KAPITEL 3
PARTNERSCHAFTEN UND SOZIALE INTERAKTION

Wir haben in allen Kapiteln gesehen, dass und wie die menschliche Selbststeuerung mit beträchtlichem Erfolg in vielen Bereichen Lebensqualität unnötig zerstört. 
Dem wichtigsten Bereich (der sozialen Interaktion) wollen wir ein eigenes Kapitel widmen. Dieser Bereich ist besonders bedeutsam, weil die Menschen beim Umgang miteinander die meisten und intensivsten angenehmen und unangenehmen Gefühle erleben.
Dieses Kapitel behandelt die Thematik nicht vollständig, sondern konzentriert sich auf einige besonders wichtige und/oder besonders wenig beachtete Probleme.


GLIEDERUNG UND ÜBERSICHT
1. Prolog aus dem All
2. Istzustand
3. Sollzustand

4. Entstehung sozialer Systeme und Interaktionen
5. Ursachen sozialer Probleme
6. Behebung sozialer Probleme

1. PROLOG AUS DEM ALL
Partnerqual statt Partnerwahl
Als nicht immer ganz ernsten Einstieg betrachten wir, wie typische menschliche Vorgehensweisen bei der Partnerwahl auf einen unvoreingenommenen Hedonier wirken:
Die meisten Menschen sind mit einem Partner glücklicher als ohne. Man könnte deshalb erwarten, dass Menschen aktiv nach Partnern suchen und dies zur Erhöhung der Erfolgschancen auch nach außen deutlich machen. Sie könnten sich z. B. mit einem Armband oder speziellen Namensgebungen wie Fräulein oder Herrlein kennzeichnen. Merkwürdigerweise tun viele genau das Gegenteil. Da es ihnen peinlich ist, keinen Partner zu haben, tun sie so als hätten sie einen, oder brauchten, oder wollten gar keinen. Dieser Betrug klappt nach außen hin meistens recht gut, aber beim Selbstbetrug gibt es häufig Probleme. Hier wird nachgeholfen. Man stürzt sich in die Arbeit, Kinderbetreuung, Hobbys usw. (Sublimation, Verdrängung, Kompensation [s. u.]). Wenn man morgens traurig aufwacht, führt man die gelegentlich feuchten Kopfkissen (mit Recht!) auf einen Dachschaden zurück, den man aber zu hoch oben vermutet.
Einige Menschen haben nun das seltene „Glück?“, dass ihnen trotz aller Tarnungsmaßnahmen am Arbeitsplatz, bei Freunden, im Urlaub oder beim Einkaufen zufällig ein meistens nicht besonders gut passender Partner über den Weg läuft. Die (i. d. R. große) Zeitspanne, die sie brauchen, um zu merken, dass der Partner nicht besonders oder gar nicht zu ihnen passt, unterscheidet sich in der Regel wenig von der Zeitspanne, die sie trotzdem noch mit ihm zusammen bleiben.
Die meisten Menschen haben während der letzten Jahrtausende hart daran gearbeitet, die Menschheit so heterogen zu machen, dass es ungeheuer schwer ist, einen passenden Partner zu finden. Um sich aber wirklich fast immer in Menschen zu verlieben, mit denen sie nicht glücklich werden können, haben sie noch zusätzliche „bewundernswerte“ Tricks entwickelt. Einer ist besonders raffiniert:
Bezüglich ihrer Sexualität, insbesondere ihrer Vorlieben, quantitativen Bedürfnisse und Veränderungsbereitschaft, informieren sich Menschen vorzugsweise erst, wenn sie sich schon länger kennen und verliebt sind. Wenn sie dann feststellen, wie wenig sie sexuell harmonieren und wie viel sie sich sexuell frustrieren, „genießen“ sie oft diesen „paradiesischen Zustand“ noch lange, weil wegen der Liebe, der Kinder, der finanziellen Versorgung, der Bedeutungslosigkeit von schnödem Sex usw. eine Trennung nicht möglich oder nötig erscheint. Ungeheuer „bedeutsame“ blaue Augen und sympathische Stimmen reichen oft aus, um sich zu verlieben. „Unwichtige“ harmonische Sexualität erhält oft überhaupt nicht die Chance dazu, zum Verlieben beizutragen. Oder: Ein
wenig sympathisches Gesicht reicht aus, eine konstruktive Beziehung nicht zustande kommen zu lassen. Disharmonien im Alltagsleben oder in der Sexualität sind i. d. R. wesentlich bedeutsamer, bekommen aber oft viel weniger Chancen, eine antihedonische Verbindung zu verhindern.  
Um dem oben angesprochenen Tarnungsproblem und seinen negativen Folgen zu entgehen, haben einige Menschen nun spezielle Strategien und Bräuche erfunden: Sie versammeln sich auf so genannten Partys oder in Tanzlokalen, Kneipen usw. Die meisten Besucher aller Begegnungsstätten tun meistens so, als hätten sie ganz
andere Versammlungsgründe als die Partnersuche (z. B. Trinken, Reden und Körperschütteln).
Auch den zweitwichtigsten Grund für ihre Treffen verschweigen und verleugnen sie übrigens gerne: ihre chronische Angebesucht (Rangordnungsverhalten). Während dieses perfiden –pardon „perfekten“- Tarnmanövers geben Millionen bis zum Erbrechen mit großartigen Leistungen aller Art an, besonders gern mit ihrer extremen Bescheidenheit.
Einige nehmen Tabletten oder schütten und spritzen Flüssigkeiten in sich hinein, die Hemmungen abbauen, die Laune aufbessern oder vergesslich machen. Andere setzen sich zusammen und unterhalten sich über jegliches belangloses Zeug, nur nicht darüber, dass sie sich gegenseitig sehr gefallen (z. B. erotisch anziehen oder ausziehen) oder auch missfallen.
Männergehirne werden von Genen und Umwelt meist so manipuliert, dass sie spontane Sexualität gut finden. Bei Frauen läuft das meist umgekehrt. Das verschafft beiden Not, die erfinderisch macht. Um trotz der masochistenwürdigen Gegensätze ein sexuelles Abenteuer (oder auch eine Partnerschaft) zu erreichen, hat Man(n) bestimmte Rituale entwickelt. Zunächst spricht man über Sexualität wenig oder gar nicht (s. o.). Als nächstes distanziert man sich ausdrücklich von sexuellen Abenteuern (One-Night-Stands). Auf diese Weise wird das bedrohliche Playboy- bzw. Flittchenimage oder -verdacht zu 50 Prozent beseitigt und der Kopulationserfolg (Sexualakt) rückt näher. Um die restlichen 50 Prozent zu beseitigen, werden meistens die oben erwähnten flüssigen Betäubungsmittel spendiert, die sowohl irrationale Hemmungen, als auch rationales Denken weitgehend ausschalten. Diese lassen sich auch durch Schönheit oder Berühmtheit ausschalten, wahrscheinlich weil damit in der Regel auch das Infektionsrisiko steigt. So kommt es gelegentlich, besonders bei Betriebsfesten, bei Kegelausflügen, zu Weihnachten (z. B. in Schweden) und zu Karneval (überall, wo es ihn gibt), zu „grandiosen“ Kopulationserfolgen. Diese werden allerdings oft am nächsten Tag, seltener beim nächsten Aids-Test und gelegentlich nach neun Monaten bedauert.
Einige stellen sich auf ebene Flächen und zappeln, hüpfen, verrenken ihre Körper und schleudern ihre Extremitäten durch die Gegend. Diese körperliche Ertüchtigung wird als Tanzen bezeichnet. Sie wäre eigentlich sehr wünschenswert und gesund. Bedauerlicherweise füllen jedoch Menschen fast alle oben genannten Versammlungsräume freiwillig mit Giftgasen, die sie genüsslich einatmen. Für das Brennmaterial (Tabak usw.) geben Menschen sogar ihr Liebstes (Geld und Gesundheit) ohne großes Murren gerne her, obwohl völlig überhöhte Preise üblich sind.
Viele Regierungen (legalisierte Parasiten?) beteiligen sich erheblich durch Steuern an den Gewinnen beim Handel mit diversen Selbstvergiftungsmitteln und bekämpf(t)en Alkohol sowie Zigarettenrauch nur schwach und unwillig. Alle Regierungsmitglieder (nicht nur Meineids-Zimmermänner) haben übrigens bei ihrem Regierungsantritt geschworen, Unheil vom Volke abzuwenden. Das Heil des heiligen
regierenden Volksteils scheint aber allen (nicht nur den  Unheilbaren, die beim Wort „Heil“ den rechten Arm heben), wichtiger als ein heiles Volk. Doch zurück zu den Traumtänzern:
Sie synchronisieren ihre Bewegungen und erhöhen ihren Spaß durch zahlreiche interessante Formen von akustischer Energie. Diese Darbietungen nennen sie Musik und viele bewerten sie selbst
dann (oder sogar gerade dann) noch positiv, wenn sie wegen der Lautstärke ihre Gehörorgane teilweise zerstört. Auch brechreizauslösende Texte und verblödungsstimulierende „techno(kra)tische“ Monotonie werden vielfach widerspruchslos akzeptiert oder sogar genossen, selbst wenn Intelligenzminderungen kaum noch möglich sind. Die wachsende Blödheit ist extrem bizarr, ein unschönes Wort. Deshalb, aber auch wegen des warmen südeuropäischen Klangs, sagt man lieber „pisar“, statt „bizarr“. Damit wird auch der Grund deutlich, aus dem Musik oft so laut dargeboten wird, dass eine akustische Verständigung unmöglich wird: Die akustische Innenohrabtötungsdröhnung macht es möglich, die gelegentlich auftretende Unfähigkeit zu sinnvollen Gesprächen gegenüber anderen zu tarnen. Gegenüber sich selbst tarnen sie dieses Unvermögen mit den erwähnten Drogen, vor allem mit so genanntem Alkohol. Dadurch verändert sich ihr Gehirn so, dass es ihnen nichts ausmacht, immer wieder dasselbe zu erleben. Am meisten deja bu-Erlebnisse hatte, einer russischen Präsidentschaft würdig, ein gewisser Harald Juhnke. Durch seine Berliner Stammlokale konnte man ihn in aller ReJelzin sehen.
Die allgemeine Volksverblödung hat allerdings auch Vorteile: Während Magersüchtige und Intellektuelle früher mühselig Finger in den Hals stecken oder der Rede eines Skinhead(ver)führers lauschen mussten, um unerwünschte Speisen wieder los zu werden, genügt es heute oft einige durchschnittliche Gesprächsbrocken in Nachmittagstalkshows, Bussen, U-Bahnen oder Hauptschulen zu erheroinen, Pardon „erhoeren“ oder besser erhaschen. 
Zurück zum Tanzen: Einige Menschen haben es immerhin soweit gebracht, dass sie sich bei den oben beschriebenen Bewegungszeremonien, meistens zu zweit, anfassen und um ihre Längsachsen drehen. Eine Minderheit von Paaren nimmt sich bei dieser Übung richtig in die Arme, küsst, schmust, drückt und streichelt sich. Obwohl die meisten Menschen erfreulicherweise derartige Aktivitäten lieben, müssen sie bedauerlicherweise vielerorts in der Öffentlichkeit sogar versteckt werden. Öffentliche
sexuelle Aktivitäten sind fast gänzlich verpönt, obwohl sie sich über viele Hundertmillionen Jahre – z. B. zur Nachahmung (und das zeitweise sogar bei Menschen)- als nützlich erwiesen haben. Dieses sexuelle Tabu gehört zum Seltsamsten und Künstlichsten, was Menschen hervorgebracht haben.  „Deshalb“ gab man ihm den „überaus treffenden“ Namen „natürliches Schamgefühl“ (s. Kap. 9).

Nach diesem Kurzbericht vergleichen wir zunächst das reale Zusammenleben der Menschen mit dem optimalen. Der Vergleich wird zeigen, dass es ziemlich übel aussieht. Das ist ein guter Grund, nach Ursachen und Möglichkeiten der Beseitigung zu suchen.

2. DER ISTZUSTAND:
Menschen fürchten und meiden viele konstruktive Reize und Verhaltensweisen.
Menschen lieben viele schädliche Reize und Verhaltensweisen.

Viele Menschen führen ihre Ehe oder Partnerschaft und auch viele andere Beziehungen (auch zu Tieren) so gut, wie ein Laie ein Haus baut.
33-50 Prozent aller Ehen sind geschieden, ca. 33 Prozent müssten geschieden werden und ca. 33 Prozent sind zufriedenstellend bis glücklich. Ca. 95 Prozent aller Partnerbeziehungen (Verlobungen, Freundschaften, Zweckgemeinschaften usw.) sind beendet.
50 bis 70 Prozent der Menschen mögen ihre Nachbarn nicht.
Die Zahl von Gerichtsverfahren und kriminellen Delikten aller Art steigt im Durchschnitt weltweit.
Ca. 30 % aller Frauen wurden vergewaltigt.
Destruktives Leid, Tötung und Körperverletzung durch Hunger, Verhungern lassen, Umweltverschmutzung, Drogen, Krieg, Rassismus, parasitären Egoismus, mangelnde soziale Kompetenz, Mobbing, chronische Nörgelei, unsachliche, unfruchtbare Diskussionen, Neurosen, Depressionen, mangelnde Selbstkenntnis, Folter, Intrigen, Gewalt aller Art, Ausbeutung des weiblichen Geschlechts und von Kindern und Klassen usw. charakterisieren die Menschheit.
Viele Menschen leiden nach einer Trennung monate- oder sogar jahrelang und brauchen ebenso lange, bis sie wieder eine neue Beziehung anfangen können. Manche gewinnen, nachdem sie betrogen wurden, die Fähigkeit zu vertrauen nie mehr oder nur noch eingeschränkt zurück.
Viele werden erst durch jahrelange qualvolle eigene Erfahrungen und/oder Psychotherapien zum mehr oder weniger bindungsfähigen Menschen mit mehr oder weniger ausgeprägter sozialer Kompetenz. Manchmal verschlechtern andererseits diese Erfahrungen und sogar Psychotherapien den Zustand des Klienten.


3. DER SOLLZUSTAND:
Natürliche, biologisch ursprüngliche Menschen erleben mit Freunden, Bekannten, Kollegen, Verwandten usw. intensive angenehme Gefühle und in Partnerschaften die intensivsten angenehmen Gefühle (Liebe, Sexualität, Vertrauen, Zärtlichkeit usw.).
In einer solchen Welt der friedlichen, prohedonischen Interaktion werden alle konstruktiven Möglichkeiten der Befriedigung von Bedürfnissen und Antrieben erlebt. Destruktives Leid, Parasitismus, Verbreitung antihedonischer Falschinformation usw. sind (fast?) beseitigt. Diese Welt wird gerne als das Paradies auf Erden bezeichnet. Da Menschen schon oft mit z. T. äußerst merkwürdigen Methoden vergeblich versucht haben, es herzustellen, haben viele resigniert und glauben, dass es nicht herstellbar ist. Wir werden zeigen, warum es tatsächlich nie erreichbar war und ist. Wir werden aber auch zeigen, wie man sich dennoch paradiesischen Zuständen erheblich weiter annähern kann als bisher üblich und wie gefährlich scheinbar völlig paradiesische Zustände für Menschen (Lebewesen) sein können.

Wir haben uns nun einen groben Überblick über Traum und Wirklichkeit des menschlichen Zusammenlebens verschafft und widmen uns nun der historischen und prähistorischen Entwicklung und Entstehung der wichtigsten Formen menschlichen Zusammenlebens.


4. DIE ENTSTEHUNG SOZIALER INTERAKTION UND -SYSTEME
Dieses Phänomen wird im Kapitel „Entwicklungsprinzipien“ ausführlich behandelt. Wir beschränken uns deshalb auf eine kurze Zusammenfassung:
Der Zusammenschluss von Systemen (Elektronen, Protonen, Neutronen – Zellen - Organismen usw.) trägt häufig zu Systemerhaltung oder Lebensverlängerung und zur Verbesserung von Lebensqualität bei. Deshalb entstanden Atome, Moleküle, Lebewesen, Rudel, Horden, Staaten, Kulturen, Räuber-Beute-Beziehungen, Symbiosen, Wirt-Parasit-Beziehungen usw. Menschen, die sich wie Löwen, Wölfe, Schimpansen usw. zu Gruppen zusammenschlossen, hatten und haben dadurch im Durchschnitt erhöhte Fortpflanzungserfolge. Durch die Gruppenbildung entstehen zwar Nachteile -wie z. B. die häufigere Übertragung von Parasiten-, die Vorteile wie gegenseitige Fellpflege, kollektive Jagd, Verteidigung, Brutpflege, Warnung usw. überwiegen jedoch im Durchschnitt (Details s. u.). Das Gruppenleben erwies sich also insgesamt als arterhaltend, insbesondere als anagenetisch (=höher entwickelnd). Wie üblich wurde das zugehörige Verhalten deshalb durch Gefühle beeinflussbar, insbesondere förderbar, gemacht. Für unsere Betrachtungen in diesem Kapitel und für das Verständnis der Kultur sind drei der oben angesprochenen Fusionsprinzipien besonders wichtig: der Zusammenschluss an sich [z. B. von Zellen, Menschen usw.], der Parasitismus und Symbiosen. Dem Parasitismus haben wir ein eigenes Kapitel gewidmet, den (symbiotischen) Vereinigungen widmen wir die nächsten Abschnitte:
Menschliche Fusionen
Menschen besitzen angeborene Anlagen, die unter normalen Sozialisationsbedingungen dazu führen, dass sie Gesellschaft mit angenehmen Gefühlen verbinden und Alleinsein mit unangenehmen. Diese Erscheinung wird in der Biologie Herdentrieb genannt.
Für sich haben die Menschen wie üblich für diese Erscheinung andere Bezeichnungen erfunden, um sich von Tieren abzuheben. Der menschliche Herdentrieb unterscheidet sich jedoch grundsätzlich nur durch seine bessere Mischbarkeit mit anderen Gefühlen und etwas bessere Beeinflussbarkeit durch Lernen und Verstand vom Herdentrieb der tierischen Verwandten. Menschen sprechen jedenfalls in diesem Zusammenhang bei sich selbst von Geselligkeit, Soziabilität, Gruppenbildung, sozialen Systemen usw. Diese Begriffe führen uns bereits zu einer weiteren wichtigen Komponente der Gruppenbildung.
Menschliche Symbiosen
Menschen sind nicht nur einfach zusammen, sondern haben auch Motive, sich gegenseitig zu helfen und ungerechtfertigte Verweigerungen von Hilfe zu bestrafen. Diese Motive werden mit Begriffen wie
Altruismus, Hilfsbereitschaft, Moral, Selbstlosigkeit, Gerechtigkeitsempfinden, Gewissen usw. umschrieben. Diese Erscheinungen treten alle, wenn auch in weniger ausgereiften Formen, schon bei Schimpansen auf.
Weitere Motivationen, die zum Zusammenhalt von Gruppen beitragen sind:
Brutpflegeverhalten, Sexualität, Rangordnungsverhalten, Spiel, künstlerische Genüsse (besonders Musik), Fellpflege (Streicheln, Zärtlichkeit), der (gemeinsame) Genuss von Nachhall und Echo, Rauch, Jagd, Ökonomisierungen, Nahrung, Stillen, gestillt werden, Imponieren, Liebe, Neugier, Spiel, Aggression, Rache, Sprache, Lachen, Lächeln.
Diese Aufstellung zeigt, dass die meisten Gefühle auf das Gruppenverhalten der Menschen Einfluss haben. Es wird nochmals deutlich, wie sehr der Mensch ein soziales Wesen ist.
Die Meidungsmotivation (Aversion, Angst)
Es gibt jedoch auch Kräfte (Motivationen), die bewirken, dass Menschen andere Menschen meiden. Alleinsein ist in der ursprünglichen Welt der Menschen langfristig schädlich, meist sogar tödlich. Deshalb gab und gibt es kaum angeborene Anlagen für menschliche Menschenmeidung innerhalb einer Gruppe wie der Urhorde (zur Meidung
fremder Menschen [Territorialaggression, Rassismus usw.] s. u.).
Am meisten trägt
Konditionierungslernen zu solcher Distanzbildung bei. Alle unangenehmen Erlebnisse (Bestrafungsreize), die von anderen Menschen ausgehen, tragen zu deren Meidung (Bildung von Menschenmeidungsmotivation) bei.
Imitationslernen und Einsicht haben in diesem Bereich geringere Bedeutung.
Wir haben allerdings für jeden Verständnis, der (auch) aus rationaler Überzeugung die meisten (vermeintlichen) Mitmenschen meistens mimosenhaft meidet.
Auch angeborene Anlagen tragen zu Meidungsmotivationen gegenüber bestimmtem Menschengruppen bei. Insbesondere Territorialverhalten beziehungsweise der vor allem
daraus entstandene Rassismus können Distanz und Ablehnung bewirken. Rassismus verhindert vor allem die friedliche Kooperation ethnischer Gruppen und Untergruppen.
Die grundsätzliche Angst vor allem Fremden spielt ebenfalls eine Rolle.
Welche Bedeutung genetische Defekte für soziale Motivationen haben, ist schwer abzuschätzen. Sicher ist, dass sie einen deutlichen Beitrag leisten, da Menschen mit entsprechenden Erbfehlern (z. B. defekter Herdentrieb) sich in der Kultur mit größerem Erfolg fortgepflanzt haben als in der ursprünglichen Natur. Wahrscheinlich weisen die angeborenen Anlagen, die in ursächlichem Zusammenhang mit Verhalten aus dem Bereich Herdentrieb stehen, weniger Defekte auf als z. B. Gene, die menschliche Wahrnehmungsfähigkeit oder Altruismus verursachen. Das liegt daran, dass die Fortpflanzungschancen für isolierte Menschen auch in der modernen Kultur noch immer schlecht sind, schlechter jedenfalls als z. B. für seh- oder hörbehinderte und parasitäre Egoisten. 
 

5. URSACHEN SOZIALER INTERAKTIONSPROBLEME
Die grundsätzlichen Ursachen menschlicher Interaktionsprobleme sind in den verschiedenen Kapiteln zum Teil schon diskutiert worden (ethisches, psychologisches, pädagogisches, politisches, bildungspolitisches Versagen, mangelhafte oder (z. T. bewusst) fehlerhafte Informationsübermittlung, Liberomanie, Heteromanie, Visiomanie, Isomanie, Dogmatismus, Humanomanie, genetische Selbstzerstörung usw.). Deshalb werden wir im Folgenden primär mehr oder weniger konkrete Probleme besonders in Partnerschaften diskutieren.

5. 1   Gut beeinflussbare Ursachen:
  5. 1.1       Fehler bei der Partnerwahl
  5. 1.2       Erworbene emotionale Defizite
  5. 1.3       Menschliche Heterogenität
  5. 1.4       Soziale Kompetenz

5. 2   Nicht und/oder wenig beeinflussbare Ursachen
  5. 2. 1    Angeborene Defekte
  5. 2. 2    Gewöhnungslernen
  5. 2. 3    Grundsätzliche antihedonische Effekte der Gruppenbildung
  5. 2. 4    Informationelle Barrieren

5. 1.1 Fehler bei der Partnerwahl
Zunächst schauen wir uns einmal an einem etwas überpointierten konkreten Beispiel an, wie die Partnerwahl beim Menschen typischerweise abgeht.

Hallo Elisabeth, stell´ dir vor, ich habe jetzt endlich einen traumhaften Mann kennen gelernt.“
“Das ist ja prima Maria, erzähl´genauer!“
“Oh, er sieht gut aus, ist zärtlich, wohlhabend, intelligent, tolerant, romantisch, treu, ein großartiger Vater, Liebhaber und Freund und hat wunderbare braune Augen.“
“Na gratuliere, dann ist die Zeit des traurigen Alleinseins jetzt ja endlich vorbei und du beginnst eine glückliche Partnerschaft.“
“Nein, das geht leider nicht. Er ist 1,5 mm kleiner als ich und Fisch. Zu mir passen aber nur Steinbock, Jungfrau und Skorpion über 1m80. Aber vielleicht wäre er ja etwas für dich, du bist nur 1m70 groß und Waage?“
„Also weißt du, ich werde gerade noch die abgelegten Männer von dir und anderen auftragen. Nä, nä, ich such mir meine Männer schon selba aus, da brauch´ ich keine Hilfe. Außerdem kommen für mich nur blauäugige mit angewachsenen Ohrläppchen in Frage.“

Wie (ähnlich) Männer typischerweise reagieren, wenn potentielle orangenhäutige Partnerinnen beim Bleistifttest versagen, verrät das vortreffliche Liedchen „Männer sind Kenner“ von Sissy Perlinger.

Bestimmte konservative Kreise sorgen seit Jahrtausenden für bestimmte irrationale Formen der
Partnerwahl. Zwar hat ein Teil der Menschheit sich in den letzten Jahrhunderten von Zwangsvermählungen und Klassenschranken mehr oder weniger befreit, doch trieft auch aus den typischen heutigen menschlichen Wahlstrategien der antihedonische Schleim irrationaler Spießbürger. Diesen Schleim wollen wir im Folgenden masochistenwürdig beschnuppern:
Die Partnerwahl ist und erfolgt oft irrational, intuitiv, schimpansenhaft, optisch, geruchlich und konfliktfördernd.
Eine der wichtigsten „menschlichen“ Partnerfindungsdevisen lautet: „Folge stets deiner
Intuition und meide rationale (kopflastige), verwissenschaftlichte Such-, Auswahl und Vermittlungsverfahren.“ Auf diese Weise kommen Millionen, die aus dem Bauch heraus den Partner wählen, in den Genuss „herrlichster“ Bauchlandungen und jahrzehntelanger (Bauch)schmerzen. In Wahrheit sind alle rein bauchlastigen Leidgenossen auf den Kopf gefallene Leidgenießer, die schon viel Leid genossen. Ein kluger Kopf formulierte es einmal wörtlich so: „Ich glaube inzwischen, dass mein Bauch nur Scheiße im Kopf hat.“
Trotzdem sind intuitive Entscheidungen manchmal rationalen überlegen.
U. a. deshalb sind rationale Kriterien und ihre Bedeutung besonders jungen Menschen oft nicht wichtig und nicht bekannt. Fast alle Ausbilder geben sich große Mühe, dafür zu sorgen, dass dies auch so bleibt.
Die Partnerwahl gilt vielfach
dann als akzeptabel, wenn der heilige, mystische Schleier der intuitiven (noch besser göttlichen) Zufallsauslese nicht gelüftet wird. Diese Art des Auswählens wird -gewürzt mit einer manchmal krankhaften Überbetonung optischer Auslesekriterien- sogar systematisch gefördert und verherrlicht (Gründe s. u.).
Das rationale Auswählen wird häufig bekämpft und abgewertet. Es riecht verdächtig nach Technik, Statistik, geistiger Anstrengung und Gotteslästerung. All diese „Übel“ hat man nach jahrhundertelangen Kämpfen allmählich halbherzig und widerwillig hier und da teilweise zugelassen, z- B. im Falle von Blinddarmentzündungen, Weltraumflügen und ähnlichen Problemen. Man begegnet Krankheiten, den Problemen moderner Verkehrsplanung usw. mit ursprünglich gotteslästerlicher Technik und Wissenschaft. „Das scheint zu reichen!“ Die Vorstellung, nun auch noch -für eine Steigerung der Partnerschaftslebensqualität um „lumpige“ 30 bis 50%- die heilige Partnerwahl zu verwissenschaftlichen, erzeugt weltweit grauenhaftes Grauen.
Das gilt übrigens für jede Form von Lebensqualität und für große Teile der ethischen Selbststeuerung. Hatte Gott nicht ausdrücklich verboten, sich ein Bild von ihm zu machen? Er ist (wie Hegel aufs Befremdendste undeutlich gemacht hat) das Wesen der Welt, der Weltgeist. „Die Geschehnisse in dieser Welt sind demnach nichts anderes als die Denkprozesse dieses göttlichen Geistes. Die menschliche Partnerwahl und die Veränderung menschlicher Gene sind z. B. solche Denkprozesse. Gott ist überall und in Allem.“ Damit ist es mehr als klar, dass und warum die menschliche Partnerwahl (und vieles mehr) in göttlicher Finsternis zu bleiben hat. Eigentlich müssten alle Denkprozesse des göttlichen Weltgeistes im Dunklen bleiben, wenn man sich streng bibelweisungsgemäß verhielte. Stattdessen haben Menschen eine hochinteressante, bunte Mischung gewählt, die das Herz jedes Masochaoten himmelhöher schlagen lässt. Diese Mischung verdient ein intensives Studium, welches wir deshalb in allen Kapiteln betrieben haben. Um deutlich zu machen, was wir meinen, erinnern wir exemplarisch noch einmal daran, dass heutige Päpste sich von Ärzten behandeln lassen, deren Vorgänger (frühere Ärzte) von ihren Vorgängern (=frühere Päpste) verbrannt wurden. Viele Menschen pfuschen, stöbern und werkeln aber auch hochvergnüglich in Gottes Handwerk herum, wenn es z. B. darum geht, die göttliche ursprüngliche menschliche Erbinformation zu zerstören. Die Idee, diesen wunderschönen Schöpfungszustand zu erhalten oder zu verbessern, verbinden sie dagegen stolz mit ganz besonders starken Ekelgefühlen (vgl. Kap. X Genetik).
Auch die ungeheure hedonische Bedeutung der Widersprüchlichkeiten in der menschlichen Selbststeuerung haben wir an anderer Stelle ausführlich besprochen. Weil sie bei sozialen Interaktionen besonders viele antihedonische Wirkungen erzielen, widmen wir ihnen auch hier einige Zeilen. Wir betrachten zunächst den wechselseitigen Umgang von
Religion und Medizin miteinander im Allgemeinen:
Im Anfang waren diese beiden Erscheinungen praktisch identisch.
Der Zauberer war ein relativ erfolgloser Medizinmann und Priester in einem. Ein nicht geringer Teil seiner Erfolge ging überhaupt nicht auf seine Aktivitäten zurück, sondern auf den Glauben an seine Kräfte und auf Selbstheilungskräfte. Deshalb sollte man ihm noch nachträglich den Titel „Dr. Placebo“ verleihen. Damit wollen wir nicht sagen, dass Placebo-Effekte für Erfolge der heutigen Medizin nicht auch eine erhebliche Rolle spielen.
Später wurden für viele Jahrhunderte viele
Mediziner und andere Naturwissenschaftler (unter besonders „liebevoller“ Berücksichtigung der besten) von religiösen Machthabern umgebracht, in letzter Zeit dagegen konsultiert (s. o.).
Eine kleine Minderheit? der Mediziner (einschließlich gewisser pharmazeutischer Freunde), war „schlau“. Sie nutzte die Gelegenheit, sich nicht nur an den religiösen Inquisitionsfreunden zu rächen, sondern gleich an allen. (Fast alle hatten wie üblich bei Verbrennungsorgien mitgemacht, zugeschaut oder gar gejubelt.). Dazu entwickelten sie (natürlich nur eine schwarzpelzige Minderheit von Medizinern und Pharmazeuten) zwei geniale Verfahren.
Zum einen nutzten sie die sozialen Systeme (vor allem Krankenversicherungen), um zu „großartigen“ finanziellen Ausbeutern zu werden.
Zum anderen begannen sie mit großen Erfolgen im Namen der Religion systematisch, die menschliche Erbinformation zu vernichten. Sie verhalfen und verhelfen Millionen Menschen mit genetischen Defekten zu Fortpflanzungserfolgen, welche die „böse?“ göttliche? Natur (Selektion) verweigert hätte. Die Erbkranken entwickelten sich schnell zu einem zweiten finanziellen Standbein für das gesamte Gesundheitswesen, auf dem man allen Gesundheitsscheinreförmchen trotzen kann. Bei einigen Geldquellen, z. B. bei Sehhilfen, sprudelt der größte Teil der  Gewinne sogar
bei weitem überwiegend aus selbstgebauten genetischen Brunnen. (Das erinnert an die alten Leute und deren Angehörige), die in deutschen Krankenhäusern vergeblich um Sterbehilfe bitten. Sind sie das ideale, wehrlose „Melkvieh“ für skrupellose Ärzte und die Medizinindustrie?)

