungsvorgang erworben. Die Prägungsphase fällt weitgehend mit
der Pubertät zusammen. Prägungen sind auch beim Menschen in jeder Beziehung nur
begrenzt beeinflussbar. Dies gilt also auch für Glaubenslehren (=Ideologien).
Außerdem ist der Glaube an die unumstößliche Richtigkeit einer Ideologie
(≈Indoktriniertheit, Dogmatismus) Teil fast aller dominierenden
Ideologien. Er dient der Selbststabilisierung und wird durch alle Formen des
Lernens gefestigt. Ohne oder mit schwachen Selbststabilisierungsmechanismen
kann eine Ideologie nicht dominieren, sondern stirbt aus, wie eine biologische
Art.
Ein wichtiges Fundament menschlicher Selbststeuerung sind religiöse Ethiken.
Aus schon angesprochenen Gründen sind auch diese konservativ. Sie enthalten
besondere Schutzmechanismen gegen Veränderungen. Am häufigsten ist die
Behauptung der Unumstößlichkeit von göttlich oder manchmal sogar menschlich
geoffenbarten Wahrheiten. Abtrünnige werden benachteiligt, verfolgt oder
umgebracht.
Man beachte, dass selbst schon Ameisen der Zutritt zu
Kirchengebäuden verwehrt wird, nur weil sie InSekten
sind.
3. 2 Z. T. bewusst egoistisch, parasitäre,
irrationale System- und Machterhaltung
Darüber hinaus wurden Vertreter von Sekten, Konkurrenzreligionen,
Naturwissenschaften usw. immer wieder gezielt unterdrückt, zum Schweigen
gebracht oder umgebracht, um die eigene (finanzielle) Macht zu erhalten.
Kirchenfürsten und weltliche Herrscher verhielten sich über Jahrtausende
gegenüber naturwissenschaftlichen Ärzten, ähnlich ablehnend wie afrikanische
Häuptlinge und Zauberer gegenüber Albert Schweitzer kurz nach dessen Ankunft in
Afrika (Aberglaube und Aderlass statt erfolgreicher medizinischer Forschung und
wirksamer Medikamente).
Dies alles sind Beispiele überwiegend rationaler (=verstandesmäßiger),
aber unvernünftiger Selbststeuerungen. Es steuern überwiegend Gefühle und
irrationales Denken, wenig aber (wirkliche) Vernunft.
Alle politischen Verwaltungssysteme (Regierungen, Schulen, Kirchen usw.)
organisieren sich selbst so, dass die bestehenden ideologischen- und
Machtstrukturen erhalten bleiben. Das heißt, dass Nachfolger, die die
gewünschten Ideologien vertreten, ausgewählt werden und schon innerhalb des
Verwaltungssystems nur die gewünschten Ideologien verbreitet werden
beziehungsweise unerwünschte verteufelt werden. Schuldirektoren,
Kultusminister, Bildungsminister usw. sind selten Naturwissenschaftler und
schon gar nicht Pädagogen, Psychologen, Mediziner oder, was das sinnvollste
wäre, Allroundwissenschaftler.
Trotzdem sind dreißig bis vierzig Prozent der Lehrer in der westlichen
Welt recht gute Pädagogen, die überwiegend konstruktiven Unterricht
durchführen. Einige weisen soviel Natürlichkeit, intuitives Gespür und
psychische Gesundheit auf, dass pädagogische Wissenslücken sich nur wenig
negativ auswirken.
Insgesamt treten aber Intellektuelle und Menschen mit der
wünschenswerten Persönlichkeit im Lehrerberuf ähnlich selten auf, wie in
vergleichbaren anderen akademischen Berufen. Diese peinliche Situation wird ja
gerade durch die bestehenden Bildungssysteme geschaffen und erhalten (ein
Perpetuum Mobile?). Sie schaffen mit Vorliebe menschliche Datenbanken statt
Intellektuelle mit Durchblick und Gesamtverständnis.
Wenn man weiß, welch ungeheure Bedeutung die Persönlichkeit eines Ausbilders
für seine Erfolge hat, erreicht die Peinlichkeit ihren Siedepunkt. Sie spielt
bei der Auswahl zu allen Lehrberufen in den meisten Ländern nur eine
untergeordnete Rolle.
Millionen haben bemerkt, dass mithin die meisten Ausbildungssysteme
auch am Verkorksen der menschlichen Emotionalität
akribisch mitarbeiten. Milliarden trösten sich darüber hinweg, indem sie sich
an den Erfolgen ihrer Idole ergötzen. Tatsächlich begeisterten und begeistern
zahllose Ausbilder mit Charisma und Persönlichkeit junge Menschen mit ihren
Ideen, Inhalten und Werten (arabische Fachausdrücke: khomeinisieren oder beladen, [zum ausladenden Kontakt mit
72 einladenden Jungfrauen auch „hochladen“ genannt]). In anderen Kulturkreisen
spricht man von: Mosesieren, Bhuddeln,
Innozensieren, Inquisieren,
Vermarxen, Lenisieren,
Frankieren, Anhimmlern, Göb(b)eln, Aminisieren usw.
Bei der Bewahrung irrationaler Traditionen spielt nicht nur die emotionale
Abwehr der fremden Werte bzw. die Liebe zu geisteswissenschaftlichen Idealen
eine Rolle, sondern auch Dummheit.
Fast alle bildungspolitisch verantwortlichen Menschen wollen mehr oder weniger
auch Lebensqualität für die Allgemeinheit. Das Problem liegt in der Wahl
antihedonischer Wege und Methoden sowie in sehr merkwürdigen, z. B.
inkonsistenten, Wertesystemen.
Da die meisten von ihnen jedoch die alternativen Fachbereiche (siehe
oben) kaum kennen (wollen), können sie deren hedonische
Bedeutung etwa ebenso schlecht einschätzen, wie Laien.
Die meisten Menschen glauben z. B., ohne pädagogische Ausbildung
erziehen und ohne psychologische Ausbildung Beziehungen führen zu können. Hier
geistern einige merkwürdige Vorurteile durch Milliarden Köpfe, von denen viele
ansonsten Vorurteile kritisch ablehnen.
Besonders häufig hört man das folgende Argument: „Die Kinder der hochgebildeten
Pädagogen sind viel schlechter erzogen als die eigenen, also kommt es nicht auf
pädagogische Bildung, sondern auf Persönlichkeit, Natürlichkeit und Gefühle
an.“
Dazu ist folgendes zu sagen: Natürlich gibt es einige Pädagogen, die
schlechte Erzieher sind. Das kann z. B. genetisch bedingt sein oder an
Außeneinflüssen, die auch beste Pädagogen nur wenig beeinflussen können,
liegen.
Am häufigsten liegt es wahrscheinlich daran, dass die Betroffenen (z.
B. manche Lehrer) nur Pädagogen genannt werden.
Es kann weiterhin daran liegen, dass diese Menschen selbst psychisch
gestört sind oder ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse unvollständig sind, bzw.
falsch oder unvollständig ausgewertet, gedeutet und gewichtet wurden.
Die größte Fehldeutung pädagogischer Erkenntnisse im zwanzigsten
Jahrhundert bestand bekanntlich in einem allzu liberalen, überverwöhnenden und
überbehütenden Umgang mit Kindern.
Ein natürlicher Mensch mit wenig psychischen Störungen macht tatsächlich in
diesen Bereichen weniger Fehler als mancher psychisch gestörte
(Schmuse)Pädagoge.
Nun gibt es aber natürlich unter Nichtpädagogen nicht wesentlich mehr
oder weniger psychisch Gestörte als unter Pädagogen. Gestörte Nichtpädagogen
machen wahrscheinlich ähnlich viele Erziehungsfehler wie schlechte Pädagogen.
Tatsache bleibt, dass alle natürlichen
oder unnatürlichen Menschen mit sinnvoll ausgewählten pädagogischen
Kenntnissen (noch?) bessere Erzieher sind als ohne.
So, wie Architekt und Maurer zusammen die besten Häuser bauen, so
führen auch Theoretiker (Pädagoge) und Praktiker (natürlicher Mensch) zusammen
(am besten in einer Person) die besten Erziehungen durch.
Wir können also zusammenfassend feststellen:
Die Fähigkeit der meisten Menschen, die
pädagogischen Kenntnisse der Menschheit angemessen zu nutzen und zu bewerten,
ist gering, weil diese Kenntnisse, statt in Köpfen, gut versteckt in
Bibliotheken stecken.
Noch geringer ist die Fähigkeit ausgebildet, den relativ geringen hedonischen
Wert einiger traditioneller (und daher wesentlich von Religionen bestimmter)
Fächer zu erkennen. Intelligenz und Religiosität verhalten sich tendenziell
reziprok. Erläuterungen:
Bei Intelligenztests schneiden im Durchschnitt Katholiken schlechter als
Protestanten und diese schlechter als Atheisten ab.
Naturwissenschaftliche Ausbildungen (einschließlich Mathematik) setzen
mehr Intelligenz voraus und fördern sie mehr als die meisten anderen (z. T. so genannten)
Wissenschaften.
Unter Naturwissenschaftlern finden sich weniger naive, gutgläubige
unkritische und unterwürfige Menschen als unter Gläubigen. Diese Eigenschaften
(Naivität usw.) fördern (stabilisieren) im Durchschnitt Dummheit genauso, wie
die gegenteiligen Intelligenz fördern. (Naturwissenschaftliche Methoden und
Anforderungen setzen sich zum Glück allmählich in vielen Wissenschaften, z. B.
Sozialwissenschaften, immer mehr durch.).
Außerdem verherrlichen und verbreiten Naturwissenschaften Erkenntniskriterien,
die den religiösen widersprechen.
Naturwissenschaften fordern, an die Erfahrung (≈Empirie),
sinnliche Wahrnehmung, Überprüfbarkeit durch Experimente, mathematische
Beweisbarkeit, Logik, Widerspruchsfreiheit sowie einfache Erklärungsmodelle zu
glauben und spekulative, unbeweisbare Behauptungen abzulehnen.
Religionen fordern den Glauben an spekulative Aussagen, die z. T. den
Forderungen der empirischen Wissenschaften widersprechen. Deshalb sind
Religionen und auch alle Formen von Fundamentalismus bei ungebildeten,
unkritischen Menschen besonders erfolgreich, während sie bei intelligenten (Natur)wissenschaftlern, insbesondere bei Biologen, weniger Erfolg
haben.
Am meisten Erfolg hatten Religionen bei den Massen der Armen. Sie gaben ihnen
(häufig vergebliche) Hoffnung. Für mangelnde Bildung (auch unter intelligenten
Armen) wussten die Herrscher fast immer zu sorgen. Seitdem dies in
Industrieländern nachlässt, sinkt die Bedeutung der Religionen. Wirkliche
Bildung (Aufklärung) ist Gift für Religionen.
Die Ausbreitung der (Natur)Wissenschaften wirkt also nicht nur durch die
direkte Verwertung konstruktiver Informationen prohedonisch, sondern auch durch
die allmähliche Ausschaltung destruktiver ideologischer Einflüsse.