Um von möglichen finanziellen Interessen und wirklichen inneren Überzeugungen abzulenken, vertreten öffentlich fast alle Gewinnbeteiligten (und auch Außenstehenden) den achtenswerten Standpunkt, auch Behinderte hätten ein Recht auf Lebensqualität. Nur ein paar Neonazis mit braungebrannten Gehirnen bekennen sich offen und ehrlich zum (A)sozialdarwinismus alter Schule.
I
n naher Zukunft werden Biologen und Mediziner die Religion sogar weitgehend auslöschen, indem sie die menschliche Erbinformation so verändern, dass die biologische Sterblichkeit verschwindet. Letztere ist nämlich das wichtigste Standbein aller Religionen. 
Die genetischen Selbstveränderungen beeinflussen soziale Interaktionen und die menschliche Lebensqualität in fast allen Bereichen negativ. Deshalb wollen wir dieses Phänomen an dieser Stelle noch einmal kurz (vgl. Kap. X) erläutern.
Der zentrale Begriff (geprägt von einem Nobelpreisträger, Konrad Lorenz), um den es hier geht, ist die „
Selbstdomestikation“. Der Begriff Domestikation (von domus = das Haus) beschreibt die (allmähliche) Verwandlung von Wildtieren in Haustiere (z. B. vom Wolf zum Hund). Dabei verlieren oder verändern die Tiere einen Teil ihrer ursprünglichen Gene, weil ein Teil der Selektionsbedingungen unter dem Schutz des Hauses und Hausherren verschwunden ist. Kälte, Krankheiten, Hunger, Intelligenz- und Wahrnehmungsschwächen, emotionale Mängel, Kommunikationsstörungen, usw. wirken nun weniger selektierend als zuvor. Die Gene, die Fähigkeiten, wie: Immunabwehr, Schnelligkeit, Geschicklichkeit, aber auch die meisten Merkmale und damit die gesamte psychische und körperliche Gesundheit beeinflussen verändern sich im Durchschnitt negativ. Diese „Verhaustierung“ hat der Mensch (voller Tierliebe?) mit sich selbst noch viel wirkungsvoller betrieben als mit seinen Haustieren. Entsprechend glänzen Menschen mit genetischen Defekten, von denen alle anderen Lebewesen allenfalls albträumen können. Dabei waren Medizin, Technik, Intelligenz und Religion die wichtigsten Polier-, Hilfs- und Treibmittel. All diese Mittel gönnen zivilisierte tierliebe Menschen der Mehrzahl ihrer Haustiere weniger als sich selbst. Die Hausherrenrasse belästigt ihre Haustiere mit Schlaraffenluxus nur ungefähr so stark, wie arme „Neger“: „Kultivierte“ Herren reichen großzügig einen „Fress“napf, kümmern sich aber weniger intensiv um ärztliche Fürsorge, geistige Entwicklung usw.
Manch einen guten Herren und Gutsherren plagt deshalb das schlechte Gewissen und sie gönnen wenigstens den Nutztieren besondere technische „Pflege.“ Diese „Pflege“ erhielt zum Dank für die Nützlichkeit der Tiere „klangvolle“ Namen: künstliche Befruchtung, Legebatteriehaltung, Schächten, Züchtung usw. Da man Nutztiere wegen der Gefährdung der Zuchtziele genetisch nicht ganz so kaputt (z. B. fettleibig, schwindsüchtig und immunschwach) machen konnte, wie Menschen, schädigte man sie z. T. nur bezüglich ihrer erworbenen Eigenschaften. Dennoch konnte das „hehre“ Ziel des angeblichen tierischen Gleichstellungsbeauftragten für Nutztiere „Georg Orwell“ dennoch fast erreicht werden: ähnliche psychische und körperliche Schwächen wie bei vielen Menschen. Hühner aus Legebatterien bewegen sich nahezu genauso ängstlich und unbeholfen, wenn man sie plötzlich in die freie Natur lässt, wie viele Menschen. Noch gleicher (besonders bezüglich innerer Werte) sind bekanntlich die
orwellschen Schweine.
Am erfolgreichsten erwiesen sich die menschlichen Selbstdomestikationsaktivitäten bei dem, was ihnen (heimlich) am heiligsten war und ist, bei ihrer äußeren Attraktivität. Diese Selbstverhässlichung wollen wir nun näher betrachten:

Die Bedeutung und Problematik der äußeren Attraktivität
Die starke optische (bzw. allgemein sinnlich-oberflächliche) Orientierung bei der Partnerwahl hat biologische Wurzeln. Diese wurden und werden durch teilweise antihedonische? Sozialisation weltweit kulturell noch zusätzlich verstärkt (Werbung, Film, Kaffeekränzchen, Stammtische usw.). Edle, kluge Helden sind, z. B. in Filmen, fast immer groß und attraktiv, Schurken sind häufig klein, bärtig, glatzköpfig und hässlich (s. u.). Entsprechend sind die weiblichen Helden und die beschützenswerten Prinzessinnen meistens attraktiv, gut gebaut, edel usw.
Der Mensch ist bzgl. seiner Wahrnehmungsfähigkeiten primär ein
Sehwesen. Optisches Erinnern, Vorstellen, Kreieren und optisch ausgelöstes Fühlen sind – besonders im männlichen Geschlecht – stark entwickelt.
Die ursprüngliche Hauptfunktion der zwischenmenschlichen optischen Auslese war die Auswahl des fittesten und erfolgversprechendsten Fortpflanzungspartners. (Viele Zusammenhänge zwischen äußerer Attraktivität und biologischer Fitness sind bewiesen.). Damit war oft die Bewahrung der arterhaltenden Erbinformation automatisch verbunden. Das angenehme Gefühl (Verlieben) beim Anblick eines attraktiven potentiellen Sexualpartners soll also helfen, das Überleben der möglichen Kinder (der Art) zu sichern. Beispiele:
Symmetrische Formen werden bevorzugt. Gleichlange Beine bewirken gutes Laufvermögen. Symmetrische Augen und Ohren bewirken gutes Wahrnehmungsvermögen usw.
Kraft, Größe, breite Schultern, (weite Sprünge, schnelles Laufen usw.) sind Voraussetzungen für erfolgreiche Flucht, Jagd, familiäre Verteidigung, Rangordnungskämpfe, territoriale Verteidigung usw.
Dunkle Haut und Augen und krauses Haar schützen vor ultravioletter Strahlung.
Das breite weibliche Becken unterstützt erfolgreiche Geburten.
Primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale sind Voraussetzung für Befruchtungsfähigkeit, Stillfähigkeit usw.
Ein altes, faltiges Gesicht signalisiert die Gefahr des Todes, bevor die Kinder selbständig sind.

Vor allem in den letzten Jahrhunderten wurde das Schönheitsempfinden durch Lernen merklich verändert. Beispiele sind möglichst kleine Frauenfüße, durch Ringe verlängerte Hälse in manchen asiatischen Regionen und übergewichtige Frauen u. a. in manchen afrikanischen Regionen.
Die übergewichtige Frau wird hier wahrscheinlich frei nach der folgenden männlichen Hackordnungsdevise missbraucht: „Seht mal, ich bin der wohlhabendste, tollste Mäster in der Umgebung. Meine Fettdeponie, pardon Frau, wird auch schlimme Hungerkatastrophen überleben.“.
Man muss bei diesen Männern allerdings berücksichtigen, dass ihnen die Gesundheitsschäden durch Übergewicht weit weniger bekannt sind als „zivilisierten“ Menschen.
Wir wollen an dieser Stelle die Frage, warum die Natur so merkwürdige, z. T. eindeutig antihedonisch wirkende, angeborene Programme, wie optische Fixierung, in menschlichen Psychen anlegt, noch einmal genauer beleuchten:
Die primär sinnliche – beim Menschen primär optische - Auswahl des Fortpflanzungspartners ist mehr als 300 Millionen Jahre alt. Sie funktioniert in der Tierwelt zumindest im Sinne der Arterhaltung gut. Die Befreiung des Menschen von seinen festen angeborenen Verhaltensprogrammen und die veränderten (kulturellen) Lebensbedingungen führten zu der teilweise destruktiven Heterogenität (s. o.), die eine aufwendige Partnerwahl notwendig und eine gute immer schwieriger machte. In der Tierwelt und ursprünglichen Menschenwelt existieren extreme Verschiedenheit und mögliche Partner mit den oben beschriebenen Perversionen (Drogenmissbrauch, parasitärer Egoismus, Sadismus, Kinderfeindlichkeit usw.) fast gar nicht. In einer solchen natürlich-ursprünglichen Welt ist eine überwiegend optische Partnerwahl nicht sehr nachteilhaft. In der menschlichen Kultur kann sie sich sehr negativ auswirken, weil attraktive Partner viel häufiger als früher negative Eigenschaften haben können, deren Nachteile manchmal die möglichen Vorteile der Attraktivität weit übertreffen.

Menschliches Schönheitsempfinden und Lernen
Wir haben nun gesehen, dass menschliches Schönheitsempfinden erheblich von angeborenen Anlagen abhängt. Um eine objektive Betrachtung zu gewährleisten, werfen wir nun auch einen Blick auf Lerneinflüsse. Natürlich spielen Imitationslernen, Einsicht, Prägung und Konditionieren eine Rolle. Da es hier primär um Gefühle (Motivationen) geht, ist das (operante) Konditionieren am wichtigsten. Häufig wird z. B. die angeborene ästhetische Empfindungsfähigkeit durch dieses Lernen verstärkt. Wir betrachten zur Verdeutlichung das Prinzip und einige Beispiele:
Jeder Mensch macht angenehme und unangenehme Erfahrungen mit Gesichtern, Gerüchen und allen Wahrnehmungen. Wenn er später ähnliche Reize wahrnimmt, entstehen intuitiv angenehme oder unangenehme Gefühle (und Bewertungen), je nachdem, wie ähnlich die vorher wahrgenommenen Reize waren und welche Gefühle und Gefühlsintensitäten empfunden worden waren. Unangenehme Gefühle, die jemand gekoppelt an so genannte hässliche Merkmale erlebt, vermindern seine Fähigkeit, sich in Menschen mit diesen Merkmalen zu verlieben. Solche Gefühle können bei Bewertungen von Glatzen (Skinheads), Greisen, Schwarzen, Frauen, Männern usw. durch andere Menschen, oder durch persönliche schlechte Erfahrungen im Zusammenhang mit diesen Merkmalen oder durch entsprechende Bewertungen in Filmen, Literatur usw. entstehen. Bei angenehmen Gefühlen entstehen natürlich umgekehrt die Fähigkeit und der Wunsch, sich zu verlieben. In Märchen, Filmen, Romanen, in der Werbung und auf Bühnen sind die Guten, Helden, Erfolgreichen und Bewundernswerten meistens schön oder zumindest attraktiv (Kim Basinger, B. B., C. C., Clint Eastwood, Brad Pit usw.). Schurken, Dummköpfe und Loser sind meistens hässlich, alt und unsportlich (s. o.). Glatze, Bart, Buckel, Hexennase usw. werden häufig zur Charakterisierung schlechter Menschen missbraucht.

Die gleichen häufig irrationalen Verknüpfungen stellen auch Eltern, Geschwister, Nachbarn, Kaffeetanten, Freunde, Lehrer, Pfarrer, Kindergärtnerinnen, Stammtischbrüder usw. besonders bei der Sozialisation junger Menschen häufig her. Öffentlich bekennt man sich allerdings gerne zum Gegenteil, u. a. da Hässlichkeit einiges mit Behinderung gemeinsam hat.
Die angesprochenen Wahrnehmungs- und Bewertungsmechanismen sind im Kapitel  X  u. a. unter den Begriffen „Sympathie“ und „optische Ähnlichkeitsintuition“ genauer beschrieben.
Die beschriebenen Lernprozesse führen im Resultat zu dem, was wir schon oben als „intuitive Partnerwahl“ angesprochen und kritisiert hatten. Wir resümieren:
Eine starke optische Orientierung, die auf angeborenen Grundlagen und Intuition beruht für Schönheitsempfindungen dominiert in allen Kulturen die Partnerwahl. Dabei werden die Mängel der Intuition, die überschätzte Bedeutung der Äußerlichkeiten und manche antihedonische Wirkungen angeborener Anlagen gerne ignoriert.

Schönheit und psychische Gesundheit

Widmen wir uns kurz einigen Zusammenhängen zwischen äußerer Attraktivität und psychischen Eigenschaften etwas genauer.
Grundsätzlich gilt, dass die Gesellschaft schöne und mächtige Menschen tendenziell bevorzugt und verwöhnt. Das hat Vor- und Nachteile: Wenn das Verwöhnen (vgl. Kap. X) übertrieben wird entstehen verschiedene psychische Störungen. Neben der Unfähigkeit, Befriedigungen [Gratifikationen, Erfolgserlebnisse usw.]) aufschieben zu können, Belastungen zu ertragen usw., tritt -besonders bei manchen verwöhnten Schönheiten- ein weiteres deutliches Problem auf: Sie entwickeln oft weniger soziale Kompetenz, z. B. Altruismus als andere und (oder) verhalten sich im Durchschnitt weniger altruistisch, intelligent und treu als unverwöhnte unattraktive. Attraktive haben oft auch ohne manche solcher konstruktiven Eigenschaften Erfolg, Unattraktive oft nur mit und durch altruistisches (konstruktives) Verhalten. Ein schöner parasitärer Egoist findet meistens, wenn er aufgrund seines Egoismus verlassen wird, sofort wieder einen möglicherweise dümmlichen, überverwöhnenden neuen Partner.
Nichtübertriebenes Verwöhnen wirkt sich jedoch konstruktiv aus und kann einen Teil dieser Störungen ausgleichen.
Konstruktives Verwöhnen ist eine Erziehungsstrategie, die eigentlich jedem Menschen (und vielen Tieren) zusteht, die aber vielen so genannten Hässlichen vorenthalten wird. Letzteres verursacht psychische Störungen, unter denen Attraktive im Durchschnitt weniger leiden. Viele Verwöhnte, also relativ viele schöne und/oder erfolgreiche, sind bzgl. angenehmer Gefühle, z. B. sexueller Lust, empfindungsfähiger (heiter, lebensfroh ≈sanguinisch) als andere. Solche Menschen verhalten sich in vielen Bereichen auch häufiger konstruktiv. Sie erleben überdurchschnittlich viele Erfolge und sonstige angenehme Gefühle im Zusammenhang mit konstruktivem Verhalten, z. B. im Beruf, im Tanzlokal, im Urlaub, im Bett usw. Alle positiven Lebenseinstellungen (Empfindungsfähigkeit in allen angenehmen emotionalen Bereichen) sind bei attraktiven Menschen im Durchschnitt stärker entwickelt als bei unattraktiven. Entgegen der Argumentation oben gibt es daher auch eine Tendenz zu relativ ausgeprägtem altruistischen Verhalten bei attraktiven Menschen.
Unattraktive sind im Durchschnitt den Attraktiven bzgl. ihrer Fähigkeit, unangenehme Gefühle intensiv zu erleben, überlegen. Andererseits entwickeln viele unattraktive Menschen andere z. T. konstruktive Strategien, durch die sie Anerkennung und Befriedigungen finden (Kompensation). Hilfsbereitschaft, Bildung, Fleiß, Zuverlässigkeit usw. gehören dazu. Aber auch Machtgier, Sadismus, Aggression, Depression, Angst usw. können sich übertrieben entwickeln. Unter den Folgen der relativen Benachteiligung aller Unattraktiven (auch sonstiger Minderheiten) leiden alle Menschen.
Die Verbissenheit, mit der dennoch Milliarden an Diskriminierungen aller Art und genetischer Selbstverschlechterung arbeiten, bestätigt unsere These vom angeborenen Masochismus der Menschen.
 
Warum dominieren irrationale Kriterien die menschliche Partnerwahl?
1. Das Vermarktungstabu
Diese Frage hatten wir oben schon angeschnitten, wollen sie aber hier noch einmal vertiefen.
Die Versachlichung, Verwissenschaftlichung und besonders „Verwirtschaftswissenschaftlichung“ der Partnerwahl ist, wie die der Sexualität, ein Tabu.
Der Mensch (insbesondere Liebe und Sexualität) darf nicht zur Ware werden, die man, wie einen Gegenstand oder ein Tier (Zahnqualität des Pferdes) auf dem Markt, anpreist und mit der man handelt. Die religiös-philosophische Arroganz, die den Menschen zur heiligen Krone der Schöpfung macht -und das Tier und Gegenstände zu Waren ohne ideellen Wert- spielt auch hier wieder die entscheidende Rolle. Sie entwickelte sich wahrscheinlich über Jahrmillionen, nachdem der Mensch -geblendet von der Erkenntnis seiner eigenen geistigen Fähigkeiten- ein selbstüberschätzendes, überhebliches, egozentrisches Selbstbild aufzubauen begann. Die Mehrheit hat dieses Bild bis heute bewahrt, obwohl eine kleine, häufig missachtete Minderheit („böse“, „bibelbedrohende“ Biologen) die extremen emotionalen und die deutlichen intellektuellen Fähigkeiten vieler Wirbeltiere eindeutig aufgedeckt und bewiesen hat. Humanomane Arroganz ist besonders stabil gegenüber Veränderungen, weil sie unmittelbar das Selbstwertgefühl hebt, und weil sie von starren, mächtigen, (u. a. religiösen) Kräften erhalten wird („Gott schuf den Menschen nach seinem [Traum]Bilde“). Leider wurden auch Albträume berücksichtigt und leider könnte es auch umgekehrt gewesen sein: Der Mensch schuf Gott nach seiner fälschlich positiven narzisstischen Einbildung.

Die meisten Menschen mögen es nicht, wenn andere Menschen in ihre Partnerwahl eingreifen. Hier wird zusätzlich zu den oben erwähnten Tabus
noch eine heilige Kuh (besser wäre Ochse), nämlich die (Hyper)Freiheit mit Füßen getreten und in göttlichen Vermittlungsvorrechten herumgesaut. Besonders konstruktiv ist die Vermittlung von Partnern durch Freunde, Verwandte usw. Diese kennen oft die zu vermittelnden Personen. Diese Art der Vermittlung kommt auch ausgezeichnet an, wenn sie zufällig geschieht oder nicht als solche erkannt wird. Wenn sie  jedoch bewusst (und, ganz grauenhaft, öffentlich) herbeigeführt wird, verwandelt sie sich häufig blitzartig durch wundersame göttliche Zauberkräfte in Teufelswerk. Sie wurde früher als Kuppelei bezeichnet und war, wenn Sexualität im Vordergrund stand (oder gestellt wurde), u. U. sogar strafbar.

2. Stolz
Sich selbst als jemanden zu sehen, der einen Partner sucht, wird von den meisten Menschen schon unbewusst abgelehnt (s. o.). Man bekennt sich nicht zu seiner Suche, denn dies ist peinlich, mindert das Selbstwertgefühl und den Status. Viele, besonders weibliche, Wesen, denen man das Recht zum aktiven Werben um Partner weitgehend genommen hat (ca. 0-2008 n. Chr.), warten lieber Jahre oder Jahrzehnte – am liebsten bis 3008 n. Chr. - auf den Zufall, als sich aktiv bekennend auf die Suche zu begeben.
Attraktive Menschen haben es, nach landläufiger Meinung, nicht nötig zu suchen. Attraktive Menschen werden auch tatsächlich
viel häufiger umworben als unattraktive. Suchen heißt, mangelnde Attraktivität zugeben oder der „heiligen Pflicht“ zur Eheschließung nicht nachgekommen zu sein.
Unattraktivität ist ein starkes menschliches Tabu. Es führt auch tatsächlich - oft unberechtigt - zu erheblichen Benachteiligungen (s. o.). Aufgrund des vor allem religiös motivierten Partnerlosigkeitstabus und männlicher Belästigungsbereitschaft gibt es starke z. T. feministische erfolgreiche Tendenzen, den Begriff „Fräulein“ abzuschaffen. Es wäre besser, die irrationale Peinlichkeit des Singleseins abzuschaffen, den belästigenden Herren ihre Grenzen zu zeigen und den Begriff „Herrlein“ einzuführen und ihn bei Männern als Signal der Ungebundenheit zu nützen. Viele Menschen können mit Recht auf die Trennung von ihrem letzten Partner stolz sein.
Obwohl es natürlich meistens so ist, dass die Liebe zu irgendjemandem nicht erwidert wird, empfinden es die meisten Menschen als extrem unangenehm und peinlich, abgewiesen zu werden. Auch dies ist ein zwar z. T. neurotischer, aber üblicher Grund, sich nicht zur Partnersuche zu bekennen, insbesondere aber, nicht aktiv zu werben.       
 
3. Enttäuschungen, Frustrationen, negative Erfolgserwartungen
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gefühle zweier Menschen zueinander gleichstark sind, ist niedrig. Das heißt, die meisten Liebesgefühle werden nicht oder nur wenig erwidert. Die meisten Liebeswerbungen werden abgewiesen. Auch attraktive Menschen haben nicht bei jeder Werbung Erfolg. Häufige Misserfolge führen oft zu Resignation, Misserfolgserwartung und Passivität.
Häufig werden einzelne schlechte Erfahrungen mit Partnern, oder auch anderen Menschen, dumm verallgemeinert. Das führt oft zu typischen Vorurteilen: „Alle Männer sind Schweine, Säufer, untreu, gewalttätig usw., wollen immer nur das Eine“. „Alle Frauen sind irrational, zickig, verklemmt, neurotisch usw.“
Tatsache ist jedoch, dass mindestens ca. 15 % der Menschen schätzenswert und ebenso viele als Partner akzeptabel sind.
Die Zahl der Männer, die Liebe und den Wunsch nach Partnerschaft vortäuschen, um
sexuelle Bedürfnisse befriedigen zu können, ist tatsächlich relativ hoch.
Für diesen Betrug muss man einerseits Verständnis haben, denn er wendet sich gegen ein Unrecht. Der Wunsch nach Sexualität ist prinzipiell prohedonisch, berechtigt, verständlich und natürlich. Die teilweise Beseitigung der sexuellen Befriedigungsmöglichkeiten kann also als Unrecht aufgefasst werden. Sexualität suchende Männer befinden sich in einer notwehrähnlichen Situation (vgl. M. Jagger „Satisfaction“).
Andererseits erzeugen Männer durch diesen Betrug unvorstellbares Leid, wenn Frauen sie lieben, aber nicht zurückgeliebt werden. Es kommt hinzu, dass es hauptsächlich Männer, wenn auch meistens ältere oder schon verstorbene, sind, die diese Situation (unterschiedliche Sexualbedürfnisse der Geschlechter) verursacht haben.
Männer bestimmen seit Jahrmillionen hauptsächlich die Grundwerte einer Gesellschaft (Ethik, Religion). Sie manipulier(t)en weibliche Gehirne (einschließlich derer von erziehenden Müttern usw.) im Durchschnitt noch sexualfeindlicher, als männliche. Viele Frauen können u. a. deshalb Sexualität gar nicht, wenig oder nur im Verbund mit Liebe genießen. Es gibt zudem noch weitere Gründe (z. B. genetische) für geringere weibliche sexuelle Empfindungsfähigkeit, die (wie die gesamte Problematik dieses Abschnitts) in den Kapiteln „Genetik“ und „Sexualität“ besprochen werden.
Dieses selbstgeschaffene Problem bewältigen Männer vornehmlich mit gigageilem Gebrüll, Gewalt, Gehinpuff und Geh weg-Geschrei, manchmal auch, bei grässlich grausamen Göttergatten, nach Heinz Erhardt, unter Verwendung gängiger Gewehre mit „Gesäß getroffen“!
Das in diesem Abschnitt diskutierte Problem ist ein weiteres Beispiel für die weitgehend unnötige destruktive Wirkung der üblichen, mystischen, unwissenschaftlichen, intuitiv entwickelten Ethiken.  

4. Dummheit, Informationsmangel
Rationale Auswahlkriterien bei der Partnerwahl werden, wie alles psychologische Wissen, zu wenig bekannt gemacht. Diese Problematik wollen wir zunächst nochmals am Beispiel der Ähnlichkeitsintuition verdeutlichen:
Menschen verlieben sich häufig u. a. deshalb in eine Person, weil sie Ähnlichkeit mit geliebten anderen Personen hat. Dass Sympathie (Antipathie) und Verliebtheit (Ekel) auf Grund dieser Ähnlichkeitsintuition oft unberechtigt und antihedonisch sind, ist besonders jungen Menschen wenig bekannt (vgl. Kap. X  ). Zur Verdeutlichung der Problematik erinnern wir noch einmal an das folgende wirkliche Geschehnis:
Eine Frau hatte während ihrer Kindheit häufig unter einem egoistischen, fettleibigen Cousin zu leiden. Später traf sie auf einen optisch sehr ähnlichen Menschen und spürte Ekel, Antipathie und Abwehr in ihr aufsteigen. Weil sie wusste, dass diese Gefühle unberechtigt sein konnten, behandelte sie den Jungen freundlich. Es zeigte sich, dass er einen sehr angenehmen Charakter hatte.
Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei wildfremde Menschen gleichzeitig äußerlich (optisch) und psychisch ähnlich sind, ist niedrig. Diese Erfahrung steht im Widerspruch zu der Tatsache, dass die meisten Menschen sich sicher sind, dass ihre Menschenkenntnis (Intuition, Gefühl) sich nur sehr selten irrt. (s. o. und unten und vergl. Kap X i. konv.)

Die meisten Menschen lernen am eigenen Leibe in langen, frustrierenden Selbsterfahrungen, dass irrationale Partnerwahlen zu frustrierenden Beziehungen führen und ändern ihre Strategien langsam und fehlerhaft.

Wenn Menschen ohne Führerschein Auto fahren oder ohne medizinische Ausbildung operieren, schreit die ganze Menschheit protestierend auf. Wenn Menschen völlig unqualifiziert erziehen, Partner wählen, Partnerschaften führen, politisch und ethisch wählen und lenken usw. werden häufig sogar die Menschen bekämpft, die diese Missstände zu ändern versuchen.

5. Partnervermittlungsinstitute
vermitteln häufig nach vernünftigen Kriterien. Sie sind aber ebenso häufig mehr oder weniger parasitär, überteuert, wenig leistungsfähig und betrügerisch. Dies schreckt viele Menschen zusätzlich von der vernünftigen Partnerwahl ab. Konstruktiv wäre es, stattdessen die meisten Vermittlungsinstitute zu meiden. Es wäre sinnvoll gewesen, wenn an dieser Stelle staatliche Institutionen eingegriffen hätten, indem sie preiswerte, aber finanziell autonome (nichtsubventionierte) Partnervermittlungsinstitute geschaffen hätten. So etwas gibt es z. B. für Immobilienvermittlungen in Schweden. Dort sind freie Makler wesentlich preisgünstiger als in den meisten anderen E. U.-Ländern, weil sie in Konkurrenz zu den staatlichen Maklern stehen, welche nur angemessene (ethisch vertretbare) Provisionen nehmen dürfen. Eine solche kluge, Mischung aus freier Marktwirtschaft und Planwirtschaft wird von den vereinigten Mächtigen aller Länder mit Recht sehr gefürchtet.
Werfen wir in diesem Zusammenhang einen kurzen Blick auf
typisch menschliche Umgangsformen zwischen größeren Kollektiven:
Die angesprochene fehlende sinnvolle Steuerung durch schlummernde (bestochene) Staatsorgane haben inzwischen in einigen Bereichen irgendwelche Menschen mit Charakter übernommen. Sie nutzen vor allem das Internet, um alle Maklerfunktionen zu günstigen Konditionen auszuüben. U. a. ebenfalls in Schweden werden so bei „spraydate“ Daten und dates möglicher Partner gratis versprüht. Aber auch Musik, Software, Arbeitsplätze, Fahrzeuge, Mietobjekte, Filme, Gebrauchtwaren, Medikamente usw. werden häufig relativ billig oder gratis angeboten, ausgetauscht oder was sonst noch (moralisch vertretbar) mit ihnen gemacht werden kann. Ein herrlicher Schlag gegen alle Formen von Makler- und Händlerparasitismus (vgl. Kap. 1). Wir warten Ende des 20. Jahrhunderts allerdings auf den (wahrscheinlich nicht allzu fernen) Tag, an dem auch diese freundlichen Helfer wieder verboten, übernommen oder zu Parasiten werden. Auch der ADAC, ryanair, die SPD usw. waren am Anfang ihrer Entwicklung preiswerte ehrliche
Mitkämpfer in diversesten Sparten
gegen alteingessene Land- und Luftpiraten
aus der Familie der schwarzbraunen Christdemokraten
insbesondre der preisstarken Lufthanseaten.
und ganz speziell auch noch deren Pilaten,
die bis heut vergeblich auf Waschwasser warten,
um darin ihre schuldlosen Hände zu baten,
nachdem geldgeil, wie schon Kollegen es taten,
sie streikend um immermehr Kohle baten,
statt ihre Maschinen wie
Menschen zu starten,
die manche Flüge vom Mund ab sich sparten.

Inzwischen (seit ca. 2000) haben die bedrohten Makler und Unternehmer tatsächlich unter Führung der ausgehungertesten, der Musikverlage und Apothekerverbände, begonnen erfolgreich zurückzuschlagen.
Der größte Nap war der neppische Aufkauf des größten Neppers namens Napster. Kommentar der bekanntlich unfairgeigenden Dagobertelsmänner: „Es war zwar ein Schlag ins „Wir hatten keine anderen Mittelmeerwasser.“, doch wir mussten diesen Neptun. Bei soviel Wasser steht nicht zu „befürchten“, dass jemals die bertelsmanischen Güter lohen werden. Inzwischen bieten verschiedene Anbieter (nicht nur Bertelsmann in Gütersloh) verschiedenste downloads zu z. T. vertretbaren Preisen an. Einige Irre versuchen es nach wie vor zu Wucherpreisen, bis auch der letzte torrente bezieht.


6. Biologische Wurzeln
Die biologischen Wurzeln des Schönheitsempfindens hatten wir oben bereits ausführlich angesprochen. Wir betonen noch einmal kurz das Wichtigste: Viele angeborene Programme des Menschen waren (und sind) in der afrikanischen Savanne und in Urwäldern arterhaltend nützlich, aber in der modernen Kultur nicht mehr. Viele waren niemals im Sinne der Lebensqualität nützlich und durchdacht. Die Ablehnung einer Glatze auf Spitzbergen, der ausgesprochene Wunsch nach maximaler Stillfähigkeit (Spitzenbergen) und Gebärfähigkeit bei Kinderfeinden oder nach hoher Körpergröße bei Waffenhändlern und Nobelpreisträgern usw. sind Beispiele für ursprünglich arterhaltende teilweise angeborene Gefühle und Antriebe, die in heutigen Kulturen nicht immer konstruktiv, aber vorherrschend, sind. Menschliche Gene lernen offenbar wesentlich langsamer als menschliche Gehirne.
 
Die Selbstentmenschlichung
Wir haben nun gesehen, dass, wie und warum Menschen ihre äußere Attraktivität (übrigens nicht nur bei der Partnerwahl) überbetonen und missbrauchen. Das klingt wieder einmal voll masochistenwürdig, doch wollen wir auch in diesem Fall noch näher auf weitere erstaunliche Steigerungsmöglichkeiten eingehen: Die „perfektionistischen“ Menschen entwickelten auch noch extrem raffinierte Verfahren zur Verminderung der über alles begehrten menschlichen Schönheit (s. o.).
Widmen wir uns kurz einigen dieser
Selbstentmenschlichungsverfahren:
In fast allen früheren Religionen wurden Göttern Menschenopfer gebracht. Dabei fiel die Wahl gerne auf schöne -häufig weibliche- Kinder und Jugendliche. Im Christentum war bis ins 17. Jahrhundert die Verfolgung oder gar Verbrennung oder Pfählung von Hexen, Ärzten, Juden und Wissenschaftlern ein beliebter
pestialischer „Volkssport“. Unter diesen Menschen gab es viele mit innerer und äußerer Schönheit (Intelligenz, Originalität, Mut, Verantwortungsbewusstsein, äußerer Attraktivität usw.). Natürlich konnte keine Hexe hexen. Sonst wären viele Inquisitoren auf Scheiterhaufen gescheitert, weil sie zum Schaitan gezaubert worden wären, was gescheit gewesen wäre, aber leider scheiterte. Die meisten Tötungen, Pfählungen und Folterungen von Menschen beruhten auf Verstößen gegen religiöse Normen und auf Lügen. Wenn keine Verstöße vorlagen, wurden sie häufig erfunden. Ein besonders starkes Tabu war Ehebruch. Für den Ehebruch bevorzugten Männer schon immer schöne und sexuell empfindungsfähige Frauen. Unabhängig davon, ob sie dabei Erfolg hatten, war es den hässlichen, (fetten?) Klatsch- und Tratsch-Tanten manches Dorfes eine Genugtuung, schon allein die Gefahr zu beseitigen, wenn die betreffende illegal begehrte Schönheit auch sonst noch missfiel.
Auch bei der Pfählung wurden Begehrenswerte „bevorzugt“. Bei der Pfählung wurde die Frau mit der Scheide auf einen Pfahl gesetzt, der dann, um den Zuschauergenuss zu erhöhen, möglichst langsam ins Innere des Frauenkörpers getrieben wurde. Dieser sadistische Genuss hatte auch eine erotische Komponente. Die unterdrückte Sexualität fand hier ein besonders schlüpfriges Kompensationsventil. Für das optimale Aufgeilen an Foltern, Pfählungen usw. waren
attraktive Frauen besonders geeignet. Mancher folterfreundliche abgebrochene Gartenzwerg konnte sich, manchmal mittels kleiner Zusatzvergewaltigungen, sogar noch dafür rächen, dass er von Schönheiten stets zurückgewiesen worden war.
Außerdem ließen sich Neidgefühle und Rachegefühle auch anderer Art durch die Vernichtung der Beneidenswerten herrlich abbauen und/oder genießen. Hier begnügte man sich oft mit Quälorgien aller Art (Folter, Pranger, Lästern), um sich die Möglichkeit ständiger Wiederholungen zu erhalten.
Die Verbreitung der Kenntnis dieser „netten“, alten, religiösen (nicht nur christlichen) Bräuche wird heute (und wurde früher noch mehr) von bestimmten Kräften systematisch unterdrückt.
In jüngster Zeit entwickelte die Menschheit erfolgreich ein weiteres neues Verfahren zur systematischen genetischen Selbstzerstörung, nicht nur
äußerer Attraktivität: die militärische Auslese. Ca. 2 bis 3 Milliarden Jahre lang kämpften fast alle, vornehmlich männlichen, Individuen der meisten Tierarten so miteinander, dass meistens schwächere, dümmere, ungeschicktere usw. unterlagen und sich weniger erfolgreich fortpflanzten. Während der letzten Jahrtausende war es häufig so, dass besonders kräftige, meistens genetisch besonders gesunde, zum Kriegsdienst gezwungen oder zur Kriegslust manipuliert wurden. Dann machte die Französische Revolution diesem „herrlichen“ genetischen Selbstvernichtungsbrauch eine Zeit lang einen Strich durch die Abrechnung. Die allgemeine Wehrpflicht wurde eingeführt. Dies wurde möglich, weil
1. nach der Revolution Volk und Staat mehr oder weniger zu einer Einheit verschmolzen. (Dies wurde den Völkern zumindest eingeredet, wenn Regierungen es, z. B. militärisch, nutzen konnten.).
2. die Nachbarstaaten Frankreich militärisch angriffen, um die Gefahr der eigenen Demokratisierung zu bekämpfen und alten französischen adligen und kirchlichen Freunden wieder zu ihren Ausbeutungsgenüssen gegenüber Mensch und Tier zu verhelfen.
Natürlich bedauerte man es ein wenig, dass man selbst und auch die (kolonialen) französischen Mitesser bei der tierischen Menschenjagd jeglichen Anstand verloren. Doch genau dies wollte man ja durch die geldbörsenorientierte unfreundliche Übernahme wieder gut machen. Man wollte nämlich den wald-, wild- und gewaltliebenden westlichen Jagdgenossen bei der unmenschlichen Tierjagd wieder in den geliebten Anstand verhelfen. Seitdem die österreichisch-preußischen „Freunde“ „liebevoll“ in Frankreich einphilen, entwickelte sich weltweit, besonders in Algerien und Umgebung, eine ähnlich motivierte chronische Franko“philie“.
Ein bis zwei Jahrhunderte wurde nun fast
jeder männliche Bürger in vielen Staaten zum Kriegsdienst gezwungen. Dadurch erhielten konstruktive Erbinformationen wieder etwas bessere Chancen. Aber der Stolz auf diese „großartige“ Leistung wehrte nicht lange. Viele Staaten, allen voran die Bundesrepublik Deutschland, änderten voller „Humanität“ ihre Gepflogenheiten bei der Auswahl der Kriegstauglichen. Nur ein Soldat, dessen Gesundheit in jeder Beziehung aufs strengste überprüft und nachgewiesen ist, wurde und wird für das Sterben in einem Krieg freigegeben. Seine Fortpflanzungsaufgaben übernahmen z. T. andere zum Militärdienst nicht geeignete, u. U. genetisch defekte und sozialisationsgeschädigte Daheimgebliebene, z. B. brutale , jähzornige Alkoholiker, geistig Unterqualifizierte - und besonders fleißig – Vergewaltiger und Kinderschänder. Diese politisch verordneten genetischen Auslesemechanismen haben gegenüber der natürlichen biologischen Auslese den ungeheuren „Vorteil“, wesentlich genauer und schneller zu wirken.
Als ob die isomane Menschheit die Problematik verstanden hätte, was aber tatsächlich bis heute fast niemandem gelungen ist, erfanden sie eine neue Strategie, um wieder jeglicher Erbinformation gleiche Chancen auf Vernichtung zu gewähren, die Massenvernichtungswaffen. Voll „Stolz“ können die Menschen nun darauf verweisen, dass sie auch Frauen, Kinder, Behinderte, Kranke, Alte und Billiarden von Tieren (natürlich auch Brücken, Krankenhäuser, Kulturdenkmäler, [chinesische] Botschaften, UNO-Soldaten usw.) mit Bomben in die Luft gesprengt haben, sprengen und sprengen werden. Zur Perfektionierung dieser Lösungsstrategie veranstalteten die genetisch im Schnitt etwas ursprünglicheren, aber dennoch häufig hirnlich zurückgebliebenen, Soldaten in Erinnerung an alte Zeiten und Bräuche weltweit „deftige“ Massenvergewaltigungsorgien unter den Besiegten. „Leider“ versuchen einige erfolgreich geschwängerte vergewaltigte Frauen die nazistisch wohlgefälligen modernen eugenischen Maßnahmen durch „miese“ Abtreibungen zu boykottieren. Aber hier half und hilft die religiöse Ethik. Sie kämpft für die „heißersehnten“ Kinder gegen den Schwangerschaftsabbruch, selbst wenn der Vater gar keinen Beweis für die samenhaft freundliche Übergabe der Gene vorlegen kann, die seinen rassigen Wahnsinnscharakter verursacht haben. Dass die Mutter sich schon vor und bei der Geburt des Kindes übelst unfreundlich übergibt, übersehen die Übergestrigen wie üblich übergerne. Man muss allerdings berücksichtigen, dass eine Adoption solcher Kinder durchaus konstruktiv sein kann.
Damit haben wir einige „reizvolle“ Methoden der unmenschlichen Selbstentmenschlichung kennen gelernt. Wir resümieren:
Während die Menschheit die Verherrlichung des Schönen und die Abhängigkeit – besonders beim Verlieben und bei Sexualität – vom Schönheitsideal systematisch fördert, vernichtet sie gleichzeitig noch systematischer die äußere und innere menschliche Schönheit durch genetische Selbstzerstörung und antihedonische Sozialisation (vgl. Kapitel „Genetische Selbstzerstörung“).

Der große Selbstbetrug
Um dem entstehenden – schon heute extremen – Dilemma (Frustrationen) zu entgehen, haben Menschen ein ganzes Arsenal an Strategien entwickelt, von denen wir uns einige ansehen wollen:
Sehr beliebt ist es, sich Mitmenschen, Partner und sich selbst
schön zu reden oder zu saufen.
Mit boshafter Begeisterung wird auch
das Gerücht von der absoluten Relativität der Schönheit bewahrt und verbreitet, obwohl der wissenschaftliche Beweis für ca. 80-prozentige interkulturelle Übereinstimmung bezüglich des menschlichen Schönheitsempfindens seit Jahrzehnten vorliegt. Selbst Menschen verschiedener Rassen zeigen innerhalb der eigenen, aber auch bezogen auf andere Rassen, ähnliche Schönheitsempfindungen. „Some guys have all the luck“.

Ein weiterer neckischer Trick, der hilft, mit der Unerreichbarkeit der seltenen, verehrten Schönheiten fertig zu werden, ist deren Abwertung durch öffentliche Bloßstellung, Verteufelung usw. So bringen es große Privatfernsehsender ohne Gewissenskonflikte fertig, Jenny Elvers (eine bekannte Prominentenimitatorin) dafür zu beschimpfen, dass sie Ultraschallaufnahmen von ihrem Embryo veröffentlicht, während der Sender gleichzeitig genau diese Aufnahmen zeigt. Hier hätte man besser den Kirch im Dorf gelassen, doch viele können sich an derlei Schwachsinn Sat 1a sehen, Verzeihung: „1a Sat sehen“, wollten wir natürlich schreiben.
Bei dieser Verteufelung werden
Frauen „bevorzugt“. Die höchste Erfolgsquote bei der paparazzischen Befriedigung bestialischer Bedürfnisse (Neid, Missgunst, Sensationslust, Hochmut usw.) erreichten Tausende von pressenswerten Pressevertretern bei Britney Spears. Ihre Skandälchen aktivieren skandalösere Reporter, zur Befriedigung skandalösester Gaffer und Leser.
Der Typ: blond, blöd, blutiful, blauäugig erfreut sich besonderer Beliebtheit. Obwohl erfreulicherweise das Hänseln von massiv Behinderten erheblich nachgelassen hat, genießt die Mehrheit nach wie vor die Verachtung von und das Lästern über
kleine Behinderungen, wie z. B. Dummheit und emotionale Störungen. Dabei werden die Ursachen und die eigene Verantwortung für die Entstehung solcher Dummheit und jeglicher Quotenkotze großzügig ignoriert. Es gibt aber auch einen modernen Typ von Prominentenimitatoren, bei dem das Hänseln schon wieder konstruktiv werden könnte. Dies vor allem dann, wenn es zur erfolgreichen Bekämpfung dieses neuen Typs führt. Es handelt sich um Wesen, die trotz oder wegen des Nachweises geistiger und charakterlicher Minderbemitteltheit zu Berühmtheit gepuscht und gesponsert (Fachausdruck: „gebohlt“) werden. Hier nutzen die entsprechenden goldsichtigen Manager, Intendanten, Redakteure und Sponsoren den Aschenputtel-Effekt, auf den wir an anderer Stelle näher eingegangen sind. Um Missverständnissen vorzubeugen: Wenn durch D. Bohlen und viele Casting-Shows viele talentierte Menschen eine Chance bekommen, halten wir dies für grundsätzlich konstruktiv. Dennoch gilt:
Weil viele Millionen sich mit flachen Unterbemittelten bestens identifizieren können, aschenputteln sie vor Flachbildschirmen, Röhren und Zeitungskiosken begeistert mit. Da dies zurzeit voll trendy ist talked man auch quite modern darüber. Zu den berühmtesten Dilettanten mit merkwürdigem Charakter zählen die „Größen“ Daniel Küblböck, Tatjana Gsell und Paris Hilton. Wenn sich manche „krankhaft“ kratzbürstige Kritiker kringelnd über derlei glänzendste Prominente lustig machen oder reichlich ranickinisieren, müssen wir uns mit Einwänden zurückhalten.
Künstliche Schönheitsreparaturen
Weitere Wege aus  dem Entmenschlichungsdilemma (oder auch hinein) sind verschiedene künstliche sekundäre Verschönerungstechniken und -methoden. Äußere Mittel (Make-up, Kleidung, Zahnspange, Frisuren usw.), die religiöse Tabus wenig verletzen, sind zum Teil schon seit Jahrhunderttausenden im Einsatz.
Ein weiteres sehr wirksames Mittel gegen die zunehmende Selbstverhässlichung ist die plastische Chirurgie, gemeinhin als
Schönheitschirurgie bekannt. Sie breitet sich wie eine gefährliche? Seuche bei steigendem Lebensstandard und Anonymität immer mehr aus. Millionen Menschen (besonders Chirurgen) waren und sind nach Schönheitsoperation (Nasen, Busen, Falten usw.) erfolgreicher und glücklicher als vorher. Bei manchen parasitären Schönheitschirurgen ist allerdings die Geldgier bei weitem größer als die Qualifikation. Deshalb gehen einige Operationen (meist für den Operierten, selten für den Operateur) ziemlich übel aus. Von diesen relativ wenigen Missgeschicken quellen die menschlichen Medien seit Jahrzehnten ständig über. Während sie sich über Millionen gelungener Operationen geflissentlich (gelangweilt? und enttäuscht?!) ausschweigen. Hier „droht“ unzulässig erworbene Lebensqualität für die blasphemischen (gotteslästerlichen) künstlich Verschönerten. So etwas ist der Presse (besonders einigen so genannten Zeitungen) ein gelegentliches Verhöhnen prominenter Kunstschönlinge wert, aber auf keinen Fall ein Lob oder Akzeptanz. Erfolgreiche Schönheitsoperationen widersprechen darüber hinaus dem allgemeinen masophilen Selbstquälungsbedürfnis des Durchschnittsbürgers und erwecken seinen Neid. Deshalb freut er sich über die interkontinentale Verteufelung und Tabuierung von Schönheitsoperationen und Schönheitsoperierten, die ihn vor der Einsamkeit des letzten armen Hässlichen bewahren und das Glück der reicheren Operationslüstlinge vermindern.
Seit etwa der Jahrtausendwende beginnt allerdings der Operationsfeindlichkeitsthron etwas zu wackeln. Das liegt weniger an besserer Einsicht als an Quoten. Die Zahl der Operierten steigt ständig. Wenn das nun aber Leser, Zuhörer und Zuschauer sind, kann man sie nicht mehr ohne Selbstschädigung verhöhnen. (Auch die meisten Menschen, die ihre Sexualtabus teilweise aufgegeben haben, haben dies nicht getan, weil sie kritisch nachgedacht hatten, sondern weil es allmählich trendy wurde.). So gilt hier die berühmte Indianerweisheit,
Erst wenn der letzte Bischof, Intendant und Redakteur eine korrigierte Nase hat, werdet ihr merken, dass Schönheitsoperationen auch konstruktiv sein können“.
Hinter vorgehaltener Hand wird allerdings gemunkelt, dass durch diese Tabuierungen vornehmlich göttliche Bedürfnisse befriedigt werden sollen. Schönheitsoperationen stellen einen Eingriff in die schöpferischen Vorrechte der menschlichen Götter dar. Außerdem steckt in jeder Schönheitsoperation eine beleidigende, böswillige Kritik an der Arbeit dieser (nicht nachweisbaren) lieb(los?)en Götter.
Zudem spielt die schon öfter angesprochene weit verbreitete Authentizitätsneurose eine erhebliche Rolle. Sie ist u. a als Überreaktion auf Normierungszwänge von Sklavenhaltern, Kirchenherren, Nazis usw. zu verstehen. Geachtete Philosophen, wie z. B. Rousseau, mancher Existenzialist und viele moderne Psychologen haben ihr zum Durchbruch (zur Existenz) verholfen.
Aus unserer konstruktiv-hedonistischen Sicht erscheinen die Korrekturen von Fehlern, die Menschen (betroffene Individuen) nicht zu vertreten haben, grundsätzlich meistens akzeptabel. Die damit verbundene Zunahme genetischer Defekte bleibt (und macht) das Ganze fragwürdig (s. u.).
Sie kann allerdings über einige Millionen Jahre einige Milliarden Arbeitsplätze in der Schönheitsindustrie sichern. Langfristig gesehen besteht sogar die berechtigte Aussicht, alle Menschen in dieser Branche unterzubringen. So entsteht eine mehr als (alb)traumhaft Schöne Neue Welt für wunderschöne Psychopathen, so genannte Politiker, die natürlich hauptberuflich als Polichirurgen ausbeuten werden.
Als besonders kritisch erweist sich die modernste Form der Diät für die komfortable, unbewegte gruppenbildende Dame, das Fettabsaugen. Hier wird die ohnehin schon „hungerleidende“ Diätindustrie verschlankt, wenn ihr nicht langfristig sogar jegliche Nahrungsgrundlage entzogen wird.
In diesem und dieser fetten Falle sind sowohl der Erwerb als auch der Abbau der überflüssigen Pfunde i. d. R. erheblich willentlich (z. B. sportlich und ernährungsphysiologisch) beeinflussbar. Und genau diese „üblen“ Beeinflussungen wissen die betroffenen Rollmöpse und Fregatten i. d. R. aufs Geschickteste zu umfahren oder zu umschiffen.
Ein großer „Vorteil“ der plastischen Chirurgie (und anderer [medizinischer] Fortschritte) bleibt auf jeden Fall unumstritten: Sie gibt den Menschen die Möglichkeit jegliche (nicht nur genetische) Selbstverstümmelung weiter auszubauen, ohne dass dies allzu sehr auffällt.
Hörgeräte schenken Menschen z. B. die unschätzbare Freiheit, ihr Gehör schon in jungen Jahren freiwillig hinzurichten. Ähnliches gilt für Gebisse, Gehirne, Lebern, Nieren, Lungen, Wirbelsäulen usw.
Den „hohen“ geistigen Stand und Reife gewisser Teile der Menschheit erkennt man daran, dass Milliarden diese „genialen“ Selbstverstümmelungsfreiheiten genüsslich genutzt haben. Einige (besonders amerikanische) Pflaumen –pardon Menschen- sind allerdings überreif (angefaulte Gehirne?). Sie verlangen und erzwingen Milliardenwiedergutmachungen, wenn die Schädigungen (scheinbar) von dritten ausgehen. So muss die Zigarettenindustrie hin und wieder eine Menge Dollars an Raucher zahlen, die angeblich im allgemeinen Durcheinander der Selbstverstümmelungsverfahren nicht mitgekriegt haben, dass Rauchen schädlich ist.
Die „hohe“ Reife menschlicher Kulturen erkennt man auch daran, dass sie das verhindern, was vor Dreimillionen Jahren zum Nutzen der Menschheit geschehen wäre: Die parasitären Zigarettenhersteller, die verlogenen Raucher und die hirnamputierten Gesetzgeber wären von der (bösen?) Natur und von ihren Mitmenschen ausselektiert worden.
damit zurück zum Thema „Partnerwahl“:
Die etwas andere Partnerwahl
Als nächstes wollen wir überlegen, was geschehen würde, wenn die Partnerwahl tatsächlich weniger nach äußerlichen (u. a. optischen) Kriterien erfolgen würde:
Wir haben gezeigt, dass die optische Auslese zumindest teilweise dazu dient, Fortpflanzungspartner mit hoher biologischer Fitness auszuwählen. (Schon kleine Wahrnehmungsstörungen, wie z. B. schielen, verminderten in der ursprünglichen Natur den Fortpflanzungserfolg.) Wenn man nun (wie wir oben vorgeschlagen haben) die biologische (z. B. stark optische) Partnerwahl z. T. durch rationale Partnerwahl ersetzt, müsste dies zu einer Zunahme artschädigender Erbänderungen führen. Dies trifft erfreulicherweise nur teilweise zu. Widmen wir uns kurz diesem Problem:
1. Intelligenz, Altruismus, sexuelle Harmonie usw. sind rationale Auswahlkriterien, die ebenfalls z. T. auf angeborenen Grundlagen basieren und zur biologischen Fitness beitragen können. Die Menschheit verdankt ihre Existenz u. a. der
(intra)spezifischen Auslese der Intelligenteren und Altruistischeren. D. h., Menschen wählen ihre Partner mit zunehmender Intelligenz immer häufiger nicht nur nach Kraft und Größe, sondern auch nach Klugheit, Güte, Bescheidenheit, Kinderliebe usw. aus.
2. Die genetische Selbstverstümmelung beruht auf vielen Ursachen und könnte mit heutigen menschlichen Mitteln nur durch
intraspezifische Selektion (≈Selbststeuerung) unter erheblichen Einbußen an Freiheit, Leben und Lebensqualität während einiger Jahrhunderte beseitigt werden. Wenn die Erhaltung der ursprünglichen Erbinformation zum entscheidenden Auslesekriterium gemacht würde, könnte sich nur ein relativ kleiner Teil der Menschheit heute völlig unbedenklich fortpflanzen (vgl. Kap X). Anders ausgedrückt: Ursprüngliche Lebensbedingungen würden viele heutige Menschen, z. B. „einige“ Neonazis, nicht lange überleben.
Dieses Problem werden die Menschen nicht kurzfristig durch teuflische, sozialdarwinistische eugenische Zuchtzwänge, sondern langfristig durch etwas weniger verachtete biochemische Reparaturen usw. (genetic engeneering) lösen. Dazu bedarf es ethischer Bewusstseinsänderungen, die sich, wie die oben angesprochenen sexuellen, nicht primär aus Einsicht und selbstkritischen Überlegungen ergeben werden. In diesem Falle werden der finanzielle Egoismus und vielleicht eine allmählich zunehmende Verachtung jeglicher Religionen die entscheidenden Motivationen liefern. Die genetische Selbstzerstörung könnte sich schon bald (nicht nur medizinisch, auch politisch und wirtschaftlich) zu einem der größten Kostenfaktoren für die Menschheit entwickeln. Welche genauen Wirkungen sie heute schon erzielt, weiß niemand und will fast niemand wissen. Dass aber einige der ungezählten charakterlosen Politiker, Manager, minderqualifizierten Arbeitslosen, Kriminellen usw. ihre Störungen teilweise genetischen Veränderungen verdanken, ist sicher.  

3. Ein Teil der optischen Veränderungen –z. B. viele erworbene– beinhalten keinen Nachteil für das Überleben in der Kultur –zum Teil sogar auch nicht in der ursprünglichen
Natur.
Gründe: Die angeborenen optischen Auslesemechanismen funktionieren nicht optimal, d. h. streng spezifisch. Manchmal entstehen starke Gefühle für einen potentiellen Fortpflanzungspartner, obwohl seine äußere Erscheinung nicht mehr zum Fortpflanzungserfolg beiträgt, als viele andere. 
Manche Eigenschaften wie z. B. Körpergröße, krauses Haar, dunkle Haut usw. waren in der (afrikanischen) Natur wichtig, sind es aber in zivilisierten Kulturen, die weit weg vom Äquator leben, nicht mehr.
An dieser Stelle wollen wir die Problematik der oben erwähnten Umweltveränderungen für genetische Veränderungen beispielhaft erläutern:
Die meisten Menschen haben wahrscheinlich angeborene Anlagen, die dunkle Augen (dunkle Regenbogenhäute) attraktiver erscheinen lassen als helle. Diese Behauptung stützt sich u. a. auf folgendes Experiment: Man hat Versuchspersonen je zwei nahezu gleiche Bilder eines Menschen vorgelegt. Die Versuchspersonen konnten keinen Unterschied zwischen den Bildern entdecken. Dennoch fanden die weitaus meisten die abgebildete Person auf einem der Fotos attraktiver. Es war das Foto, auf dem die Pupillen der Person etwas größer waren, das Auge also insgesamt dunkler wirkte. Die Verherrlichung von Frauen mit dunklen kontrastreichen Augen findet sich sogar im Koran.
In Afrika, der Wiege der Menschheit, bedeutet(e) mehr Dunkelheit (=brauner Hautfarbstoff = Melanin) im Bereich der Regenbogenhaut mehr Schutz des Augeninneren vor UV-Strahlen, also höhere Lebenserwartung, also höhere Überlebenschancen für Nachkommen mit dunkeläugigen Partnern, also bessere Fortpflanzungschancen für Menschen mit angeborenen (und/oder erworbenen) Anlagen für angenehme Gefühle beim Anblick dunkelbrauner Augen. Melanin schützt in Äquatornähe und auf hohen Bergen nicht nur Augen vor UV-Strahlung, sondern die ganze Haut. Fernab vom Äquator und im Flachland behindert dunkle Haut jedoch die Bildung von Vitamin D. UV-Strahlung trägt nämlich zur Bildung dieses Vitamins in der Haut bei. Nimmt jemand, wie heute üblich, ausreichend Vitamin D zu sich, so verschwinden die Vorteile der Hellhäutigkeit wieder. Man könnte also argumentieren, dass Dunkelhäutigkeit auch in gemäßigten Breiten mehr Vor- als Nachteile bringt. Wie aber wird die Zukunft aussehen? Wird es immer und überall eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D geben? Kennt man alle Bedeutungen der Hautfarbe und wird man sie in der Zukunft kennen? Wie wird sich das Ozonloch entwickeln? All dies zeigt beispielhaft, wie sehr die Richtigkeit ethischer Entscheidungen von Informationen abhängt, über die Menschen in der Regel nicht in vollem Umfang verfügen.
Gegen eine radikale Abwertung der optischen Partnerwahl spricht, dass die angeborenen angenehmen Empfindungsmöglichkeiten in diesem Bereich zurzeit kaum verändert werden und prohedonisch genutzt werden können. Man kann und sollte die Empfindungsfähigkeiten allerdings durch Lernen zum Teil beeinflussen. Die reale gegenwärtige menschliche Gesellschaft weist einen nie da gewesen hohen Anteil an als hässlich empfundenen Menschen auf. Insbesondere deshalb ist es zurzeit wünschenswert, die Fähigkeit, diese Menschen zu lieben, zu fördern.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Wenn hier von Hässlichkeit die Rede ist, so reden wir nicht von einem objektiven Übel oder von unserer Bewertung. Was wir meinen ist, dass viele
Menschen viele Menschen hässlich finden, und sie deshalb –nicht nur als Partner- ausschließen und meiden.
Öffentlich werden diese Empfindungen meistens verlogen beschönigt und tabuiert. Dies beruht u. a. darauf, dass Hässlichkeit bekanntlich deutliche Verwandtschaft zu körperlichen Behinderungen zeigt. Hinter vorgehaltener Hand macht man sich jedoch über Hässlichkeit ähnlich häufig lustig wie über Dummheit. Bei den meisten ist das Mitgefühl für deutlich Behinderte echter und stärker als für Hässliche und Dumme, also genetisch nur weniger veränderte Menschen.
Wenn die äußeren Veränderungen
erworben wurden, gilt in den meisten Bereichen sinngemäß das Gleiche. Viele Menschen erleiden z. B. Verbrennungen, oder Verletzungen in Kriegen oder bei Unfällen usw. und stoßen damit auf ähnliche Ablehnungen wie bei vergleichbaren angeborenen Veränderungen.
Massive Ablehnungen mit wenig Rücksicht und Verständnis erfahren Menschen, die aggressive oder sexuelle Störungen aufweisen. Gleichgültig, ob jähzornige Väter, tyrannisierende Despoten, Nymphomaninnen oder aufdringliche Sexualathleten, alle derart Gestörten müssen mit massiven Anfeindungen rechnen. Natürlich sind die Betroffenen an ihren Störungen ursächlich nicht nennenswert mehr beteiligt als Mongoloide oder Querschnittgelähmte an ihren. Warum also trifft sie der Zorn der Bevölkerung häufig noch immer so stark, wie früher fast alle unerwünschten Abweichler (Ketzer, Aussätzige, Mütter unehelicher Kinder, Behinderte usw.)?
Der erste Grund für diese ungerechte Inkonsequenz liegt in der besonders negativen Bewertung der Verhaltensbereiche (Aggression, Sexualität).
Ein weiterer Grund liegt in der typisch menschlichen visiomanen Beurteilung von Sachverhalten. Wenn heute ein rücksichtsloser AIDS-infizierter wissentlich 50 Menschen infiziert oder Polizisten und Politiker pennen, statt zu arbeiten, bleiben daraus resultierende Tötungen oft unsichtbar und meistens auch ungesühnt. Wenn dagegen Fotos von schwerverletzten vietnamesischen oder irakischen Kindern des Krieges um die Welt gehen, erregen diese die Volksseele (in diesem Fall zum Glück!) erheblich.
Ein weiterer wichtiger Grund liegt in der Unterstellung unterschiedlicher Selbststeuerungsfähigkeiten. Man unterstellt und gewährt allen stark geistig Behinderten stark verminderte Selbststeuerungsfähigkeit, während man von allen geringfügig Behinderten starke Selbststeuerungsfähigkeit verlangt. Dass diese Erwartung oft nicht ganz berechtigt ist, haben wir an anderer Stelle bereits ausführlich diskutiert.   
Hochinteressant ist eine Betrachtung der menschlichen Selbstreflexion und Ethik in diesem Problemfeld. Oft sind es dieselben Menschen, die Behinderungen verursachen und Mitmenschen wegen dieser erworbenen Verunstaltungen benachteiligen. Sie schaffen Behinderungen meist unabsichtlich aber dümmlich und fahrlässig, indem sie schlechte Informationspolitik betreiben, geisteskranke oder unterinformierte Führer wählen, Sicherheitsvorschriften missachten, sich zu wenig informieren, Drogen konsumieren usw.


Ein kurzer Blick in die Zukunft
Die Beseitigung der, durch Selbstdomestikation entstandenen, genetisch bedingten, teilweisen, äußeren und inneren Unattraktivität der Menschen bleibt grundsätzlich prohedonisch und wird in Zukunft zunehmend durch plastische Chirurgie und (später) auch durch genetische Selbststeuerung vorgenommen werden.
Gründe:
Der größte Teil der ursprünglichen angeborenen Eigenschaften und Merkmale schafft auch in Hochkulturen unmittelbar Lebensqualität und senkt erheblich z. B. medizinische und kosmetische Kosten. Es geht um Billionen Euro-Beträge, mit denen unvorstellbare ideelle Werte geschaffen werden könnten.
Das angeborene Vermögen, aufgrund optischer Schönheit starke angenehme Gefühle zu erleben, ist sehr intensiv und auch in Hochkulturen teilweise konstruktiv. Deshalb werden Menschen so, wie sie heute das medizinisch-technische Selbstverschönerungstabu brechen, auch das genetische Selbstverschönerungstabu brechen. Der starke Wunsch nach Schönheit wird allmählich über die Angst, in Schöpfungstabus einzugreifen, siegen. Dies wird dadurch beschleunigt werden, dass die meisten Religionen sich zurzeit mit himmlischer Hingabe ihr eigenes Grab schaufeln, obwohl sie durch den technischen, besonders den medizinischen, Fortschritt ohnehin schon reichlich zugeschaufelt werden.
Die Natur erweist sich in Bereichen wie der Partnerwahl als dümmlich antiquiert, zu sehr an Äußerlichkeiten orientiert. Sie interessiert sich bekanntlich wenig für Lebensqualität, aber viel für Arterhaltung. In den meisten Menschen lässt sich deshalb Verliebtheit viel leichter, stärker und dauerhafter durch äußerliche Schönheit als durch „innere Werte“ auslösen. Die Auslösung starker Liebesgefühle durch diese
inneren Werte würde die menschliche Lebensqualität erheblich verbessern helfen. Deshalb wären genetische und kulturelle Veränderungen prohedonisch, bei der die Wirksamkeit von Altruismus, Intelligenz, psychischer Gesundheit usw. bei der Auslösung von Sympathie, Verliebtheit, Liebe usw. stärker würde. Solche genetischen Selbstveränderungen wird die Menschheit erst in frühestens 200 Jahren durchzuführen beginnen. Während der nächsten 200 Jahre wird sie ihre grundsätzlichen ethischen Vorbehalte gegen jegliche genetischen Selbststeuerungen schrittweise aufgeben und die wissenschaftlich-technischen Fähigkeiten dazu entwickeln. Wahrscheinlich wird man sogar biologische Auslesen durch Züchtung, die heute absolut verpönt sind, betreiben. Man wird intelligenten, altruistischen, ausgeglichenen Menschen in viel größerem Umfang Vermehrungsvorteile verschaffen, als es die Natur in den letzten Jahrmillionen getan hat. Leider wird man wahrscheinlich (wie bisher immer) nicht die ethische Reife entwickeln, um antihedonischen Missbrauch jeglicher genetischer Steuerungsmöglichkeiten zu verhindern. Wo und solange diese ethische Reife fehlt, können wir genetische Selbststeuerungen nicht empfehlen, selbst wenn ein grundsätzlich antihedonisches Schöpfungstabu das Hauptmotiv für ihre Ablehnung ist.
Kommen wir damit zurück zur realistischen Bewältigung der gegenwärtigen Problematik:
Die gegenwärtige Situation (deutliche Abweichungen vom genetischen Ursprung) kann mit spezifischer Sozialisation angegangen werden. Schöne Menschen können mit Einschränkungen weiter so sozialisiert werden, dass ihre Fähigkeit, auf optische menschliche Schönheit stark emotional zu reagieren, gefördert wird. Sie werden weiterhin viele Angebote von vielen  - auch schönen – Menschen bekommen. Kritisch wird diese Sozialisation, wenn Schönheit durch Alter, Krankheit, Unfälle, Verfettung usw. verschwindet. Dann stehen ursprünglich schöne Menschen vor dem gleichen dämlich-degoutanten (Diva)Dilemma wie viele hässliche und mittelmäßige lebenslang. Alle Menschen sollten deshalb so sozialisiert werden, dass ihre Fähigkeit, sich in intelligente, altruistische usw. Partner zu verlieben, wächst beziehungsweise ihre Abhängigkeit von äußerer Attraktivität sinkt.
Solche Sozialisationsstrategien würden in der gegenwärtigen Menschheit auf erhebliche Widerstände treffen. Schönheit ist einer der wichtigsten Faktoren, den Filmindustrie, Medien, Werbestrategen usw. -z. T. manipulativ- ausnutzen, um sich zu bereichern. Liberomanie, Mystomanie und Intuitionsmanie tragen ebenfalls zu Widerständen bei. Diese Widerstände wären nicht
ausschließlich destruktiv. Die Sozialisation zu größerer Unabhängigkeit von äußerer Attraktivität würde die angenehmen Träume und den ideellen Genuss der Schönheit von Schauspielern, Popstars, Pornodarstellern, Idolen usw. schmälern. Für viele Menschen erwächst bei der Wahrnehmung (und im Traum) dieser fiktiven Reize jedoch mehr Lebensqualität als aus ihrer Realität.
Diese Überlegungen führen zu folgenden Strategievorschlägen:
1. In
allen Menschen muss die Abhängigkeit von der Schönheit vermindert werden, die grundsätzliche Genussfähigkeit aber erhalten bleiben.
Eine der größten Künste prohedonischer Selbstorganisation  (=gekonnter Lebensführung) ist die Fähigkeit, in allen Bereichen nach Verbesserungen zu streben, ohne ständige Unzufriedenheit mit der gegebenen Realität zu erleben.
2. Die genetische Selbstverhässlichung sollte gebremst werden.
3. Die Fähigkeit, aufgrund prohedonischer (=vernünftiger) Kriterien zu lieben, muss gefördert werden.
4. Menschen müssen , Literatur, Filme usw. genießen lernen und produzieren, in denen Altruismus, Intelligenz, konstruktive Sexualität usw. mehr, Schönheit, Aggressionen usw. weniger verherrlicht werden.
Das weltweit ignorierte Leid, das Milliarden Menschen aufgrund ihrer geringen äußerlichen Attraktivität erleben, ist unvorstellbar groß und tabuiert. Es sind deutlich über 50% der Menschen, die mit ihrer
äußeren Attraktivität nicht zufrieden sind. Die innere glauben wir so ausreichend beleuchtet zu haben, dass wir dem Leser eine Bewertung überlassen wollen.