Wie stark jedoch die emotionale Kraft der Wünsche nach religiöser Geborgenheit
und einem Leben nach dem Tode ist, zeigt sich darin, dass auch viele
Naturwissenschaftler ihren religiösen Glauben trotz aller Widersprüche
bewahren. Sie fordern, innerhalb ihrer Wissenschaft, manchmal mit übertriebener
Strenge, die Regeln der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung
einzuhalten. Innerhalb ihres Weltbildes und Glaubens jedoch lassen sie
zahlreiche Widersprüche zu.
Z. B. ertragen sie mit erschreckender Duldsamkeit den unlösbaren
Widerspruch zwischen einem allmächtigen, liebenden Gott und dem ungeheuren Leid
auf diesem Planeten.
Viele, sogar eingeschworene Atheisten, verherrlichen sogar eine der
größten religiösen Merkwürdigkeiten: das Gebot, Gott nicht ins Handwerk zu
pfuschen.
Physiker verwerfen mit Recht die Äthertheorie als Erklärungsmodell für
die Ausbreitung des Lichtes, obwohl sie
durch die Entdeckung von Quantenfluktuation und dunkler Energie in jüngster
Zeit Auftrieb bekommen hat. Die Äthertheorie ist (war) aber weitaus
wahrscheinlicher als biblische Erklärungen für (naturwissenschaftliche)
Phänomene, wie z. B. die Schöpfungsgeschichte für die Entstehung des Lebens.
Manche Märchen sollten nicht nur von Grimm erzeugt werden, sondern
auch Grimm erzeugen.
Man muss allerdings fast allen Naturwissenschaftlern z. B. Tipler,
Rensch usw., wie auch den meisten heutigen Christen,
zugute halten, dass ihre religiösen Vorstellungen oft erheblich und positiv von
biblischen und kirchlichen Aussagen abweichen.
Noch deutlicher wird der zur Diskussion stehende Widerspruch bei Biologen.
Viele verwerfen den Lamarckismus zugunsten des Darwinismus, bewahren aber
zumindest teilweise die biblische Schöpfungsgeschichte, obwohl letztere mit dem
Darwinismus viel weniger vereinbar ist, als der Lamarckismus.
(Lamarck hatte behauptet, dass erworbene Eigenschaften vererbt werden
können. Giraffen, die ihren Hals vielfach nach hohen Blättern gestreckt hatten,
sollten demnach Nachfahren mit langen Hälsen bekommen. Darwin führte die
Bildung langer Hälse korrekt auf zufällige Mutationen [Erbänderungen] zurück).
Inzwischen wurde bewiesen, dass es tatsächlich einige Ausnahmefälle
gibt (s. u. „Epigenetik“), in denen erworbene Eigenschaften vererbt werden, ein
sehr praktischer ausbauwürdiger Vorgang.
Menschliche Gehirne nutzen ihre Erfahrungen oft, um Änderungen der
Kultur vorzunehmen. Es werden z. B. die Baupläne von Gebäuden, Brücken,
Maschinen, Computern usw. entsprechend der gemachten Erfahrungen schnell und
gezielt abgeändert.
Die Nachfahren der Menschen (eben diese Computer [die elektronische
Intelligenz]) werden diese schnelle Selbstveränderung und -perfektionierung
vollenden.
4. Angst, Faulheit, Trägheit, Dummheit
Für die Angst vor dem Unbekannten gibt es angeborene Grundlagen. Säuglinge
fremdeln beim Anblick unbekannter Gesichter. Fast alle Tiere und Menschen
fürchten unbekannte Reize jeder Art, da diese Gefahren beinhalten können.
Fast alle Tiere und Menschen fürchten und bekämpfen Artgenossen, die
nicht zu ihrer Gruppe gehören. Dies beruht u. a auf Territorialaggression, der
wichtigsten Basis des Rassismus. Sie hat u. a. die Funktion, Tierarten auf dem
Globus zu verbreiten, indem Individuen oder Gruppen sich, z. B. aggressiv,
abstoßen und dadurch verteilen. Lebewesen, die keine Ausbreitungsmechanismen
haben, sterben oft bei örtlichen Katastrophen (Waldbrände, Vulkanausbrüche,
Überschwemmungen, Trockenheiten usw.) aus.
Um sich untereinander als Freund -und andere als fremd- erkennen zu
können, haben alle Menschengruppen spezifische Zeichen entwickelt. zu diesen
Zeichen gehören äußere Merkmale, wie Haartracht, Kriegsbemalung, Kleidung,
Verhaltensnormen usw., aber auch Sprachen und in der Kultur auch Ideologien.
Fremde Menschengruppen haben unter anderem deshalb immer mehr oder weniger
qualitativ unterschiedliche Ideologien.
Die rassistische Ablehnung anderer Gruppen und Ideologien verhindert
leider oft, dass Ideologien Verbesserungen voneinander übernehmen. Die meisten
Stabilisierungen der eigenen Ideologie, wie Christenverfolgung, Inquisition,
Sozialistenverfolgung, Rassistenverfolgung! usw., haben
also immer auch eine rassistische Komponente.
Die meisten Kriege beruh(t)en auf dem gleichzeitigen Wirken
rassistischer, imperialistischer und religiöser Motive.
All diese Erscheinungen tragen auch dazu bei, irrationale
Bildungsinhalte auszuwählen und zu verbreiten, bzw. konstruktive
auszuschließen. Hitler hat z. B. einige wertvolle Erkenntnisse aus dem
deutschen Bildungssystem ausgeschlossen, weil sie von Juden entwickelt worden
waren.
Faulheit und Trägheit beruhen ebenfalls auf angeborenen Anlagen. Raubkatzen z.
B. verschlafen den größten Teil ihres Lebens, weil sie andernfalls soviel Energie
verbrauchen würden, dass viele verhungern, und die Art aussterben würde.
Solche ökonomischen Probleme haben Kultusminister nicht. Dennoch wirken bei
ihnen die gleichen angeborenen Mechanismen.
Fast alle Menschen zeigen weniger Aktivität, wenn es keine äußeren
Kontrollen (Vorgesetzte usw.) und Zwänge gibt, insbesondere wenn es um das Wohl
anderer Menschen geht. Solch eine Regulation und Kontrolle der Aktivität
von Führungskräften wird von eben diesen bewusst verhindert. U. a. deshalb ist
aktives Suchen nach konstruktiven Innovationen ohne äußere Zwänge bei
Kultusministern selten. Es kommt hinzu, dass zumindest deutsche
scheindemokratische Kultusminister überhaupt kein Ermächtigungsgesetz
benötigen, um bei der Auswahl der Bildungsinhalte, wie eine Oligarchendiktatur
handeln oder handeln lassen zu können.
So wurde der Einzug von Fächern wie Psychologie, Pädagogik und Soziologie in
Schulsysteme stets weitgehend unterbunden, weil die linken, kritischen Kräfte,
die die Vertreter dieser Fächer häufig kennzeichnen, bestehende Machtstrukturen
gefährden. Eine linke Volksverhetzung, die andere politische Emanzipation
nennen, ist bei den meisten Machthabern unerwünscht, weil sie die politische
Manipulierbarkeit der Bevölkerung verringert.
(In Deutschland wurde z. B.
um die Jahrtausendwende selbst eine rot-grüne Regierung von ihren linken
Wählern weitgehend mit Recht kritisiert. Aus Gründen, die jeder sich („un“)sicher denken kann, werden viele, auch
grüne, Minister nach ihrer Wahl wesentlich kriegs-, mediziner-, unternehmer- und
umweltverschmutzungsfreundlicher als vorher. Sicher ist, dass Wähler
wesentlich seltener bestochen werden als Machthaber.).
Linke Kräfte haben andererseits auf formal-methodischer Ebene etwas geschaffen,
was unseren Ausführungen zur Wirkung konservativer Kräfte zu widersprechen
scheint. Sie haben erheblich geholfen, die autoritäre unterdrückende Erziehung
des frühen 20., und aller vorherigen, Jahrhunderte in die schon öfter
angesprochene Hirnrissschmusepädagogik zu verwandeln.
Dies beruhte allerdings weniger auf wissenschaftlichem Nachdenken und
Forschungen als auf einer übertriebenen Gegenreaktion auf die ebenso
übertrieben autoritäre, z. T. militaristische Erziehung bis in die Mitte des
20. Jahrhunderts.
Die Wurzeln der Hyperliberalisierung und Hyperhumanisierung liegen in
der allgemeinen Überbetonung der Ideale von Aufklärung und! Religion. Rousseau,
Pestalozzi, Froebel usw. waren Gelehrte, die erfolgreich und überwiegend
konstruktiv zur Befreiung von militärisch-autoritärem Schwachsinn aller Art in
der Erziehung aufriefen. Doch zur krankhaften Überbehütung, Mästung und
Hyperverhätschelung reichten die zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten
ihrer Zeiten noch nicht.
Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Lebensstandard erreicht, mit
dessen Hilfe Millionen Kinder in paradiesischen Hätschelhöllen
verdorben werden konnten. Diese Höllen und Höhlen wurden durch die Schatten der
68er aufs finsterste unplatonisch erleuchtet.
Die daraus folgenden Kindesmisshandlungen wurden übrigens stärker von Eltern
als von Ausbildern betrieben.
Die Religion trug vor allem durch Hyperhumanität (Vergebungsneurose
usw.) zu diesen Entwicklungen bei.
Gegenüber Psychologen und Pädagogen bestehen zahlreiche Vorurteile, die Angst,
Ablehnung und Missachtung schaffen. Psychologen wird z. B. häufig unterstellt,
dass sie ihr Fach studiert haben, weil sie selbst „nicht ganz normal“ sind, und
dass sie stets die Seele ihrer Gesprächspartner analysieren. Pädagogen gelten
häufig als „Laberköppe“.
Tatsächlich ist der Anteil an psychischen Störungen unter Psychologen etwas
höher als unter anderen Akademikern.
Die meisten pädagogischen Seminare und Bibliotheken sind ebenfalls wirklich
durch einen Gehalt von mindestens 60 Prozent nicht oder wenig konstruktive
Information gekennzeichnet.
(In manchen anderen, z. T. anerkannten Fächer, kommt man allerdings auf noch
höhere Prozentzahlen.).
Die Psychologie ist zudem eine extrem heterogene Wissenschaft. Neben
spekulativen, fehlerhaften Erklärungsmodellen, die u. a. aus der traditionellen
Philosophie, der Psychoanalyse (z. B. W. Reich) oder modernem Dilettantismus
und Scharlatanerie entspringen, existieren konstruktive wissenschaftliche
Modelle, die aus Biologie, Verhaltenslehre, Biochemie, Medizin, Neurochemie,
Behaviorismus und eigenen empirisch wissenschaftlichen Entwicklungen
entspringen. (Der Behaviorismus hat vor allem „das Konditionieren“
beigesteuert).
Die heutige Psychologie enthält also eine Mischung aus
wissenschaftlichen, halbwissenschaftlichen sowie spekulativen Therapie- und
Erklärungsmodellen. Diesem Mischmasch entsprechend
liegen auch die pädagogischen und psychotherapeutischen Erfolgsraten der so
genannten ausgebildeten Pädagogen und Psychologen manchmal nicht viel höher,
als die von nicht ausgebildeten bzw. ohne Therapie.
Die unqualifizierte Therapie mancher Psychotherapeuten führt manchmal
sogar zur Verschlimmerung der Krankheit oder gar zum Selbstmord des Klienten.
Im Durchschnitt ist die Nichtbehandlung psychischer Störungen dennoch deutlich
schädlicher als die derzeit übliche Therapie.
Auch die Behandlungen der derzeit besten Therapeuten und Pädagogen sind
keineswegs immer erfolgreich, weil die menschliche Psyche bis heute nur z. T.
verstanden ist und spezifische Eingriffe technisch häufig kaum möglich sind.
Auch die besten heute bekannten Heilverfahren wirken nicht immer
(reichen nicht aus). Die meisten psychotherapeutischen Heilerfolge beruhen auf
Konditionierungslernen (emotionale Umstrukturierung), auf Medikamenten, inneren
Entwicklungen, wie Reifung oder Alterung und auf Lernen durch Einsicht
(rationale oder kognitive Umstrukturierung).
Alle therapeutischen Verfahren können angeborene und erworbene psychische
Störungen fast nie vollständig heilen.
Wahrscheinlich klingen die meisten psychischen Störungen mehr oder
weniger ab, ohne dass therapeutische Maßnahmen dabei eine entscheidende Rolle
gespielt haben. Trotzdem bleibt die therapeutische Unterstützung und
Beschleunigung jeglicher natürlicher Heilungsprozesse i. d. R. sinnvoll.
Ursachen für solche Spontanheilungen sind Gewöhnungslernen, Reifung,
Verdrängung, Alterung, Vergessenseffekte, soziale Kontakte,
Zufallskonditionierungen usw.
Die meisten Heilungen, auch Spontan- oder Selbstheilungen, beruhen
wahrscheinlich auf angeborenen oder erworbenen Veränderungen von Hormon- und
Neurotransmitterkonzentrationen (Neurotransmitter = Botenstoffe im Gehirn) und
auf strukturellen Veränderungen in Nervensystemen.
Resümee:
Die konstruktive Information innerhalb
der Pädagogik und Psychologie - und jeder Wissenschaft - verliert nicht im
Geringsten an Wert, wenn und weil Menschen sie mit einer Unmenge destruktiver
Information durchseuchen und weil sie den Menschen (noch?) nicht perfekt
sozialisieren bzw. psychisch vollständig erklären und heilen kann.
Ursachen für die Abwertung der
Psychologie in der menschlichen Gesellschaft
Wir haben nun, wenn auch nur beispielhaft, gezeigt, dass bestimmte
bedeutsame nützliche Informationen aus der Psychologie zu wenig verbreitet
werden und Heilungschancen zu wenig genutzt werden. Wir haben auch schon einige
Gründe genannt: Vorurteile gegenüber Psychologen, Misserfolge bei der Therapie,
unerwünschte politische und ideologische Denkmodelle s. o.
Im Folgenden wollen wir einige Ursachen für die relative Erfolglosigkeit der
Psychologie (z. B. im Vergleich zur Medizin) betrachten.
Zunächst betrachten wir ein Grundproblem, das die menschliche
Psychologie der Gegenwart liefert, etwas genauer: Sie ist eine pluralistische, unausgereifte und inkonsistente Wissenschaft. Sie setzt
sich aus z. T. widersprüchlichen Strömungen zusammen.
Es ist aber keineswegs so, dass die Psychologie eine reine Chaoswissenschaft
ist. Diesen Eindruck könnte man bekommen, wenn man sie, insbesondere manche
Psychotherapeuten, oberflächlich von außen betrachtet.
Das menschliche Gehirn und Verhalten ist zwar bisher nur zum Teil verstanden
und nur zum Teil veränderbar, dennoch enthält die Psychologie neben vielen
spekulativ- chaotischen Theorien auch wissenschaftlich handfeste,
realitätskonforme Erklärungs- und Therapiemodelle.
Das Chaos entsteht wieder einmal nur zum Teil dadurch, dass die Psyche nicht
verstanden wird, sondern dadurch, dass bessere neue Erklärungsmodelle, Methoden
und Erkenntnisprinzipien sich nur langsam gegen ältere, schlechtere durchsetzen
können. Der konstruktiven Psychologie geht es wie der gesamten Wissenschaft:
Sie hat es schwer, sich gegen Glauben, Aberglauben, Vorurteile, Konservatismus,
Scharlatanerie, Dummheit, Faulheit usw. durchzusetzen. Die Widerstände kommen
vor allem aus drei Richtungen:
1. Laien und Bildungspolitiker sind so wenig informiert, dass sie
keinen Selektionsdruck auf Therapeuten und Wissenschaftler ausüben können.
2. Die Psychologie ist aus der Philosophie, die wiederum aus der
Religion, entstanden. Die traditionelle Philosophie hat aber i. d. R. ihre
„bewährten“, teils spekulativen und religiösen Konzepte mehr geliebt als die
Weisheit (Philosophie = Liebe zur (der) Weisheit).
Deshalb konnten sich konstruktive Neuerungen, die z. B. in der
Psychoanalyse von S. Freud enthalten waren, meistens nur sehr allmählich
durchsetzen.
Freud hatte eine medizinische Ausbildung und eine
naturwissenschaftliche Grundhaltung. Dennoch sind seine psychoanalytischen
Erklärungsmodelle teilweise spekulativ und fehlerhaft.
Als Folge sind sie bekanntlich z. T. mehrfach erneut korrigiert
worden, was leider wiederum auch manche Psychoanalytiker und viele Laien nur
unzureichend bemerkt haben.
3. Menschliche Liberomanie und Pluralismusneurose führten auch in der
Psychologie zu chaotischer Vielfalt. Diese behindert(e) die Therapie erheblich.
Ein weiteres grundsätzliches ethisches
Problem, das die meisten Therapieerfolge verringert, ist die Zielbestimmung.
I. d. R. sind die Ziele von Klient und Therapeut nicht klar definiert,
dynamisch, irrational und/oder widersprüchlich.
Ein Teil der Psychotherapeuten denkt und therapiert mehr oder weniger
unwissenschaftlich, unqualifiziert, intuitiv-mystisch also teilweise
antihedonisch. Manche leiten z. B. laienhaft zu irrationaler (z. B. rein
intuitiver) Partnerwahl an (s. o.), andere machen prohedonischere Vorschläge,
wie beispielsweise eine Bekanntschaftsanzeige aufzugeben.
Nicht nur der Patient oder Klient, auch der Therapeut steht bezüglich aller
therapeutischen Ziele in dem pluralistischen ethischen Chaos, das alle großen
menschlichen Kulturen charakterisiert. Selbst wenn der Therapeut ein gutes
klares (hedonistisches) ethisches Konzept hat und verfolgt, kann er keinen
Klienten wirklich heilen.
Für die reale ethisch heterogene Chaoswelt gibt es keine optimale
Therapie und keine Psyche, die man als gesund bezeichnen kann.
Eine Psyche, die man in einer idealen (relativ homogenen, konstruktiv
hedonistischen) Gesellschaft als optimal bezeichnen würde, würde wahrscheinlich
sogar in der realen besonders schnell krank, auf jeden Fall aber für krank
gehalten werden.
THERAPIEVORSCHLÄGE
Menschliche Denkgebäude
Wir gehen davon aus, dass möglichst viele Menschen wenigstens ein grobes
Gesamtverständnis dieser Welt entwickeln sollten. Die menschlichen
Wissenschaften tragen zum Aufbau eines solchen Weltbildes in unterschiedlicher
Weise bei. Diese Beiträge entsprechen dem Beitrag von Fundamenten, inneren
Strukturen, Stockwerken usw. zum Aufbau eines Gebäudes. Das Fundament des
Denkgebäudes bilden Mathematik und Physik. Darüber finden sich in der
Reihenfolge: Chemie, Biochemie, Biologie, Medizin, Psychologie, Pädagogik,
Geschichte, Wirtschaftswissenschaften, Jura, Politologie, Soziologie und
Philosophie.
Einige Wissenschaften wie Jura und Wirtschaftswissenschaften liegen natürlich
mehr nebeneinander als übereinander.
Mathematik und Philosophie durchziehen alle Wissenschaftsbereiche. Das
haben sie mit der Welt gemeinsam, denn die verschiedenen
Wissenschaftsdisziplinen (und Stockwerke) sind nicht typische Unterteilungen
der Welt, sondern von Menschen gemachte pragmatische Krücken. Diese Krücken
fördern Spezialisierungen und Fachidiotie, verhindern aber ganzheitliches
Verständnis.
Ein sinnvoll informierter Mensch hat die Entwicklung des Kosmos vom
Urknall, über die Entstehung des, Lebens und der menschlichen Kultur bis zur
Entwicklung des Computers sowie die zugehörigen Entwicklungsprinzipien
verstanden. Die wenigen Menschen, die tatsächlich ein solches Verständnis
aufweisen, haben es fast alle durch private Initiative erworben. Die meisten
Ausbildungsinstitutionen streben es nicht einmal an. Viele unentbehrliche Teile
(Psychologie, Medizin, Pädagogik, Wirtschaftswissenschaften, Jura, Politologie,
Soziologie) werden gar nicht, oder nur sporadisch, oder nur Minderheiten
angeboten.
Zusammenhänge werden häufig nicht verdeutlicht.
Mancher Geschichtslehrer vernachlässigt naturwissenschaftliche,
psychologische und philosophische Einflüsse.
Mancher Philosoph vernachlässigt naturwissenschaftliche, z. B.
vorgeschichtliche, Zusammenhänge usw.
Noch „phantastischer“ ist aber der folgende Sachverhalt. Wenn Schüler das
angesprochene Denkgebäude verstehen (geistig errichten) sollen, ist es
natürlich hilfreich, zuerst die Fundamente, dann die Mauern, dann das Dach,
dann die Innenausbauten kennen zu lernen, bzw. zu errichten (s. o.). Eine solche
zeitliche Ordnung ist für menschliche Ausbildungsinstitutionen nicht typisch.
Der Grund liegt wieder in der Entstehung der Schulsysteme aus Klosterschulen,
die ganz andere Ziele verfolg(t)en als ein Gesamtverständnis dieser Welt.
Dieses Ziel wurde und wird teilweise sogar bekämpft.
Chaos statt zeitlicher Harmonie
So entsteht das Fächerangebot aus einem eklektizistischen Mischmasch
aus Traditionen, halbherzigen Erneuerungen kunterbunten Wahlmöglichkeiten der
Schüler usw.
Mathematische Grundlagen werden dennoch fast überall und in sinnvoller
Reihenfolge gelegt.
Ganz anders bei den Naturwissenschaften. I. d. R. wurschtelt jede
Wissenschaft mehr oder weniger für sich. Die physikalischen Fundamente (Wärme,
elektrische Ladung, Atombau usw.) stehen i. d. R. genauso wenig am Anfang einer
Ausbildung, wie die chemischen (Molekülbau, chemische Bindung, chemische
Reaktion, Periodensystem usw.).
Trotzdem sollen die Schüler die Summengleichung der Atmung, sowie
chemische und physikalische Experimente verstehen. Das ist zwar oberflächlich
möglich, aber ein motivierendes tieferes Verständnis ist ausgeschlossen.