Vergleich, Bewertung und Gewichtung der verschiedenen Auswahlkriterien
Halten wir noch einmal fest: Alle Partnerwahlkriterien, für die es angeborene Grundlagen gibt, wirken, wie alles Angeborene, in ursprünglichen, natürlichen Umwelten überwiegend arterhaltend. Sie wirken jedoch keineswegs immer prohedonisch. Ob sie prohedonisch oder antihedonisch wirken, hängt unter anderem von den jeweiligen Umwelt- und Gesellschaftsbedingungen ab. Ein Beispiel dazu hatten wir oben angesprochen: Alle Menschen (auch die Vorfahren weißer Rassisten) hatten ursprünglich dunkle Haut, die alle verloren, die aus Afrika in weniger stark sonnenbeschienene Regionen wanderten. Ein genetischer Verfall, der den Nachteil des schlechteren UV-Schutzes, aber auch den Vorteil verbesserter Vitamin-D–Bildung mit sich brachte (s. o.).
Als ob Industrielle und Politiker dieses Problem erkannt hätten, haben sie in den letzten Jahrzehnten besonders in kalten Erdgebieten die UV-Licht behindernde Ozonschicht, allerdings bisher nur halbherzig und teilweise, vernichtet. Aber nicht verzagen, vielleicht wird schon in wenigen Jahrzehnten auch der schwärzeste Schwarze ohne Vitamin-D-Sorgen die Polarregionen besiedeln können. In Süddeutschland war sogar lange ein Verein zur strahlenden Förderung aller Schwarzen (insbesondere der FCKW-Produzenten) aktiv. Sein Werbeslogan: “Komm zu uns, hier Christ´e satt Ultraviolett!“ wurde so berühmt, dass man nur noch die Abkürzung der letzten drei Worte auf die Wahlplakate schmiert(e).
Es sind noch ansehnliche Mengen von unnötig produzierten und freigesetzten FCKW auf ihrem langen Weg zur Ozonschicht. Es werden darüber hinaus (sicherheitshalber?) trotz weltweiter Verbote weiterhin unnötig FCKW gebildet und freigesetzt.
Doch zurück zu den arterhaltenden (bzw. systemerhaltenden) Funktionen von angeborenen Eigenschaften und Merkmalen: Die Begriffe „systemerhaltend“ und „arterhaltend“ decken sich weitgehend. Mit „System“ ist die Menschheit mit all ihren Interaktionen gemeint, also in etwa das, was üblicherweise als Kultur im weitesten Sinne bezeichnet wird. Man könnte nun meinen, dass es sinnvoll sei, die arterhaltenden Erbinformationen vollständig zu bewahren. Aus vor allem drei Gründen wäre so etwas jedoch nicht prohedonisch:
1. Der ökonomische Aufwand für die letzten 2 Prozent Genauigkeit ist möglicherweise größer
    als der für die ersten 98 Prozent.
2. Die höchste Lebensqualität wird erreicht, wenn die Gene den veränderten (kulturellen)
    Lebensbedingungen angepasst werden. Dazu kann der folgende Punkt (3 = genetische
    Variabilität) beitragen.   
3. Die Erhaltung der genetischen Variabilität
Diese Erscheinung haben wir in anderen Kapiteln näher erläutert und gehen deshalb hier nur kurz auf sie ein. Um sich Umweltveränderungen anpassen zu können, verfügen alle Lebewesen über genetische Verschiedenheit. Diese entsteht durch das Wirken verschiedener Mechanismen (u. a. Mutation, Sexualität und der natürliche Tod). Verändert sich die Umwelt zum Nachteil der bisher angepassten Lebewesen, so können in der neuen Umwelt dennoch einige überleben. Es sind die zufällig genetisch veränderten Individuen (
Mutanten), die in die veränderte Umwelt passen.
Anpassungen an Umweltveränderungen leisten auch Menschen. Sie greifen dabei aber viel weniger als alle anderen Lebewesen auf
genetische Veränderungen zurück. Sie verändern stattdessen mehr und schneller als alle anderen Lebewesen ihre psychischen und technischen Informationssysteme und/oder die Umwelt. Informationssysteme sind z. B. alle von Menschen angefertigten oder veränderten Strukturen ihrer Umwelt, wie Werkzeuge, Brücken, Verkehrsmittel usw. und alle Datenspeicher wie Gehirne, Schriften, Magnetbänder, CDs, Festplatten usw. Wie sich psychische (mentale) und außerpsychische (=extramentale) Informationen gegenseitig beeinflussen [z. B. verstärken (=positive Rückkopplung)], wird im Kap. X   näher erläutert.
Die Menschheit befindet sich in einem Entwicklungszustand, in dem sie auch
genetische Vielfalt noch benötigt, um sich veränderten Umweltbedingungen anpassen zu können. Dies gilt z. B. für das Überstehen vieler Infektionskrankheiten. Die Menschheit hat viele, besonders virale Infektionskrankheiten, wie die Grippe, überlebt, weil unter Millionen von Infizierten einige waren, die gegen die Erreger zufällig immun waren. Auch dies beruht auf genetischer Vielfalt.
Da auch die Nutzung genetischer Veränderungen in einer zunehmend veränderlichen Kultur erheblich zur Verbesserung (auch Verschlechterung) menschlicher Lebensqualität beitragen kann, werden Menschen entsprechende Fähigkeiten entwickeln. In Zukunft wird die Menschheit vielleicht andere Planeten besiedeln. Um sich an die unterschiedlichen Lebensbedingungen anzupassen, wird sie genetische Variabilität selbst gezielt herstellen (Selbstzüchtung). Das wird sie unter anderem deshalb tun, weil sie selbst ihre eigenen Umweltbedingungen so schnell verändern wird, dass die natürlichen Zuchtwahlmechanismen viel zu langsam wären, um eine ausreichende Anpassungsgeschwindigkeit zu erzielen. 
Auch wir haben aber dennoch (zufällige) genetische Vielfalt aus Sicherheitsgründen nicht vollständig durch festgelegte zielorientierte genetische Programme ersetzt.

Die äußerliche Verschiedenheit
hat sowohl, wenn sie angeboren als auch, wenn sie erworben ist, Vor- und Nachteile. Insgesamt müsste sie verringert, aber nicht beseitigt werden. Sie dient im Übrigen auch zur einfachen Erkennung und Unterscheidung von Individuen. Erworbene Variabilität kann (genauso wie genetische) durch Kombinationen verschiedener Informationspakete zu konstruktiven Erneuerungen beitragen (s. u. Dialektik, Rekombination usw.). So haben sich früher die arabische und die christliche Welt des Öfteren konstruktiv befruchtet (Ziffern, Wissen der Antike usw.). Bei diesen geistigen Befruchtungen spielten natürlich auch wirkliche Befruchtungen eine Rolle. Genau wie heute überwogen aber leider gegenseitige Vernichtungen.
Menschen haben in Sachen Gleichmachung schon einiges geleistet. Gleichschaltungen in Sachen Modekonformität, Übergewichtstoleranz, kulinarische Präferenzen, Fernsehkonsum usw. werden international angestrebt. Die Erfolge sind jedoch allenfalls mittelmäßig. Groß sind sie dagegen, wenn es darum geht, sexuelle Harmonie und Angleichungen sowie Alltagsharmonie usw. zu bekämpfen. So bleibt das Chaos erhalten. Dieses Chaos wollen wir ein wenig beleuchten. Dabei berücksichtigen wir besonders, dass eine sinnvolle Auswahl und Gewichtung von Kriterien von den jeweiligen Bedingungen und Zielen einer Partnerschaft abhängt.
(Das meiste oben Gesagte gilt grundsätzlich nicht nur für Zweierpartnerschaften, sondern für jede zwischenmenschliche Aktion.).
 
Partnerwahlkriterien in Abhängigkeit von Zielen
Wenn das Ziel einer Partnerschaft eine langfristige, konstruktive, glückliche Beziehung mit Kindern, Vertrauen, Harmonie und ohne destruktive Frustration ist, ist äußere Schönheit in gewissem Maße ein sinnvolles Auswahlkriterium. Dieses Maß liegt deutlich unter dem Maß, das Menschen im Durchschnitt anlegen.
Erschwerend kommt hinzu, dass keineswegs mittelmäßige Attraktivität auch zu mittelmäßig vielen Anträgen führt. Vielmehr konzentriert sich jegliche Werbung i. d. R. auf die obersten 10-30% auf der unbewussten Schönheitsskala in den Gehirnen der Mehrheit (remember: „Some guys have all the luck.“). Äußere Schönheit löst
direkt angenehme Gefühle aus. Diese verstärken häufig konstruktives Verhalten wie Toleranz, Altruismus usw. (s. o.) gegenüber der geliebten Person. Jede Form ästhetischer Schönheit, die mit konstruktiver Leistungsfähigkeit gekoppelt ist, ist, besonders wenn Kinder gezeugt werden, ein sinnvolles Auswahlkriterium.
Hässlichkeit bzw. ästhetische Mittelmäßigkeit behindern ein glückliches Zusammenleben jedoch objektiv bei weitem weniger als parasitärer Egoismus, Dummheit, innere Disharmonien usw. In der realen menschlichen Gesellschaft muss man allerdings, wie oben näher besprochen, berücksichtigen, dass attraktive Menschen weltweit bevorzugt behandelt werden. Dass macht sie im Durchschnitt selbstbewusster, optimistischer, ausgeglichener usw., hebt also ihre soziale Kompetenz. Dies alles macht sie auch zu im Durchschnitt besseren Eltern und angenehmeren Partnern als die unattraktiven oder sonst wie benachteiligten Konkurrenten. 
Die Menschheit hat durch genetische Selbstzerstörung Teile ihrer ursprünglichen ästhetischen Schönheit vernichtet. Mindestens so lange dieser Zustand anhält, müsste der völlig übertriebene Schönheitswahn durch Lernen reduziert werden. Pragmatisch kommt in der heutigen Gesellschaft jedoch kein Mensch an der Tatsache vorbei, dass seine Kinder, wenn sie attraktiv sind, im Durchschnitt besser behandelt werden als weniger attraktive. Dies ist auch ein Grund dafür, dass nicht wenige Mütter Kinder haben, die nicht von ihrem Ziehvater gezeugt wurden.
Der genetische Abgrund
Wir wollen an dieser Stelle nochmals kurz vertiefen, wie es der Menschheit gelingt innerhalb relativ kurzer Zeit die entsprechenden Erbinformationen zu verändern. Alles, was wir im Folgenden zu genetischen Veränderungen mit Auswirkungen auf die äußere Attraktivität sagen, gilt sinngemäß auch für zahllose andere Mutationen. Viele Menschen haben schon ungezählte Mengen ihrer ursprünglichen Wildtypmerkmale und –eigenschaften durch Selbstauslese verloren. Das hat z. B. emotionale- und Intelligenzmängel zur Folge.
Man sollte erwarten, dass die Unattraktiven aussterben, wenn alle Menschen nur schöne Mitmenschen als Fortpflanzungspartner wählen. Genauso geschieht es ja auch tatsächlich bei fast allen vergleichbaren Wildtieren. Fast keines hat Kreislaufstörungen, Depressionen, O-Beine, Sehstörungen usw. Viele sehen sich äußerlich so ähnlich (dem genetischen Ideal entsprechend), dass Menschen sie gar nicht unterscheiden können.
Dass die Menschen für sich und ihre Haus- und Nutztiere den äußeren Selektionsdruck verringert haben, haben wir schon ausreichend diskutiert. Wir werfen jetzt einen Blick auf die innere (intraspezifische Selektion). Fast alle gruppenlebenden Säugetiere setzen brutal Vermehrungsvorrechte für die fittesten Individuen durch. Das ist bei den nächsten Verwandten des Menschen schon etwas weniger ausgeprägt. Dennoch hatten in Urmenschengruppen die körperlich und geistig fittesten mehr Nachkommen als andere. Unter dem Einfluss partiell humaner Religionen wurden Vermehrungsvorrechte allmählich immer mehr eingeschränkt. So konnte die Zahl der vom Wildtyp abweichenden Mutationen allmählich ansteigen. Dabei halfen technischer und wissenschaftlicher Fortschritt natürlich unterstützend mit. Doch richtig rund ging es erst, als sich auch noch das Gleichheitsprinzip durchzusetzen begann. Das widerspricht Vermehrungsvorrechten ganz massiv. Nichts von alledem hat jedoch jemals die Sucht der Menschen nach Schönheit (genetischer Ursprünglichkeit) wesentlich beeinflussen können. Auch die Nachfrage nach klugen, emotional ausgeglichenen, hilfsbereiten, psychisch gesunden Partnern (Mitmenschen) hat sich recht gut gehalten.
Wie ist es dann möglich, dass so viele Menschen wörtlich sagen: „Homo homini lupus.“? Diese hobbelige, altenglische Wolfsbeleidigungsweisheit wird im kleinen privaten Rahmen sinngemäß folgendermaßen übersetzt: „Die meisten Menschen sind rücksichtslose Parasiten oder auch Ars…..“ Bei Egoismus und Parasitismus spielen Lerneffekte allerdings wahrscheinlich eine größere Rolle als Gene. Ganz anders (viel genetischer) ist es bei äußerer Attraktivität. Wir zitieren folgende wörtliche und authentische Formulierung einer Nichtdeutschen: „Die Deutschen sind das hässlichste Volk, das mir je vor Augen getreten ist.“
Diese zweifelsfrei nicht ganz falschen Beobachtungen beruhen vor allem auf einer (statistisch gut beschreibbaren) Entwicklung. In einem Wolfsrudel oder einer Schimpansengruppe sterben die meisten Nachkommen mit deutlichen nachteiligen genetischen Veränderungen schon bevor sie überhaupt fortpflanzungsfähig werden. Einige dieser und andere (nur mäßig geschädigte) Individuen schaffen es aber ins Erwachsenenalter. Unter ihnen kommt es jedoch selten zu Fortpflanzungserfolgen. Das liegt daran, dass sie mehr oder weniger wie Ausgestoßene behandelt werden, die keiner als Fortpflanzungspartner haben will, weil man sie z. B. nicht riechen, hören oder sehen kann und will. Viele soziale Säugetiere lassen sogar nur die Vermehrung einer winzigen Elite ihrer Gruppe zu.
Was aber geschieht, wenn, wie beim Menschen, die Zahl der Ungeliebten allmählich immer mehr zunimmt? Sie vereinigen sich in allen Ländern, besonders in Industrieländern, und pflanzen sich vor allem untereinander erheblich fort. Das gelingt u. a. deshalb recht gut, weil die sich ausbreitende Humanität verlangt, dass man sie öffentlich in die Gemeinschaft aufnimmt. In Wahrheit behandelt die Mehrheit sie und viele andere Minderheiten immer noch prosaisch wie problematisch proliferierende prostituierte Protestproleten, nämlich ähnlich distanziert, parasitär und generell antihedonisch, wie vor 100 oder 1000 Jahren. Damals hat man sie auch öffentlich gemieden, bekämpft, benachteiligt  und als Asoziale, Missgeburten usw. bezeichnet. Allerdings waren die meisten von ihnen gar nicht asozial, sondern sie wurden von asozialen Bonzen aller Art ins Scheinasozialantentum gezwungen. Deshalb hat man sie (leider
alle), besonders im Zuge der 68er „Mach sie alle gleich!- Reformbewegung“, radikal zwangsvermenschlicht. Inzwischen haben die Ersten gemerkt, dass die Menschen doch nicht alle gleich sind und dass manche, selbst wenn man sie schon als Kleinkind in gute Sozialisationsbedingungen bringt, nur begrenzt heilbar sind.
Es gibt echte und kaum heilbare Asoziale unter den früher so genannten Asozialen! (In so genannten Gefängnissen erweisen sich einige von ihnen sogar als „nur begrenzt haltbar“.). Man erkennt viele solcher menschlicher unmenschlich zustoßender Nichtmehrausgestoßener daran, dass sie vergewaltigen, ihre Frauen und Kinder schlagen oder verhungern lassen, in bestimmtenTalkshows auftreten, hemmungslos Drogen konsumieren, einbrechen, Selbstdisziplin ablehnen usw. Manche Beobachter halten auch Wesen, die man früher nicht so genannt hat (so genannte nachmerzliche mitEsserische Ackermänner) für Asoziale.
Dass ein Teil der angeblich nicht vorhandenen Unterschichtler deshalb unten sind und bleiben, weil sie genetische Defekte haben, wird wie gesagt weltweit mehrheitlich ignoriert. Noch weniger interessiert sich die Gesellschaft für den Umstand, dass sie sowohl die genetischen Veränderungen als auch die miesen Sozialisationsbedingungen, aus denen alle Asozialen (reiche und arme) entstehen, schafft.
Dass die genetische Selbstzerstörung aufgrund der oben beschriebenen Bedingungen bald in Richtung einer 1000 Lichtjahre langen Geraden aus der Kurve kommen und ganz brutal zum Beschleunigen („mundartlich“ „zum exponentiellen Wachstum“) ansetzen wird, hat ebenfalls fast niemand bemerkt (Details u. a. im Kap. X „Genetik“). Vielleicht wird man die beschleunigte genetische Selbstvernichtung auch nie bemerken, denn sie vernichtet schnell und gern im Gegensatz zum „bösen“ CERN fast jegliches Gehern.      

Damit zurück zu den abenteuerlichen menschlichen Beziehungen:
Wenn das Ziel menschlicher Kontakte ein sexuelles Abenteuer, eine Urlaubsromanze, eine Liebschaft oder eine Dauerbeziehung mit getrennten Wohnungen und gelegentlichen Treffen ist, ändert sich der Stellenwert der Kriterien mit zunehmendem zeitlichem und räumlichem Abstand. Ein „One Night Stand“ kann mit einem schönen, dummen, neurotischen Halbegoisten – besonders, wenn man dies nicht weiß, - genau so schön sein, wie mit einem ästhetisch mittelmäßigen, klugen, psychisch gesunden Altruisten. Als Dauerpartner dagegen ist dieser Halbegoist i. d. R. hedonisch deutlich ungünstiger als der Altruist.
Genetische Ursprünglichkeit kann sich auch heute noch konstruktiv für Nachkommen auswirken. Wenn aber Kinder nicht gezeugt werden können oder sollen, könnte sie auch bei hartgesottenen Befürwortern ursprünglicher Erbinformationen als Auswahlkriterium wegfallen.
An dieser Stelle bietet es sich an, einen Blick auf einige Beispiele für den typischen Umgang der Menschen mit bestehenden (insbesondere gerade beginnenden) Beziehungen zu werfen:
Emotionaler Selbstbetrug
Wenn partnerschaftliche Liebe in einem mittleren Maße vorliegt, treten starke Tendenzen zum dogmatischen Selbstbetrug (klare Entscheidung, Polarisierung) auf. Alte, religiöse Ehepaare sind eher geneigt, die ausgebrannte, warme, vertrauliche, brüderliche Halblangeweile (weiterhin?) Liebe zu nennen.
Junge, attraktive, begehrte Halbverliebte sind eher geneigt, ihre häufig viel intensiveren Gefühle als Langeweile zu bezeichnen, wenn schon der nächste, neue, reizvolle Partner sich anbietet.
Diese dogmatische Polarisierungstendenz (≈ganz oder gar nicht) hat zwei Hauptursachen. Die erste liegt in religiöser, aber auch biologischer, Monogamie oder Monogamomanie? =(Einpartnerwahn). Die zweite beruht auf einem biologischen Schutzmechanismus. Eine wohlüberlegte oder wohlkorrigierte Partnerwahl ist im Sinne der erfolgreichen Aufzucht von Kindern äußerst wünschenswert, bzw. unbedingte Voraussetzung. („Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht was Bess´res findet.“)
Es gibt häufig bei halbherzigen Liebschaften eine immunologoide (oid = ähnlich) allmählich zunehmende
Aversions– oder Abwehrreaktion, die (biologisch gesehen) verhindern soll, dass Paare ohne intensive gegenseitige Liebe (Bindung) sich fortpflanzen. Die Liebe wirkt i. d. R. im Sinne des Überlebens der Kinder und damit auch der Art (s. o.).

Kommen wir noch kurz auf
das Problem der Monogamie zu sprechen. Die Natur nutzt bei den meisten Säugetierarten gleichzeitig monogame und polygame Kräfte. Das führt zwar zu emotionalen Konflikten, doch die „interessieren“ die Natur bekanntlich wenig, solange die arterhaltenden Vorteile überwiegen. Menschen leiden erheblich unter dem Leid, das entsteht, weil, vor allem Männer, untreu ihre Gene zu verbreiten versuchen und gleichzeitig treue (arterhaltende) Familienverbände zu erhalten versuchen. In der heutigen Kultur haben diese Erscheinungen beide viel von ihrer ursprünglichen Bedeutung und Notwendigkeit verloren. Dennoch wirken angeborene und erworbene Mechanismen immer noch intensiv zusammen und bewirken weltweit massive Verteufelungen von Untreue und Verherrlichungen von Treue. Diese können als neurotisch (manisch?) bezeichnet werden, wenn die Gefahren der Untreue (Infektionen usw. [s. u.]) beherrschbar sind und die prohedonischen Effekte des Partnerwechsels überwiegen. Da wahrscheinlich jedoch auch angeborene Ursachen für Treue und Eifersucht existieren, ist der Begriff „Neurose“ hier nicht unbedingt anwendbar.
Wir haben nun einen (nicht vollständigen) Blick auf die menschliche Partnerwahl geworfen und dabei eine stärker vernunftorientierte Wahl favorisiert. Wir wollen aber im Folgenden auch mögliche
Nachteile einer solchen Wahl diskutieren:
Argumente gegen die rationale, gezielte, aktive Partnerwahl
Der Reiz des Unbekannten, die Unkenntnis der Gefühle des anderen, Überraschungseffekte und das Aufstauen von Emotionen können Liebesgefühle verstärken. Sie kommen bei der üblichen, überwiegend intuitiven Partnerwahl – besonders bei jungen Menschen – stärker zum Tragen als bei überwiegend rationaler Partnerwahl. Sie beinhalten aber natürlich auch die große Gefahr, dass starke Gefühle zu einem Partner entstehen, zu dem man nicht passt und mit dem man sich auch nicht zusammenraufen kann. Insgesamt überwiegen die Vorteile der rationalen Partnerwahl eindeutig.
Die meisten Menschen lehnen dennoch die rationale Partnerwahl intuitiv und emotional überwiegend ab (Gründe s. o.). Sie wissen nicht genau warum, aber sie fühlen, dass die Partnerwahl emotional erfolgen muss. Sie glauben, dass eine rationale Partnerwahl emotionale Nachteile mit sich bringt. Genau das Gegenteil ist im Durchschnitt richtig! Der Sinn der rationalen Partnerwahl (jeglicher Vernunft) lag bekanntlich ursprünglich in der Arterhaltung. Er sollte in menschlichen Kulturen primär in höchstmöglicher Lebensqualität liegen.
Die meisten Menschen finden es, wie gesagt, richtig und wichtig, Partner spontan und emotional zu wählen. Sie irren sich, wenn sie glauben, ihre Auswahl sei wirklich emotional. Ihre Auswahl ist intuitiv. Bei dieser Auswahl sind zwar Emotionen
grundsätzlich, aber nicht entscheidend, beteiligt. Es handelt sich eher um einen mathematischen Verrechnungsvorgang. Ein bewusster (rationaler) Verrechnungsvorgang (vernünftige Partnerwahl) soll(te) und kann intuitive Auswahlen nicht ersetzen, sondern kontrollieren. Er kann extrem viele unangenehme destruktive Gefühle vermeiden, helfen. Er kann nämlich besser kontrolliert und auf Fehler überprüft werden als der rein intuitive. Dennoch führen rationale und intuitive Auswahlverfahren gemeinsam und in der richtigen Mischung zu den besten Ergebnissen.
Menschen, die starke Vorbehalte und Ängste gegenüber gezielter rationaler Partnersuche haben, können und sollten diese Ängste meistens nicht einfach übergehen. Alle können und sollten aber ihre Fähigkeiten verbessern, einen möglichen Partner, bei dem es nicht sofort emotional „funkt“, allmählich kennen und lieben zu lernen.
Die optische Intuition (≈Liebe auf den ersten Blick) kann sich zwar sehr stark und gefährlich irren, sie spielt aber für die Entstehung und Erhaltung von intensiven Gefühlen eine erhebliche Rolle. In welchem Maße diese teilweise angeborene Gefühlsquelle beim Menschen durch Lernen beeinflusst werden kann und sollte, ist unklar. Auf jeden Fall müssen erhebliche z. T. angeborene individuelle Unterschiede berücksichtigt werden und dieser Problembereich müsste wissenschaftlich untersucht, statt tabuiert werden (vgl. Prägung im Kapitel X  Irrationale Informationsverbreitung).

5.1.2  Emotionale Defizite 
In der menschlichen Gesellschaft werden durch antihedonische Sozialisation alle denkbaren emotionalen Defizite erzeugt. Emotionale Defizite im Bereich soziale Kompetenz (die Fähigkeit, jegliche Beziehungen konstruktiv zu führen) sind daher die Regel.

Beispiele:
Mangelnde Selbstbeherrschung,
Cholerik, Jähzorn, Drogenabhängigkeit, parasitärer Egoismus, Authentizitätsmanie, Motivationslosigkeit, Depressivität, Neurotizismus, Intoleranz, Sadismus, Vergewaltigung, Kinderschändung usw.
Die Fähigkeit zu realistischer Selbsteinschätzung, sich zu entschuldigen, Fehler einzugestehen, die Überlegenheit anderer anzuerkennen, sich in die Lage anderer zu versetzen, freundlich frühzeitig Kritik und Wünsche zu äußern, in Diskussionen sachlich zu bleiben, und zu verzeihen (oder auch nicht!) usw. treten leider in menschlichen Kulturen nicht übertrieben häufig auf. Das liegt u. a. daran, dass (u. a. dank einer weltweit „erstklassigen“ Bildungspolitik) schon die Fähigkeit, diese Fähigkeit zu vermitteln, selten ist (selten vermittelt wird). Man meidet heute alles Psychologische wie frühere Päpste Kopernikus und Darwin.


5.1.3  Soziale Kompetenz
Soziale Kompetenz ist die Fähigkeit, sich und seine Mitmenschen (Tiere) konstruktiv zu behandeln. Sie setzt sich aus einer emotionalen und einer rationalen Komponente zusammen. Beide sind oben unter „Partnerwahl“ bereits teilweise beschrieben.
Die rationale Komponente ist charakterisiert durch Intelligenz, Sachlichkeit, die Fähigkeit, Konflikte selbstkritisch, verständnisvoll und sachlich (z. B. verbal) zu lösen, Kritikfähigkeit (z. B. Kritik frühzeitig freundlich ohne aufgestaute Wut mitteilen und annehmen), Selbstkenntnis, Menschenkenntnis, die Fähigkeit, den passenden Partner auszuwählen usw.
Die emotionale Komponente ist charakterisiert durch:
psychische Gesundheit und Ausgeglichenheit, angemessenes Vertrauen und Selbstvertrauen, Mut, Toleranz, Verantwortungsbewusstsein,
konstruktiven (nichtparasitären) Egoismus und Altruismus, Fähigkeit zur Selbstkritik, emotionale Empfindungsfähigkeit, z. B. Liebe!, Empathie usw.
Soziale Kompetenz wird – u. a. aufgrund der relativen Machtlosigkeit der wenigen psychologisch und pädagogisch gut informierten Menschen - so vermittelt, wie sexuelle Aufklärung in den fünfziger Jahren (vgl. Kapitel X Irrationale Informationsverbreitung). Im Falle der sexuellen Kompetenz gab es allerdings (seit den 60er Jahren [Bravo! Bravo]) bedeutend mehr Jugendliche, die wenigstens (in umgekehrter Richtung) ihre Eltern aufklären konnten, als im Falle der sozialen Kompetenz.

5.1.3  Menschliche Heterogenität
Die Menschheit weist die höchste genetische und kulturelle Variabilität (=Verschiedenheit) aller Zeiten auf (vgl. Kapitel  X ). Diese Entwicklung hat Vor- und Nachteile. Für menschliche Interaktionen – besonders für Partnerschaften – überwiegen die Nachteile. Einen passenden Partner zu finden, ist bei weit über 999999999999999999999999999999999999999999999 usw. Variationsmöglichkeiten (Diese Buch reicht bei weitem nicht aus, um alle Neune zu treffen. Kind und Kegel sind dabei noch gar nicht mitberücksichtigt.) schwierig. Ein gewisses Maß an Übereinstimmung ist aber für eine gelungene Beziehung unabdingbare Voraussetzung. Beispiele für destruktive Hyperheterogenität (unterschiedliche Musik-, Mode-, Möbel-, Sexualgeschmäcker usw.) sind u. a. im Kapitel „Irrationale Konventionen“ besprochen.
Die himmlisch verherrlichte heutige Hyperheterogenität, die vor 10000 Jahren einfach gar nicht existierte, ist die Ursache für wahrscheinlich über 50% aller gegenwärtigen Beziehungsprobleme.