Fleißige Schüler lernen Formeln, Ergebnisse von
Experimenten usw. dann häufig auswendig. Selbst diesen fällt es aber schwer, diese
mehr oder weniger zusammenhanglosen Daten langfristig zu behalten. Das ist
einer der Gründe dafür, dass auch unter Oberstufenschülern nur sehr wenige
sagen können, was eine chemische Reaktion, oder das Wesen von Wärme und
Elektrizität ist. Andere Gründe sind Faulheit, liebevolle Befreiung von
Lernzwängen, normale Vergessenseffekte usw.
Zusammenhänge werden auch deshalb oft nicht entdeckt und gespeichert,
weil Schüler fast nie alle Daten, die ein zusammenhängendes System bilden,
gleichzeitig im Kopf haben.
Will man z. B. die Zusammenhänge zwischen allen Unterrichtsinhalten
der Biologie in der Oberstufe erkennen, so muss man den gesamten Stoff
mindestens einmal wiederholen. Das tun meistens nur wenige Schüler, denn nur
die, welche dazu Abiturprüfungen ablegen, werden dazu gezwungen. Diese erleben
dann allerdings oft einige aha-Erlebnisse, die ihnen mancher Lehrer nicht
vergönnt hat, die aber allen zu gönnen sind.
Die wichtigsten Inhalte aller Naturwissenschaften (oder gar aller
relevanten Wissenschaften) hat (fast?) kein Mensch jemals gleichzeitig im Kopf
gehabt. Deshalb existieren auch alle wichtigen Vernetzungen dazwischen in
(fast?) keinem Kopf.
Um diese Zustände zu unterstützen, vermeiden viele Lehrer und Lehrpläne auf
diesem Planeten auch Unterrichtseinstiege, bei denen zunächst ein grober
Überblick über die Themenbereiche der folgenden Wochen oder Jahre gegeben wird.
Ähnliches gilt für zusammenfassende Gesamtbetrachtungen nach einigen
Monaten und Jahren (datenorientierten) Unterrichts.
Auch die Angabe der Ziele eines Unterrichtskapitels zu Beginn,
kann äußerst wertvoll sein. Der Zuhörer hat dann die Möglichkeit, die Details
sinnvoll auszuwählen, zu gewichten, zu bewerten, zu speichern und zu ordnen.
Zum Glück haben Menschen wahrscheinlich die meisten möglichen Vernetzungen
einzeln entdeckt und aufgeschrieben. Deshalb kann sie jeder (auch ohne alle
Wissenschaften zu kennen) finden und speichern. Wir empfehlen u. a. bei Popper,
Hoimar von Ditfurth, B. Russell, Gerd Vollmer, D.
Schwanitz, Harald Lesch, Encarta (Kids) usw. nachzulesen.
Es ist nicht sinnvoll, ein tiefgehendes allgemeines
Weltverständnis zum primären Unterrichtsziel für alle zu
machen.
Viele philosophische, kosmologische, mathematische Probleme spielen
für die Lebensbewältigung im Alltag kaum eine Rolle. Das gilt zum Beispiel für
hochinteressante Konzeptionen, wie die Stringtheorie,
große Teile der Spieltheorie, Chaostheorie,
Wissenschaftstheorie und der Relativitätstheorie.
Junge Menschen benötigen primär Informationen für eine konstruktive
(glückliche) Lebensbewältigung und –erhaltung. Solche
pragmatisch wertvollen Informationen haben den Menschen und die ihn
beeinflussende reale Umwelt zum Mittelpunkt.
So genannte Wissenschaften, wie Astrologie, Parapsychologie, Esoterik,
auch Teile der Religionswissenschaften usw. gehören deshalb nicht in den
Schulunterricht (wohl aber Ethik und Geschichte -einschließlich wichtiger Teile
der Religionsgeschichte).
Die Verbreitung solcher Scheinwissenschaften
stellt immer dann eine Gefahr dar, wenn diese zur Grundlage realer
Entscheidungen gemacht werden. Beispiele sind religiöse Frauenverachtung,
Scheidungstabu, Wahl eines Partners nach Sternzeichen, kollektive Selbstmorde
von Sekten und so weiter.
Über 75% der Menschen auf diesem Planeten glauben an metaphysische Vorgänge der
Richtungen Spiritismus, Esoterik, Horoskope, (Aber)Glauben, Wunder und so
weiter. Obwohl dieser Glaube destruktive Folgen zeigt, ist es nicht strafbar,
dass er, z. B. von Medien aller Art, systematisch und profitorientiert gefördert
und erhalten wird. Wie weit der Wahn in diesem Bereich gehen kann verdeutlichen
wir an einem authentischen Beispiel:
Der Horoskophorror
Zwei Freundinnen treffen sich, weil sie beide überglücklich ihr
Computerhoroskop für 50 € erhalten haben, zum Gedankenaustausch. Dabei stellen
sie fest, dass sie den gleichen Text erhalten haben, obwohl sie verschiedene
Sternzeichen und Aszendenten haben. Die Einsicht, dass sie hier ganz mies
gelinkt wurden, kommt ihnen jedoch nicht. Ihr Glaube an und ihr Wunsch nach
magischen Vorgängen versperrt kritisches Urteilsvermögen.
Ähnlich intelligent sind die Horoskopersteller,
die sich nicht einmal die Mühe machen, jedem Sternzeichen einen eigenen Text
zuzuordnen.
Die wissentliche
Falschinformation
Die legale wissentliche Verbreitung von Aussagen, die unbewiesen sind
oder sogar bewiesener Maßen falsch sind, gehört zu den interessantesten
und größten kollektiven Krankheiten (Seuchen) der Menschheit. Es wird
(unabhängig von den Konsequenzen) meistens nicht einmal bestraft, wenn man
solche Aussagen als bewiesene Wahrheiten bezeichnet.
Viele Journalisten verdienen ihr Geld vor allem durch die wissentliche
Verbreitung von Lügen. Wir wollen hier keine Namen nennen, die lauten Hallerforde(r)n, aber wir hoffen, Sie sind im Bilde.
Das Verhalten solcher Journalisten ist allerdings weniger bedauerlich
als der Umstand, dass es Milliarden begieriger Leser solcher „Informations“quellen gibt.
Auf Grund vermeidbarer Falschinformationen ist vor allem das Alltagsdenken der
Menschen seit circa 3 Millionen Jahren durchseucht von destruktiven
Vorurteilen, Klischees, Fehlgeneralisierungen, Aberglauben usw.
Informationsübertragungen, z. B. von Unterrichtsinhalten, müssen grundsätzlich
an den Forderungen empirisch wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung orientiert
sein. D. h. vereinfacht: Beweisbare Aussagen müssen im Vordergrund stehen und
bei unbewiesenen Aussagen muss ihr hypothetischer oder mythischer Charakter
stets deutlich gemacht werden.
Dies geschieht an den Schulen der westlichen Welt überwiegend.
In anderen Kulturkreisen war und/oder ist der Verkauf unbewiesener
Glaubenslehren (Religionen, Rassismus, Marxismus usw.) als unumstößliche
Wahrheiten häufiger.
Die empirisch-wissenschaftlich kontrollierte Verbreitung von Information darf
nicht verbunden sein mit völliger Intoleranz gegenüber allen metaphysischen und mystischen
Phantasien.
Gründe:
1. Wissenschaftsgläubigkeit, insbesondere in Form des positivistischen Glaubens
an nichts als sinnliche Wahrnehmung, bewährte Theorien und die exakte
Wissenschaft, verschließt oft produktive und innovative Wege.
Selbst die Physik ist, wie u. a. Karl Popper und Thomas Kuhn gezeigt haben, nicht
eine wirklich exakte Wissenschaft. Sie steht sogar auf einem völlig
hirnrissigen, positivistisch motivierten Fundament. Sie behauptet nämlich
gleichzeitig, alles Vergangene und Zukünftige existiert und existiert nicht. Einsteins anerkannte Behauptung, die Welt
sei vierdimensional, ist identisch mit der Aussage: Alles Vergangene und
Zukünftige existiert. („Alles Vergangene und Zukünftige“ und „die vierte
Dimension, die Zeit“ sind identisch.). Trotzdem glauben fast alle Menschen, es
existiere nur die Gegenwart, weil sie irrtümlich glauben, nichts anderes sehen
zu können. (Details s. Einleitung und www.daswesenderzeit.de).
Hätten Darwin, Einstein und Gell-Mann, der die Quarktheorie entwickelt hat,
sich an solche (positivistische) Fundamente und Regeln gehalten, würde sie
heute kaum jemand kennen.
In allen Fällen spielten aber auch ideologische Gründe eine Rolle. Durch die moderne
Physik geistert der durch nichts zu beweisende Glaube an Unteilbarkeit,
(Einfachheit) und die Möglichkeit eines kompletten Weltverständnisses, wie eine
Religion.
Auch der Glaube an die weitgehende Richtigkeit (Unumstößlichkeit) bestehender
Theorien in allen Wissenschaften erinnert oft stark an päpstliche
Indoktriniertheit und Dogmatismus. Man muss allerdings zugestehen, dass aus
Sicht der Menschen für die Richtigkeit dieser Thesen eine Wahrscheinlichkeit
von ca. 50 Prozent besteht, während die Wahrscheinlichkeit für die Existenz
aller ihrer Götter aus wissenschaftlicher Sicht unter 0,005 % liegt.
2. Die Freude am Mystischen und die Spannung bei Gefahren, Abenteuern usw.
beruhen z. T. auf angeborenen Anlagen. Sie helfen nämlich, Gefahren, Fluchtwege
usw. kennen- und behalten zu lernen. Sie sind Humus für Anagenese (=biologische
Höherentwicklung) und kulturellen Fortschritt. Märchen, Horror-,
Science-Fiction-, Phantasiefilme usw. sind ein überwiegend prohedonisches,
anregendes Spiel mit diesen Gefühlen.
Die entscheidende Forderung ist daher die Kennzeichnung aller Aussagen, die
nicht bewiesen sind, als Hypothesen. Genauer gesagt: Eine deutlich strittige
Aussage (Mitteilung, Informationsübertragung) muss mit der jeweiligen
angenommenen Wahrscheinlichkeit ihrer Richtigkeit gekennzeichnet werden.
Aber auch dieses Kriterium kann natürlich nicht immer, sondern nur,
wenn es der Lebensqualität aller Beteiligten dient, richtig sein.
Die Kenntnis der Wahrheit dient in
nicht idealen Gesellschaften, wie der menschlichen, jedoch nicht immer der
Lebensqualität. Auch dies wollen wir wieder an einem Beispiel verdeutlichen:
Der größte Konflikt der Menschheit ist der Konflikt zwischen Leben-Wollen und
Sterben-Müssen. Dieser wurde bisher durch den Glauben an ein Leben nach dem
Tode, Wiedergeburt usw. wenn auch schlecht, gelöst. Würde man diesen Glauben,
was wissenschaftlich angemessen wäre, als Hypothese kennzeichnen, so würde er
erheblich an Wirkung verlieren.
Man beachte andererseits, dass dieser Glaube (alle Religionen) die
wissenschaftliche Entwicklung, die in diesem Jahrhundert zur teilweisen
Beherrschung des natürlichen Todes führen wird, mindestens um Jahrtausende
verzögert hat.
Die Menschen werden in den nächsten Jahrhunderten herausfinden, ob
sich die Beherrschung des eigenen natürlichen Todes konstruktiv auswirken wird.
Vermittlung prohedonischer Information
und Hilfen zur Beseitigung von Disziplinproblemen
Die meisten älteren Schüler haben ein feineres Gespür für konstruktive
Information als die meisten Kultusminister. Es ist deshalb häufig sinnvoll, sie
in Entscheidungsprozesse über Unterrichtsinhalte einzubeziehen. Konstruktive
Informationen gehören, besonders wenn Schüler sie selbst ausgewählt oder sogar
entdeckt haben, zu den wichtigsten Mitteln zur Erhöhung von Motivation.
Unterrichtsmethodenfehler und ihre
Beseitigung
Ein weiteres wichtiges Motivationsmittel ist die
Informationsübertragung über alle möglichen Wahrnehmungskanäle (Sehen, Hören,
Schmecken, Fühlen, Riechen) und im Verbund mit aktivem Handeln der Lernenden.
Auf diese Weise lernen Menschen und ihre Vorfahren, soweit möglich,
seit mehreren Milliarden Jahren (s. o.). Wir können also sicher sein, dass die
Zentralnervensysteme aller Menschen und Tiere auf diese Arten der
Informationsaufnahme eingestellt, wenn nicht sogar angewiesen sind.
Die häufige überwiegende Vermittlung von Information nur über Wort und Schrift
ist unanschaulich, unnatürlich und wenig motivierend (vgl. unten, Geschichte
der systematischen Informationsverbreitung).
Biologisch natürlich ist ebenfalls ein freundschaftliches, persönliches
Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler.
Ursprünglich lebten Menschen in Kleingruppen. Alle Gruppenmitglieder
kannten sich oder waren sogar verwandt oder mehr oder weniger befreundet. Da
dies in modernen menschlichen Gesellschaften fast nie von vornherein gegeben
ist, sollte letzteres vor allem von Lehrerseite grundsätzlich spezifisch
angestrebt werden. Dies kann geschehen, indem man sich auf Festen, Kurstreffen,
beim Sport usw. persönlich freundschaftlich kennen lernt. Freunde verletzen
sich gegenseitig meistens weniger als Unbekannte. Freundschaft und Vertrauen,
nicht aber Distanzlosigkeit oder sexuelle Aktivitäten, sind wichtige Mittel zur
Beseitigung von Disziplinproblemen. Unter heutigen Gesellschaftsbedingungen
(Fremdenfurcht, extreme Heterogenität, Generationskonflikte, Vorurteile usw.)
sind Distanz und Respekt manchmal andererseits sogar unentbehrliche Hilfsmittel
zur Regulation schulischer Interaktionen. Die psychischen und psychologischen
Fähigkeiten, in diesem Problembereich die besten Wege zu finden, werden nahezu
allen Ausbildern kaum überhaupt vermittelt.
Freundschaft zwischen Lehrer und Schüler wird u. a. durch
dünkelhaftes, spießiges, abgehobenes, beamtenhaftes, antiinnovatives, arrogantes
und fachlich unqualifiziertes Verhalten verhindert.
Dies beruht u. a. wesentlich auf dem irrigen Glauben, dass Autorität
autoritäre Distanz und vorgespielten Perfektionismus voraussetzt. Achtung
entsteht jedoch vielmehr aus menschlicher, methodischer und
fachlich-inhaltlicher Qualität und Qualifikation.
Die Fähigkeit, Fehler einzugestehen, sich zu entschuldigen und auch einmal von
Schülern oder Untergebenen Kritik und Rat anzunehmen, ist ein Zeichen
menschlicher Größe, nicht von Schwäche. Gerade sie kann helfen,
menschliche Nähe zu schaffen.
Die Distanz, die Schüler zu beliebten Lehrern herzustellen versuchen, ist
allerdings in der Regel niedriger als die konstruktive Distanz. Letztere
erreicht man also, wenn man als Lehrer etwas mehr Distanz hält, als man
eigentlich für sinnvoll hält.
Hyperantiautoritäres, überverwöhnendes Erziehen schafft zu geringe
Distanz und ist eine der häufigsten Ursachen von Disziplinproblemen und eine
Aufforderung zu Schülerdominanz.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Disziplinprobleme (fast alle menschlichen Probleme)
verringert werden können, indem man Lehrern und Schülern wirklich eine
qualifizierte pädagogische und psychologische Ausbildung anbietet. Man muss z.
B. alle Möglichkeiten der Verhaltensänderung -insbesondere das
Konditionierungslernen- wirklich verstanden haben. Diese Ausbildung muss
spätestens in der Referendarzeit überprüft und an den Erfordernissen des
Schulalltags ausgerichtet werden.
Entsprechend ausgebildete Schüler werden als Eltern ihren Kindern
weniger psychische Störungen anerziehen und so die Zahl psychisch gestörter
Schüler senken.
Diese Maßnahmen werden ganz allgemein und allmählich den Anteil an
Menschen, die man als menschlich und charakterlich o. k. bezeichnet, erhöhen.
Gemeint sind Menschen, die sich natürlich, klug, hilfsbereit, ausgeglichen,
freundlich, mit einem Wort: prohedonisch verhalten.
Die entsprechenden Eigenschaften können Eltern natürlich tendenziell
umso besser vermitteln je mehr sie sie selbst schon aufweisen. Außerdem müsste
auch eine wirklich wissenschaftliche ethische Ausbildung angeboten werden.
Das alles ist zurzeit nur z. T. der Fall, kann aber im Laufe einiger
Generationen erreicht werden. Es würde auch das größte Problem bei der Auslese
der Lehrer (aller Menschen), die Auswahl nach charakterlicher
Qualifikation, lösen helfen.
Wie sieht es mit der Auswahl nach Qualifikation bei Lehrern aus?
Fachlich geschieht diese durch entsprechende Prüfungen mittelmäßig bis gut.
Eine pädagogische und psychologische Auslese kann kaum stattfinden, da die
meisten Lehrer in diesen Bereichen nur scheinbar oder allenfalls mäßig
ausgebildet werden.
Am schwierigsten stellt sich die menschlich-charakterliche Selektion dar. Hier
gibt es kein anerkanntes Prüfverfahren und die Möglichkeiten, zu betrügen, sind
groß. In Finnland und Schweden gelingt es trotz aller Schwierigkeiten bedeutend
besser als in Deutschland.
Den bestehenden Mangel und die hohe Bedeutung von Persönlichkeit und
Intellekt (nicht nur in Lehrberufen) haben wir oben bereits angesprochen. Die
(alleinige und vollständige) Lösung dieses Problems kann aber nicht darin
bestehen, dass man die Auslese für Lehrberufe verschärft. Vielmehr muss man die
Zahl der Menschen mit diesen Eigenschaften erhöhen. Das mag schwierig klingen,
ist es aber keineswegs (s. o.). Diese Menschen sind nicht primär deshalb
selten, weil man dazu angeborene Genialität oder himmlische
Sozialisationsbedingungen benötigt, sondern weil ihre Entstehung oft
systematisch unterdrückt wird. Würde man nur wesentliche Zusammenhänge und die
Fähigkeit zu vernetztem Denken an allen Ausbildungsinstitutionen vermitteln und
fördern, so würde sich die Zahl der Intellektuellen sehr schnell vervielfachen.
Dabei müssen die Betroffenen keineswegs alle hochintelligent und kreativ sein.
Wer prinzipielle Zusammenhänge einfach lernt, hat sie als Grundsatzverständnis
zur Verfügung und kann dies weitergeben. Das gilt auch, wenn er sie nicht
selbst entwickelt und entdeckt hat und damit weniger anfangen kann als ein sehr
intelligenter Mitmensch.
Auch die Zahl der Menschen mit prohedonischer Persönlichkeit lässt sich leicht
erhöhen. Dazu müssen die Sozialisationsbedingungen (insbesondere Ausbildungen)
verändert werden. Dazu haben wir in diesem Kapitel einige Vorschläge gemacht.
Dass Schüler manchmal, aber meistens zu spät, die charakterliche Reife
und die (Persönlichkeits)eignung
eines Lehrers prüfen und auch entsprechenden Selektionsdruck ausüben, haben wir
oben schon angesprochen.
Schulpraktika während des Studiums können in diesem Sinne besonders
dem Lehramtskandidaten etwas über seine Eignung verraten.
Leider zeigen Schüler bei derlei Aktivitäten oft auch ihre eigene
charakterliche Unreife. Andererseits befördern sie manchmal, z. B. durch den
Boykott des Unterrichts ungeliebter Referendare, ungeeignete „Pädagogen“ zum
Vorteil aller aus dem Ausbildungssystem.
DIE ZUKUNFT DER MENSCHLICHEN
INFORMATIONSVERBREITUNG
In Zukunft werden die gesellschaftlichen Bedingungen sich noch
schneller verändern als bisher. Das erfordert, dass auch die Inhalte und
Methoden der Ausbildungen schnell und konstruktiv veränderlich werden müssen.
Die Trägheit der Bildungssysteme
Alle Bildungssysteme haben jedoch im Durchschnitt wissenschaftliche
und technische Erneuerungen später aufgenommen und verbreitet als z. B.
Wirtschaft, Forschung und Technik.
In naher Zukunft wird sich daran, überwiegend zum Schaden der
Menschheit, nicht viel ändern. Deshalb wollen wir einige Problembereiche aus
diesem Feld beleuchten:
Schwache Hoffnungen bestehen bezüglich eines zumindest geringfügigen Wandels,
bei dem die Betonung traditioneller Bildungsideale, die Vorbereitung auf ein
Berufsleben oder der Aufbau lateinischer Zitatensammlungen zu Gunsten der
Vorbereitung auf ein erfülltes Leben zurückweichen werden.
Das liegt vor allem daran, dass die Macht der
nichtgeisteswissenschaftlichen Kräfte auch in Schulsystemen allmählich
geringfügig zunimmt und auch einige Geisteswissenschaftler umzudenken beginnen.
Geschichte
Ein Wandel, bei dem sich der Geschichtsunterricht
allmählich von der bisherigen besseren Kriegsberichterstattung zu einer
Vermittlung wesentlicher gesamtgesellschaftlicher Zusammenhänge entwickelt,
bahnt sich bereits an. Außerhalb des Schulunterrichts, z. B. im Fernsehen,
tauchen sogar erste genauere Analysen psychologischer und
naturwissenschaftlicher historischer Entwicklungen auf. Kein Wunder, gehört
doch Geschichte neben der Mathematik zu den konstruktivsten
Geisteswissenschaften (Details im Kapitel „Geschichte“).
In solchen Wissenschaftsbereichen finden sich auch relativ viele
konstruktive Köpfe.