5.2. Wenig beeinflussbare Ursachen für Probleme in Beziehungen
5.2.1 Angeborene Defekte
Alle Grundtypen emotionaler und intellektueller Defizite (starke Aggressivität, Konzentrationsschwäche usw.) beruhen auf dem Zusammenwirken erworbener und genetischer Ursachen, die sich gegenseitig verstärken oder abschwächen können. Manche angeborenen Defekte können durch Lernen (Therapie) weniger verändert werden als erworbene. Es ist aber keineswegs richtig (obwohl häufig vermutet), dass erworbene Eigenschaften und Merkmale grundsätzlich veränderbar sind, angeborene jedoch nicht. In manchen Fällen gilt sogar das Gegenteil. 
Betrachten wir einige Beispiele:
Erworbene Eigenschaften, die wenig oder schwer veränderbar sind:
Phobien, die durch starke traumatische Erlebnisse (Kindesmisshandlungen, Kriegserlebnisse, Terror, Foltern, Geiselhaft usw.) entstehen,
viele Verhaltensweisen und Motivationen, die durch Veränderungen der Hirnstruktur und –funktion durch Drogen, Schlaganfälle, Verletzungen, Medikamente, Gifte usw. entstehen.
Angeborene Eigenschaften, die zum größten Teil durch Lernen stark beeinflusst werden können, sind die meisten menschlichen Antriebe bzw. die zugehörigen Motivationen und Emotionen.
Angeborene Defekte und Störungen, die sich durch Lernen nicht oder relativ wenig beeinflussen lassen, sind viele Erbkrankheiten wie Mongolismus (=Trisomie 21, Down Syndrom),
Kretinismus, angeborener Schwachsinn, Autismus, Psychosen, Jähzorn, Körperbehinderungen usw. Fast alle mit starken Behinderungen verbundenen Erbkrankheiten haben langfristig keine sehr starken antihedonischen Wirkungen. Erbkranke mit klar erkennbaren massiven geistigen Mängeln werden nämlich trotz starker Humanomanie meistens von der Fortpflanzung ausgeschlossen, z. B. wenn (weil) sie keine ausreichende Erziehungsfähigkeit aufweisen oder weil sie als Partner gemieden werden. Wir betonen nochmals: Gefährlich sind vor allem die (scheinbar?) geringfügig Behinderten. Hätten die Nazis also, statt an massiv Behinderten, ihre Euthanasiemaßnahmen an sich selbst ausprobiert, hätten sie das eigentliche Übel wahrscheinlich gut getroffen.
Eines der – nicht nur für Partnerbeziehungen - größten Probleme der Menschheit erwächst aus der Zunahme der Zahl von genetisch Veränderten (=Mutanten), die weniger auffällige Zwischenformen zwischen Wildtyp (≈ursprüngliches Erbgut) und Erbkranken darstellen. Vielen Menschen ist kaum bekannt, dass viele Erbänderungen zu Störungen in vielen Übergangsformen und Zwischenstufen führen können. Verursacht durch Sozialisationsunterschiede
und auch genetische Unterschiede treten unter Menschen alle denkbaren Übergangsformen in den Bereichen Intelligenz, Altruismus, rationale Selbststeuerung, Konditionierbarkeit, Wahrnehmungsfähigkeit, Temperament, alle körperlichen Merkmale usw. auf. Sowohl die Vielfalt (Heterogenität) als auch antihedonische Ausprägungsgrade dieser (aller) Persönlichkeitseigenschaften vermindern deutlich und unnötig die menschliche Lebensqualität. Zur Verdeutlichung zählen wir einige Beispiele für Störungen, Strategien, antihedonische Ausprägungsgrade usw. auf:
Blutrache, Ehrenmorde im Islam, Wutanfälle,
Apathie, chronische Nörgler, Motivationsschwäche, parasitärer Egoismus, unattraktives äußeres Erscheinungsbild. Niemand weiß genau, in welchem Maße genetische Abweichungen von der Norm die Wirkungen Neros, Nietzsches, Hitlers, Stalins, Husseins usw. mitbestimmt haben (weitere Beispiele in allen Kapiteln dieses Berichtes). Von einigen dieser Herren ist bekannt, dass sie eine grauenhafte Sozialisation hatten. In welchem Maße diese aber auch auf genetischen Ursachen beruhte, ist nicht einmal zu untersuchen versucht worden.
Interessanterweise gehen Menschen bei
positiven Eigenschaften (Genies, auch sportliche und künstlerische) gerne von besonderen Genen aus. Das liegt natürlich nicht daran, dass die Natur nur konstruktive Mutationen erzeugt, sondern daran, dass hier keine sozialdarwinistischen Ideen oder Behindertendiskriminierungen drohen (verblenden).
Da konservative Kräfte gerade das Ignorieren der genetischen Selbstzerstörung über alles verherrlichen und genießen, führen sie, so gut es geht, all diese Höchstleistungen sowie Probleme und Problemfiguren auf Sozialisationsfehler zurück. Entsprechend masochistenwürdig fallen auch die Problemlösungsversuche -z. B. in misserfolgsgeplagten (Pisa)-Ausbildungsinstitutionen- aus. Allerdings dürften die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit finnischer und deutscher Schulen kaum wesentlich auf genetischen Ursachen beruhen. Interessant sind die unmessbaren Unterschiede der genetischen Anlagen für
jegliche Leistungsfähigkeit der Menschen der letzten Jahrzehntausende, insbesondere der letzten Jahrhunderte.  
Die Menschheit hat die Probleme der verschiedenen Korrigierbarkeit verschiedener Defekte und ihrer allgemeinen Hyperheterogenität kaum erkannt. Vielmehr hat sie dementsprechende Situationen mit ultraasozialem Engagement
hergestellt: Soziale Interaktionen (z. B. Partnerschaften, religiöse Konflikte, Generationskonflikte usw.) zwischen Menschen mit (unheilbar) gegensätzlichen Eigenschaften und Motivationen charakterisieren alle modernen Kulturen. Auch der vergebliche bibelmärchenhafte Glaube daran verkorkste Partner, chronische Kriminelle, religiöse Fundamentalisten usw. stets wieder hinkriegen zu können, quält und foltert Menschen milliardenfach. 

5.2.2  Gewöhnungslernen
Die meisten Reize verlieren, wenn sie sehr lange und häufig dargeboten werden, an Wirkung. Dieser Erscheinung liegt ein angeborener, arterhaltender Schutzmechanismus zugrunde. Er schützt davor, dass Tiere und Menschen irgendwelche Handlungen wesentlich öfter ausführen als es dem Überleben der Art dienlich ist.
Hühnerküken fliehen, nachdem sie häufig ohne Konsequenzen Enten über sich fliegen gesehen haben, nicht mehr. Taucht jedoch ein Raubvogel auf, fliehen sie. Raubvögel sind relativ selten. Alle Menschen reagieren entsprechend zum Beispiel auch auf die Wahrnehmung des immer gleichen Partners, Essens, Films usw. Liebesgefühle zu Partnern lassen aber zum Glück wesentlich langsamer nach als diese Fluchtreaktionen (siehe oben), Das liegt vor allem daran, dass Partner hochkomplexe sich verändernde Reizmuster darstellen und dass im Falle der Liebe mehrere verschiedene Emotionstypen aktiv sind. Viele Menschen glauben und reden sich ein, dass Liebesgefühle „ewig“ währen, weil die Liebe etwas Besonderes, rein Menschliches, Gottgeschaffenes sei. Das ist ein naiver, idealistischer Irrglaube. Die Natur fragt nach arterhaltenden Funktionen, nicht nach menschlichen Wunschträumen und Heilslehren.
Dass auch Liebesgefühle erheblich nachlassen, wird im Folgenden an zwei Beispielen deutlich gemacht:
1. Trotz massiver Zwangsmonogamiesierung (Verteufelung der Abwechslung in den Bereichen Liebe und Sexualität sowie Verherrlichung der Treue) haben ca. 70 Prozent aller sexuell aktiven Menschen mindestens einen Seitensprung durchgeführt.
2. Die Messung der Neurotransmitterkonzentrationen, die mit den von Gewöhnung betroffenen Gefühlen verbunden sind, ergibt bei fast allen untersuchten Menschen bestätigende Ergebnisse. Verliebtheit wird u. a. durch die Neurotransmitter Serotonin, Endorphin und Dopamin erzeugt und erhalten. Verliebtheit in dieselbe Person dauert bei fast allen Menschen maximal vier Jahre. Stets nehmen auch die Neurotransmitterkonzentrationen entsprechend ab.
Gewöhnungslernen gehört zu den angeborenen Mechanismen, die sich durch Lernen besonders wenig beeinflussen lassen. Es ist auch durch genetische Selbstzerstörung bisher wenig reduziert worden, da seine arterhaltenden Funktionen auch in der modernen menschlichen Gesellschaft noch stark wirksam sind. Menschen, die einer Tätigkeit (Essen, Sexualität, Spiel usw.) ständig nachgehen, weil die Freude daran nach einer Befriedigung nicht oder nur wenig nachlässt, vernachlässigen andere lebenserhaltende Aktivitäten oder machen sich oft krank und/oder unattraktiv und mindern damit i. d. R. ihren Fortpflanzungserfolg.
Gewöhnungslernen ist einer der stärksten, nicht von Menschen gemachten, Glücksvernichtungsfaktoren.
Es ist nur durch genetische Selbstveränderung ausschaltbar. Dies wäre für die Menschheit ein sehr gefährliches Unterfangen. Sie ist derzeit nicht in der Lage, die wichtigen arterhaltenden Funktionen des Gewöhnungslernens ausreichend durch rationale Selbststeuerung zu ersetzen.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Langfristig gesehen ist (oder war zumindest) Gewöhnungslernen ein Glücks
erhaltungsfaktor. Da es nämlich das Überleben der Art sichert, sichert es auch das Überleben der angenehmen Gefühlsmöglichkeiten langfristig, allerdings auch der unangenehmen.           

Trotzdem kann und wird die Menschheit in Zukunft das Gewöhnungslernen (unter den üblichen Qualen?) teilweise (auch genetisch) ausschalten und hoffentlich seine Funktionen durch rationale und technische Strategien ersetzen. Auf diese Weise können nämlich äußerst preiswert (ökonomisch) die Glücksmöglichkeiten erheblich erhöht werden. Dass dies heute schon durch direkte elektrische Hirnreizung möglich ist, haben wie an anderer Stelle erläutert.

5.2.3  Grundsätzliche pro – und antihedonische Effekte der Gruppenbildung
Das Problem der Gruppenbildung hatten wir oben schon angesprochen, wollen es aber im Folgenden noch einmal vertieft betrachten:
Ein Teil der Konflikte des Zusammenlebens ist auch unter den Bedingungen vollständiger ideologischer Harmonie, optimaler sozialer Kompetenz, hoher Intelligenz usw. unvermeidbar.
Beispiel für Situationen, die zu manchmal unvermeidlichen Konflikten zwischen mindestens zwei Individuen führen können:
-Schnarchen
-nur ein(e) Telefon, Fernseher, Toilette, Musikanlage usw.
-Interesse am selben Partner, Wohnung, Höhle, Arbeitsstelle, Auto, Urlaubsziel, Fußballspiel, Fähre, Trinkwasser, Bodenschatz, Grundstück, Nahrung, Prostituierte, Zeitung, Homepage, Krankenhausbett, Pflegeplatz, Arzt, Kinderspielplatz, Standplatz, Strandplatz, Geschäftsplatz, Arbeitsplatz, Sitzplatz, Markusplatz usw.

Bei allen unvermeidbaren und konstruktiven Konflikten ist ein hohes Maß an
Toleranz wünschenswert. Toleranz ist ein in derzeitigen Kulturen recht hoch geschätzter Wert. Sie kann aber wie fast jeder Wert konstruktiv oder antihedonisch wirken. Wer destruktives Verhalten oder (Reize) toleriert, fördert es und verhält sich zwar tolerant, aber antihedonisch. Für Toleranz gilt also, was für jeden Wert gilt: Sie ist immer dann konstruktiv, wenn sie der Lebensqualität aller Betroffenen dient. Toleranz darf z. B. grundsätzlich nicht zur Vergrößerung destruktiver menschlicher Verschiedenheit und Verhaltensweisen beitragen. Toleranz kann durch genetische Selbstveränderung und Sozialisation verstärkt werden. Es können z. B. angeborene und erworbene Anlagen für destruktives Territorialverhalten, Fremdeln usw. konstruktiv verändert werden. Die Sozialisation zur Toleranz erfolgt auf diesem Planeten unzureichend und zeitlich wie räumlich verschieden (im Iran z. B. anders als in Holland, im Mittelalter anders als im 21. Jahrhundert). Damit zurück zur
Gruppenbildung:
Sie ist Voraussetzung für die Befriedigung vieler menschlicher Bedürfnisse (sozialer Kontakt, Nahrung, Rangordnung, Spiel, Sexualität, Neugier, Sicherheit, Wärme, Altruismus, Ökonomisierungslust usw.). Gruppenbildung ist für menschliches Glück unverzichtbar.
Gruppenbildung (≈Fusion, Synthese, Rekombination) ist darüber hinaus ein Grundprinzip des Kosmos, das i. d. R. hilft, die vierdimensionale Größe eines Systems zu erhöhen, es also älter werden zu lassen. In biologischen Gruppen auf der Erde wird dieses Prinzip durch die arterhaltende Überlegenheit der gruppenbildenden Individuen gegenüber konkurrierenden solitären (einzeln lebenden) Lebewesen bzw. schlechteren konkurrierenden Gruppen verwirklicht. Gruppenbildende Organismen bewältigen darüber hinaus auch viele andere Probleme (Selektionsfaktoren) wie Infektionskrankheiten, Temperaturschwankungen, Wassermangel usw. im Durchschnitt erfolgreicher als solitär lebende Individuen.
Jede biologische Gruppenbildung beinhaltet aber auch
Nachteile:
Häufigere Übertragung von Parasiten, (Flöhe, Bakterien, Viren usw.); höherer Verbrauch von Ressourcen (Nahrung, Baumaterial, Wasser usw.) in (kleinen) bewohnten Gebieten
Vorteile der Gruppenbildung: Warnung vor Feinden, gegenseitige Hilfe wie Fell– und Körperpflege, Transport schwerer Gegenstände, Förderung der Kreativität u. a. durch Informationsaustausch, Funktionsteilungen und Spezialisierungen aller Art usw.
Die partnerschaftliche, altruistische Symbiose ist wahrscheinlich nicht nur für die Menschheit die bestmögliche Lebensform, sondern für jedes emotionsfähige System im Universum (Multiversum).
 
5.2.4  Informationsdefizite
Es ist wahrscheinlich grundsätzlich unmöglich, alle Informationen des Multiversums (der gesamten Welt) in einen Teil des Multiversums zu spiegeln. Spiegeln kann z. B. Wahrnehmen und Speichern sein. Ein vierdimensionales Informationsverarbeitungssystem, wie ein Mensch, kann daher niemals alle für die konstruktive Selbststeuerung des Lebens relevante Information besitzen. Alle menschlichen Entscheidungen und Erkenntnisse sind probabilistisch. Das heißt,
die Richtigkeit einer Entscheidung kann, unabhängig von der Wahl des Zieles, immer nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit angegeben werden. Alle menschlichen Urteile und Erkenntnisse sind (Arbeits)hypothesen (vgl. K. Popper).
Diese Unsicherheit entbindet Menschen nicht von der Pflicht, die wahrscheinlich bestmöglichen Entscheidungen zu suchen und zu treffen.
Dies geschieht jedoch oft (u. a. aus ideologischen (z. B. religiösen) Gründen
oder auf Grund eines pluralistischen Wahns) nicht (vgl. Kapitel Ethik).
Menschen sind grundsätzlich nur über einen winzigen Ausschnitt der Welt (
des Multiversum) informiert. Bei einer Quizshow ist auf die Frage: „Nennen Sie ein Land, durch das die Donau fließt!“ die Antwort „ Köln“ wirklich gegeben worden. Räumliche Informationsdefizite sind extrem aber auch extrem unterschiedlich. Sie reichen von Anenzephalie (=fehlendes Großhirn) bis Einstein und Mill.
Die freiwilligen Beiträge der Menschheit zur Nichtverbreitung relevanter Information sind im Kapitel Informationsverbreitung behandelt. Die Nichtverbreitung des Wissens, das prohedonische Interaktion besonders gut ermöglicht (konstruktive Ethik, Psychologie, Pädagogik, Medizin, handwerkliches Können usw.), nimmt dabei einen Spitzenplatz ein.
Am stärksten ist jedoch der hypothetische Charakter des menschlichen Wissens bezüglich aller Dimensionen - bis auf drei. Der Mensch kann drei Dimensionen, die er Länge, Höhe und Breite nennt anschaulich wahrnehmen und vorstellen. Von einer vierten Dimension, die er Zeit nennt, hat er eine gewisse Ahnung, da er eine Kopie (=winzige Teile der erlebten Vergangenheit) von ihr in seinem Gehirn anlegt. Dieses Kopiensystem bezieht sich fast nur auf seine nächste Umgebung. Er nennt es Gedächtnis. Das eigentliche Wesen der Zeit, sowie aller höheren und tieferen Dimensionen, haben fast alle Menschen nicht verstanden (vgl. u. a. Kap. X und Einleitung). Die meisten Menschen sind sich jedoch des hypothetischen Charakters ihres Wissens über die Zukunft bewusst. Ausnahmen: Glaube an ein Leben nach dem Tode, kollektiver Selbstmord von Sekten, Wahrsager, französischer Wetterbericht 1990 usw. (vgl. Kapitel Irrationale Konventionen).
Das wichtigste, kaum beeinflussbare, Problem der Menschheit auf dem Weg zur höchstmöglichen Lebensqualität ist diese
Unkenntnis der Zukunft.
Jede Form von Informationsmängeln kann sich in Beziehungen, wie z. B. Partnerschaften, tendenziell antihedonisch auswirken.
Beispiele:
Fast alle jungen Menschen ignorieren oder verdrängen einen Teil ihrer für eine Partnerschaft wichtigen zukünftigen psychischen Entwicklung. Sie werden idealistisch, antihedonisch vorprogrammiert. Die Folge ist der feste Glaube an ewige Treue, ewige Liebe und die Einmaligkeit und Unersetzbarkeit des Partners.
Fast alle erleben dann und dennoch in der Beziehung das Nachlassen der Gefühle durch unberechtigte Frustrationen und Gewöhnungslernen. Die meisten erleben zumindest zeitweise sexuelle Unzufriedenheit und polygame Aktionen (≈Fremdgehen). Viele erleben jahrelanges intensives Leid nach der Trennung von dem Partner, den sie weiterhin für den einzig Wahren halten. Fast alle können die aus diesen Problemen entstehenden Konflikte nicht oder schlecht bewältigen.
Ein Teil dieser Konflikte würde gar nicht auftreten, wenn
prohedonisch sozialisiert würde. Prohedonisch ist es z. B., zu erwarten, dass nach der ersten großen Liebe noch weitere kommen können und werden.
Weitere zum Teil unvermeidbare und zum Teil unlösbare Konflikte können durch zeitliche Heterogenität entstehen. So etwas liegt z. B. dann vor, wenn ein Partner nach einigen oder vielen Beziehungsmonaten oder –jahren Kinder (nicht) will, seine sexuellen Tabus abwirft, aus der Gesellschaft aussteigt, in eine Sekte eintritt, drogensüchtig wird, sich in einen anderen verliebt, die immer nur gespielte Lust gesteht, schwer körperbehindert wird, stark neurotisch oder psychotisch wird, übergewichtig wird usw.
Je älter, entwickelter, ausdifferenzierter die Partner beim Kennen lernen sind, desto unwahrscheinlicher ist ihre Ähnlichkeitsharmonie beziehungsweise deren Entstehung (= Zusammenraufen, Gemeinsamkeiten entwickeln,
Flexibilität).

Abbildung 1                        Abb. 2



Jede Abbildung symbolisiert zwei Partner. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen harmonieren oder zusammenwachsen, ist bei wenig ausdifferenzierten Menschen (symbolisiert in der rechten Abb.) größer, als bei zwei stark ausdifferenzierten Menschen (links). Das erfolgreiche Zusammenschieben der beiden Einzelfiguren jeder Abbildung entspricht der Bildung einer harmonischen Beziehung. Dazu müsste in der zweiten Abbildung wesentlich mehr verändert werden als in der ersten. Zu allem Überfluss fällt so etwas jüngeren, wenig ausdifferenzierten, Menschen i. d. R. auch noch wesentlich leichter als älteren. Jüngere sind im Durchschnitt psychisch wesentlich flexibler.
Zu den Problemen, die durch die
extreme Verschiedenheit der Menschen entstehen, trägt die derzeitige allgegenwärtige Verherrlichung von Freiheit, Anonymität, Authentizität und Individualität (Heterogenität) erheblich bei („Nimm mich so, wie ich bin- Manie“, statt „Hilf mir das Bestmögliche zu werden- Gesundheit“).

Viele Disharmonien lassen sich auch bei größter Liebe, Toleranz und Anpassungsbereitschaft nicht beseitigen oder kompensieren (ausgleichen). Obwohl eine neue Beziehung häufig die einzige konstruktive Lösung ist, verharren Millionen aus Gründen, wie
Monogamomanie, der Angst vor dem Alleinsein, Misserfolgen bei der Partnersuche usw. (s. o.) in einer antihedonischen Partnerschaft.
Ein Problem, das über nachlassende Anpassungsbereitschaft und –vermögen hinausgeht, ist die Kenntnis des Schönen und Angenehmen. Viele (junge) Menschen verzichten ohne Frustrationsgefühle manchmal während ihres ganzen Lebens auf etwas Schönes (z. B. einen Orgasmus), weil (wenn) sie es nie kennen gelernt haben. Millionen Frauen glauben sogar fälschlicherweise schon mal einen (wirklichen!) Orgasmus erlebt zu haben und lernen u. a. deshalb nie einen wirklich guten Liebhaber kennen.  
Ältere, erfahrenere Menschen meiden oft Partner, die ihnen Altruismus, gute Sexualität, konstruktive Konfliktlösung usw. nicht bieten, weil sie diese bei früheren Partnern kennen gelernt haben und nicht mehr missen möchten.
Die ganze Menschheit wäre mehr oder weniger unglücklich, wenn sie
unsere Glücksmöglichkeiten kennen gelernt hätte und jetzt darauf verzichten müsste, also z. B. ihr ganz normales, bisher zufriedenstellendes Leben wieder aufnehmen müsste. Ohne die Kenntnis zukünftiger intensiverer Glücksmöglichkeiten fühlt sich die Menschheit relativ wohl.
Viele Liebesgefühle, die Menschen erlebt haben, konnten nur deshalb in ihrer jeweiligen Intensität entstehen, weil Fehler und Schwächen des geliebten Menschen (Partner usw.) dem Liebenden nicht bekannt waren.

Geschlechtsspezifische Unterschiede
Zwischen den menschlichen Geschlechtern bestehen teilweise erhebliche körperliche und psychische Unterschiede. Für die meisten dieser Unterschiede gibt es angeborene Anlagen, die fast alle durch Lernen zusätzlich verstärkt werden. Es sind vor allem Sexualhormone, die nicht nur körperliche, sondern auch psychische Unterschiede der Geschlechter verursachen. Sie beeinflussen vor allem die Konzentrationen von Neurotransmittern (Botenstoffe im Gehirn), welche wiederum Motivationen, also auch Entscheidungen und Handlungen, entscheidend beeinflussen.
Einer der markantesten (angeblichen?!) Unterschiede ist, dass Frauen emotional, unberechenbar und unverstehbar sein sollen. Wir wollen zeigen, dass dies nicht ganz korrekt ist:

Die Unberechenbarkeit der Frauen

Ein junger Mann findet am Strand eine Wunderlampe. Er reibt daran. Ein Geist tritt heraus und gewährt ihm dankbar die Erfüllung eines Wunsches. „Ich will nach Amerika.“ „Kein Problem, wie wäre es per Flugzeug?“ „Nein, ich habe Angst vorm Fliegen.“ „Dann nehmen wir ein Schiff.“ „Nein, ich bin Nichtschwimmer. Da habe ich auch Angst. Ich will mit dem Auto fahren.“ „Mit dem Auto durch den Atlantik. Wie soll das gehen?“ „Bau mir eine Brücke!“ „Eine Brücke, ein paar 1000 Kilometer lang und mit Rekordtiefe, unmöglich! Wer weiß, ob ich überhaupt soviel Kies finden kann. Kannst du dir nicht bitte etwas Einfaches, Erfüllbares wünschen?“ „Mhm, na gut, ich möchte die Frauen verstehen!“ Der Geist, nach einigen Minuten schweißgebadet aus einem tiefen Schock erwachend: „Die Frauen verstehen?! Kommen wir doch noch mal auf deinen ersten Wunsch zurück, einspurig oder zweispurig?“

Frauen handeln und entscheiden im Durchschnitt häufiger und stärker als Männer intuitiv. Handlungen hängen dann oft stärker von ihrer jeweiligen Stimmung, Laune, Angst usw. ab als von vernünftigen Überlegungen. Z. B. sind seit Jahrzehnten die Entbindungsstationen von Krankenhäusern neun Monate nach Karneval deutlich stärker besucht als zu jeder anderen Zeit, obwohl viele der
Väter ganzjährig geil und behämmert genug wären, um unerwünschte Kinder zu zeugen.
Die intuitiven Entscheidungen werden häufig fälschlich als emotional bezeichnet (s. o.) und erklären einen großen Teil der (scheinbaren?) weiblichen Unverständlichkeit und Irrationalität. Männer erleben möglicherweise tatsächlich im Durchschnitt weniger Gefühle als Frauen. Das liegt aber wahrscheinlich nicht (nur?) daran, dass sie wesentlich geringere Empfindungsfähigkeiten haben, sondern dass sie häufiger nüchtern Gefühle kontrollieren (müssen) (und seit Millionen Jahren mussten). Wenn sie nämlich erfolgreich ihre Aufgaben bei Verteidigungen, Jagden usw. nachkommen wollten, war ein gewisser Schuss kühle Berechnung äußerst cool (=arterhaltend).
Alle Menschen fällen bekanntlich fast alle Entscheidungen gleichzeitig sowohl bewusst rational als auch unbewusst intuitiv. Bei Männern ist der rationale Anteil im Durchschnitt etwas höher als bei Frauen. Das ist
ein Grund, weshalb männliche Entscheidungen im Durchschnitt besser verständlich gemacht und vorausgesagt werden können als weibliche.
Es ist offensichtlich, dass fast alle Handlungen der meisten Kinder erklärbar und verstehbar sind und sogar oft von den handelnden Kindern (auch Mädchen!) selbst verstanden werden. Frauen haben im Durchschnitt deutlich mehr Verstand und Selbstverständnis als Kinder. Es ist also unmöglich, dass sie wirklich häufiger ihr Handeln nicht erklären können. Wenn Männer Frauen nicht verstehen, muss es dafür primär andere Gründe geben. (Frauen haben
untereinander deutlich weniger Verständnisprobleme.).
Ein wichtiger Grund, für tatsächliche widersprüchliche, unverständliche, irrationale frauentypische Handlungen liegt im Menstruationszyklus, bzw. in damit verbundenen Veränderungen von Hormonkonzentrationen. Es kann dadurch vorkommen, dass Frauen in bestimmten Situationen und unter dem Einfluss besonderer Neurotransmitterkonzentrationen Motivationen erleben beziehungsweise Handlungen ausführen, die sie und andere später weder verstehen noch gutheißen. Nachgewiesen ist z. B., dass bei den meisten Frauen während der so genannten fruchtbaren Tage die Bereitschaft zu Sexualakten größer (beziehungsweise entsprechende Hemmungen geringer) sind als an anderen Tagen im Menstruationszyklus. Auch Unruhe, Depressionen, Angst usw. können durch Schwankungen der Konzentrationen verschiedener Hormone und andere Botenstoffe ausgelöst werden. Experimente mit Männern, die (z.B. durch die Einnahme von Hormonpräparaten [Pille für den Mann]) ähnlichen Schwankungen ausgesetzt wurden, zeigen, dass dadurch charakterliche Veränderungen (Verweiblichung) ausgelöst werden können. Die betroffenen Männer erlebten nicht nur Schwankungen ihrer Launen, sondern auch verstärkte Freude an Plaudereien, Einkaufsbummeln usw.
Wahrscheinlich bezeichnet man über sechzigjährige und unter zwölfjährige weibliche Wesen seltener als unberechenbar, weil bei ihnen hormonelle Schwankungen gering sind.

Ein weiterer gern vernachlässigter Grund für
scheinbare Irrationalität weiblichen Verhaltens ist, dass Frauen häufig ihre wahren Motive, besonders Männern, nicht nennen (wollen oder dürfen). Häufige Motive für solches Verhalten sind Angst und Berechnung. Wenn Männer ihren Partnerinnen etwas Unangenehmes mitteilen, so folgt oft: einfach ins Gesicht sagen. Wenn Frauen ihren Partnern etwas Unangenehmes mitteilen, so folgt oft: einfach ins Gesicht schlagen.
Männer sind körperlich überlegen und verfügen im Durchschnitt stärker als Frauen über z. T. übertriebene Edelmutideale. Während sie ihre Probleme oft mit destruktiver Gewalt, ehrenhaften Kämpfen oder gar nicht lösen, müssen Frauen (wie auch manche Tierweibchen) häufiger lügen und intrigieren oder diplomatisches Geschick entwickeln, um Ziele zu erreichen. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass weibliche Wesen im Durchschnitt besser lesen und sprechen können als Männer. Eine Frau, die sich von ihrem Partner trennt, fürchtet sich zu Recht mehr vor späteren Belästigungen aller Art als ein Mann in der entsprechenden Situation. Sie nennt deshalb öfter nicht die wahren Gründe (Vernachlässigung, Brutalität, neuer Partner usw.) als ein Mann. Männer verhalten sich im Durchschnitt häufiger aggressiv (werbend) als Frauen. 
Beide Geschlechter fällen oft „emotional“ Entscheidungen, die sich im Nachhinein für alle Beteiligten als falsch erweisen. In beiden Geschlechtern werden dann im Nachhinein meistens schlechte Ausreden und Scheinbegründungen (≈sekundäre Rationalisierung) erfunden, welche die Betroffenen unberechenbar und unvernünftig erscheinen lassen. Dies tritt aus den genannten Gründen im weiblichen Geschlecht häufiger auf als im männlichen, ist aber nur z. T. wirklich geschlechtsspezifisch.
Resümierend lässt sich also feststellen, dass beide Geschlechter sich häufig unvernünftig verhalten aber nur selten unverstehbar. Wirklich unverständliches Verhalten beruht meistens auf psychischen Krankheiten, wie Neurosen und Psychosen.

Intimzaunängste
Viele Menschen werden so fehlsozialisiert, dass sie aus emotionalen Gründen grundsätzlich unfähig sind, Kritik und Wünsche zu äußern und ihr Inneres offen zu legen (Scheu, Prüderie, Hemmungen und teilweise berechtigte Angst vor Missbrauch der Informationen). Diese Ängste sind gegenüber Fremden und Feinden oft konstruktiv, gegenüber Freunden oft destruktiv. Je weniger nämlich Menschen voneinander wissen, desto weniger sind sie in der Lage, sich gegenseitig zu helfen oder gar glücklich zu machen. Es wimmelt in der Menschheit von irrationalen Ängsten, wie z. B. falscher Scham, die unnötig wechselseitige Hilfe verhindern.
Ängste dieser Art müssten allmählich durch vernünftige Selbststeuerung ersetzt werden. Alle Übertragungen von Informationen (Lüge oder Wahrheit) müssten davon abhängig gemacht werden, in welchem Maße sie der Lebensqualität aller Betroffenen dienen. Die üblichen verabsolutierten Lügentabus und Wahrheitsidealisierungen wirken zugleich manchmal pro- und manchmal antihedonisch.
Der wichtigste Grund für die weltweit verbreiteten Ängste persönliche Informationen preiszugeben, erkennbar als Datenschutz, Privatsphäre, Intimität usw., liegt im möglichen Missbrauch, besonders im politischen (Stasi, Gestapo, KGB, CIA usw.). Diesen haben Menschen größtenteils in den letzten Jahrtausenden selbst geschaffen. Ursachen sind ideologische Gleichschaltungszwänge, (parasitärer) Machtmissbrauch, destruktive (ethische) Verschiedenheit, Dummheit usw. Diese eigentlichen Ursachen sind unendlich bekämpfenswerter als konstruktiver persönlicher Informationsaustausch.   


6.  PROPHYLAXE, BESEITIGUNG UND THERAPIE VON BEZIEHUNGSPROBLEMEN

Allgemeine Strategien
Beseitigung antihedonischer Sozialisation und destruktiver genetischer Selbststeuerung (Details siehe Kapitel X  )

6.1  Problemlösungsvorschläge im Bereich Partnerschaften
Grundsätzlich müssen alle oben beschriebenen Fehler und Ursachen beseitigt oder verringert werden. Alle durchschnittlich begabten Menschen könnten so sozialisiert werden, dass sie folgende Eigenschaften und Fähigkeiten besitzen:
Partner rational wählen, Kritik und Wünsche freundlich und frühzeitig äußern,
destruktive Kritik nicht üben, auf Kritik objektiv prüfend reagieren können, sich selbst in Frage stellen können, eigene Fehler erkennen, suchen und sich dazu bekennen können, sich entschuldigen können, Selbstkenntnis, Menschenkenntnis, psychologisches, pädagogisches, medizinisches Wissen, die wichtigsten Partnerschaftsprobleme kennen und lösen können (s. o.), Informationen nur dann verbreiten, wenn es der Lebensqualität aller Beteiligten dient (Lügenproblematik s. u.), die Mechanismen und Ursachen der Entstehung und Erhaltung von Gefühlen verstehen (s. u.). Ein Problembereich, der den Menschen besonders viel vermeidbares Leid bereitet, ist die irrationale Partnerwahl (siehe oben). Wir wollen ihm deshalb noch einige Abschnitte widmen:

6.1.1  Konstruktive Partnerwahl
Die wichtigsten prohedonischen Auswahlkriterien im Sinne einer langfristigen Beziehung, wie zum Beispiel einer ehelichen Partnerschaft mit Kindern, sind:
1. Charakter
2. Psychische Gesundheit
3. Intelligenz und Wissen
4. Sexuelle Übereinstimmung
5. Ideologische Harmonie und Übereinstimmung im Alltagsleben
Weitere, weniger wichtige, Kriterien:
6. Freizeitgestaltung, Hobbys
7. Optische, geruchliche, akustische und haptische (=auf Berührung bezogene) Attraktivität

6.1.1.1 Charakter
In diesem Abschnitt wird Charakter im engeren Sinne, d. h., der Bereich Geben und Nehmen, also die Egoismus-Altruismus-Balance, besprochen. Charakter im weiteren Sinne folgt unter Punkt 2.
Der charakterlich ideale Partner ist ein kluger, selbstkontrollierter Altruist, dem die Lebensqualität seines Partners ähnlich wichtig ist, wie die eigene. Er ist so klug, dass er seinen Altruismus nicht von parasitären Egoisten ausbeuten lässt. Er ist so konditioniert und hat solche genetische Anlagen, dass er Freude beim Geben empfindet. Er gibt aber auch, weil er weiß, dass ein symbiotisches Zusammenleben (gegenseitiges Geben) in der Bilanz für alle Beteiligten am meisten Lebensqualität hervorbringt, also aufgrund rationaler Selbststeuerung.
Ein kluger Egoist ist sehr altruistisch.
Dieses Prinzip gilt nicht nur für Zweierbeziehungen, sondern für jede Gruppe in der altruistisches Verhalten regelmäßig auftritt unabhängig von ihrer Größe und Zusammensetzung. Die Problematik der Anwendung und Mischung von Altruismus und Egoismus ist von einigen menschlichen Wissenschaftlern ausreichend verstanden worden (siehe u. a. „Spektrum der Wissenschaft“ Heft 9. 98, Seite 30).
Das wichtigste Ergebnis dieses Artikels lautet: Gruppen funktionieren im Sinne ihrer Selbsterhaltung wie auch im Sinne ihrer Lebensqualität am besten, wenn alle Mitglieder sich in einem hohen Maße gegenseitig helfen und nicht parasitieren.
Durch die Verbreitung dieses Wissens und des altruistischen Verhaltens könnte die Lebensqualität erheblich gesteigert werden. Das märchenhafte menschliche Bildungssystem sorgt jedoch dafür, dass solche relevanten Informationen möglichst geheim bleiben (angewandte Mystomanie?). Dies beruht u. a. darauf, dass sie religiösen Konzepten zum Teil widersprechen. Interessanter- und erfreulicherweise verherrlichen andererseits alle Religionen Altruismus mehr oder weniger, wenn auch etwas undurchdacht.

6.1.1.2 Psychische Gesundheit
Kriterien aus dem psychischen Bereich, die tendenziell für die Wahl eines möglichen Partners sprechen:
Ausgeglichenheit, rationale Selbststeuerung,
Sanguinik (≈positive Lebenseinstellung), Natürlichkeit, Toleranz, Empathie (=Ein- und Mitfühlvermögen), hohe Frustrationstoleranz, emotionale Bereitschaft und Fähigkeit zu rationaler (meist verbaler) Konfliktbewältigung, soziale Kompetenz, Mut zum Äußern und Annehmen konstruktiver Kritik und konstruktiver Wünsche, sich entschuldigen können, Fehler eingestehen und zugestehen können, Überlegenheit (auch weibliche!) anerkennen können, Gerechtigkeitsgefühl und konstruktive Ehrlichkeit, grundsätzliche Bereitschaft zur Selbstveränderung, Bereitschaft dazu von anderen Kritik und Hilfe anzunehmen, (statt der üblichen Authentizitätsneurose s. o.) usw.

Kriterien, die tendenziell gegen die Wahl eines möglichen Partners sprechen:
Neurosen, Indoktriniertheit, Cholerik, destruktive Aggressivität, chronische Nörgelei, Intoleranz, niedrige Frustrationstoleranz, Unkontrolliertheit, übertriebenes Phlegma, Verschlossenheit, Prüderie, chronische Eifersucht, Drogensucht, Intelligenzmängel, Psychosen usw.
Zur Klarstellung sei betont, dass alle Menschen, die von diesen Störungen betroffen (oder auch bedroht) sind, Hilfe, Verständnis und Schutz verdienen. Psychisch Gestörte sind aber nicht unbedingt als Partner und meistens noch weniger als Väter oder Mütter geeignet.
Die Heilungschancen für Erwachsene mit deutlichen psychischen Störungen werden derzeit weltweit im Durchschnitt überschätzt. Diese Störungen entstehen wie gesagt durch genetische Fehler und/oder Sozialisationsfehler. Beide können von den Betroffenen kaum, von der Gesellschaft aber stark beeinflusst werden. Insbesondere die Fähigkeit, sich selbst sinnvoll zu steuern, muss gelernt werden, wird aber häufig nicht vermittelt. Auch die Fähigkeit, sie zu vermitteln, ist relativ wenig verbreitet (100 Jahre Arbeit für 10 000 000 Supernannies). Trotzdem erwartet die Mehrheit mit unglaublicher Selbstverständlichkeit, dass jeder „halbwegs normale Erwachsene“ Selbstdisziplin besitzt und verwirklicht.

Weitgehend wertneutrale Kriterien:
Extravertierte Menschen harmonieren eher mit Extravertierten.
Introvertierte Menschen harmonieren eher mit Introvertierten.
(Extraversion [extra = nach außen, Version =Wendung] ist gekennzeichnet durch Geselligkeit, Unternehmungslust usw.)
(Introversion [intro = nach innen] kennzeichnet Individualisten, die gerne zu Hause und in sich gekehrt sind).
Auch für die meisten Freizeitaktivitäten, Berufe, Kunstrichtungspräferenzen usw. gilt, dass nicht eine objektiv wesentlich wertvoller ist als die andere. Dennoch führen unterschiedliche Auffassungen oft zu Konflikten.

6.1.1.3 Intelligenz und Bildung
6.1.1.3.1  Bildung
Konstruktiv ist ein hohes Maß an Selbst–, Menschen– und Gesellschaftskenntnis, also vor allem psychologisches, medizinisches, ethisches, aber auch alltagsrelevantes, technisches, handwerkliches und naturwissenschaftliches Wissen und Können. Unwesentlich (minderwertig!) sind oft viele fachliche Detailkenntnisse (und) z. B. ca. 1/3 des üblichen Schulwissens.

Ohne Selbst– und Partnerkenntnis ist eine rationale Partnerwahl unmöglich. Sinnvoll zuordnen kann nur, wer
beide Partner einer Partnerschaft kennt. Das dazu nötige psychologische Wissen wird in allen menschlichen Gesellschaften wenig vermittelt. Es wird sogar häufig abgelehnt (tabuiert), weil eine Verwissenschaftlichung der heiligen, mystischen, zufälligen, intuitiven, gottbefohlenen Partnerwahl widerspricht (s. o.). Der Begriff „heilig“ ist hier deshalb besonders angebracht, weil religiöse Ursprünge am meisten zu diesem Tabu beitragen.
Technisches (auch handwerkliches) und naturwissenschaftliches z. B. medizinisches Wissen können im Allgemeinen mehr zur Lebensqualität des Partners (aller Menschen) beitragen, als z. B. ästhetisches (Kunst, Musik usw.) und geisteswissenschaftliches (Philosophie, Sprachen, Religionen usw.) und höhere Mathematik. Unterrichtet wird jedoch überwiegend letzteres. Deshalb sind mindestens 40 Prozent des gymnasialen Lernstoffs für menschliche Lebensqualität, nicht nur in Partnerschaften, weitgehend nutzlos, ja sogar destruktiv, da sie die Möglichkeit der Vermittlung konstruktiver Informationen aus zeitlichen, motivationalen und ideologischen Gründen mehr oder weniger blockieren und z. T. Falschinformationen enthalten. Nähere Erläuterungen finden sich im Kapitel „Irrationale Informationsverbreitung“.

6.1.1.3.2  Intelligenz
Konstruktiv ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Konflikte und ihre Ursachen zu erkennen oder zu antizipieren und die Entstehung destruktiver Konflikte vermeiden zu können, beziehungsweise Konflikte lösen zu können. Zur konstruktiven Konfliktlösung bedarf es der Fähigkeit, sachlich, logisch, konsistent (=widerspruchsfrei), zielgerichtet usw. zu argumentieren. Besonders wichtig sind die Fähigkeit und Bereitschaft, die Berechtigung von sich widersprechenden Ansprüchen der Partner objektiv, also ohne parasitären Egoismus, aber auch ohne Helfersyndrom oder krankhafte Unterwürfigkeit zu prüfen, zu vergleichen und zu gewichten.
Weniger wichtig, aber nicht völlig nutzlos, sind die zusammenhanglosen Einzeldaten („Bildung“), die Ausbildungsinstitutionen weltweit mit Stolz und Präferenz vermitteln. Emotionale Selbstkontrolle und logisches Denken werden (im Gegensatz zur angeblich logischen lateinischen Sprache) weniger vermittelt.
So glaubt die Mehrheit der so genannten Erwachsenen, dass Fehler und Rechtsverstöße der Anderen eigene Fehler und Verstöße rechtfertigen, antwortet auf Kritik mit Gegenkritik, statt mit Selbstkritik und argumentiert häufig völlig unsachlich.
 
6.1.1.4 Sexuelle Harmonie, Übereinstimmung, Kompatibilität (=Vereinbarkeit)
Der ideale Mensch hat keine irrationalen (Sexual)tabus. Rational sind alle (Sexual)Tabus, die Infektionen und Verletzungen (auch psychische) verhindern helfen. Der ideale Partner hat die gleichen Vorlieben und Aversionen wie sein Partner.
In einer idealen Gesellschaft empfinden alle Menschen alle sexuellen Verhaltensweisen, die nicht zu Infektionen oder Verletzungen führen, als angenehm.
Da Appetenzen und Aversionen sich im Laufe der Zeit ändern können, ist auch eine harmonische Situation im Sexualbereich kritisch, potentiell instabil und potentiell konfliktbesetzt.
Deutliche Unterschiede zwischen den quantitativen Sexualbedürfnissen der Partner wirken sich meistens antihedonisch aus.
Mangelnde psychologische Kenntnisse führen häufig dazu, dass solche Unterschiede wachsen, da oft das Sexualbedürfnis des Partners, der weniger sexuelle Lust empfindet, umso mehr nachlässt, je mehr es gefordert und überfordert wird. Für diese Mechanismen gibt es verschiedene
Gründe:
Der wichtigste dürfte eine ganz gewöhnliche Konditionierung sein. Sexuelle Motivation und Aktivität nehmen ab, weil sie mit unangenehmen Gefühlen und Reizen (Zwang, Streit, Nörgelei usw.) verbunden werden.
Oft liegt eine trotzige Gegenreaktion auf Zwänge aller Art vor. Das gilt besonders in Gesellschaften, in denen Zwänge stark verteufelt und Freiheit stark verherrlicht wird, also in typischen heutigen Industriegesellschaften.
Auch Gewöhnungslernen kann eine Rolle spielen. Menschen neigen dazu, das Seltene zu wollen (Raromanie) und auf immer wieder dargebotene Reize gelangweilt zu reagieren.
Auch in anderen Bereichen, wie z. B. Reinlichkeit, anständiges Benehmen, Verzicht auf Drogen usw., können ständige Forderungen zu Abwehrreaktionen führen. Die Fähigkeit zur konstruktiven Dämpfung (nicht nur)
dieser Wachstumsprozesse fehlt vielen Menschen. Deshalb kann es z. B. passieren, dass Partner sich zunächst nur sexuell, später dann auch in vielen anderen Bereichen (Generalisierung), auseinanderleben, nur weil z. B. während und nach einer Schwangerschaft die sexuelle Motivation einer Frau durch hormonelle Wirkungen (vorübergehend!) stark nachgelassen hat.
Die Regulation des menschlichen Sexualverhaltens durch Angst und Unterdrückung müsste, wie alle Funktionen unangenehmer Gefühle, (weitgehend?) durch rationale Selbststeuerung ersetzt werden (vgl. Kapitel Sexualität).
In der Zukunft werden die quantitative und qualitative sexuelle Ähnlichkeit der Partner etwas an hedonischer Bedeutung verlieren, da die extreme Überverherrlichung der Monogamie und die extreme Verteufelung der Promiskuität abnehmen werden. Man wird diese Bedürfnisse (so wie heute schon viele andere) dann (ohne schlechtes [Prostitutions]Gewissen) mit anderen Partnern befriedigen.
Ursache für diese Abnahme sind Gewöhnungslernen, Sexualbedürfnisse, der Wunsch nach Abwechslung, zunehmende Beherrschung von Infektionskrankheiten und Empfängnisverhütung sowie abnehmender Einfluss von Religionen. Religionen werden durch die Beseitigung des natürlichen Todes und die zunehmende Beherrschung aller Gefahren allmählich verschwinden.
Diese Prozesse werden allerdings zurzeit auch verzögert. Ursachen dafür sind beispielsweise das Abschotten vieler Menschen gegenüber religionskritischen Informationen und das Aufblühen von Infektionskrankheiten (z. B. AIDS). Letztere wiederum sind wichtige Ursachen für sexuelle Unterdrückungen jeder Art und für die Verbreitung religiöser Werte wie Treue (Promiskuitätsfeindlichkeit).


6.1.1.5. Ideologische Harmonie und Harmonie im Alltagsleben
Der Alltag wird, wie Sexualität, überwiegend unvermeidlich gemeinsam erlebt. Bei ideologischen Unterschieden und bei Konventionsunterschieden treten Konflikte und Frustrationen auf. Diese sind selten langfristig durch anpassende Veränderungen der Partner oder durch Toleranz vermeidbar bzw. ertragbar.

Beispiele für starke Polarisierungen (Verschiedenheit, Gegensätzlichkeit), die sich unter anderem im Alltagsleben antihedonisch auswirken können:
   
Partner 1                                 Partner 2
schlampig                                 Reinlichkeitsfimmel 
Kinder sollen machen,                autoritär
was sie wollen =laisse faire  
bohrt in der Nase, rülpst,            kennt Knigge auswendig
Morgenmuffel, Langschläfer        Frühaufsteher
abends aktiv                              um 21:00 im Bett
Rockmusikfan                            Klassikfan
“Antivolksmusiker“                     Heinofan
faul                                          leistungsbetont
Grünwähler                               CSU-Wähler
Ohnemichel                               politisch und ethisch engagiert
gleichgültig                               verantwortungsbewusst
ohne Sexualtabus                      sexuell verklemmt
unsportlich                                sportlich
Raucher                                    Antiraucher
“lipophil“ =fettliebend                Schlankheitsfanatiker
Naturwissenschaftler                 Geisteswissenschaftler oder abergläubisch
Wissenschaftler                         Prolet oder Esoteriker
Bewegungsmuffel                      Tänzer
Kulturbanause                           Kunstfreak
Materialist                                 Idealist
unkonventionell                         konventionell
intellektuell                               naiv
Stubenhocker                            unternehmungslustig
Modefreak                                 Modemuffel
eifersüchtig, monogam               polygam, untreu, Swinger
Rassist, Neonazi                         antirassistischer Kosmopolit
Mohammedaner                         Christ
Atheist                                      religiös

6.1.1.6. Freizeitgestaltung, Hobbys
Eine teilweise Überschneidung von Arbeits– und Freizeitwelt der Partner verbessert meistens die Qualität der Beziehung. Eine vollständige Überschneidung kann der Beziehung schaden. Die Möglichkeit (Freiheit) zum Kontakt mit anderen Menschen wird meistens als angenehm empfunden und liefert oft konstruktive Anregungen (Informationen) für beide Partner. Solche Kontakte entstehen besonders bei mehr oder weniger getrennten Freizeit– und Arbeitswelten. Ständiges Zusammensein fördert i. d. R. Gewöhnungslernen, Langeweile, Aggression und Frustration. Das gilt besonders, wenn das Zusammensein durch Eifersucht erzwungen oder von Eifersucht begleitet ist.
Es gilt allerdings zu bedenken, dass Menschen mit der Häufigkeit des Zusammenseins sehr verschieden gut umgehen können.
Einige Menschen haben auch in diesem Bereich masochistenwürdige Methoden entwickelt, um ihre Beziehungen zu zerstören. Sie verbringen eifersüchtig kontrollierend jede denkbare freie Minute miteinander und wählen zusätzlich den gleichen Beruf, um in der gemeinsamen Praxis, Büro, Schule usw. auch beruflich ständig beisammen sein zu können. Nicht gemeinsame Hobbys verbieten sie sich „voller Toleranz“ gegenseitig und geben sie auf. Nach einigen Monaten oder Jahren haben es Gewöhnungslernen und (Eifersuchts)frustrationen dann hoffentlich gemeinsam geschafft, die Verbindung aufzulösen. 

6.1.1.7. Äußere Attraktivität
Menschen schätzen, pflegen, verherrlichen und verbreiten mit Vorliebe solche Auswahlkriterien bei der Partnerwahl, die oft besonders wenig konstruktiv wirken:
Augenfarbe, Haarfarbe, Bräunung, Haarlänge, Fingernagellänge, Nasenform, Make-up, Tätowierungen, Sternzeichen, Körpergröße, Geruchlosigkeit (oder ersatzweise auch Duft nach Hautschädigungsdeos), sprachliche Akzente, Klang der Stimme, Rasse, Nationalität, Geld, Schönheit, spontane Sympathie und Antipathie (Ähnlichkeitsintuition)  - nettes Auftreten (kann z. B. gespielt sein) –usw. (therapeutische Hinweise s. o.).

6.2 EINIGE TYPISCHE PARTNERSCHAFTSPROBLEME
Die „Warum liebst du mich nicht (mehr)?-Problematik“:
Vorwürfe, die sich auf mangelnde Liebe beziehen, können berechtigt sein, wenn sie sich auf mangelndes altruistisches Verhalten beziehen und wenn Liebesgefühle nie existiert haben, also betrogen wurde. In allen anderen Fällen, und das sind die meisten, sind diese Vorwürfe und Forderungen, z. B. in zahllosen Songs, wie „You`ve lost that loving feeling“, „ Bring back that loving feeling“ , nicht berechtigt. Begründung:
Gefühle, wie z. B.
Liebe, die jemand (A), z. B. für seinen Partner (B), empfindet, können von A, auch wenn A es will, fast überhaupt nicht beeinflusst werden. B (jede [un]geliebte Person) hat dagegen gewisse Einflussmöglichkeiten auf die Gefühle seines Partners zu ihm (B). Jeder Mensch kann die Gefühle seines Partners (anderer Menschen) im Durchschnitt eher und mehr beeinflussen als seine eigenen. Sympathie, Liebesgefühle usw. können durch ungerechtfertigte Frustrationen zerstört bzw. vermindert und durch die Gabe angenehmer Gefühle verstärkt bzw. erzeugt werden (operantes Konditionieren siehe Kapitel X).
Zwänge
Wenn Liebesgefühle erzwungen und erwartet werden, entstehen sie oft nicht. Zwei wichtige Ursachen für diesen Sachverhalt sind die menschliche Überverherrlichung von Freiheit (Liberomanie) bzw. Überverteufelung von Zwängen und der Wunsch, gerade das schwer oder nicht Erreichbare haben zu wollen. Deshalb ist es manchmal konstruktiv, sich
unehrlich nicht zu seiner Liebeswerbung zu bekennen und sich nicht aufzudrängen. Übertriebenes Umwerben kann oft sogar zu Abwehrreaktionen beim Umworbenen führen.
Hier spielt Frustration, aber auch die gerade angesprochene Raromanie eine wichtige Rolle. Menschen lieben oft gerade das, was sich entzieht oder selten und unerreichbar ist. Dies gilt für das partnerschaftliche Werben und Sexualität besonders. Weibliches
Kokettieren motiviert viele Männer ganz besonders.
Diese Verhaltensweisen stammen wahrscheinlich von uralten z. T. vormenschlichen Balzritualen ab. Diese Rituale hatten wahrscheinlich vor allem die Funktion, den bestmöglichen Vater auszuwählen und Sexualakt und weibliche Sexualbereitschaft zu synchronisieren. Auch der Wunsch (und noch mehr der Erfolg) generell schwierige Aufgaben zu bewältigen, wirkt (bis heute) oft arterhaltend.
In anderen selteneren Fällen führt allerdings gerade das dauerhafte Umwerben zum Erfolg.
Wegen der extremen Verschiedenheit der Menschen gibt es bzgl. des Umgangs, besonders mit fremden Menschen, keine allgemeingültigen Patentrezepte.
Was für das Umwerben eines Fremden gilt, gilt entsprechend für das langfristige Umsorgen,
Verhätscheln und Verwöhnen des Partners. Der Partner, der dies tut, macht sich zu etwas immer Verfügbarem und möglicherweise Aufdringlichen und Langweiligen. Manche Partner, z. B. viele, auf die das Unerreichbare, das Mystische und Fremde besonders attraktiv wirken, stößt dieses Verhalten ab. Andere genießen diese Behandlung jahrzehntelang. Das ständige Zusammensein und Umsorgen ist in einer Partnerschaft nur dann konstruktiv, wenn und solange es, wie z. B. meistens bei Verliebten, von beiden Partnern gewünscht wird.
Wenn Liebesgefühle eines Partners nachlassen, so liegt die Ursache (Schuld?) am häufigsten im Gewöhnungslernen und in ungerechtfertigten Frustrationen durch den anderen Partner, also bei dem, der Vorwürfe äußert. Selbstvorwürfe wären möglicherweise angebracht. Wir halten also nochmals resümierend fest:
Nur der Partner hat die Chance, durch dauerhaftes konstruktives Verhalten die Liebesgefühle in seinem Partner zu erzeugen und langfristig zu erhalten. Menschen können ihre eigenen Gefühle fast gar nicht selbst direkt willentlich beeinflussen.
 
6.2  Gewöhnungslernen, Promiskuität, Polygamie, Treue, Ehrlichkeit, Neurosen
Ein weiterer wesentlicher Grund für das Nachlassen von (fast allen) Gefühlen ist Gewöhnungslernen. Dieses angeborene Nachlassen der Wirkung fast aller angenehme Gefühle auslösenden Reize kann nur durch sehr fragwürdige eugenische (≈genetische) Maßnahmen oder durch Partner- bzw. Reizwechsel bekämpft werden (s. o.). Besonders in Beziehungen mit Kindern können Partnerwechsel antihedonisch wirken. Eltern sollten deshalb in der Regel das Nachlassen der Verliebtheit
antizipieren (≈vorausahnen), akzeptieren und die Vorteile wechselseitiger Vertrautheit genießen. Stattdessen gaukeln Medien und Religionen den Menschen Träume von ewiger Liebe vor. Viele Menschen erwarten daher, intensive Verliebtheitsgefühle noch nach Jahrzehnten für ihren Partner zu erleben. Wenn dies, wie fast immer, nicht eintritt, ist die Enttäuschung groß. Der Ärger wird dann gerne an dem (manchmal völlig unschuldigen) Partner ausgelassen, statt an („innocentigen“ =“unschuldigen“?), (zölibatären?) Verursachern.
Ein Zusammenleben mit mehreren und wechselnden Partnern (und Eltern) könnte diesen Problemen entgegenwirken. Es ist auch keineswegs grundsätzlich unmöglich. Die Großfamilie bzw. die Großgruppe ist vielmehr das ursprünglich normale und natürliche Umfeld (allerdings nicht sexuelles Gruppenleben). Ursprünglich waren viele Mitmenschen an der Erziehung jedes Kindes beteiligt. Diese Form der Sozialisation ist grundsätzlich sogar besonders günstig für die Entwicklung von jungen Menschen. Anders gesagt ist das Aufwachsen in Kleinfamilien, besonders für Einzelkinder, biologisch betrachtet eine kulturelle Abnormität, die ohne entsprechende Gegenmaßnahmen psychische Störungen hervorrufen kann.
Wenn, besonders der Wechsel von Eltern, aber auch das Zusammenleben in Großgruppen, meistens sehr problematisch ist, so liegt das hauptsächlich an der heutigen Verschiedenheit der Menschen (zeitliche Heterogenität, Generationenkonflikte usw.) und an mangelnder sozialer Kompetenz, z. B. an Eifersucht und psychischen Störungen. Es gibt Millionen von Beispielen dafür, dass die Beteiligung von Verwandten und Bekannten an der Erziehung im letzten Jahrhundert mehr Schaden angerichtet hat als beim Alleinerziehen entstanden wäre. So haben z. B. in den 70er und 80er Jahren manche Mütter ihre Kinder vorübergehend ihren Großeltern anvertraut (anvertrauen müssen?) und sich später gewundert, dass ihre Kinder überverwöhnt oder sexuell verängstigter waren als sie selbst.
In der muslimischen Welt hat manche Mutter nach solchen „Vertrauensmaßnahmen“ gegenüber ihrer eigenen Mutter zu ihrem Entsetzen ein klitoral beschnittenes Kind zurückerhalten. Manchmal werden solche Kinder sogar in Särgen zurückgegeben. Dann wünscht sich manche Mutter eine konstruktivere Anwendung altislamischer Bräuche, z. B. Ehrenmorden oder Schächten für die mörderische Oma oder besser für die (männlichen) Kräfte in ihrer Welt die Omas Gehirn manipuliert haben. 
Die übliche, Monogamie verherrlichende, Erziehung verstärkt das Problem des Nachlassens von Liebesgefühlen, indem sie die Erwartung und Pflicht ewiger Liebe erzeugt. Je stärker und sicherer die Dauerhaftigkeit der Liebe (auch der eigenen) erwartet wird, desto stärker ist auch die Enttäuschung beim Erlebnis vergehender Liebe.
Die weltweite Verherrlichung der Treue schützt vor den negativen Folgen exzessiver promiskuitiver Sexualität, verhindert aber auch das intensive Glück des häufigen Verliebens und den Genuss  der Abwechslung (z. B. der sexuellen), der in fast allen vergleichbaren Bereichen genutzt wird. D.h.,
die meisten Menschen erleben das Schönste während des größten Teils ihres Lebens nicht oder mit schlechtem Gewissen.
Wie verlogen, erfolglos und biologisch unnatürlich die (religiöse) Zwangsmonogamiesierung ist, erkennt man an folgenden Sachverhalten: Etwa 10 bis 20 % aller Kinder stammen nicht von ihrem Ziehvater. Etwa 70 bis 80 % aller Menschen haben mindestens einen sexuellen Seitensprung durchgeführt.
Eine ganze Reihe christlich konservativer Politiker trat wegen sexueller Affären zurück. Viele (möglicherweise die meisten) katholischen Priester haben -trotz Zölibats- sexuelle Kontakte. Einige, besonders „kinderliebe“ „beglücken“ dabei nicht nur ihre Schafe, sondern mit Vorliebe ihre Schäfchen (notfalls auch gegen deren Willen).
Im Tierreich ist die Monogamie selten. Die meisten Tierarten nutzen den Partnerwechsel, um ihre genetische Vielfalt zu erhöhen. Nur bei Vögeln und Säugetieren tritt Monogamie mit ca. 5 bis 20 % etwas häufiger auf.
Der interkulturelle menschliche Hang, trotz massiver Verbote und Gewissensbisse immer wieder gegen Polygamietabus zu verstoßen, erklärt sich u. a. aus dem Wirken angeborener Anlagen für promiskuitives Verhalten. Gewöhnungslernen ist dabei gewissermaßen ein Hilfs- und Triebmittel dieser Anlagen. Natürlich spielt auch der biologisch angelegte Wunsch nach Freiheit, die Erziehung zur Freiheit, (spätpubertäre) Trotzreaktionen und sexuell frustrierende Partner eine Rolle.  

Die Erschaffung und Verbreitung von Normen (ethischen Konzeptionen), die angeborenen Antrieben widersprechen, beschränkt sich nicht auf Treue und Sexualität. Vielmehr liegt hier ein allgemeines Prinzip vor (vgl. Abwehrmechanismen u. a. Sublimation, Konflikte zwischen Es und Über-Ich in der Psychoanalyse). Die entstehenden Normen, Widersprüche und Konflikte sind teilweise konstruktiv. Da sie jedoch überwiegend unwissenschaftlich, unflexibel und unspezifisch entwickelt werden und wirken, führen viele zu destruktiven Folgen.  