Religion
Ein Wandel, der zur Lehre rationaler Ethiken, statt traditioneller Religionswissenschaften, führt, steht
dagegen in naher Zukunft nicht zu „befürchten“. In den Religionswissenschaften
finden sich zwar relativ viele altruistische aber dafür relativ wenige konstruktiv-intellektuelle
Menschen. Auf keinem Gebiet sind unter anderem deshalb irrationale konservative
Kräfte aktiver als auf diesem, besonders wichtigen, der Ethik (besser
Selbststeuerung). Ich zitiere einen deutschen katholischen Bischof im Jahre 2014
sinngemäß: „Wir interessieren uns nicht für die wandelnden Interessen der
(modernen) Menschen. Wir leben und lehren nach der Bibel.“ Übersetzt: „Wir
setzen unsere Meinungen und Interessen, wenn es sein muss, auch gegen das
Grundgesetz und die eigenen Vorstellungen der Menschen von Lebensqualität
durch.“ In Wahrheit tanzen die Kardinäle, im Gegensatz zu islamistischen
Führern opportunistische Drahtseilakte, zwischen Homophobie und –toleranz, zwischen Abtreibung und Abtreibungstabu, zwischen
Beichtzwang und –freiheit usw., um nicht ihre
zahlungskräftigsten Schäfchen zu verlieren.
Trotzalledem sterben die religiösen Einflüsse, genau
wie die Kirchen in den Industrienationen allmählich ab. Das liegt u. a. daran,
dass unter dem Einfluss wissenschaftlicher Fortschritte Religionslehrer,
Pfarrer und so weiter selbst allmählich die verkrusteten religiösen Strukturen
(Frauenfeindlichkeit, Empfängnisverhütungsneurosen, Scheidungstabu,
Vermehrungswahnsinn, Antihomosexualität, Abtreibungsablehnung, Antisterbehilfe,
Zölibatomanie, Prätentiomanie, Beichtneurose,
Sexualfeindlichkeit und so weiter) aufbrechen.
Weltweit sind Religionen jedoch auf dem Vormarsch. Das liegt u. a. am
niedrigen Bildungsniveau und hohen Vermehrungsraten in vielen weniger
entwickelten Ländern und am Zusammenbruch des Sozialismus, insbesondere in der
ehemaligen Sowjetunion. In manchen arabischen Frühlingsnationen wählen
Mehrheiten sogar demokratisch selbst eine gottesstaatliche Diktatur.
In den früheren Ostblockländern breiten sich allmählich das alte
orthodoxe Christentum und auch verschiedene andere Religionen und Bekenntnisse
wieder aus.
Fundamentalismus
Viel reaktionärer und deshalb antihedonischer wirken jedoch die
Ausbreitungen z. T. fundamentalistischer, z. B. islamischer Wertsysteme.
Fundamentalistische Radikale gibt es in allen Religionen (und
sonstigen Ideologien). Diesen hat man fast überall in der (westlichen) Welt den
Nährboden für die Einführung alter Bräuche (Rassismus, Ehrenmord, Schächten,
klitorale Beschneidung usw.) selbst gereicht, indem man sie antirassistisch,
tolerant, liberal und doch distanziert eigene Subkulturen hat errichten lassen,
statt sie wirklich aufzunehmen. Aus dem kranken mittelalterlichen
Konformitätszwang hat man eine Nonkonformitätsneurose
gemacht, mit der sich die Mehrheit genauso blind identifiziert, wie damals mit
dem Gegenteil (s. Pendel des Grauens). Voller Toleranz (oder Ignoranz?!) lassen
es auch alle Industrienationen zu, dass in ihnen illegale
sexuelle Verstümmelungen, Ehrenmorde, Misshandlungen usw. von und an Frauen und
Kindern vorgenommen werden. Statistiken zu diesen Phänomenen gibt es, z. B. in
Deutschland, nahezu überhaupt nicht, da die Mädchen ihre Folterverwandten
nahezu niemals (überlebend) anzeigen oder weil Morde nach NSU-Vorbild
aufgeklärt werden. Die ideologische Führung tröstet sich und belügt die
Gesellschaft immer wieder gerne, indem sie behauptet, die Muslime (usw.!) in
Deutschland seien ganz anders. Natürlich ist die Mehrheit tatsächlich nicht
fundamentalistisch. Dennoch bleibt die Gefahr des Fundamentalismus vorhanden
und nicht einschätzbar. Vor Informationen seitens der einzigen, die zumindest
die Spitze des Eisberg (besser die zugenähte oder abgeschnittene Basis des salaphistisch tiefgefrorenen Venushügels) kennen und reoperieren, nämlich einigen Frauenärzten, weiß man sich zu
schützen. Man meidet sie aus altbewährter (vielfach tödlicher) Scham wie den
Proktologen. Wenn das nicht reicht, bemüht man, stolz wie ein Strauß im Sand,
die ärztliche Schweigepflicht.
Die meisten Fundamentalismen werden sich in nicht vorhersagbarer Weise
erhalten oder ausbreiten und den Antirassismus (jegliche prohedonische
Entwicklungen) gefährden. Sie verbreiten ihre Irrationalität, indem sie
1. diese durch hohe Nachkommenzahlen vergrößern,
2. sie in Ausbildungsinstitutionen (auch durch Hetzpropaganda)
verbreiten,
3. sie in ihren Gegnern erzeugen.
Durch Terror fördern sie z. B. Rassismus, selbst in antirassistischen
Kreisen.
Vieles spricht dafür, dass sich die liberalen Ideale der Aufklärung
quantitativ langfristig durchsetzen werden. Dass aber erhebliche Konflikte und
Leid entstehen, auch wenn Extremisten nur regional immer wieder aktiv
werden, zeigt die Gegenwart (viele Nachrichtensendungen usw.) überdeutlich.
Waldbrände flammen immer wieder auf, wenn man sie nicht vollständig löscht.
Radikal tödliche Löschungen (der irrationalen Denkmuster, nicht der
Menschen!) lassen sich mit den westlichen Idealen nicht vereinbaren.
Konstruktivere Lösungen, wie Integration, Aufklärung usw. scheitern i. d. R. am
Egoismus und an der Dummheit der reichen Nationen und an Indoktriniertheit,
Rassismus, Dogmatismus und Konformismus aller Beteiligten.
Auch jeglicher Fundamentalismus verdankt seine Existenz der
Verbreitung destruktiver und der Nichtverbreitung konstruktiver Information,
also dem weltweiten Versagen jeglicher Bildungspolitik.
Fusionen und Integration
Langfristig ist, zumindest zwischen nichtfundamentalistischen Strömungen,
dennoch auch eine konstruktive Fusion
möglich. Solche Effekte hat es gerade zwischen islamischer und christlicher
Welt, trotz häufiger kriegerischer Auseinandersetzungen, schon früher des
Öfteren gegeben (z. B. in Spanien und auf dem Balkan). Dabei profitierte man
allerdings kaum von religiösen Verschmelzungen.
Es ging um Wirtschaft und Wissenschaften, z. B. um Zahlen, die z. T.
sogar von indischen Hinduisten stammen. Die
einen nutzten die Nullen, die anderen waren die Nullen.
Ideologien könnten jedoch voneinander lernen, beispielsweise das
Christentum zum Umgang mit Drogen, Kriminalität und Weltbeherrschung oder der
Islam beim Umgang mit Frauen, Toleranz und Weltherrschaftsansprüchen oder der
Buddhismus in Sachen Angepasstheit.
Philosophie
Ähnlich wie die religiöse wird sich die philosophische Ausbildung und Theoriebildung entwickeln. Schon
heute werden von Naturwissenschaftlern entwickelte philosophische Konzepte mehr
gelesen als die von Philosophen. Dabei ist das entscheidend Neue nicht, dass
Naturwissenschaftler philosophieren. Früher existierte eine Trennung der
Wissenschaften in der heutigen Form z. T. gar nicht. Viele Wissenschaftler
waren Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler zugleich.
Neu ist, dass die naturwissenschaftlichen Fundamente erheblich
verbessert worden sind und deshalb auch zu besseren philosophischen Konzepten
führen und das es Philosophen immer weniger erfolgreich gelingt, den
Naturwissenschaftlern das Vermögen zu philosophieren einfach abzusprechen.
Neu ist auch, dass viele Philosophen sich den Erkenntniskriterien der
Naturwissenschaften unterwerfen und religiöse Fundamente ablegen (siehe B.
Russell, K. Popper usw.).
Zurzeit konzentriert sich die Philosophie stark auf Sprache. Sie
wendet dabei auch zunehmend naturwissenschaftliche Erkenntnismethoden an. Sie
kommt dennoch kaum zu hochwertigen Erkenntnissen, weil ihre Grundprämisse, dass
sich das Wesen der Welt in Sprache klar erkennbar widerspiegelt, ebenso
spekulativ, wie falsch, ist.
Die traditionelle Philosophie wird sich in der Zukunft immer mehr zu
einer esoterisch-exotischen Spezialwissenschaft entwickeln, der sich nur wenige
widmen werden. Nur die Ethik wird, allerdings primär in Form des konstruktiven
Hedonismus, allgemein verbreitet werden.
Sprachen
In der nahen Zukunft werden weiterhin Tausende von menschlichen Sprachen und Dialekten verschwinden.
Dennoch werden die starken philologischen Kräfte der Jetztzeit und Zukunft
alles tun, um den Sprachunterricht zu erhalten. Dies wirkt extrem
"konstruktiv", weil auch das Übersetzen immer mehr von Automaten
(Computern) übernommen werden wird. Diese Entlastungen werden von den Bewahrern
der "heiligen" Sprachenvielfalt genutzt werden, um Schüler noch
stärker mit der grundsätzlichen und sprachlichen Entwicklung fremder
Kulturen vertraut zu machen (in Schülersprache: Foltern, Macbethen
oder Verkaisern [„Kaiser“ kommt von „Caesar“]).
Auch die Lehrer der jeweils eigenen Sprache werden auf die Probleme ihrer
Fremdsprachenkollegen stoßen.
Unheilige Computer werden z. B. immer mehr die „heilige“ Kunst
der „heiligen“ Rechtschreibung übernehmen und dadurch das geliebte heillose
Durcheinander entwirren. Auf diese „unheilige“ Entehrung wird man nicht nur mit
dem Faust schlagen, sondern auch das Heil im Angriff suchen und verstärkt dem
heiligen alt- und mittelhochdeutschen Terror zu heiligen versuchen.
Die völlige Überschätzung der Sprachen wird weiterhin zahllose
hochintelligente Schüler(innen), die auf anderen Sektoren ihre Talente haben,
benachteiligen oder ausstoßen. Dabei werden natürlich männliche „bevorzugt“, da
ihre Sprachtalente im Durchschnitt niedriger sind als die weiblichen.
Diese Entwicklung ist nicht nur religiös bedingt, sondern z. T. auch
als (nicht immer bewusste) Rache der mächtiger werdenden unterdrückten
Weiblichkeit zu verstehen.
Eine derartige ganz allgemeine „Gleichstellungs“schikane
(auch gegen Lehrer) geht z. B. von Teilen bestimmter Regierungspräsidien
im nördlichen NRW aus.
Dabei schaden all diese Aktionen der Allgemeinheit natürlich viel
weniger, aber ähnlich, wie die patriarchale Unterdrückung früherer Zeiten.
Ein weiterer Grund für den Anstieg der weiblichen Erfolge und
(gemessenen) Intelligenz ist wesentlich weniger böswillig.
Bis zu 100% der Grundschullehrerund auch
relativ viele Haupt- und Realschullehrer in Industrienationen sind weiblich.
Das bringt den Mädchen Entwicklungsvorteile. Diese mögen zum Ausgleich der
bisherigen Benachteiligungen konstruktiv wirken. Da sie jedoch zu zu großen Teilen auf sprachlichen Potentialen und größerer
pubertärer Disziplinierbarkeit vieler Mädchen beruhen, wirken sie langfristig
überwiegend destruktiv. Sie tragen, neben anderen Faktoren, dazu bei, dass
schon heute bestimmte Formen technischer und räumlicher Kreativität und
Kapazitäten, z. B. im Ingenieurswesen, fehlen.
Schon heute hat Deutschland mehr weibliche als männliche Abiturienten
und Studenten. Gleichzeitig sinken aber die relativen Zahlen der
Studienabsolventen in Physik, Chemie, Ingenieurswissenschaften usw.
Aus diesem Dilemma kann die Tatsache, dass man Intelligenztests nach
langen Manipulationen so gestaltet hat, dass beide Geschlechter im Schnitt
gleich abschneiden, nicht helfen.
Die heutige und zukünftige relative Entmachtung der nichtsprachlichen
Intelligenz (übrigens in beiden Geschlechtern!) schadet der Menschheit
prinzipiell ähnlich, wie die grundsätzliche Unterdrückung der Mehrheit vor der
Demokratisierung und Emanzipation.
Konstruktive Wissenschaften
Auch in allen
grundsätzlich konstruktiven Wissenschaften (Naturwissenschaften, Mathematik,
Pädagogik, Psychologie, Medizin, Sport, Journalistik, Wirtschaftslehre und so
weiter) werden sich weiterhin in der Lehre Neuerungen meistens langsamer
durchsetzen, als es konstruktiv wäre.
Die fernere Zukunft
In fernerer Zukunft werden rationale Ethiken und wissenschaftliches Denken
religiöse Ethiken und irrationale Informationsverbreitung allmählich
verdrängen. Wichtigste Ursachen werden die biologische Natur (hedonistische
Antriebe) und die technische Beherrschbarkeit der Umwelt(gefahren) sein.
Es wird jedoch nur schwerlich gelingen, die Macht parasitärer Kräfte zu
brechen. Deshalb wird auch der erhebliche Einfluss dieser Kräfte auf jegliche
Informationsverbreitung noch unbestimmte Zeit bestehen bleiben. Diese
Machterhaltung des Bösen wird auch dadurch gesichert, dass schulische
Ausbildungssysteme kaum auf den Kampf gegen den jeglichen Parasitismus
vorbereiten und vorbereitet sind.
Spezialisierungen
Die Menschen werden sich in der Zukunft im Bereich jeglicher Bildung immer mehr
spezialisieren. Dies wird bereits heute in Bereichen wie Berufen, Sportarten,
Forschung usw. deutlich.
Diese Entwicklungen entsprechen der Bildung von Rassen und Arten während der
biologischen Evolution.
Anonymität und Parasitismus
Während der Evolution des Lebens (und bis heute) lebten die meisten Arten
parasitär. Sie wussten stets, besonders bei Veränderungen, Informationsdefizite
ihrer Wirte zu nutzen. Wie in der Tierwelt parasitäre und (teilweise deshalb)
unintelligente Arten erfolgreich überleben, überleben auch parasitäre einzelne
Menschen oder Gruppen erfolgreich. In der Kultur parasitieren allerdings sowohl
intelligente als auch unintelligente Individuen und Gruppen.
Letztere sitzen in manchen Sozialwohnungen, Kneipen, Haftanstalten usw. Sie
nutzen zu Millionen die Schwächen sozialer und politischer Systeme, um sich
durch Schwarzarbeit, Kleinkriminalität usw. um Tausende zu bereichern.
Erstere sitzen zu Tausenden in Regierungen, Parlamenten, Aufsichtsräten,
Vorständen, Rechtsanwaltskanzleien, Banken, Computerräumen usw. Sie nutzen und
schaffen die Schwächen politischer Systeme, um sich um Millionen zu bereichern.
Für beide ist mangelnde Informationsverbreitung (Anonymität) der Humus, auf dem
sie genüsslich und gewaltig wachsen und noch mehr weiter wachsen werden.
Diesen Humus
(Parasitendünger) verteidigen ihre verängstigten, benebelten und verdummten
Wirte mit wehenden Fahnen untergehend (Anonymität, Datenschutz, Immunität
usw.).
Sie tun dies, weil
sie die Diskriminierung von Minderheiten (Schwule, politisch Verfolgte,
Behinderte usw.) fürchten. Sie glauben, dass es unmöglich ist, konstruktive
Anonymität zu bewahren und destruktive abzuschaffen.
Statt den
Mächtigen die destruktive Anonymität und die Macht zu entreißen, mit deren
Hilfe sie konstruktive Anonymität vernichten, wird allen pauschal und
unspezifisch Anonymität zu gewähren versucht (werden). (Lieber frei und gleich
als glücklich.).
Das erinnert an
die Abschaffung aller Gesetze, um zu verhindern, dass jemand bestraft wird, der
trotz bestehender Verbote ein Feuer am Strand entzündet, um Schiffbrüchigen ein
rettendes Signal zu senden. Solch eine Abschaffung würde einen theodorischen Storm der Entrüstung hervorbringen.
Diesen Sturm verdient die Anonymomanie
ebenfalls.
Die Entwicklung der
Informationsübertragung in Natur und Kultur
Die menschliche Informationsverbreitung kann nur verstanden werden,
wenn man ihre Entstehung aus (und Einbettung in) die allgemeine kosmologische
Informationsübertragung verstanden hat.
Jede Informationsübertragung kann man als Spiegelung oder Kopiervorgang
auffassen. So etwas findet bei jeder Energieübertragung statt. An dieser Stelle
interessieren uns aber nur biologische und kulturelle Informationstransfers.
Die Evolution des Lebens stellt einen Prozess dar, bei dem die Genauigkeit des
Kopierens allmählich im Durchschnitt zunimmt, bzw. die Fehlerrate abnimmt. Als
das Leben vor ca. 3,7 Milliarden Jahren gerade entstanden war, wurde die für
ein Lebewesen überlebensrelevante Information überwiegend in Erbinformation
(=Reihenfolge von DNA –Bausteinen) gespiegelt. Die Erbinformation sorgt für
ihre Selbsterhaltung, indem sie Systeme (Körper) um sich herum bildet, die sie
stabilisieren. Dabei besteht die Aktivität der DNA in der Bereitstellung der
Baupläne für Zellen und Körper und in der Erteilung von Anweisungen.
Die Verbesserung der Abbildung der äußeren Welt kann man an der
Hörerentwicklung von Wahrnehmungsorganen verdeutlichen.
Die Erbinformation eines sehfähigen einzelligen Tieres „weiß“ von der äußeren
Welt, dass es hell und dunkel gibt oder dass bestimmte Chemikalien Hinweise auf
Nahrung sind. Sie sorgt deshalb für die Bildung einfacher Augen und Chemorezeptoren (Sinneszellen).
Die Erbinformation eines Schimpansen „weiß“, dass es ein komplexes Astwerk mit
verschiedensten Astqualitäten, Leoparden, Termiten, verschiedene Früchte usw.
gibt. Sie sorgt deshalb für die Bildung von Linsenaugen, Geruchsorganen, Intelligenz,
Gruppenbildung usw.
Die Erbinformation der Katze „weiß“ von der Existenz von Bäumen und Mäusen und
stattet deshalb ihren Katzenkörper mit Krallen aus.
Erbinformationen bilden lernfähige, die Außenwelt abbildende Systeme. D. h.,
sie sind solche Systeme, aber auch sie bilden (bauen) solche
Systeme nämlich Zentralnervensysteme also Gehirne. Diese Gehirne sind wiederum
teilweise selbstständige Umweltabbildungssysteme. Für sie gilt
das gleiche Prinzip, wie oben für Erbinformationen beschrieben, und sogar das
gleiche Beispiel. Auge und Gehirn (optisches Informationsverarbeitungsvermögen)
von Augentierchen, Regenwurm, Schnecke, Fisch und Schimpanse bilden eine
aufsteigende Reihe, in der die Abbildung der äußeren Realität allmählich
verbessert wird.
Der Mensch hat die Abbildung nochmals wesentlich verbessert. Dabei helfen ihm
Abstraktionsvermögen (siehe Euklid, Newton, Darwin,
Mendel, Riemann, Einstein usw.) und (physikalische) Messgeräte.
Der Mensch leitet gerade zwei Qualitätssprünge im Bereich der Spiegelung der
Welt ein.
Erstens beginnt er, die Erbinformation aller Lebewesen bewusst und gezielt zu
verändern. Hier liegt ein hochinteressanter Rückkopplungsprozess vor. Das
Zentralnervensystem, das durch die Erbinformation zu ihrer Selbsterhaltung
geschaffen worden ist, verändert diese Erbinformation im eigenen Sinne und
dadurch auch wieder sich selbst.
Zweitens schafft der Mensch gerade eine neue leistungsfähigere Form von
Intelligenz, die er selbst Computer nennt. Diese ist ihm schon heute in
verschiedenen Bereichen der Informationsverarbeitung, –speicherung
und -aufnahmegeschwindigkeit überlegen, noch nicht
aber bei paralleler Informationsaufnahme und -verarbeitung und in der Breite
der Informationsaufnahme (verschiedene Aufnahmekanäle, so genannte Sinne).
Emotionalität und Selbsterkenntnis fehlen dieser elektronischen Intelligenz
noch völlig.
In einer Symbiose zwischen Mensch und elektronischer Intelligenz wird die
Abbildung und Gestaltung der äußeren Realität in den nächsten Jahrzehnten
extrem verbessert werden (HD-Aufnahmen, Raketensteuerung, Computertomographie
usw.).
Danach wird die Fähigkeit der elektronischen Intelligenz zur
Selbsterkenntnis und Selbstveränderung entstehen. Auch hier setzen
Rückkopplungsprozesse ein, bei denen genetische, zentralnervöse und
elektronische Intelligenz sich selbst und gegenseitig verändern. All diese
Prozesse werden die Höherentwicklung erheblich beschleunigen. D. h. in unserem
Zusammenhang, die Geschwindigkeit, Genauigkeit und der Umfang der Abbildung der
Realität in den Gehirnen (Informationsverarbeitungssystemen) der entstehenden
Symbionten wird erheblich steigen.
Das ursprüngliche Kopieren der äußeren Welt in die DNA war gerade so genau,
dass die DNA mit geringen Veränderungen über Jahrmilliarden überleben konnte.
Das primäre Ziel war nicht Genauigkeit, sondern vierdimensionale Größe (=langes
Überleben). Selektionsdruck durch Konkurrenz, Parasiten, Raubfeinde,
Temperaturschwankungen usw. zwangen verschiedene DNAs bzw. Arten zur
Verbesserung der Abbildungsgenauigkeit. Genauere Abbildungen schufen -z. B.
durch Konkurrenzvorteile- höhere Fortpflanzungserfolge.