Im Folgenden wollen wir
die Problematik der Aufrechterhaltung oder Auflösung von Beziehungen ansprechen:
Wenn wir hedonistische Prinzipien zum Maßstab machen gilt folgendes:
Grundsätzlich hat die Bildung der besten Beziehung Vorrang vor der Erhaltung jeder anderen, z. B. einer bereits bestehenden (älteren). Die Erziehung und die Bindungen von Kindern zu Eltern in bestehenden Beziehungen sind aber ein wichtiges Argument für den Vorrang bestehender Beziehungen gegenüber neuen, möglicherweise (aus unmittelbar rein egoistischer Sicht der Partner) besseren.
Jeder Partner, der in einer mittelmäßigen, fragwürdigen oder schlechten Beziehung lebt, hat i. d. R. nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, einen anderen besseren Partner zu suchen. Dies gilt immer, wenn er durch dieses Verhalten höhere Lebensqualität für alle Beteiligten schafft. (Die wichtigsten Beteiligten sind i. d. R. er selbst, der neue Partner sowie oft auch der bisherige Partner.). Wenn er dies tut, hat er das Recht und die Pflicht, seinen bisherigen Partner eine zeitlang über seine Aktivitäten nicht zu informieren. In diesem Falle wird das leider häufig unumstößliche Recht auf
Wahrheit und Ehrlichkeit verletzt, weil Lebensqualität einen höheren Wert darstellt als jeder andere. Warum gewährt die konstruktive hedonistische Ethik in diesem Falle ein gewisses Recht auf Unehrlichkeit (Nichtinformation, Lüge), obwohl auch sie die Ehrlichkeit als einen hohen Wert ansieht? Nehmen wir an, wir hätten es mit einer Beziehung zu tun, die man mit mittelmäßig (nicht sehr gut) bewerten würde. In dieser Situation geht es i. d. R. beiden Partnern besser, als wenn sie allein leben würden. Deshalb erscheint es hedonisch sinnvoll, dass beide, während sie noch zusammen sind, rücksichtsvoll und diskret nach anderen Partnern suchen. (Das gilt allerdings nur, wenn Aussicht auf den Aufbau besserer Beziehungen besteht.). Es erscheint unter idealen Bedingungen sogar besonders sinnvoll, wenn sie sich die Notwendigkeit und Richtigkeit dieser Suche gegenseitig ein- und zugestehen. In der menschlichen Realität verhindern jedoch in der Regel Eifersucht, Missgunst, Treueversprechen, Egoismus usw. eine solche konstruktive Einigung fast immer. In diesem Falle ist es moralisch vertretbar, dass jeder eine heimliche Suche beginnt, bzw. Angebote nicht prinzipiell ablehnt. Heimlich muss diese Suche aus verschiedenen Gründen sein:
Erstens kann es sein, dass der Partner stark verletzt wird und konstruktives Vertrauen in der Partnerschaft zerstört wird. Damit wird die bestehende Beziehung möglicherweise ganz zerstört. Plötzlich sind beide Partner völlig allein und stark frustriert. In dieser Situation kann es dazu kommen, dass die alte Beziehung, jetzt aber unter noch ungünstigeren Vorzeichen (Misstrauen usw.), wieder aufgenommen wird.
Menschen lösen diese Problemsituation meisten nicht pragmatisch, sondern typisch unmenschlich (prinzipiell und masochistenwürdig), indem sie sich trennen und manchmal unter dem folgenden Alleinsein sehr leiden. Dann kommt es oft zu mehreren Wiederversöhnungen und frustrierenden Streitereien. Auch auf einen weiteren Vorteil verzichtet der tugendhafte Prinzipienmasochist: In der Situation des Alleinseins werden Misserfolge bei der Suche nach neuen Partnern viel schwerer verkraftet, als wenn noch eine halbwegs intakte Beziehung besteht.
Ein weiterer Grund für die Berechtigung der heimlichen Partnersuche liegt in der Erfolgserwartung. Viele dieser Suchen führen nicht zum Erfolg. Manche Partner suchen sogar den gesamten Rest ihres Lebens vergeblich. Wenn sie nun ihren Partner schon vor oder während der Suche ehrlich darüber informiert haben, haben sie vor allem destruktive Frustration verbreitet. Um sich und dem Partner dieses unnötige Leid zu ersparen, ist in dem zur Diskussion stehenden Fall
Unehrlichkeit zumindest für einige Monate erlaubt, ja sogar gefordert. Diese Unehrlichkeit erhöht auch die Lebensqualität des verlassenen Partners. Die Forderung nach Unehrlichkeit bezieht sich auch auf den möglichen neuen Partner. Er muss nicht unbedingt sofort über eine bestehende Beziehung informiert werden, wenn es sicher ist, dass diese zugunsten einer besseren Beziehung aufgelöst wird. Jeder Mensch hat das Recht und die Pflicht, während einer Partnersuche, jeden möglichen Partner nicht über jeden möglichen anderen Partner zu informieren. Dies gilt solange, bis er sich sicher ist, mit einem der möglichen Partner eine (sehr?) gute Beziehung führen zu können. Dann wird es (zumindest in der realen menschlichen Gesellschaft) zu seiner Pflicht, alle anderen möglichen Partner über die neue Situation zu informieren. Dadurch wird es möglich, dass diese frei nach anderen, bestmöglichen Partnern suchen können.
Wer sich entsprechend dieser Vorschläge (unehrlich) verhält, muss beachten, dass sie in einer idealen Gesellschaft richtig sind, in der derzeitigen realen jedoch oft Schaden anrichten. Das liegt vor allem an der häufig verabsolutierten
Ehrlichkeitsmanie. Jemand, der unehrlich ist, wird i. d. R. benachteiligt oder verteufelt, oft selbst wenn er konstruktive oder sogar selbstlose Absichten nachweisen kann. Das Problem der Ehrlichkeit ist ohnehin eines der schwierigsten ethischen Probleme überhaupt (s. u.).
Die oben vorgeschlagenen Strategien werden von den meisten Menschen ebenso öffentlich abgelehnt, wie heimlich, aber oft chaotisch, genutzt.
Sie gelten auch nur in einer Gesellschaft, in der
alle Menschen dauerhafte Partnerschaften suchen. Das ist in der derzeitigen menschlichen Gesellschaft nicht der Fall. Manche Menschen suchen Dauerpartnerschaften oder materielle Versorgung, andere one night stands, wieder andere gelegentliche Seitensprünge, manche gar keine Sexualität usw. Innerhalb jeder dieser Gruppen sind, wie so oft bei gleichgesinnten Gruppenmitgliedern, konstruktive Einigungen relativ leicht möglich. Menschen, die sich gegenseitig sexuelle Freiheit gewähren können, haben in diesem Bereich weniger Probleme. Schwierig wird es, wenn Vertreter verschiedener Auffassungen (Ideologien, Wertsysteme) interagieren. Wir stoßen hier auf eines der größten und schwierigsten (aber vermeidbaren) ethischen Probleme der heutigen menschlichen Gesellschaft, auf den Konflikt zwischen unvereinbaren Grundwerten.
Unvereinbare Grundwerte
Wir wollen die Problematik an folgendem nicht ganz seltenen Beispiel erläutern: In einer Partnerschaft wird von einem oder beiden Partnern sexuelle Freiheit gerne genommen, aber ungern gewährt (Andre Weller-Wahn). (Weller ist ein (äußerlich!) attraktiver Boxer, der sich öffentlich dazu bekannt hat, dass er fremd geht, seiner Frau dies aber verbietet).
Nehmen wir an, in einer Partnerschaft steht ein Partner in der traditionellen Moral, verherrlicht also sexuelle
Treue (unser erster Grundwert). Der andere hat die Ursachen und den Wert der sexuellen Treue kritisch untersucht und durchdacht und lehnt sie deshalb ab. (Weshalb er mit dieser Ablehnung eher hedonisch richtig liegt, ist im Kapitel X „Sexualität“ und X „Ethik“ erläutert.). Beide Partner sind von der Richtigkeit ihrer Moralvorstellungen und der Berechtigtheit ihrer Forderungen nach Treue bzw. nach sexueller Freiheit fest überzeugt. Beide Partner halten natürlich auch viel von Ehrlichkeit (unserem zweiten Grundwert), da sie ein wichtiges Fundament für Vertrauen und Liebe ist. Aufgrund der Freiheit und des Rechtes auf unterschiedliche Moralvorstellungen entsteht ein grauenhafter Konflikt. Der Partner, der mit Recht Treue ablehnt, könnte nun auf seine berechtigte Forderung nach sexueller Freiheit verzichten oder sich die sexuelle Freiheit nehmen und durch Unehrlichkeit Konflikte vermeiden (oder schaffen?). Da er Unehrlichkeit ablehnt, führt dies zu unangenehmen Gefühlen, die Menschen als schlechtes Gewissen bezeichnen. Der Verzicht auf sexuelle Abwechslung führt zu ähnlich intensiven unangenehmen Frustrationen. Diese Frustrationen werden zusätzlich dadurch verstärkt, dass die Forderung nach Treue als unberechtigt empfunden wird. Ähnliche Konflikte (Eifersucht) entstehen, wenn der andere Partner auf seine Forderungen nach Treue verzichtet.
Dies ist ein schönes Beispiel für unlösbare Konflikte und ungeheures Leid, die durch die selbstverordnete menschliche Liberomanie und Heteromanie (Wertechaos) entstehen.
Menschen schlagen i. d. R. in solchen Fällen die Trennung vor. Wörtlich: „Such dir doch einen, der auch auf Fremdgehn steht!“ Dass die Seltenheit wechselseitiger starker Liebesgefühle und schwache Chancen auf das Zusammentreffen mit einem sehr gut harmonierenden anderen Partner dem im Wege stehen könnten, wird schon mal ignoriert. Ebenso undenkbar ist es, dass Menschen kritisch ihre eigenen Werte (ihr Wertechaos) in Frage stellen, korrigieren und harmonisieren. Einige Menschen, wie Sokrates, Jesus, G. Bruno, J. Locke, Freud, Oswald Kolle, und so weiter, die so etwas getan haben, wurden sogar verfolgt, bedroht oder umgebracht.

Verabsolutierte Ehrlichkeit
Wie bei jeder Form menschlicher Kommunikation, dient Ehrlichkeit auch in Partnerschaften nicht immer der Lebensqualität. Da Ehrlichkeit dennoch oft überverherrlicht wird, entstehen viele vermeidbare Konflikte und destruktives Leid. Beispiele: Es wird oft Kritik an Dingen, wie z. B. Körpergröße, geübt, die der Partner nicht ändern kann. Es werden bedeutungslose Seitensprünge gestanden, die besonders die sexuelle Liebesfähigkeit des Betrogenen, manchmal für die gesamte gemeinsame Zukunft, stören oder zerstören (vgl. Shania Twain, „Is there life after love“, ein Lied auf ihrer CD, „The woman in me“, das die Problematik auf schöne und gekonnte Weise verdeutlicht.). Zu allem chaosorientierten Überfluss führt die Ehrlichkeit manchmal auch noch dazu, das Vertrauen wiederhergestellt oder sogar verstärkt wird.
Die meisten Menschen haben große Schwierigkeiten, mit ihrem Partner zu schlafen, wenn dieser gerade vorher
einmal sexuell untreu war. Viele haben viel weniger Schwierigkeiten (viel Spaß), mit jemandem zu schlafen, der 1000-mal mit seinem Ehepartner oder 100-mal mit 50 verschiedenen bezahlenden Freiern geschlafen hat und/oder noch schläft. Wenn man bedenkt, wie viel größer die objektiven (Infektions)Gefahren im zweiten Beispiel sind, wird die ungeheure „Rationalität“ menschlicher Selbststeuerung wieder einmal aufs Unangenehmste deutlich. Betrachten wir zwei weitere Beispiele für die angesprochene „Rationalität“.
1. Fast alle Menschen schlafen eher mit einem attraktiven Partner als mit einem unattraktiven. Beim Infektionsrisiko liegen die Dinge jedoch genau umgekehrt: Attraktive Menschen haben im Durchschnitt deutlich mehr Sexualkontakte und Partnerwechsel als unattraktive. Deshalb sind sie auch häufiger Träger von Krankheitserregern und damit ein
erhöhtes Infektionsrisiko.
2. Menschen arbeiten, wie oben ausführlich besprochen, seit Jahrhunderttausenden systematisch an ihrer Selbstverhässlichung.
Dabei begnügen sie sich nicht mit langatmiger genetischer Selbstverstümmelung, sondern wenden auch Schnellprogramme an. Häufig tritt die vielgeliebte, voll verfressene fast food-Verfettung auf, aber auch Kriegsverletzungen, Seuchen, Ärztepfusch und so weiter werden „begeistert“ genutzt. Dennoch fühlen sich die meisten Menschen in „Guten wie in Schlechten Zeiten“ vor allem bei „Reich und Schön“ wohl und heimisch, um nicht zu sagen: „Unter Uns“, manche fühlen bei derlei Unterhaltung sogar „Rote Rosen“ und „Sturm der Liebe“.
Viele (wahrscheinlich die weitaus meisten) Menschen träumen dennoch in der Regel von
schönen Partnern. Das gilt besonders deshalb, weil die meisten keinen solchen (mehr) haben. Um das „Glück“ dieser Träumer nun perfekt zu machen, verbieten viele ihrem Partner nicht nur das reale, sondern auch gleich jegliches fiktives, Fremdgehen. Noch verpönter ist das  halbfiktive Fremdgehen, insbesondere der Pornographiekonsum, in F(l?)ach- oder (Schwach?)kreisen auch „Wichsvorlagengenuss“ genannt (vergleiche Kapitel Sexualität).
Damit zurück zum Ehrlichkeitsproblem:
Ehrlichkeit kann schaden, wenn gegensätzliche Meinungen (z. B. sich widersprechende Ideologien) ehrlich aber schockierend vollständig sofort mitgeteilt werden, obwohl allmähliche Mitteilungen zu harmonischen Kompromissen und Annäherungen geführt hätten. Menschen sind z. B. oft nur dann bereit Meinungen zu ändern, wenn sie dies allmählich, in Gruppen und selbstbestimmt tun können. Schockierende Revolutionen haben oft heftige Gegenreaktionen ausgelöst, selbst wenn sie die besseren Argumente auf ihrer Seite hatten. Dies geschah u. a. in Teilen der arabischen Welt als Reaktion auf schnelle Zwangsverwestlichungen (Frauenfreundlichkeit, Sexualfreundlichkeit, Demokratisierung usw.).
Auch z. B. in der deutschen Geschichte (und Gegenwart!) finden sich braune Begegnungen dieser unheimlichen reichen dritten Art.
Der Umgang mit der Ehrlichkeit gehört, wie gesagt, zu den schwierigsten ethischen Problemen. In einer idealen Gesellschaft würde sich bekanntlich jeder Mensch stets so verhalten, dass die Lebensqualität aller von seinem Verhalten Betroffenen möglichst hoch wäre. Er würde deshalb manchmal Lügen bzw. Informationen nicht oder unvollständig verbreiten. Es wäre allgemein bekannt, dass man nicht immer die Wahrheit erführe. Jeder hätte tiefes Vertrauen in ein allgemeines prohedonisches Verhalten, Denken und Fühlen, aber nicht in Ehrlichkeit. In dieser Hinsicht bestünde also (oder entstünde sogar
zusätzliches?) Misstrauen. Dies könnte antihedonische Konsequenzen haben. In diesem Falle müsste man einen Drahtseilkompromiss zwischen einem gewissen Maß an Ehrlichkeit und unmittelbaren hedonischen Zielen suchen. Das wird man ohnehin tun müssen, da es zwar bessere Gesellschaften gibt als die derzeitige menschliche, aber keine idealen.
Konflikte treten z. B. immer dann auf, wenn jemand zwar das Beste für sich und seine Mitmenschen anstrebt, aber nicht erreicht. Das kann daran liegen, dass er zu wenige Informationen hatte, zu dumm war, die Bedingungen sich zwischenzeitlich geändert haben usw. Deshalb wird es in realen Gesellschaften immer wieder Situationen geben, in denen Mitmenschen sich mehr Informationen (Ehrlichkeit) wünschen oder gewünscht hätten, weil sie weniger antihedonische Entscheidungen gefällt hätten als ein Lügner (für sie).
Weitere Konflikte können immer dann entstehen, wenn es darum geht, nachzuweisen, dass eine Lüge (das Vorenthalten von Information) wirklich am besten der Lebensqualität aller Beteiligten und nicht primär dem Lügner gedient haben. Es sieht so aus, als laufe der Wettstreit zwischen Ehrlichkeit und Lebensqualität, wie ihn der konstruktive Hedonismus fordert, auf einen (faulen?) Kompromiss hinaus.
Wie wir im Kapitel X „Ethik“ und „konstruktiver Hedonismus“ näher erläutern, laufen wahrscheinlich alle Konflikte zwischen irgendwelchen Grundwerten auf Kompromisse hinaus. Sollte man dann die ganze Diskussion nicht einfach vergessen und bei den heutigen Lösungen bleiben? Das wäre mit Sicherheit falsch, weil
jede der heutigen prinzipiellen Lösungsstrategien erheblich verbessert werden kann.
Wir wollen das Ganze am Beispiel des Ehrlichkeitsproblems nochmals verdeutlichen: Was die heutige Gesellschaft als Lösung gewählt hat, verdient die Bezeichnung Chaoskompromiss. Gleichzeitig wird Ehrlichkeit verherrlicht, Notlügen und konstruktives Lügen akzeptiert und destruktive Lügen und die Verbreitung jeglicher Falschinformation häufig durchgeführt und toleriert (Beispiele siehe oben). Das Resultat ist, wie beim Umgang mit allen Grundwerten, unnötig verminderte Lebensqualität. Was der konstruktive Hedonismus will, ist die Reduzierung antihedonischer Wirkungen (z. B. übertriebene Ehrlichkeit oder Unehrlichkeit) auf ein möglichst niedriges Maß. Dieses Maß ist niedriger als jedes Maß, das von heute üblichen menschlichen Ethiken erreicht wird.
Treue
Zum Problembereich Treue haben wir oben und im Kapitel „Sexualität“ bereits einiges gesagt. Es ging und geht primär um die sexuelle Treue, weil sie den Menschen besonders viele Probleme macht. Wir fassen das wichtigste kurz noch einmal zusammen:
Die sexuelle Treue bringt Vor- und Nachteile mit sich. Deshalb finden sich im Tierreich alle denkbaren Formen: Monogamie (selten), eindeutige Polygamie (häufiger) und unzählige Zwischenformen (am häufigsten). Damit ist klar, dass es im Sinne der Arterhaltung keine eindeutig richtige Festlegung gibt. Wir werden natürlich bei der Diskussion wie immer auch die Lebensqualität als Ziel berücksichtigen. Einige Vor- und Nachteile der Treue und damit Ursachen für ihre Existenz:
Treue kann die Verbreitung von Infektionskrankheiten behindern.
Untreue trägt zur Verbreitung genetischer Verschiedenheit bei.
Eine unveränderliche feste Beziehung zwischen Partnern und Kindern kann die Erziehung vereinfachen und verbessern. Sie vereinfacht(e) (ökonomisiert) oft auch andere Aktionen in einer menschlichen Gruppe (Urhorde). So werden in Gruppen mit festen Partnerbeziehungen weniger Kämpfe, Balzaktionen usw. um Vermehrungsprivilegien geführt als in promiskuitiven Gruppen. Gleichzeitig beteiligen sich sehr viel mehr (vor allem männliche) Individuen an der Vermehrung der Art als es zum Beispiel bei Arten, wie Löwen, Hirschen, Wölfen und so weiter der Fall ist. Bei diesen Arten haben nur wenige meistens körperlich besonders leistungsfähige Männchen (manchmal auch Weibchen) Vermehrungsrechte. Wenn viele Individuen an der Vermehrung beteiligt sind, entsteht der Vorteil hoher genetischer Variabilität. Wenn nur eine kleine Elite beteiligt ist, entsteht der Vorteil hoher (genetischer) Leistungsfähigkeit (Fitness). Die gleichzeitige Nutzung dieser beiden Vorteile, dürfte ein Grund dafür sein, dass die meisten Tiere (einschließlich der Menschen) mit einer
Mischung aus Monogamie und Polygamie leben. Die Vorteile, die diese Mischung bringt beziehen sich primär auf die Arterhaltung, im Sinne der Lebensqualität bringt sie eher Nachteile. Sie führt zu einem der bedeutsamsten Konflikte in der menschlichen Gesellschaft, der durch den gleichzeitigen Wunsch nach sexueller Abwechslung und nach sexueller Treue entsteht. In der menschlichen Kultur wurde, besonders in den letzten Jahrtausenden, die Monogamie und die Treue weit über das ursprünglich natürliche Maß hinaus verherrlicht, gefördert und gefordert. Gleichzeitig wurde die Polygamie (Promiskuität) fast überall verteufelt. Das lag vor allem daran, dass in den letzten Jahrtausenden immer mehr Kontakte zwischen Individuen verschiedener Kulturen stattfanden (Migration, Kolonisierung, Völkerwanderungen und so weiter). Dadurch wurden (besonders beim Austausch von Körperflüssigkeiten) Krankheitserreger, die vorher geographisch isoliert waren, auf dem ganzen Globus verbreitet.
Der Wunsch nach sexueller Abwechslung ließ sich aber nur teilweise unterdrücken. Immer, wenn sich die Verbreitungschancen der Krankheitserreger (wie zum Beispiel auf abgelegenen Inseln oder durch die Entwicklung von Antibiotika) verschlechterten, verbesserten sich die Chancen für polygames (für jegliches sexualfreundliches) Verhalten. Dies stärkte und stärkt den Konflikt, denn die Zahl unerwünschter Seitensprünge nahm zu. Wir fragen uns, wie sich ein Mensch, der Treue ablehnt, in dieser Situation (prohedonisch) verhalten kann und soll. Die Grundsituation haben wir oben (unter Ehrlichkeit) schon dargestellt. Der Partner, der Treue fordert, glaubt fast immer im Recht zu sein. Er hat seine Grundwerte, die er (wie üblich) nicht in Frage stellt. Merkwürdigerweise glaubt jedoch der, der untreu ist, nicht immer im Recht zu sein. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Erstens schließt man sich unwissentlich den üblichen Wertvorstellungen an, nach denen Treue zu Recht gefordert werden kann. Zweitens verstößt der Untreue in der Regel auch gegen die üblichen absoluten Ehrlichkeitsversprechungen. Das schafft Schuldgefühle und schlechtes Gewissen.
Wir gehen jetzt einmal von dem Fall aus, dass der Untreue von der Richtigkeit und Berechtigtheit seines Handelns und seiner Werte überzeugt ist. Er wird sich dann genauso verhalten, wie ein gefolterter Kurde in einem türkischen Gefängnis. Er wird lügen (seine Freunde, Freund, Freundin nicht verraten) und dabei kein schlechtes Gewissen, sondern das Gefühl von Recht und Pflichterfüllung erleben. Der Eifersüchtige wird seinen untreuen Partner ähnlich (aber hoffentlich weniger intensiv) quälen, wie ein türkischer Folterknecht den Kurden.
Alle haben das Gefühl ethisch korrekt zu handeln. Aus der Sicht des konstruktiven Hedonismus handeln allerdings nur der Kurde und der Untreue prohedonisch. Der konstruktive Hedonismus gibt also jedem grundsätzlich das Recht zur Untreue. Das Recht dabei rücksichtslos Infektionskrankheiten zu verbreiten, gibt er allerdings nicht.
Wie steht es nun mit dem Ehrlichkeitsversprechen? So etwas hat der Kurde dem türkischen Folterliebhaber nicht gegeben, wohl aber tun dies die meisten Partner. Auch hier gibt der konstruktive Hedonismus ziemlich klare Antworten: Grundsätzlich spricht er allen Beteiligten ein Recht auf die Forderung nach absoluter Ehrlichkeit ebenso ab, wie die Forderung nach absoluter Treue. Dabei spielt es keine Rolle, was die Mehrheit denkt. Wir erinnern an Galileo, Jesus, Sokrates, Kolle und so weiter. Allerdings sollten dennoch wie üblich die Gefühle (auch irrationale) aller Beteiligten bei allen realen Handlungen berücksichtigt werden.
Sagen wir es noch einmal ganz klar und deutlich: Grundsätzlich hat jeder Mensch das Recht zur Untreue. Er hat auch das Recht, in diesem Zusammenhang zu lügen. Er hat des Weiteren das Recht, vorher ein Ehrlichkeitsversprechen abzugeben, beziehungsweise eine Partnerschaft einzugehen, bei der er weiß, dass der Partner Treue fordert. Es ist aber seine grundsätzliche Pflicht, nach einem Partner zu suchen, der ebenfalls nicht eifersüchtig ist.
Wie kommt der konstruktive Hedonismus zu diesen Forderungen, die den meisten Lesern quer und schwer im Magen liegen? Der wichtigste Grund liegt darin, dass die Forderung nach Treue vor allem im letzten Jahrhundert (Antibiotika, sexuelle Aufklärung, Verhütung, schrumpfender Kinderwunsch und so weiter) allmählich immer weniger konstruktiv wurde. Das heißt, dass stärker polygames Verhalten und Toleranz der Menschheit wahrscheinlich langfristig deutlich mehr Lebensqualität bringen kann (und wird) als die derzeitig vorherrschende Scheinmonogamie. Sie würden nicht nur den Genuss der sexuellen Abwechslung erhöhen, sondern auch den jetzt herrschenden Konflikt (Eifersuchtsdramen) vermindern. Es geht also nicht nur um gegenwärtige Gefühle, sondern um langfristige Verbesserungen der Ethik.

Neurosen
Wir hatten oben erwähnt, dass Partnerschaften mit einem oder zwei psychisch deutlich gestörten Partnern meist destruktiv verlaufen. Wie aber geht man sinnvollerweise mit den kleinen Neurosen um, die fast jeder Partner aufzuweisen hat? Wir betrachten einige authentische Beispiele:
Die Löffellutscher
Eine Frau stört sich ungemein daran, dass ihr Partner den Löffel mit der Zunge in den Mund führt und ablutscht. Dafür hat der Partner verständlicherweise wenig Verständnis. Er könnte es aber haben, denn seine Partnerin ist weder schuld an ihrer Neurose noch kann sie sie einfach abschütteln. Sie hat diese Neurose als fünfjährige entwickelt, weil und als ihre Tante, die sie gehasst hat, diese Löffelübung durchführte. Der Aufwand, diese Neurose loszuwerden ist i. d. R. ziemlich hoch. Jedenfalls wesentlich höher als der Aufwand des Verzichts auf die Lutschübung beim Partner.
Etwas schwieriger ist der folgende Fall: Sie ist „allergisch“ gegen
Kaugummi kauen (Schmatzen, Schlürfen usw. sind häufiger, aber ähnlich gelagert.) Wir zitieren sie wörtlich: „Mein Mann hat weiter gekaut und gesagt, ebenso gut könnte er fordern, dass ich mich an das Kauen gewöhne, wie ich, dass er auf das Kauen verzichte“. Eine Diskussion über die Berechtigung der Ansprüche, sowie über die Möglichkeit und den Aufwand möglicher Verhaltensänderungen erfolgte nicht.
Richtig schwierig wird es, wenn Ansprüche aufeinander stoßen, die für beide schwer zu ändern bzw. schwer verzichtbar sind. Beispiele: Sie hört Musik, Radio, Fernseher usw. stets ungewöhnlich leise und stört sich auch sehr an normalen (für sie zu lauten) Lautstärken. Er mag nicht nur laute Musik, sondern bekommt auch Verstehensprobleme, wenn der Fernseherton zu leise ist.
Üblich sind bei diesen Problemen meckernde Toleranzüberforderungen. Besser sind technische Hilfsmittel (Kopfhörer, Zweitfernseher usw.).
Die größten Probleme treten auf, wenn sich starke Wünsche diametral widersprechen. Das liegt häufig bei deutlich unterschiedlich intensiven Liebesgefühlen und bei sexuellen Ängsten vor. Hier hilft oft am besten die Trennung (Näheres s. u. a. im Kap. „Sexualität“). Manchmal erscheint eine Trennung jedoch nicht angezeigt. Wir wollen uns deshalb kurz mit der Bewältigung von Konflikten beschäftigen, die durch Ungleichheit von Gefühlen entstehen.


6.3  Ungleichheit der Gefühle
Ungleiche Gefühlsintensitäten der Partner füreinander sind die Regel und können zu Konflikten führen. Selbst geringste Gefühlsunterschiede können durch falsches Verhalten, z. B. Fordern, erheblich vergrößert werden (s. o.). Das wichtigste Mittel gegen diese Probleme ist die Anwendung des Minimalprinzips. Partner sollten so viel miteinander unternehmen (Zusammensein, Hobbys, Sexualität usw.), wie der möchte, der weniger möchte. Es sei denn, er gibt freiwillig und gerne -ohne deutliche Nachteile für beide- mehr.
Grundsätzliche menschliche Behandlung steht über der Anwendung dieses Minimalprinzips. Nörgelndes Fordern („ Ich will aber mit
dir ins Konzert!“ „Wann kommst du endlich ins Bett?“ „Nie hast du Zeit für mich wegen deiner blöden Skat- und Fußballabende, bzw. Kaffeekränzchen usw.“) verstärken und vergrößern Ablehnungen und Gefühlsunterschiede. Um Missverständnissen vorzubeugen: das Minimalprinzip rechtfertigt keinerlei parasitären Egoismus (entbindet nicht von dem Zwang zur Lebensqualität des Partners beizutragen).

6.4  Die Entstehung und Erhaltung von Gefühlen
Um Beziehungen konstruktiv führen zu können, muss man sich darüber klar werden, was Liebe ist, wie sie entsteht und wie man sie erhalten kann.
Liebe ist ein Gemisch aus folgenden Gefühlskomponenten:
1. Liebe im engeren Sinne ursprünglich zwischen Menschen verschiedenen Geschlechtes 
Zweck: Stabilisierung von Bindungen, vor allem zur Sicherung des Überlebens von Kindern und Partnern
Ob Liebe im engeren Sinne eigenständig ist oder nur durch die Mischung aller oder einiger der folgenden Gefühlskomponenten entsteht, ist unklar.
2. Sexuelle Lust stabilisiert Beziehungen, kann, im Gegensatz zu Verliebtheit, über Jahrzehnte intensiv bleiben
3. Rangordnungsverhalten,  Angeben (Renommieren) mit attraktiven, reichen, intelligenten, schönen usw. Partnern
4. Altruismus
5. Gefühle aus der Mutter-Kind-Beziehung (Brutpflegeverhalten)
6. Vertrauen, Schutz, Betreuung, Sicherheit
7. Sozialer Kontakt (Herdentrieb)
8. Körperpflege (Zärtlichkeit)
9. Spontanes Verlieben = spontanes Verrechnen aller Gefühle, die früher durch ähnliche Reize erzeugt wurden
10. Selbstbestätigung, Freude beim Erfüllen oder Übererfüllen des eigenen Anspruchsniveaus hier fehlt???????????? was vergl altversion!!!!!!!!!!!!!!!
durch ähnliche Reize erzeugt wurden
11. Das Gefühl von Liebe und Verliebtheit kann, wie die meisten angenehmen Gefühle, aus allen angenehmen Gefühlskomponenten aufgebaut werden und sein, da es zu

wesentlichen Teilen durch Konditionierungslernen entsteht. Jede                                                                                                                                                                          

Motivation, und Liebe ist eine Motivation, kann durch Kopplung mit
jedem angenehmen Reiz oder Gefühl entstehen. Diese Erscheinung, die im Übrigen viel mit Intuition gemeinsam hat, wurde schon angesprochen, deshalb wollen wir sie hier nur kurz beleuchten:
Wenn ein Mensch (oder [Wirbel?]tier) ein Reizmuster zum ersten Mal wahrnimmt, vergleichen sie
es intuitiv (nicht emotional) mit allen ähnlichen Reizen, die sie früher wahrgenommen haben. Durch die Verrechnung (Addition und Subtraktion) aller angenehmen und unangenehmen Gefühle, die ähnliche Reize ausgelöst hatten, entsteht ein neues Gefühl, das jetzt dem neuen gegenwärtigen Reizmuster zugeordnet wird. Dabei werden die hedonische Tönung, der Ähnlichkeitsgrad und die Intensität der früheren Gefühle berücksichtigt. Mit hedonischer Tönung ist die grundsätzliche emotionale Qualität, also angenehm oder unangenehm gemeint. Angenehme Gefühle schwächen unangenehme Gesamtwirkungen und umgekehrt. Das wahrgenommene Reizmuster kann ein Gesicht, Geruch, Stimme, Meinung usw. sein. I. d. R. liegen Kombinationen aus vielen Reiztypen und Reizqualitäten vor. Es können Gefühle wie Sympathie, Antipathie, Verliebtheit, Ekel, sexuelle Lust usw. entstehen. Diese Ähnlichkeitsintuition irrt häufig (s. o.). Wenn sie irgendwelche extremen Eigenschaften unterstellt, irrt sie fast immer. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch den gleichen, z. B. sehr guten oder sehr schlechten Charakter hat, wie ein anderer sehr ähnlich riechender, aussehender, klingender nichtverwandter Mensch, ist sehr niedrig. Auf Grund fehlerhafter Bewertungen von Menschen durch fehlerhaft arbeitende Ähnlichkeitsintuition verlieben sich viele Menschen in Menschen, die diese Liebe möglicherweise nicht verdient haben. Madonna, Picasso, die Beatles, Sean Connery usw. werden durch die mit ihnen verbundene Musik, Kunstwerke, Filmhandlungen usw. nicht wesentlich besser oder schlechter und ihnen ähnliche Menschen schon gar nicht.
Spontan und intuitiv entstehen Gefühle oft auch noch nach Wochen, wenn neue Reize am Partner entdeckt werden. Die Intensität dieser Gefühle nimmt im Durchschnitt allmählich ab. Das spontane, intuitive Verlieben wird allmählich vom Konditionierungslieben abgelöst. Alle Gefühle, die man im Zusammenhang mit dem Partner in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren erlebt, werden unterbewusst gespeichert und ebenfalls verrechnet. Das Ergebnis ist ein dynamisches Gesamtgefühl, das zwischen Liebe, Neutralität und Hass liegen bzw. schwanken kann. Die einzelnen Gefühle (Altruismus, Sexualität, Sicherheit, Verliebtheit usw.) entstehen z. T. in verschiedenen Bereichen des Gehirns. Durch Konditionierung erworbene Gefühle werden z. B. u. a. im limbischen System, (männliche!) sexuelle dagegen zu wesentlichen Teilen im Hypothalamus gebildet. Das Gesamtgefühl wird also durch das Zusammenwirken verschiedener Gehirnbereiche überhaupt erst möglich.
6.5  Positive Rückkopplung
Intensive Liebe entsteht besonders, wenn es zu positiver Rückkopplung (≈Aufschaukeln) angenehmer Gefühle kommt. Die angenehmen Reize, die ein Partner aussendet, schaffen angenehme Gefühle, die bewirken, dass der andere Partner ebenfalls angenehme Reize sendet (schenkt). Diese lösen im ersten Partner Freude aus, die zum Aussenden weiterer (stärkerer) Reize führt. Dies erzeugt im zweiten Partner noch stärkere Gefühle. Er sendet deshalb noch stärkere angenehme Reize aus usw. Dieses Aufschaukeln kann, auch ohne dass beide Partner (absichtlich) aktiv werden, ablaufen. Es genügt z. B., wenn ein potentieller Partner (Schwarm, Idol) immer neue angenehme Reize aussendet. Jeder neue Reiz trifft dann auf einen besseren Nährboden (Verliebtheit, Schwärmerei, Stimmung) und erzielt dadurch mehr Wirkung als die vorherigen.
Solche positiven Rückkopplungsketten werden in der Realität immer durch mehr oder weniger starke
negative Rückkopplungen (=Dämpfungen) gestört. Wenn z. B. ein Partner den anderen ungerechtfertigt frustriert, also unangenehme Gefühle erzeugt, wird meistens die Stärke der angenehmen Gefühle vermindert bzw. Aversionen (=Abwehrgefühle), wie Hass, Verachtung, Ekel, Angst usw., erzeugt.
Leider verringern sich in vielen Menschen starke Liebesgefühle kaum, wenn der geliebte Partner sie unberechtigt frustriert, z. B. gelegentlich verprügelt oder ausnutzt. Dies hat wenig beeinflussbare z. T. angeborene Ursachen. Es hängt z. B. von teilweise durch angeborene Anlagen bestimmten Neurotransmitterkonzentrationen ab. Es wird aber auch erlernt. Besonders die monogamistische „Du, du, du allein“- Programmierung menschlicher Gehirne trägt zu den negativen Folgen der Unfähigkeit, Emotionalität konstruktiv zu regulieren, bei.
Auch die Stärke und Wirkung unangenehmer Gefühle kann in positiven Rückkopplungsprozessen zunehmen. Dies fördert: Nachbarschaftsstreit, Religionskonflikte, Kriege, Blutrache, die Entstehung von Ehestreit usw. Jeder Schaden, den eine Partei der anderen zufügt, wird aus emotionalen Gründen mit einem größeren Gegenschaden beantwortet. Beispiele für Vorgänge dieser Art zwischen Individuen finden sich täglich z. B. in bestimmten Zeitungen, besonders in einer, die nicht genannt werden muss. Derartige Lügenzeitungen gibt es leider weltweit.
Beispiele für die Beantwortung von
Gewalt mit stärkerer Gegengewalt zwischen Gruppen liefern der Nordirlandkonflikt, der Kosovokonflikt und der Konflikt zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn.
U. a. wegen dieser positiven Rückkopplungen (hauptsächlich wegen der direkten Traumatisierungen durch unzählige Kriege und sonstigen Gewaltmissbrauch) lehnen viele Menschen jegliche Gewaltanwendungen ab. Natürlich spielt dabei auch religiöses (vor allem christliches) Denken eine Rolle. Dies ist ein weiteres Beispiel für unzulässige Verallgemeinerungen.
Gewalt kann nur dann Gegengewalt erzeugen, wenn jemand sie ausüben kann. Hätten die europäischen Einwanderer die Indianer Nordamerikas nicht aufs Widerlichste weitgehend ausgerottet, gäbe es heute möglicherweise in Nordamerika ähnliche rassistische Auseinandersetzungen wie im Baskenland, in von Kurden bewohnten Gebieten, in Palästina, zwischen arabischem Fundamentalismus und westlichen Ideologien, Ruanda, Kenia usw. In Mexiko und Südamerika traten und treten solche Konflikte zwischen arroganten, parasitären Eroberern und Ureinwohnern seit ca. 1494 immer wieder auf. Die Gegengewalt entsteht durch die Wut und Rache der von unberechtigter Gewalt verschonten Freunde und Verwandten der getöteten Angegriffenen.
Auch die meisten Verbrecher reagieren nicht mit Gewalt gegen Richter und Polizei, wenn sie ihr Verbrechen als Unrecht erkennen, sondern mit raffinierteren Ausübungen ihrer Verbrechen.
Gewalt erzeugt also primär Gegengewalt, wenn sie als ungerechtfertigt empfunden wird. Sie erzeugt sogar gar keine Gegengewalt, wenn alle emotional Betroffenen getötet werden. An diese „Weisheit“ haben sich viele Herscherterroristen, wie Hitler, Stalin, Pizarro, Cortes usw. aufs Perfideste gehalten. Dies ist, neben einigen biblischen Aussagen, ein wichtiger Grund für die heutige generelle und absolute Antigewaltmanie.
Gewalt ist (wie jede Aktivität) immer dann konstruktiv, wenn durch ihre Anwendung mehr Lebensqualität geschaffen wird als ohne. Der Beweis diese Forderung erfüllt zu haben, ist aber leider oft nicht zu erbringen. Trotzdem sollte man sich auch in diesem Konfliktfall für die pragmatische wahrscheinlich richtige Lösung entscheiden und nicht für irgendwelche Prinzipien (Dogmen).