Das Gefühl
Nach ca. einer Milliarde Jahren entstand ein neuer Faktor, der die
Realitätsabbildung in biologischen Informationsverarbeitungssystemen
beeinflusste, die Emotion, das Gefühl. Die Hauptfunktion der Emotion ist die
Verbesserung der Regulation von Lebensprozessen. Dies wird erreicht durch die
Steuerung von Verhalten (Auslösung von Bewegungen, Drüsensekretion, Aktivierung
von Denkprozessen) und emotionale Abbildung der äußeren Realität. Der Schmerz
beim Einbringen eines Dorns in den Körper bildet Dornen z. B. ungenau ab. Das
angenehme Gefühl beim Streicheln über Fell bildet nicht nur etwas vom
materiellen Wesen des Felles ab, sondern bei Säugetieren im Verbund mit
zentralnervösen und genetischen Erfahrungen auch noch die Überlebensvorteile
des Kontaktes zu Fell, z. B. zum Fell der Mutter.
Eine besonders wichtige Leistung der Emotionen ist die Abbildung der vierten
Dimension (Zeit). Der Hunger, den ein Tier bereits verspürt, wenn sein Magen
sich leert, Nahrung aber nicht wahrnehmbar ist, stellt einen arterhaltenden
ungenauen Blick in die Zukunft dar.
Vor der Entstehung des Menschen waren emotionale Abbildungen überwiegend
arterhaltend und realitätskonform aber sehr ungenau. Fast alle tierischen
Verhaltensweisen und Reize, die nützlich (arterhaltend) waren, waren mit
angenehmen Gefühlen besetzt, solche, die schädlich waren, waren mit
unangenehmen Gefühlen besetzt.
Die teilweise Befreiung des menschlichen Verhaltens von festen
angeborenen Programmen führte dazu, dass Menschen durch Lernen zahllose
Verknüpfungen von nützlichem Verhalten und nützlichen Reizen mit unangenehmen
Gefühlen schufen. Gleiches gilt für die Bildung angenehmer Gefühle bei der
Wahrnehmung schädlicher Reize und beim Ausführen schädlicher Verhaltensweisen
(vgl. Kapitel 6).
Darüber hinaus schuf der Mensch eine Unmenge von falschen Abbildungen der
äußeren Realität, um – meistens kurzfristig - Gefühlen zu dienen, d. h., um
angenehme Gefühle zu erleben oder unangenehme zu vermeiden. Er schuf
bekanntlich zum Beispiel ein Leben nach dem Tode, um den Konflikt zwischen
Leben-Wollen und Sterben-Müssen zu lösen. Aberglaube, Esoterik, Spiritismus,
Religionen, Ideologien, Mystizismus usw. sind weitere Beispiele. Magie ist vor
allem der Versuch, die Wünsche nach einer weniger gefährlichen Welt zu
befriedigen, indem man sie durch Gebete, Opfer usw. (i. d. R. vergeblich) zu
beeinflussen versucht, bzw. Märchenwelten (Utopien, Illusionen) erzeugt.
Solche emotionalen Abbildungsfehler schaffen oft unmittelbar
emotionale Vorteile (Beruhigung, Angstbewältigung), verhindern oder verzögern
aber meistens die Entwicklung konstruktiver Strategien und Techniken zur
langfristigen Lösung der verursachenden Probleme (siehe oben).
So hätte die Menschheit schon vor Jahrtausenden Antibiotika
entwickelt, den biologischen Tod beherrscht und die eigene genetische
Selbstzerstörung beendet, wenn (u. a. religiöse) Machtstrukturen entsprechende
wissenschaftliche Entwicklungen nicht verhindert hätten. Anhänger
realitätsfremder Ideologien wurden früher häufig, heute selten, durch
biologische Auslese beseitigt. Heute vernichten sich allenfalls die Anhänger
einiger Sekten selbst, was manchmal (vor allem bei parasitären und
fundamentalistischen Führern) für die übrigen Menschen prohedonisch wirkt.
Auch hier muss allerdings wieder beachtet werden, dass in dem kreativen Chaos
der emotionalen Scheinrealität gelegentlich prohedonische Ideen sprießen. Ein
Teil des nichtrealitätskonformen Abbildungschaos (=Traum, Meditation,
Phantasie, Spinnerei usw.) in menschlichen Köpfen geht nicht auf die oben
beschriebenen emotionalen Fehlsteuerungen zurück.
Träume, Trance, Meditation usw. haben u. a. die biologische Funktion,
zu Problemlösungen beizutragen. Sie stellen Zustände dar, in denen das
nüchterne, rein rationale Schutzprogramm, welches im Zustand der Wachheit und
Aufmerksamkeit vor Gefahren schützt, Kreativität aber behindert, ganz oder
teilweise inaktiviert ist.
Durch genetische Selbstzerstörung und traumatische Erlebnisse kann es zu
Fehlwahrnehmungen, falschen rationalen Informationsverarbeitungen und zur
Unfähigkeit zwischen Realität und Vorstellung (Halluzination, Traum usw.) zu
unterscheiden, kommen.
Die allmähliche, aber jetzt exponentiell wachsende Verbesserung der
biologischen Realitätsabbildung bei einem kleinen Teil der Menschheit – vor
allem Naturwissenschaftlern- stellt eine Ökonomisierung dar.
Schlusswort
Ist es tatsächlich so, wie unsere Gymnasiallehrer uns immer gesagt
haben?: „Du lernst nicht für den Lehrer, sondern fürs
Leben“. Nicht ganz! Die korrekte Version lautet:
Das meiste, was du lernst
ist nicht für den Lehrer, noch weniger fürs Leben, wohl aber fürn Arsch.
Konkret betonte man besonders schülerzentrierten Unterricht,
Gruppenarbeit und Schüleraktivität.
Es gibt kaum völlig sinnlose - wohl aber gefährliche –
Lehrinhalte. Gefährlich sind in der Regel Falschinformationen. Aber auch die
(übliche!) Übertragung (Vermittlung) irrelevanter und mäßig relevanter
Informationen, die -schon wegen des Zeitaufwandes- die Aufnahme relevanter
Infos verhindert oder vermindert, kann Schaden verursachen (s. u.).
Viele der üblichen vermittelten Inhalte erweisen sich als anwendbar,
jedoch nur sehr selten.
Jede Beschäftigung mit einer Information beinhaltet ein Intelligenztraining.
Manchmal können aber, wie gesagt, aufgenommene irrelevante
Informationen auch die Motivation und den Zugang (z. B. des Gedächtnisses) zu
relevanten Informationen behindern.
Von jeder Information kann nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit
ausgesagt werden, welchen hedonischen Wert sie hat. Es ist deshalb sinnvoll,
dass stets eine Minderheit sich mit weniger wertvoll erscheinenden
(≈exotischen) Informationen auseinandersetzt.
Für jedes Individuum gilt, dass, wenn nahezu alle prohedonischen
Informationen bekannt sind, die Bildung jeder nichtdestruktiven
Bildungsmotivation zulässig wird. Solange aber noch Selektionsdruck
(Umweltkatastrophen, Hunger, Besiedlung fremder Planeten, Alienbesuche
usw.) existiert oder zukünftig möglich ist, bleibt es notwendig, angenehme Gefühle
stark mit arterhaltendem Verhalten zu koppeln.
Eine nahezu vollständige unmittelbare Verfügbarkeit der bekannten Information
wird es erst in ca. 200 Jahren geben, wenn ein intelligentes elektronisches
System (Computerchip) direkt ins Gehirn eingesetzt und direkt verdrahtet werden
wird oder (und) eine direkte Verbindung zu einer zentralen Intelligenz besteht.
In solchen Systemen wird die gesamte jeweils prohedonische Information
innerhalb einiger Sekunden, Minuten oder Stunden programmiert und ständig
automatisch auf den neuesten Stand gebracht (=update). Man kann sich denken,
wie groß dann die Macht der Informatiker sein wird, und wie gefährlich es dann
sein wird, wenn deren parasitäre Motivationen und Möglichkeiten so ausgeprägt
sein werden wie die heutiger Banker. Dann wird die Unterinformiertheit der
Restbevölkerung (Wirte) sich noch stärker zu Gunsten der Parasiten auswirken
als sie es schon seit Milliarden Jahren in Natur und Kultur tut. Diese
parasitäre Katastrophe lässt sich nur verhindern, wenn deutliche Mehrheiten die
intellektuelle und ethische Reife aufweisen werden, die heutige Ideologien
(parasitärer Kapitalismus, Chaosethik, Religionen usw.) verhindern.
Zur Erinnerung und Zusammenfassung:
Würde man in unserer Gesellschaft die prohedonischsten Weltbilder, Eigenschaften und Fähigkeiten
(konstruktiver Hedonismus, Altruismus, konstruktive Selbstkontrolle,
Wissenschaftlichkeit usw.) so fördern und belohnen wie die z. T. destruktiven
(materialistische Luxusneurosen, Angebewahn, Geld- und Machtgier, Aberglaube
usw.), könnte man innerhalb weniger Generationen die intellektuelle und
emotionale Leistungsfähigkeit (und damit die Lebensqualität) in einem positiven
Rückkopplungsprozess erheblich verbessern.
Viel Lohn und Ehre oder Beachtung aber erhalten in unseren
Gesellschaften die rasend schummelnden Schuhmacher, brüllenden Boxer, göbelnden
Göbbels, diebischen Dagoberte, gröhlenden
Meyer, aufgespearsten Britneys,
houstenden Whitneys, schmarotzenden Ackermänner und
die Ratzefummel (=Kleidungsstücke) des letzten deutschen Papstes.
Weniger Lohn und Ehre erhielten und erhalten Albert Schweitzer, Edward
Jenner, Robert Koch, Karlheinz Böhm unzählige Wissenschaftler und Erfinder usw.
Edward Jenner hat die erste Impfung entwickelt, was vielleicht 100
Millionen Menschen- und Tierleben gerettet hat. Dafür erntete er ähnlich viel
Verachtung und Missachtung, wie Daniel Kübelböck dafür Hochachtung
erntete, dass er meistens die richtigen Töne traf.
Die beschriebenen Maßnahmen (Verstärkung konstruktiven Denkens und
Verhaltens) sind keineswegs eine rein politische Aufgabe. Politiker sind selbst
immer zu erheblichen Anteilen das Produkt ihrer Ausbildungen. Deshalb sind dies
auch die asozialen Sozialisationsbedingungen (soziale Ungerechtigkeit,
allgegenwärtiger Parasitismus usw.), die sich in gewissen Maßen in jedem Staat
der Erde finden. Die materiellen und ideellen Faktoren: asoziale Ausbildungen,
soziale Ungerechtigkeit, Armut, Parasitismus, Bildungsmängel, Migration usw.
bedingen und fördern einander und jegliches Leid in komplexen
Rückkopplungsprozessen. All diese Faktoren müssten prohedonisch
kontrolliert werden. Dabei bei der Ausbildung aller anzufangen, kann dennoch
nicht schaden. Jeder dieser Faktoren und jegliches kulturelle Leid kann durch
Aufklärung verringert werden. Deshalb wiederhole ich mich ungerne: Niemand trägt mehr Verantwortung und Schuld
am Leiden der Menschen- und Tierwelt als bildungspolitische Versager.