Folgen von positiven Rückkopplungen in Partnerschaften
Werfen wir nun noch einen Blick auf negative Folgen von positiven Rückkopplungen in Partnerschaften (Beziehungen). Genauso, wie angenehme Gefühle sich wechselseitig verstärken können, können es auch unangenehme.
Betrachten wir ein Beispiel: Wir nehmen ein Paar. Beide sind berufstätig. Er überlässt aber traditionsbewusst trotzdem ihr den lästigen Haushalt. Sie ist etwas emanzipiert und reagiert zuerst mit Bitten dann mit Nörgeln, dann mit handfesten Gegenmaßnahmen. Sie holt ihn z. B. nicht mehr aus der Kneipe ab, wenn er zuviel gesoffen hat. Darauf reagiert er mit Meckern und
häufigerem Saufen. Darauf vergeht ihr die sexuelle Lust. Worauf er mit Schlagen und ständigem Saufen reagiert (usw.).
Im besten Falle kommt es zur Scheidung.
„Unglücklicherweise“ ist ein Teil dieser positiven Rückkopplungsprozesse unvermeidbar und „noch schlimmer?“ einige werden durch negative Rückkopplungen gebremst. Es gibt z. B. Ausnahmeerscheinungen, die sich entschuldigen, kritisch über sich nachdenken und Fehlverhalten (Denkmuster) aufgeben. Um diesen „Übeln“ vorzubeugen haben Menschen Zusatzverfahren entwickelt, um die Selbstquälung zu perfektionieren. Extrem beliebt sind alte Schimpansenhausmittel wie
Stolz und Trotz. Man verweigert sich z. B. gerne mal trotzig sexuell, nur um den Partner zu piesacken. Man unterstellt ihm mit Vorliebe extreme Positionen, wenn er mittlere einnimmt. Man reagiert auf berechtigte Vorwürfe mit unberechtigten Gegenvorwürfen, meidet aus Stolz Entschuldigungen usw. Dass fremdes Unrecht niemals eigenes Unrecht rechtfertigt, ist, auch unter so genannten Erwachsenen, wenig bekannt. Viele Privatfernsehsender bieten täglich ein ganzes Arsenal an typisch unmenschlichen Interaktionsverfahren auf dem Stolz und Trotz (oder Kotz?)-Niveau in Nachmittagstalkshows, Seifenopern usw.
Ein weiterer sehr beliebter Schmerzverstärkungstrick liegt im Bereich „
Verschweigen, Verdrängen, Scham“. Diese Motivationen nutzen Milliarden von „Vernunftwesen“, um ihrem Partner (oder sonstigen Mitmenschen) Kritik und Wünsche gar nicht erst mitzuteilen. Das macht man besonders gerne bei besonders wichtigen und/oder intimen Problemen. Da man diese nicht anzusprechen wagt, nörgelt man stattdessen über nicht zugedrehte Zahnpastatuben, zuhause rumliegende Unterhosen usw., auch wenn es um den nur zuhause rumhängenden Inhalt der Hosen geht.
Frustrierende positive Rückkopplungen treten häufig auf, wenn die ersten starken Liebesgefühle nachlassen. Man verhält sich dann in der Regel ehrlicher. Man verzichtet weniger bereitwillig auf seine Ansprüche und gibt denen des Partners weniger gerne nach. Gründe dafür können sein: erfahrene Frustrationen, Gewöhnungslernen, das sichere Gefühl, den Partner zu besitzen usw. Besonders betrachtenswert sind nachlassende Gefühle:
Verliebtheitsgefühle lassen bei fast allen Menschen nach maximal vier Jahren deutlich nach (s. o.). Die Natur (menschliche Gene) schaltet die starke Verliebtheit ab, indem sie u. a. bestimmte Neurotransmitterkonzentrationen im Gehirn verändert. Kurzfristige Verliebtheit ist biologisch erwünscht. Sie motiviert zusätzlich zur sexuellen Motivation zur Fortpflanzung und festigt die Bindung. Dauernde Verliebtheit wirkt (ursprünglich) artschädigend. Sie kann z. B. bewirken, dass Eltern sich wenig um ihre Kinder, Nahrung, Verteidigung usw. kümmer(te)n und stattdessen ständig rumturteln und weitere Kinder zeugen, die sie vielleicht gar nicht mehr ernähren können.
Wie irrational und verlogen die meisten Menschen mit dem Nachlassen der Verliebtheit bei der Gestaltung der Dauer von Beziehungen umgehen, haben wir oben angesprochen. Jetzt widmen wir uns noch zwei anderen Täuschungsmanövern in diesem Zusammenhang:
Blinder Frischhaltealtruismus und sichtbarer Verfallsdatumegoismus
Frisch verliebte Partner sind häufig sehr nett, hilfsbereit, zuvorkommend zueinander und blind gegenüber den Fehlern des Liebesobjekts. In diesem Zusammenhang kommen Jürgen folgende Worte von der Lippe: „Liebe macht taub, Liebe macht stumm, Liebe macht blind, Liebe macht duu.., duu.., duu.., duu, du, du, du, dumm.“
Fangen wir mit der
Blindheit an. Dummerweise ist auch sie biologisch erwünscht. Eine vollkommene hochintensive Bindung (Vertrauen, Hilfsbereitschaft usw.) war in einer (Ur)horde für die erfolgreiche Aufzucht von Jungen (Kindern) meistens sehr nützlich. Es gab auch nur selten psychisch gestörte Extremegoisten (z. B. mit Managerkrankheit =Ackermanie), die vollkommenes Vertrauen nicht verdienten. In der heutigen Menschenwelt, in der die Zahl der charakterlichen Arschlöcher ihren (bisherigen!) Hochpunkt erreicht hat, ist Liebesblindheit oft destruktiv. Der heutige Mensch sollte also seine (teilweise angeborene) Bereitschaft zu Vertrauen mit einer gehörigen Portion an Kontrolle und Bereitschaft zur Korrektur koppeln.
Kommen wir nun zur zweiten Liebestäuschung, der (
Schein?)hilfsbereitschaft. Diese grundsätzlich i. d. R. konstruktive Motivation kann verschiedene Ursachen haben: z. B. wirklicher Altruismus, Verliebtheitsgefühle, egoistische (Heiratsschwindler)Berechnung usw. Fast immer liegt eine Mischung aus diesen Motivationen vor. Wichtig ist es nun, dieses Mischungsverhältnis bei seinem Partner möglichst schnell zu erkennen und auch mögliche schlechte Mischungen zu antizipieren und evtl. zur Trennung zu nutzen. (Die mögliche schlechte Mischung ist übrigens ein [Neben]grund, für die abwartende (hinhaltende) Haltung vieler Frauen (auch Tierweibchen) gegenüber Freiern aller Art. Wahrscheinlich ahnt schon die Erbinformation etwas von den Gefahren [Artschädigung] die von miesen, egoistischen Partnern und Vätern ausgehen können.). Natürlich wird der dumme parasitäre Egoist, wenn die Liebesgefühle des Partners nachlassen, allmählich seinen wahren Charakter zeigen. Dann ist aber das Kind häufig schon in den Brunnen gefallen, oder noch schlimmer aus der Gebärmutter geschlüpft und in psychiatrischer Behandlung.
Kommen wir also zur
Früherkennung: Ein ziemlich sicheres Verfahren ist die Beobachtung des Verhaltens gegenüber Dritten. Hier sind die meisten Menschen im Durchschnitt viel ehrlicher. Man kann auch dritte befragen oder anhören. Rüdiger Hoffman z. B. hat bekanntlich auf besonders „nette“ Art die beiden Freundinnen seines Mitbewohners über ihre Zahl (2 statt 1) informiert.
Abschließend betrachten wir noch ein weiteres Zuspäterkennungsverfahren: Wenn die Gefühle und das altruistische Verhalten eines Partners nachlassen, weil sich der
andere als Charakterschwein erweist, kommt dieses Charakterschwein häufig nicht auf die Idee, sich selbst als solches zu erkennen und zu betrachten, geschweige denn, sich zu ändern. In solchen Situationen ist meist die Trennung die einzige prohedonische Problemlösung. Werfen wir in diesem Zusammenhang einen kurzen Blick auf seltsame Vorgänge bei Trennungen:

Bewältigung von Trennungen
Trennungen führen bekanntlich weltweit, selbst wenn sie vernünftig erscheinen, oft zu extrem unangenehmen Gefühlen. Evolutionsbiologisch erklärt sich dies daraus, dass selbst bei einer ziemlich verkorksten Beziehung deren Reparatur für das Überleben der Kinder in der Regel günstiger ist als die Trennung. Psychologisch und biochemisch werden diese Gefühle (auch die Verliebtheit) vor allem durch Veränderungen der Konzentrationen von Serotonin, Dopamin und Endorphinen verursacht. Tatsächlich wird durch diese Veränderungen u. a. das Belohnungszentrum im Gehirn von Verliebten bei Trennungen ähnlich malträtiert, wie bei Süchtigen bei Drogenentzug. Deshalb sind auch die Gefühle oft ähnlich.
(Für das Glück der Unzertrennlichen ist ihr Zusammenbleiben allerdings oft äußerst schädlich).
Noch seltsamer erscheint folgende Beobachtung:
Wenn (verkorkste) Partnerschaften zwischen Partnern, die sich geliebt haben, von einem Partner aufgekündigt werden, erwachen oft intensiv im anderen „eingeschlafene“ Liebesgefühle für diesen Partner erneut. Reflexartig werden die muntermachenden Botenstoffe im Hypothalamus und Umgebung wieder ausgeschüttet. Dieser Mechanismus funktioniert auch umgekehrt (beim Tausch der Partneraktivitäten) und sogar mehrfach. Er funktioniert darüber hinaus ebenfalls interkulturell (≈überall). Dies ist fast immer ein Zeichen für angeborene Grundlagen und damit auch für arterhaltende Funktionen. Der Grund muss also wieder in der Verbesserung der Überlebenschancen der Nachkommen liegen und das Ganze muss in vorkulturellen Zeiten entstanden sein.
Meistens verringerten sich die Überlebenschancen der Nachkommen, wenn ein Elter sie verließ. Das Wiedererwachen der Gefühle ist also wahrscheinlich ein Beziehungsreparaturmechanismus, der ursprünglich die Kinder retten sollte.
Das Wiedererwachen der Gefühle beschränkt sich meistens auf den
verlassenen Partner. Dies erklärt sich daraus, dass in der Regel er destruktives Verhalten gezeigt hat. Seine starken neuen Gefühle sollen in ihm Motivationen zur Verhaltensänderung und Selbstkritik erzeugen, was leider manchem modernen Drogenkonsumenten nicht gelingt.
Unter heutigen Gesellschaftsbedingungen hängt das Überleben der Kinder nur noch äußerst selten von den angesprochenen Wiederversöhnungen ab. Deshalb ist es in den meisten Fällen und viel häufiger als früher sinnvoll, schlechte alte Beziehungen aufzugeben und nach neuen prohedonischeren zu suchen.

6.6  Vor- und Nachteile verschiedener Lebensgemeinschaften
Single
Die Zahl der Singles hat in den letzten Jahrhunderten extrem zugenommen. Wir betrachten die wichtigsten Gründe, die technische Entwicklung, Heterogenisierung, genetischer Verfall, Schutz vor verschiedensten Gefahren, finanzielle und soziale Absicherung, Änderungen von ethischen Werten und so weiter. Diese Faktoren haben Isolierung von einzelnen Menschen ermöglicht und gefördert. (Früher (in [oder besser außerhalb] der Urhorde) war ein isolierter Mensch langfristig nicht überlebensfähig.). Wir betrachten einige konkrete Einzelursachen: Die Verschiedenheit der Menschen, destruktiver Egoismus, mangelnde soziale Kompetenz und so weiter) fördern Konflikte in Partnerschaften.
Genetische Selbstveränderungen, die zum Beispiel zu psychischen Störungen oder äußerer Unattraktivität führen, zerstören Partnerschaften oder verhindern ihre Entstehung.
Circa 30% aller Frauen geben an, kaum sexuelle Motivationen (ein wichtiger Grund für die Bildung von Partnerschaften) zu haben.
Die ethische Abwertung von Menschen ohne Partner hat ebenso abgenommen, wie die Abwertung der Selbstbefriedigung.
Wie bewerten wir nun
das Singlephänomen? Grundsätzlich gilt, wie bei fast allen komplexen Phänomenen, dass es gute und schlechte Seiten hat.
Wir gehen wie immer von hedonistischen Prinzipien aus: In diesem speziellen Falle geht es um emotionale Werte von besonderer Bedeutung. In Beziehungen können Liebe, Sexualität, Zärtlichkeit, Geborgenheit, familiäre Kontakte und so weiter besonders intensiv erlebt werden. Darin stecken bekanntlich emotionale Qualitäten, die die meisten Menschen als besonders intensiv, angenehm und erhaltenswert bezeichnen und empfinden. Wir werden also alle Ursachen und Wirkungen des Singledaseins, die diese Qualitäten fördern grundsätzlich positiv bewerten, die anderen tendenziell ablehnen.
Genetische Selbstzerstörung, sexuelle Unterdrückung, psychische Störungen und so weiter (s. o.) mindern im Durchschnitt menschliche Lebensqualität. Sie sind deshalb sowohl grundsätzlich als auch als spezielle Ursachen für das Alleinleben antihedonisch. Gibt es denn dann überhaupt auch positive Effekte des Singlelebens? Wir wollen zwei beleuchten:
1. In der modernen Gesellschaft treten immer häufiger Situationen auf, in denen Menschen, die gut allein sein können, gebraucht werden. Diese (Leuchtturmwärter)Problematik haben wir an anderer Stelle näher diskutiert.
2. Die moderne Gesellschaft schafft antihedonische Situationen, denen man sich dank der Anonymität des Singledaseins entziehen kann.
Ein Beispiel ist der Treuezwang. Jemand, der im Bereich Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität die Abwechslung besonders schätzt, kann sie als Single mit viel weniger Benachteiligungen genießen als in fast allen festen Beziehungen.
Natürlich kann man sich auch allen möglichen (weiteren?) Neurosen (Klammern, Nörgeln, konventionellen Zwängen und so weiter) erfolgreicher entziehen.
(Umgekehrt tut es den Mitmenschen gut, wenn Neurotiker sich als Single abschotten.).
Es gibt Millionen Menschen, die die freiheitlichen Vorteile des Singledaseins mit der Erhaltung der oben beschriebenen emotionalen Werte (Liebe, Zärtlichkeit und so weiter) verbinden können. Sie haben eine Lebensform gewählt, die ebenso konstruktiv sein kann, wie eine glückliche Partnerschaft.
Es gibt auch Paare (Partner), denen es gelungen ist, ihre Eifersucht weitgehend abzubauen und sich wechselseitig sexuelle Freiheit zu gewähren. Sie haben einen der hedonistisch günstigsten (und deshalb besonders verteufelten?) Wege gewählt.
Noch günstiger, aber nahezu überhaupt nicht vorhanden, ist eine Lebensform, bei der Abwechslung auch bezüglich Liebe, Zärtlichkeit und so weiter gewährt wird. Sinnvollerweise könnten Menschen Gruppen von circa drei bis zehn Personen (ohne Kinder) bilden, in denen mehrere Mitglieder mehrere andere in jeder Weise lieben. Eine ähnliche Gruppenbildung haben Bonobos (Zwergschimpansen) erfolgreich entwickelt. Sie beweisen, dass eine solche Lebensweise grundsätzlich möglich ist.
Unter heutigen Menschen ist sie kaum zu verwirklichen. Das liegt an verschiedenen irrationalen Tabus, Ängsten, Egoismen, Heterogenität und Neurosen, vor allem an hochgezüchteter Eifersucht und so weiter, die viele Konflikte schaffen. Aufgrund dieser Erscheinungen gelingt es den meisten Menschen ja nicht einmal, auch nur mit einem einzigen Partner (oder in sexuell neutralen Wohngemeinschaften) langfristig glücklich zusammenzuleben. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies mit zwei (oder mehr) Partnern gelingt, ist jedoch nicht halb so groß, sondern wesentlich geringer. Bei diesen Kombinationen müssen die Wahrscheinlichkeiten nämlich multipliziert und nicht addiert werden.

Sollten die rationalen Anteile der menschlichen Selbststeuerung in Zukunft weiter zunehmen, so werden die oben angesprochenen Formen des Gruppenzusammenlebens sich stärker verbreiten. Dabei werden auch alle Formen der Bi- und Homosexualität, denen wir uns im Folgenden widmen wollen, einfließen. Auch die Toleranz gegenüber solchen Lebensformen und –gemeinschaften wird (wie heute die Toleranz gegenüber Homosexualität) allmählich entstehen  bzw. zunehmen.

6.6.1 Bisexualität und Homosexualität
Unter biologisch ursprünglichen Bedingungen war die typische zumindest zeitweise feste heterosexuelle Beziehung insbesondere im Sinne der Arterhaltung eindeutig am konstruktivsten. Sie sicherte den Fortpflanzungserfolg und entsprach den angeborenen Bedürfnissen fast aller Gruppenmitglieder. Außerdem sicherte die Auslese (intraspezifische Selektion = Auswahl [des Partners] innerhalb der Art) die Erhaltung und Verbesserung der biologischen Fitness, beziehungsweise der zugehörigen Gene.
In der heutigen Kultur haben sich die Bedingungen geändert: Vermehrung wurde zumindest regional und zu bestimmten Zeiten sogar potentiell schädlich. Die Zahl homosexuell empfindender Menschen hat sowohl durch genetische Selbstveränderungen als auch durch Veränderungen der Sozialisation zugenommen. Die Ziele haben sich stark von reiner Arterhaltung zur Lebensqualität hin verschoben.

Unter diesen Gesellschaftsbedingungen dürfte die Bisexualität die konstruktivste sexuelle Lebensform sein. Dabei erscheint eine stärkere Gewichtung der Heterosexualität gegenüber der Homosexualität angezeigt. Dies begründet sich dadurch, dass zwar die Gleichheit der Geschlechter zu starker prohedonischer Harmonie (Verständnis, Kenntnis usw.) führt, andererseits aber die angeborenen Dispositionen bei genetisch ursprünglichen Menschen besonders starke heterosexuelle Empfindungsfähigkeit herbeiführen.
Eine konstruktive Sozialisation in diesem Bereich beinhaltet in jedem Falle eine stärkere Erziehung (Konditionierung, positive Bewertung) zur Liebe zu beiden Geschlechtern und zum oben angesprochenen Leben in Kleingruppen. Letzteres wird verstärkt möglich werden, wenn die Menschen ihre heutige Hyperheterogenität verringern werden. Es funktioniert z. B. bei Bonobos (Zwergschimpansen) u. a. deshalb ausgezeichnet, weil dort die Heterogenität gering ist.
Die meisten konservativen Kräfte in allen Kulturen fassen (wie üblich) ihre ethischen Werte, wie z. B. die reine Heterosexualität, nicht als Produkte verändernswerter Erfahrungen aus den letzten Jahrhunderttausenden, sondern als geoffenbarte unveränderliche Wahrheiten auf. Deshalb erlebt die Menschheit seit Jahrtausenden weltweit Konflikte zwischen Homosexuellen (Alternativen) und ihren Gegnern.
Allerdings muss man berücksichtigen, dass z. B. die Möglichkeit, Aids zu verbreiten, (insbesondere
homo- und bisexuelle) Polygamie zurzeit zu einer beträchtlichen Gefahr gemacht hat.
Dies wiederum beruht jedoch weniger auf der Unbeherrschbarkeit der Seuche als auf mangelnder Aufklärung und Selbstkontrolle. Man fördert weiterhin lieber generelle Sexualtabus als spezielle Kondomnutzung. Man fördert weiterhin lieber generelle Freiheit als spezifische Kontrolle rücksichtsloser Infizierter.
6.7  Die Problematik der Kleinfamilie und des Alleinerziehens
Diese umfangreiche Problematik können wir im Folgenden nur kurz anreißen, nicht ausdiskutieren.
Wie wir an anderer Stelle bereits angesprochen haben ist es biologisch natürlich, wenn Kinder von größeren
Gruppen (Großfamilien, Horden, Sippen) erzogen bzw. sozialisiert werden. Außerdem könnte es prohedonisch wirken, wenn zwischen mehreren Mitgliedern einer Gruppe Liebesbeziehungen jeder Art erlebt werden können.
Schon die Kleinfamilie ist somit ein unnatürliches (möglicherweise nachteiliges) Lebens- und Erziehungsumfeld. Eine Einzelperson könnte letzteres noch mehr sein.
Um die verschiedenen Erziehungsumfelder vergleichend bewerten zu können muss also geklärt werden, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen und ob insbesondere eine Kleingruppenerziehung möglich ist, bei der auf die (zu vermutenden) Vorteile der ursprünglichen Gruppenerziehung nicht verzichtet werden muss.
Bei diesen Überlegungen gehen wir (wie immer) grundsätzlich davon aus, dass nicht alles, was in der ursprünglichen Natur konstruktiv war, es auch heute in modernen Kulturen noch ist.
Die wichtigsten Vorteile der Erziehung durch Gruppen:
1. Verschiedene Eigenschaften verschiedener Menschen (Vorbilder) können übernommen werden.
2. Beim Ausfall eines Erziehers (Vater, Mutter) kann das betroffene Kind durch die Fürsorge der Restgruppe besser weiter versorgt werden (überleben). Das Trauma von Verlusten ist geringer und kann durch die Hilfe anderer Gruppenmitglieder besser bewältigt werden.
3. Nachteilige Eigenschaften und Verhaltensweisen der Eltern (Jähzorn, Vernachlässigung, Brutalität usw.) können durch die Gruppe z. T. ausgeglichen oder verhindert werden. 
(Diese Effekte gelten natürlich alle auch für erwachsene Gruppenmitglieder.).
Diese Funktionen werden alle bei Alleinerziehenden in modernen Kulturen teilweise von der Gesellschaft (Kindergarten, Nachbarn, Polizei, Freunde, Schule, Heime usw.) übernommen. Insbesondere bei Kleinkindern versagt jedoch das anonyme Regulativ „Gesellschaft“ öfter als die Sippe vor Jahr(hundert)tausenden. Je kleiner und anonymer die Zahl der Erziehungspersonen ist desto mehr werden Missbrauch, Vernachlässigung, Mord, Lerndefizite, Fehlprägungen und jegliche Sozialisationsschäden möglich. Dies alles gilt besonders, wenn die Eltern (der Elter) selbst schon Sozialisationsschäden aufweisen. Genau solche Elter werden bevorzugt von ihrem Partner verlassen. Solche Eltern gehören oft der Unterschicht an. Deshalb treten dort die genannten Störungen relativ häufig auf. Um diese Zustände zu schaffen und zu stabilisieren, sorgen die meisten Bildungspolitiker dafür, dass pädagogische Informationen allen Menschen mit niedriger Schulbildung nahezu perfekt vorenthalten werden.

6.7.1  Die Entstehung der Kleinfamilie
Nun fragt man sich, wie und warum die Kleinfamilie bei so vielen Nachteilen überhaupt entstehen konnte.
Ein Grund (Voraussetzung) ist die zunehmende Flexibilität angeborener menschlicher Verhaltensweisen. Menschenväter können z. B. eher und vollständiger die Aufgaben von Menschenmüttern übernehmen, als das bei Wölfen der Fall ist.
Ein weiterer Grund liegt im technischen Fortschritt: Früher, als man noch weniger hipp war, (auch Milupa, Alete usw.) hatten Männer z. B. erhebliche Probleme beim Füttern (Stillen) von Säuglingen. (Der Schaden, der durch den Verzicht auf das Stillen (die Muttermilch) im Säugling entsteht, ist an anderer Stelle näher besprochen.).
Auch die Emanzipation der Frau spielt eine erhebliche Rolle.
Die wichtigste direkte Ursache dürfte jedoch der Konflikt zwischen den Generationen (Hyperheterogenität) gewesen sein. Insbesondere Mitte bis Ende des 20. Jahrhunderts waren die Unterschiede in vielen (ethischen) Auffassungen zwischen Eltern und älteren Verwandten oft so groß, dass viele Eltern ihre Kinder vor deren Großeltern beschützen wollten und mussten. Das spießige, sexualfeindliche, autoritäre, religiöse Denken seiner Eltern erschien manchem 68er als Gefahr für seine Kinder. In solchen Fällen dürfte sich die Reduktion der Erziehung oft (zumindest teilweise) konstruktiv auf die Kinder ausgewirkt haben (vgl. oben).
Im Ganzen dürfte der hedonische Erziehungserfolg von Einzelpersonen jedoch unter sonst gleichen Bedingungen im Durchschnitt geringer als bei verschiedengeschlechtlichen Eltern oder bei Vielpersonenerziehung sein.
Die wichtigste Aufgabe aller Einzel- und Zweiererzieher bleibt daher, die konstruktiven Funktionen der Großgruppe bewusst zu ersetzen. D. h. konkreter: Es müssen prohedonische Kontakte zwischen Kind und anderen Personen hergestellt werden. Diese Personen können konstruktive Verhaltensweisen (Eigenschaften) vorleben (vermitteln), die die Einzelpersonen nicht oder zu wenig aufweisen.
Bei Alleinerziehenden können zum Beispiel Probleme im Bereich sexuelle Prägung oder Imitation mehr oder weniger geschlechtsspezifischer Verhaltensweisen auftreten.
Mütter leben oft typisch männliche Verhaltensweisen ([Über]Mut, Ehrgeiz, Risikobereitschaft, [sexuelles] Imponieren, Sport einschließlich Saufgelagen, Aggressivität, räumliche Intelligenz,
handwerkliche Aktivität, geisteskrankes Autofahren, faire Kommentkämpfe usw.) nicht oder weniger vor als Väter.
Väter leben entsprechend Zärtlichkeit, Kaffeekränzchenplaudereien, Klatschzeremonien, „stunden“langes Einparken?, Kerzenscheinromantik, geschicktes Intrigieren, sprachliche Kommunikationsfähigkeit usw. im Durchschnitt seltener oder geringer vor als Frauen. Ähnlich liegt die Problematik in abgeschwächter Form, wenn zwei homosexuelle Frauen oder Männer erziehen.
Nun fragt man sich, wie es denn dann möglich ist, dass oft Kinder alleinerziehender Eltern besonders fit und leistungsfähig sind. Dafür gibt es einen Hauptgrund: Viele Alleinerziehende schalten den wichtigsten Grund für Erziehungsfehler in modernen Kulturen (meist unwissentlich) aus: Sie können relativ schlecht überverwöhnen. Viele haben weniger Zeit und Geld, um ihre Kinder (wie „normale“ Eltern einschließlich Oma, Opa, Freundin usw.) bis zum Erbrechen zu verhätscheln. Dadurch zwingen sie ihre Kinder, teilweise Konflikte und Probleme selbst erfolgreich zu lösen. So etwas trägt bekanntlich zu psychischer Gesundheit, Selbstzufriedenheit und Leistungsfähigkeit bei und wird deshalb von vielen Menschen nach weihwässrig-teuflischem Vorbild gemieden.

Resümee
Menschen leben unter komplexen und veränderlichen Lebensbedingungen. Sie geben z. B. biologisch ursprüngliche Lebensweisen, deren Bedeutungen und Funktionen sie in der Regel nur teilweise kennen, auf. Das gilt u. a. für das Problem des Hospitalismus, die Abschaffung der Großfamilie sowie des Stillens und für die Tiermehlverfütterung an Rinder, Schweine usw. Das wichtigste Ziel jeder Erziehung muss es daher sein, junge Menschen auf angenehme Weise mit möglichst vielen Aspekten und Problemen ihrer Umwelt zu konfrontieren und sie erfolgreich und selbstständig Probleme lösen zu lassen. Momentan ist es halbwissenschaftliche, freiheitlich-tolerante Mode, zu glauben, dass es keinen Unterschied macht, ob größere Gruppen, die üblichen Eltern oder Alleinerziehende ein Kind großziehen. Sicher ist jedoch, dass der natürliche Kontakt zu fehlenden Elternteilen und/oder anderen Gruppenmitgliedern ersetzt werden muss. Dabei können übrigens auch Medien und Anregungen, die von anderen nicht menschlichen Objekten (Tiere, Pflanzen, technische Umwelt usw.) ausgehen, hilfreich sein. Menschen müssen locker flockig unter die Knute (natürlich nur im Nürnberger- und Eis-Bärliner Zoo).
Sicher ist auch, dass, wenn die gerade genannten Anregungen beachtet werden, jede der Erziehungskonstellationen (Alleinerzieher usw. s. o.) [auch Adoptiveltern und ihre Kinder] erfolgreich sein kann. Anders ausgedrückt: Die Nachteile, die durch biologisch unnatürliche Erziehungssituationen entstehen können, werden von Nachteilen, die durch die oben beschriebenen Fehler bei der Sozialisation und durch genetischen Verfall entstehen, um ein Vielfaches übertroffen.